RE: Fieser Handelsblatt Artikel zur Messe Nürnberg

#76 von KLVM , 14.02.2017 19:02

Ein Aspekt, der mich nach langer Abwesenheit seit meiner Jugend wieder zur Modellbahn geführt hat, ist aber auch gerade das Basteln und das Schaffen von was Realem. Filme, Musik, Texte oder Computerspiele liegen ja heute oft nur noch virtuell vor. Auf den ersten Blick komfortabel und natürlich ein Fortschritt gegenüber den Regalmetern früherer Tage mit LP, CD, Konsolenmodulen und Büchern.

Mit der Zeit wurde ich der Sache aber überdrüssig. Simcity (ich habe noch 4) genieße ich wie Siedler oder OpenTTD, aber letztlich bleiben die damit erschaffenen Städte und Welten, genau wie die Inhalte der Mediendateien sozusagen hinter der der Oberfläche des Monitors gefangen. Wie im MiWuLA darf ich gucken, und sogar sagen, was wo gebaut werden soll, aber das Beobachtungsfenster bleibt auf die aktuell 27 Zoll mit festem Standort Schreibtisch beschränkt. Oder auf mobile, dafür winzige 5".

Meine Modellbahnprojekte, meine Modelloks und Wagen, meine Häuserbausätze darf ich anfassen! Und ich muss meine Weichen und Signale Stück für Stück verkabeln. Ich muss mich mit Dingen wie Staub oder verharzten Getrieben rumschlagen und mit Schraubendrehern rumfummeln. Und beim Spielen habe ich alles in 720° Ultra-Mega-HD und 3D real vor mir. Echte Sinneseindrücke, welche ich lange vermisst hatte...

Ich finde es auch zunehmend wieder schön, zu bestimmten selektierten Themen "wertige Sachen" zu besitzen. Die Sonderedition des Albums einer guten Band statt ein Verzeichnis voller Mp3s, ein wertig gebundenes Buch statt einer EPub-Datei. Vielleicht liegts am Alter, vielleicht brauch ich auch ein Kontrastprogramm in einer zunehmend digital-virtuell geprägten Welt mit immer mehr Informationen auf Monitoren, die sich sekündlich ändern können und dann neu verknüpft werden wollen. Das hab ich im Job mehr als genug. Die Möglichkeiten des Digitalzeitalters sind faszinierend und ich habe in den 90ern auch viel am PC rumgeschraubt. Aber langsam verfliegt die Faszination und ich nehme E-Mail & Co. eher als Dinge war, die Arbeit machen und mich vor den schönen Dingen des Lebens abhalten, als früher, wo das noch alles neu und cool war. Um den kurzen Bogen zu schließen, es ist daher ein Plus, wenn schöne Dinge des Lebens computerunabhängig genossen werden können, daher vielleicht die Bevorzugung der einfachen "Wertigen Sachen".

Geht ja schon los, wenn man mit dem selbstgebauten Wohnzimmer-PC einen Film streamt: "Huch, war das jetzt ein kleiner Ruckler in der einen Szene? Ist der Prozessor nun überlastet, klemmt das Hausnetzwerk oder hat der Server eine Fehlkonfiguration... gleich morgen mal prüfen..."--> Aaaargh! Und dann hockt man wieder vor einem Bildschirm und geht abstrakte Konfigurationsdateien und Einstellungen durch...

Ich könnte mir vorstellen, dass in dieser Richtung vielleicht auch eine Chance für die Modellbahn liegen könnte. Z.B. habe ich auch den Eindruck, dass Brettspiele seit den letzten Jahren boomen, wahrscheinlich aus ähnlichen Gründen.


Ich mag kein Streumaterial.


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RE: Fieser Handelsblatt Artikel zur Messe Nürnberg

#77 von Joak , 14.02.2017 20:41

@ KLVM



Grüsse
Hauke


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RE: Fieser Handelsblatt Artikel zur Messe Nürnberg

#78 von YINYANG , 14.02.2017 20:56

Zitat

Ich bin jetzt 49 und bau schon eine Weile an meiner Anlage rum.
Ich habe nur noch2 kleine Ecken, die noch frei sind.
Der Patz ist begrenzt und da passt eben kein Hallenbad oder Gefängnis mehr drauf.
So toll ich es auch finde.
Wie mach ihr dies den? Reist ihr immer wieder was ab, werft weg und baut neu oder immer weiter und größer : ?

