Moin,
heute habe ich mir ein "Spezialfahrzeug" vorgenommen, welches uns die Großserienhersteller bislang vorenthalten haben - zurecht, denn echte Kesselwagen waren auf Schmalspurwagen eine Rarität. Als Spender diente ein Rokal-TT-Kesselwagen, dessen Ursprünge bis in das Jahr 1949 (!) zurückdatieren. Ursprünglich komplett aus Zinkdruckguß, wurde das Modell sukzessive auf Kunststoff umgestellt. Von solch einem Fahrzeug habe ich mir gleich zwei Stück besorgt. Der Kessel gefällt durch seinen geringen Durchmesser und vor allem durch seine filigranen Nieten. Die Altvorderen haben da echt was tolltes auf die Beine gestellt! Umgerechnet hat der Kessel ein Außenvolumen von ca. 10 m³, d.h. ein Nutzvolumen von ca. 5-6 m³ was den Kesselwagen der K.A.E. schon sehr nahe kommt.
Den Kessel habe ich von seinen Leitern befreit, das RIV-Zeichen sowie die Gußansätze am Laufsteg plan gefeilt und grauf grundiert. Der Rahmen entstand aus 2,5 mm-U-Profilen aus Messing, welche kurzer Hand zusammen gelötet wurden. Leider schaffe ich es nicht mehr, meine kleine Lötflamme mit Feuerzeuggas zu füllen, so dass der große Lötkolben ran musste. Schon blöd, wenn man als Nichtraucher zu blöd ist, so ein Teil zu befüllen.
Das Fahrwerk stammt von Weinert: es war eine kleine Herausforderung, es so zusammen zu bauen, dass die Achse nirgend wo schliff. Es fehlen noch Bremserbühne und diverse Teile für die Bremse, die ich aber schon hier liegen habe - und natürlich die GlöKus.
Hie ist das Resultat:
Die Achsen sind noch nicht festgeklebt, um einen gefälligen Achsstand herauszufinden. Der auf dem Bild oben entspricht denen der alten Tillig-Güterwagen und wurde bewußt nicht symmetrisch angeordnet.
Hier eine Version mit symmetrischen und etwas längerem Achsstand.
Sobald ich mich für eine Variante entschieden habe werden die Achsen festgeklebt, Rahmen und Fahrwerk gestrichen und weiter gebastelt. Da ich zwei Kessel habe kann ich dem zweiten, noch zu bauenden Wagen ein etwas anderes Fahrwerk verpassen.
LG
Jörn