Hallo Thomas,
ich wollte eigentlich das ganze mit meinem letzten Beitrag auf sich beruhen lassen, aber irgendwie fühle ich mich doch noch einmal gefordert zu schreiben.
Fangen wir mit der zweiten Aussage an: Historie.
Immer wieder kommen Fragen: Da funktioniert das oder jenes nicht. Und dann muß man lange ausholen, um den Leuten zu erklären, daß es so etwas wie eine Abwärtskompatibilität gibt, oder daß man vielleicht eine Entwicklung vor X Jahren nicht vorhersehen konnte und deshalb vielleicht sogar einen Designfehler gemacht hat. Dies wäre alles viel einfacher, wenn man nicht nur im Jetzt leben würde, sondern sich auch ein wenig mit der Umgebung, sprich in diesem Fall Geschichte beschäftigen würde. Vielfach kann man sich dann nämlich die heutigen Probleme selber erklären.
Zum Thema 1000 andere Ideen.
Ich finde es immer wieder bedenklich, daß Leute (nicht nur Modelleisenbahner!) sich nur auf ein ganz bestimmtes Problem, ein ganz bestimmtes Interesse fixieren. Leider ist dieses Schmalspurdenken heute sehr weit verbreitet. Das führt letztlich dazu, daß man beim kleinsten Problem vor einem "riesigen Berg steht", und nicht weiß wie es weiter gehen soll. Wenn man ein breites Wissen hätte, könnte man "Wege um den Berg herum" finden. Gut, da gibt es ja das Internet mit seinen Foren. Kurz eine Frage reingestellt, irgendjemand wird schon darauf antworten. Und die Stammbesucher des Forums ärgern sich über die 500.Frage zum Thema, warum paßt Decoder A nicht zu Lok B.
Setze Google statt Forum, und Du kommst zum gleichen Ergebnis.
Aber ist das Abschöpfen von diskretem Informationsstand bei anderen auf Dauer wirklich befriedigend?
Immer nur mit den Lösungsideen anderer arbeiten?
Nicht mal zwei, drei Ideen aus ganz unterschiedlichen Ecken benutzen?
Selber einmal neues wagen?
Selber einmal ein zwei Nächte über ein Problem nachdenken und vielleicht zu einem ganz neuen Ergebnis kommen?
Vielleicht, um auf meine erste Aussage zurückzukommen, nicht die Fehler der Vergangenheit noch einmal zu machen?
Mit einem weiten Blick durch's Leben zu gehen?
Damit man mich hier richtig versteht: Ich befürworte Internetforen. Es wird eine Unmenge an Informationen geliefert. Aber ohne eine weitere Quelle, wie in diesem Fall Zeitschriften, geht es meiner Meinung nach auch nicht.
Daß das alles Geld kostet, daß man gerne anders einsetzen möchte, ist mir schon klar. Aber manchmal muß man halt auch mal etwas investieren, um später dann zu einem besseren und am Ende vielleicht sogar preiswerteren Ergebnis zu kommen.
Gruß
Martin