Auch Loks, ich mag die alle Fahren sehen auf der Anlage und ungern an der Wand.
Ich bin bemüht, dass alle Loks ca 1 Stunde pro Woche fahren. Dies braucht auch viel Zeit.
Somit ist auch hier der Platz begrenzt trotz Lokschuppen.

Zum echten Umsatz zu generieren müsste ich immer weiter bauen oder immer verändern.



Ok da kann ich nun nicht so mitreden, da ich gemessen an anderen hier vermutlich über fast unbegrenzen Platz verfüge. Trotzdem habe ich mich nicht dazu entschlossen eine feste Anlage zu bauen sondern ich bau in meiner eigenen Modulnorm und dies seit geraumer Zeit auch nur noch für mich. Also wird es bei mir nur ein immer weiter und größer geben. Ein abriss habe ich einmal hintermir und es hat mich fast 15 Jahre gekostet danach wieder mit der Moba anzufangen. Deshalb kommen für mich nur noch zerlegbare Anlanen in frage. Durch den Modulbau kann ich alles darstellen was ich möchte und wenn dan das Modul mit dem Kloster / Hallenbad / Gefängnis oder der Kasserne fertig ist wird es einfach in die bereits vorhandene Anlage integriert. Ok bei mir laufen über jedes Modul nur 2 Gleise, nicht wie bei den meisten hier Kreuz und Quer viele viele, aber das stört mich nicht.

Zu den Loks und Wagen, wenn ich alle Loks die ich besitze jeweils 1 Stunde in der Woche fahren lassen wollen würde, so käme ich nicht mehr zum arbeiten und schlafen, von daher probiere ich es gar nicht erst. Auf meiner Anlage stehen etwa 20 - 25 Züge und diese haben etwa 3-4 Stunden auslauf die Woche. Zu mehr reicht es leider nicht. Meistens drehen sie auch alleine ihre runden während ich nebenan an einem neuen Teilstück bastle.

Also wird bei mir immer wieder Umsatz generiert. Wie lang das noch so geht? Ich weiss es nicht, und ich muss sagen als ich vor knapp 4 Jahren wieder mit der Moba angefangen habe lagen die Ausgaben fast 100% höher als zur Zeit. Also hatt es auch schon wieder etwas nachgelassen.
Ich freue mich nur immer wenn meine Tochter mit mir zusammenbaut, das ist mir wichtiger wie alles andere und ich hoffe das sie das auch in 5 Jahren noch macht. Was die neuen Techniken angeht. So muss ich hier auch mal dem Stummi-Stammtisch BB danke sagen. denn vor Weihnachten war ihr Tablet nur zum Viedeo schauen oder spielen da. Nun hat Pappa für die CS2 auch einen WLan empfänger kaufen müssen, nun spielt sie immer noch, aber verbindet das virtuelle mit dem realen. Kennengelernt hat sie das beim STE im Dezember und war ganz erstaunt das ihr Tablet Züge fahren lässt.

Und ich persönlich finde es einfach schlimm das so ein schönes Hobby vergreist. Kinder sind wichtig und ich finde es schade das manche hier der ansicht sind "nach mir die Sinnflut". Ich finde es auch schade das Leute sagen, nein du darfst nicht mit der teuren lok spielen. Mir ist es egal! Meine Tochter darf mit dem Zug fahren den sie haben will. Egal ob er 50 € bei ebay oder 5000 € bei einem Händler gekostet hat. Und wenn man die Lust der Kinder zur MoBa geweckt hat dann macht es auch spaß. Natürlich braucht man als Elternteil oder Großelternteil auch Zeit und muse dazu mit den Kindern hinzusitzen und etwas zu tun. Leider ist das in unsere Gesellschaft heute nur noch selten so.

LG Marcus


Egal wie gut DU fährst....
.... Züge fahren Güter!


 
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RE: Fieser Handelsblatt Artikel zur Messe Nürnberg

#79 von H0-Michel , 14.02.2017 21:33

Hallo zusammen,

ich bin auch einer dieser "Silversurfer" .

Und jetzt habe ich nur noch etwa 40 Jahre, meine wunderbar kreativen Modellbahnprojekte durchzuführen ...


Viele Grüße
Michael


 
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RE: Fieser Handelsblatt Artikel zur Messe Nürnberg

#80 von Schwellenträger , 14.02.2017 22:52

Hallo Stummis,

ich werfe hier mal die Frage in die Runde: Werde ich in meiner Rente dem Hobby Modelleisenbahn im gleichen Maße nachgehen können wie heute? Unter der Vorrausetzung wir rechnen mal mit so ca. 45 Jahren bis Renteneintritt


Mit freundlichen Grüßen
Schwellenträger

Quod erat demonstrandum.

- Meine Anlage -


 
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RE: Fieser Handelsblatt Artikel zur Messe Nürnberg

#81 von Stummilein , 14.02.2017 23:04

Zitat

Hallo Stummis,

ich werfe hier mal die Frage in die Runde: Werde ich in meiner Rente dem Hobby Modelleisenbahn im gleichen Maße nachgehen können wie heute? Unter der Vorrausetzung wir rechnen mal mit so ca. 45 Jahren bis Renteneintritt



Hallo,

wenn Du gesund bleibst, wirst Du es können. Modellbahn besteht nicht nur aus Konsum, sondern auch aus Kreativität und auch wenn Du Dir dann möglicherweise keine Loks mehr kaufen kannst, so hast Du dann hoffentlich noch welche aus der heutigen Zeit übrig und verfeinerst diese halt. Es gibt immer einen Weg und das hängt nicht immer mit Geld zusammen.


Beste Grüße Ralf


 
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RE: Fieser Handelsblatt Artikel zur Messe Nürnberg

#82 von DHC500blau , 15.02.2017 08:55

Hallo,

auf meinen letzten Beitrag hier hatte mir Jandrosch per PN genantwortet. Da ich seine Beiträge sehr schätze, habe ich gefragt, ob ich das hier posten darf, damit es wieder Teil der Diskussion ist. Hat mir Jandrosch erlaubt:

Zitat von Gast im Beitrag Fieser Handelsblatt Artikel zur Messe Nürnberg

Hallo Lorenz,
pardon - meine Anmerkung ist vielleicht etwas falsch rüber gekommen.
Es bezog sich lediglich auf Deine Äußerung, dass von Dir als Spielbahner die Interessen der Sammler als unerheblich wahrgenommen werden.
Ansonsten scheint mir bei Deiner Betrachtung doch eher Wunschdenken zu sein - was ja nichts Negatives ist.
Unser Hobby und das Drumherum wird wohl kaum zu ändern sein, belassen wir es doch bei der Situation und machen das Beste draus.
In diesem Sinne



Zitat von im Beitrag Fieser Handelsblatt Artikel zur Messe Nürnberg

Hallo Jandrosch,

alles klar. Es liegt mir fern, die Sammler als unerheblich anzusehen. Sind doch nette Menschen. Einige Freunde von mir sind selbst im Einzelhandel tätig, daher weiß ich, wie sich steigende und fallende Kundenzahlen auf Marktpreise auswirken. Hat wenig mit Wunschdenken, sondern eher mit Marktbeobachtung zu tun. Aber gut, bei dem Thema kommen wir wohl nicht auf einen Nenner.

Alles Gute und noch einen schönen Abend.




Zitat von Gast im Beitrag Fieser Handelsblatt Artikel zur Messe Nürnberg

Hallo Lorenz,
natürlich gibt es gewisse Regularien oder nennen wir es Mechanismen, die den Markt beeinflußen, verändern oder steuern können.
Ich bin von Beruf aus nicht ganz unerfahren drin, würde aber nicht unterschiedliche Beeiche miteinander in den direkten Vergleich bringen wollen.
Dinge des täglichen Bedarfes sind anders zu bewerten, als die Dinge, die man eher in den Bereich Hobby, Freizeit oder gar Luxus (wenn ich mal so an Modellbahn Loks um die 700 Euro denke) zuordnet.
Betrachte mal den Bereich Smartphone - der Markt ist übersättigt, auch wenn viele Menschen immer wieder gerne das neuste Modell haben wollen, die Umsatzzahlen sind rückläufig. Nicht nur bei Apple sondern auch bei anderen Herstellern.
Smartphones gehören vielleicht auch zum täglichen Bedarf, aber man kann ja so ein System auch mal länger als die eigentliche Vertragslaufzeit nutzen.
Nimm ebenfalls die Autoindustrie - ähnliche Situation.
Ein bißchen ist auch die Industrie selber schuld - stetig geforderte steigende Umsatzzahlen sind dann irgendwann mal an einem Punkt angelangt, den kaum noch einer bezahlen mag oder kann. Auch bei immer größer werdendem Angebot fallen Preise nicht unbedingt.
Nimm Billigflieger, die mit allerlei Pauschalen versuchen, einen letztendlich höheren Preis zu erzielen.
Du siehst, nicht so ganz einfach, z.B. diese drei Bereiche zu vergleichen.
Wie auch im Thread geschrieben, einen wirklichen Einfluß haben wir kaum - machen wir das für uns Beste draus.



Ich denke, dass alle diese Branchen uns zeigen, dass rückläufige Umsatz- und Kundenzahlen zu schlechteren Angeboten führen. Wäre Fliegen heute so selten wie das Hobby Modellbahn, würde der einzelne Flug wohl Zehntausende kosten, weil der Skaleneffekt fehlt. So wie in der Frühzeit des Luftverkehrs. Ähnlich bei den Autos. Gäbe es nur ein paar Hersteller weltweit, wären Autos ein Luxusgegenstand für Millionäre. Vor diesem Hintergrund bin ich froh, dass es noch lohnt, Loks in Serie aufzulegen und hoffe, dass die technische Entwicklung schneller die Fertigungskosten senkt, als die schrumpfenden Auflagen diese erhöhen. Denn noch ist es so, dass die Kosten für Entwurf und Formenbau bei jeder Lok anfallen, egal ob sie einmal gefertig wird oder tausendmal. Aber im ersten Fall sind die Kosten nur auf einen Kunden umzulegen - mit den bekannten Folgen.

Ganz davon ab, freue ich mich, wenn es viele nette Menschen gibt, die Spaß am Hobby Modellbahn haben, besonders freue ich mich über Kinder, die einsteigen. Es ist doch schön, vor der Anlage in leuchtende Kinderaugen zu sehen. Die Konkurrenz der Drohnen und Apps auf dem Spielzeugmarkt ist mir natürlich bewusst. Man muss das als Anreiz und Herausforderung sehen, sich auch selbst als Branche weiterzuentwickeln.

Gruß
Lorenz


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RE: Fieser Handelsblatt Artikel zur Messe Nürnberg

#83 von Jandrosch ( gelöscht ) , 15.02.2017 11:51

Hallo Lorenz,
meiner Antwort auf Deine PN hättest Du aber auch Deinen Inhalt der PN vorausschicken sollen - zum besseren Verständnis.


Jandrosch

RE: Fieser Handelsblatt Artikel zur Messe Nürnberg

#84 von BW-Fan , 15.02.2017 11:53

Hallo,


ein sehr polarisierender Thread,der bisher noch nicht aus dem Ruder gelaufen ist oder gar gesperrt wurde,




Gruß,Heiko
Hail Odin, the allfather

Nur Altern hilft bei Plastikglanz,
nämlich so
https://www.stummiforum.de/viewtopic.php?f=64&t=50912

Hier gehts nach Katzenberg
https://www.stummiforum.de/viewtopic.php?f=51&t=47486


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RE: Fieser Handelsblatt Artikel zur Messe Nürnberg

#85 von Y-Weiche , 15.02.2017 12:45

Hallo zusammen,

das Wort wurde m.E. Erachtens in mehreren Beiträgen hier quasi wie auf dem Silbertablett vorbereitet, und Ralf hat es dann ausgesprochen:

Für mich ist Modellbahn das genaue GEGENTEILvon KONSUM. Und deshalb mache ich mir über meine hoffentlich noch 20 bis 30 Jahre modellbahnerische Restlaufzeit überhaupt keine Sorgen. Ich bin für die nächsten Jahrzehnte nicht von der Entwicklung der Modellbahn-Industrie abhängig, notfalls hole ich mir mein Material eben aus dem Sperrmüll und von den Dachböden der Erben-Generation (nicht zum Sammeln, sondern zum Bauen). Ob es dann noch Modellbahnhersteller gibt, die das im Neuheitenprospekt 2021 angekündigte Modell einer Preußischen Güterzugtenderlok tatsächlich auf den Markt bringen oder nicht, das wird meine modellbahnerische Lebensqualität nur peripher tangieren.

Das mag auch daran liegen, dass ich modellbahnerisch in einer Zeit groß geworden bin, in der vieles noch improvisiert wurde. Wenn ich daran denke, wie damals die Lektüre von Burkhardt Kiegellands Modellbahnbüchern den Virus bei mir ausgelöst hat... Die eine Hälfte seiner Bücher bestand aus dem Lobpreis von Kleinserien- und Handarbeitsmodellen (wer kennt noch Merker & Fischer ) und Edelmaterialien wie den damals hierzulande gerade erst in Mode kommenden Northeastern Holzprofilen. Die andere Hälfte, und das war die, die ich wirklich verschlungen habe, war die, wo er zeigte, wie man mit ein bisschen Patina einem Großserienmodell Leben einhaucht oder wie man aus einer geriffelten Duschdas-Packung ein Wellblechhüttchen baut. Vielleicht liegt es daran, dass ich im Forum jedesmal niederknien könnte, wenn jemand seine ollen M-Gleise vom Dachboden holt und einschottert, dass es eine wahre Pracht ist.

Nein, ich fürchte mich nicht. Kein bisschen.

Schöne Grüße
Andreas


 
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RE: Fieser Handelsblatt Artikel zur Messe Nürnberg

#86 von DHC500blau , 15.02.2017 12:53

Zitat

Hallo Lorenz,
meiner Antwort auf Deine PN hättest Du aber auch Deinen Inhalt der PN vorausschicken sollen - zum besseren Verständnis.



Hallo Jandrosch,

ist korrigiert.

Beste Grüße
Lorenz


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RE: Fieser Handelsblatt Artikel zur Messe Nürnberg

#87 von samo75 , 15.02.2017 16:56

Hallo zusammen,

es ist auch immer eine Frage des Vorbildes.

Als Kind habe stundenlang in Köln an der Deutzer Brücke gestanden und Züge geguckt. Faszinierende Loks und Züge die man hören und riechen konnte. Klackernde Schaltwerke, brüllende und rauchende Dieselloks, knatternde Schienenbusse.

15 Jahre vor mir waren da noch Dampfloks unterwegs. Ich denke, dass die Generation die das mitgemacht hat noch mehr belastet ist als ich.

Wenn ich heute da bin sehe ich nur noch frisierte Straßenbahnen. Wo soll da die Faszination herkommen?

Viele Grüße

Sascha


Männer werden nicht älter, nur die Spielzeuge werden teurer!


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RE: Fieser Handelsblatt Artikel zur Messe Nürnberg

#88 von Djian , 15.02.2017 17:11

Moin,

ich sehe das auch so wie Ralf. Modellbahn kann ein teures Hobby sein, muss es aber nicht.
Bei den meisten von uns ist Rollmaterial in ausreichender (genug hat man ja nie ) Anzahl vorhanden; zumindest reicht es wohl aus um einen einigermaßen abwechslungsreichen Spielbetrieb aufrecht erhalten zu können. Ohne Zukäufe lässt sich dann der eine oder andere Euro sparen. Und dass man ohne großes Budget hervorragenden Modellbau betreiben kann zeigen viele der hier vorgestellten Anlagen. Diese ist für mich das Paradebeispiel, die meisten von euch werden sie kennen: viewtopic.php?f=64&t=53094
Außerdem lässt sich (günstig) bastelnd trefflich der ein oder Andere Abend freudig verbringen. Das ist doch das schöne an unserem Hobby: es ist so erstaunlich vielseitig. Patienieren (Gebäude/ Fuhrpark) ist auch nicht teuer und auch dafür gibt's hier massig Anleitungen und Herangehensweisen. Oder Bäume bauen: macht Spaß, sieht besser aus als Industrieware, jeder Baum ist ein Unikat und die Kosten beträgen selbst mit Laub von Mininatur maximal 1/3 dessen, was die etablierten Hersteller für ihre Primiumbäume aufrufen. Das alles auszuprobieren werde ich vermutlich in meinem Leben nicht schaffen. Insofern ist mir nicht bange, dass ich mir das Hobby nicht mehr leisten kann. Und fahren mit dem was man hat geht immer.

Denkt mal an unseren im Herbst verstorbenen Geri; der hätte uns allen sagen können, wie man ohne Budget und mit größten gesundheitichen Einschränkungen Spaß am Hobby hat.

Schöne Grüße aus Ostholstein
Matthias


Bautagebuch: Sagau in Segmenten viewtopic.php?f=15&t=73059

Sagau: Ländliches an der Magistrale viewtopic.php?f=64&t=139007


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RE: Fieser Handelsblatt Artikel zur Messe Nürnberg

#89 von DHC500blau , 15.02.2017 18:58

Zitat

Hallo zusammen,

es ist auch immer eine Frage des Vorbildes.

Als Kind habe stundenlang in Köln an der Deutzer Brücke gestanden und Züge geguckt. Faszinierende Loks und Züge die man hören und riechen konnte. Klackernde Schaltwerke, brüllende und rauchende Dieselloks, knatternde Schienenbusse.



Kinder haben früher aber auch gerne Cowboy und Indianer gespielt, in den 70ern waren Raumschiffe sehr angesagt, heute sind sie es mit den Star-Wars-Lizenzen wieder. Kleine Mädchen spielen gerne Prinzessinnen, kleine Jungs gerne Piraten. Und nichts davon sahen die Kinder als echtes Vorbild. Offenbar geht's also auch ohne.

Gruß
Lorenz


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RE: Fieser Handelsblatt Artikel zur Messe Nürnberg

#90 von Jandrosch ( gelöscht ) , 15.02.2017 19:10

Zitat

Hallo,


ein sehr polarisierender Thread,der bisher noch nicht aus dem Ruder gelaufen ist oder gar gesperrt wurde,







Vielleicht liegt es daran, dass das Thema souverän angegangen wird?
Ich habe sowieso den Eindruck, dass in diesem Forum letztendlich die Form gewahrt bleibt und keine Grundlage für Zwist - wie es z. B. in einem anderen Forum in Form eines Glaubenskrieges zwischen Märklin und der Zweileiterfraktion - stattfindet.
Ich lese nicht überall, habe aber den Eindruck, dass Akzeptanz und Respekt zur Geltung kommt und die kritischen Antworten eher moderat ausfallen.
Es ist immer wieder eine Kunst, seine Worte so mitzuteilen, dass der Leser auch genau versteht, was ich ausdrücken möchte.
Manchmal ist es nur eine Kleinigkeit, die in den falschen Hals gerät, ohne dass der Lesende bewußt falsch reagiert.

Wie dem auch sei - ich finde die unterschiedlichen Auffassungen zu diesem Thema sehr interessant. Sorry, ist etwas OT, mußte aber sein.

@Lorenz - danke für die Ergänzung.


Jandrosch

RE: Fieser Handelsblatt Artikel zur Messe Nürnberg

#91 von jkn , 16.02.2017 12:16

Hallo,
ein Spruch, der nebenbei auch zum Friedhof in Styrol passt:"Tot gesagte leben länger".
So sehe ich das auch mit der Modellbahn.
Jede Krise hat was Gutes. Sie zwingt zu analysieren, zu experimentieren und manchmal neue Wege zu gehen.
Ob das unser Hobby rettet? Wir werden sehen. Und was sich reimt ist gut!
Schönen Tag noch,
Jan


jkn  
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RE: Fieser Handelsblatt Artikel zur Messe Nürnberg

#92 von Bastian J ( gelöscht ) , 16.02.2017 12:26

Hallo,
dem kann ich nur absolut zustimmen, denn man sollte nicht immer alles nur negativ betrachten. Das Hobby Modellbahn wird es immer wieder
in irgendeiner Form geben bzw. die Leute sich dafür interessieren. Vielleicht nicht mehr in diesem Ausmaße wie heute, denn es werden im Laufe der Zeit immer wieder bestimmte neue Trends erscheinen mit denen nicht jeder was anfangen kann. Letztendlich werde ich einfach die Dinge auf mich zukommen lassen und abwarten. Was anderes bleibt einem oft sowieso nicht übrig.

Gruß Bastian J.


Bastian J

RE: Fieser Handelsblatt Artikel zur Messe Nürnberg

#93 von Andreas Poths , 16.02.2017 12:53

moin,
ich richte mal - vielleicht provozierende - Fragen ans Plenum:

Ab wann (zeitlich) kann man unser Hobby als "Hobby" bezeichnen?

Als mein Vater mir in den frühen 60er Jahren die MoBa schenkte, war es für ihn z.B. kein Hobby. Er sah eine Anlage bei seinem Angestellten (hab drüber berichtet) und dachte wohl, dass das dann ein "weiteres" Spielzeug für Sohnemann sein könnte - neben Matchboxautos ff .
Was hatten unsere Väter, Großväter für Hobbies? Und wenn, sind die auch "ausgestorben"? Und warum? Könnte man da geschichtliche Rückschlüsse ziehen, mit denen man auch leicht vernebelt in die Zukunft schauen kann?

Gilt ein Hobby dann als Hobby, wenn es der breiten Masse zugänglich ist? Provozierend: Ein Pferd zu haben,zu pflegen und zu versorgen ist für mich kein Hobby - eher Berufung.


gruß pothsi
Man lebt nur einmal...aber dann mit MÄRKLIN!!!
Guggd ihr meine Anlage gerne auch hier:
https://www.youtube.com/watch?v=hzD2SyMk1KA

Nüchtern betrachtet war es besoffen besser....


Andreas Poths  
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RE: Fieser Handelsblatt Artikel zur Messe Nürnberg

#94 von Bastian J ( gelöscht ) , 16.02.2017 13:00

Gude,
irschendwie zureschtbiesche kann mer sisch des Wort Hobby schon. Mer interessiert sisch halt defür un wie mer des bezeischne soll is eischentlisch Worscht oder? Spaß mache solls halt und die Leute solle sisch was kaafe!

Tschö Bastian J.


Bastian J

RE: Fieser Handelsblatt Artikel zur Messe Nürnberg

#95 von Y-Weiche , 16.02.2017 13:03

Yep, Andreas.

Mein Vater (Jahrgang Mitte der 1930er) hatte in der Mitte seines Lebens als Hobby seinen Garten. Die Johannisbeeren, Äpfel, Kirschen, Kohlköppe und Kartoffeln mundeten der ganzen Familie. Was uns wiederum sagt, dass es eben auch noch ein bisschen mehr als ein Hobby war. Ich denke, etwas, das ausschließlich dem "Müßiggang" diente, wäre für seine Generation UND kleinbürgerliche Herkunft (die Kombi macht's) damals in den 1970ern und 1980ern undenkbar gewesen. Wahrscheinlich hatte er aber auch anderseits nicht so große Kompensationsbedürfnisse wie viele Väter heutzutage, denn er ging parallel dazu auch komplett in seiner Erwerbsarbeit auf.

Grüße
Andreas


 
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RE: Fieser Handelsblatt Artikel zur Messe Nürnberg

#96 von Andreas Poths , 16.02.2017 13:12

[quote="Bastian J" post_id=1656100 time=1487246424 user_id=28558]
Gude,
irschendwie zureschtbiesche kann mer sisch des Wort Hobby schon. Mer interessiert sisch halt defür un wie mer des bezeischne soll is eischentlisch Worscht oder? Spaß mache solls halt und die Leute solle sisch was kaafe!

Tschö Bastian J.
[/quote]

Ja Bastian,
"Spaß mache soll's" ...
Aber hier im fred werden ja auch Sorgen um die Zukunft unseres Hobbys laut. Überwiegen die Ängste - ist der Spass nur noch vorgeschoben?
Oder werden einem die Zukunftsbilder einer (angeblich?) untergehenden Spezies (nämlich uns) bewußt(!) von irgendwelchen Journalisten untergejubelt?


gruß pothsi
Man lebt nur einmal...aber dann mit MÄRKLIN!!!
Guggd ihr meine Anlage gerne auch hier:
https://www.youtube.com/watch?v=hzD2SyMk1KA

Nüchtern betrachtet war es besoffen besser....


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RE: Fieser Handelsblatt Artikel zur Messe Nürnberg

#97 von Avenger ( gelöscht ) , 16.02.2017 13:47

Wenn sich manche hier mehr Gedanken darum machen würden, die das Hobby als Hobby betreffen und nicht so sehr ihr betriebswirtschaftliches und soziologisches Halbwissen unters auch unwissende Volk zu bringen, dann ginge es der Mobaindustire vielleicht besser....ist aber nur eine Vermutung meinerseits...


Avenger

RE: Fieser Handelsblatt Artikel zur Messe Nürnberg

#98 von Jandrosch ( gelöscht ) , 16.02.2017 14:00

[quote="Andreas Poths" post_id=1656097 time=1487246008 user_id=898]
moin,
ich richte mal - vielleicht provozierende - Fragen ans Plenum:

Ab wann (zeitlich) kann man unser Hobby als "Hobby" bezeichnen?

..............
[/quote]

Kann man dies eigentlich an einer Zeit festmachen?
Ich finde, dass h i e r der Begriff Hobby sehr gut wiedergegeben wird.
Wer sich zu einem Hobby äußert, dass er nicht kennt, wird immer nur ein müdes Lächeln dafür übrig haben - ich denke da mal an Briefmarkensammler o.ä. ....

Zitat

Zitat

Hallo zusammen,

es ist auch immer eine Frage des Vorbildes.

Als Kind habe stundenlang in Köln an der Deutzer Brücke gestanden und Züge geguckt. Faszinierende Loks und Züge die man hören und riechen konnte. Klackernde Schaltwerke, brüllende und rauchende Dieselloks, knatternde Schienenbusse.



Kinder haben früher aber auch gerne Cowboy und Indianer gespielt, in den 70ern waren Raumschiffe sehr angesagt, heute sind sie es mit den Star-Wars-Lizenzen wieder. Kleine Mädchen spielen gerne Prinzessinnen, kleine Jungs gerne Piraten. Und nichts davon sahen die Kinder als echtes Vorbild. Offenbar geht's also auch ohne.

Gruß
Lorenz




Doch, das Vorbild kam damals aus dem Fernseher, so wie heute eventuell aus dem PC - ich kann mich noch gut an meine Kindertage erinnern, da wurde dann ganz schnell das nachgespielt, was man eben im Fernsehen gesehen hat.
Und natürlich auch die Geschehnisse, die man tatsächlich draußen erlebt hat - ein Mix aus Beidem.

Und wie Ralf sehr treffend angemerkt hat - Modellbahn oder Modellbau muss nicht zwangsläufig mit Kommerz zusammenhängen.


Jandrosch

RE: Fieser Handelsblatt Artikel zur Messe Nürnberg

#99 von Y-Weiche , 16.02.2017 14:07

Zitat

Wenn sich manche hier mehr Gedanken darum machen würden, die das Hobby als Hobby betreffen und nicht so sehr ihr betriebswirtschaftliches und soziologisches Halbwissen unters auch unwissende Volk zu bringen, dann ginge es der Mobaindustire vielleicht besser....ist aber nur eine Vermutung meinerseits...




Vorschlag: Jeder betreibt sein Hobby so, wie er es für richtig hält. Gerne auch tiefenpsychologisch, mikroökonomisch oder makrobiotisch. Und wem das nix gibt, der scrollt einfach über diesen Thread hinweg und verdrahtet in der gewonnenen Zeit seinen Schattenbahnhof.

Ist doch ganz einfach, oder?
Andreas


 
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RE: Fieser Handelsblatt Artikel zur Messe Nürnberg

#100 von Andreas Poths , 16.02.2017 14:16

Hallo Jandrosch,
ich meinte eigentlich, ab wann man den Begriff "Hobby" mit der Freizeitbeschäftigung verband.
War es, als die Tischbahn aufkam oder war es auch da immer noch "nur" Spielzeug?
War es, als die ersten "Privatleute" einen Raum von xy qm zur Verfügung hatten und dort ihr Hobby betrieben?
Oder - wie gesagt - war MoBa erst in den 60ern (zum Ende hin?) ein oder besser DAS Hobby?
Und....gab es Beschäftigungen, welcher der MoBa weichen mußten???


gruß pothsi
Man lebt nur einmal...aber dann mit MÄRKLIN!!!
Guggd ihr meine Anlage gerne auch hier:
https://www.youtube.com/watch?v=hzD2SyMk1KA

Nüchtern betrachtet war es besoffen besser....


Andreas Poths  
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