Hallo Michael,
schön, dass Du hierher gefunden hast und dass es Dir gefällt.
Deine Fragen sind nicht gerade in einem Satz zu beantworten, aber ich versuche es mal kurz zu machen.
Radius R1:
Der liegt bei mir nur in der vordersten Kurve/Ecke der Nebenbahn, plus die Kurvenweichen. Da ist keine Steigung und ich wollte mit dem kleinen Nebenbahnhof nicht zu weit in Richtung Anlage kommen.
Bislang konnte ich noch keine Fahrversuche machen. Das muss noch ein wenig warten. Ich erwarte da eigentlich kein Problem. Wir fahren auch viel auf dem Fussboden mit R1 und das funktioniert. Prinzipiell würde ich aber versuchen R1 zu vermeiden. Ein enger Radius ist natürlich nicht sehr schön und ich würde da auch keinen langen Zug abrupt bremsen oder anfahren lassen.
Auf der Nebenbahn sollten normalerweise nicht so lange Züge zum Einsatz kommen. OK, bei den Kindern weiss man nie.
Steigungen:
Ich habe auf der Hauptstrecke bis max. 3.3%, auf gerader Strecke. Vielleicht noch etwas in die Kurve hinein, Kurve R5.
Auf der Nebenbahn sind es 3.4% auf gerader Strecke und in der Kurve R5.
Im Wendel zum Schattenbahnhof sind es 3.75%, Radius R2. Meine alte, digitalisierte Primex 141 (Gewicht 408g) fährt dort mit 10 Kalkwagen, hält oben am Signal mit Bremsmodul und fährt noch in der Steigung wieder ohne Probleme an. Das ist natürlich nicht die schwächste, aber auch nicht die stärkste Lok. Ich komme damit klar. Die Loks ziehen schon ganz gut.
Ich muss mal schauen wie ich hier Videos einstellen kann. Das wäre sinnvoll.
Davon abgesehen würde ich aber auch jedem empfehlen mit möglichst wenig Steigung zu bauen, am besten unter 3% oder lieber noch 2% bleiben. Schliesslich ist eine Steigung immer auch eine grössere Last für die Lok und somit mehr Verschleiss. Aber wer kann schon immer unter 2% bleiben. Es ist halt wie so oft ein Kompromis.
Schallreduktionsmaterialien:
Da wird es wirklich kompliziert. Ich bin da wirklich kein Experte, aber ich sage Dir gerne meine Erfahrung.
Bevor ich den Anlagebau begonnen habe, hatte ich mich natürlich auch über das Thema Geräuschentwicklung informiert. Ich kann Dir aber nicht mehr sagen warum ich im unteren Abstellbahnhof mit 5mm Kork begonnen habe. Die Wirkung ist für mich aber OK. Heute würde ich es nicht mehr in Streifen schneiden. Damals wollte ich Gewicht sparen. Die Schienen sind immer noch mit Schrauben befestigt. Irgendwann klebe ich die Schienen vielleicht und drehe die Schrauben raus. Ich will damit sagen das Fahrgeräusch, das so entsteht ist für mich subjektiv in Ordnung.
Als ich eine Etage höher angekommen war, wollte ich mal die graue Trittschalldämmung, 5mm, probieren. Einfacher zu schneiden, weniger Gewicht. Das Ergebnis ist für mich akustisch das Gleiche. Allerdings funtionieren die Weichenantriebe auf dieser Dämmung schlecht.
Im sichtbaren Streckenbereich habe ich mich dann entschieden die Profil-Korkbettung zu nehmen. Ist OK zum verarbeiten, gibt nicht so nach und hat auch direkt das gute Mass. Gleise wieder aufgeschraubt. Geräuschentwicklung für mich wieder OK.
Die böse Überraschung kam für mich nach dem ersten schottern. Das Geräusch ist zuviel. Da möchte ich unbedingt nachbessern bzw. die nächsten Abschnitte besser machen. Wie auch immer. Das Problem ist sicher die Schallbrücke, die über die geklebten Steine mit der Holztrasse entsteht. Dagegen ist eine kleine Schraube nichts. Wäre wahrscheinlich besser gewesen mit 2 Schichten zu arbeiten. Ich bin da aber auch Anfänger und war sicher zu sorglos beim grosszügigen Verteilen des Klebers.
Ein Arbeitskollege meinte das Geräusch sei normal. Wenn erstmal alles geschottert sei fällt das nicht mehr so auf. Ich hoffe, dass ich es reduziert bekomme. Im Moment erinnert mich das an eine Stahlbrücke in der Nähe. Wenn da ein Zug drüber fährt hört man das kilometerweit.
Es gibt zu diesem Thema viel im Forum zu lesen. Aber falls mir da jemand direkt einen Tipp geben will, immer her damit. Nur zweilagige Dämmung kriege ich jetzt nicht mehr hin.
Ach ja, die Teile auf dem Foto sind Versuche mit Silikon. Da kleben die Steinchen aber nicht wirklich drauf .
Anlage auf Rollen:
Das kann ich grundsätzlich empfehlen, besonders wenn man es direkt einplant. Dann unbedingt grössere Rollen nehmen, Ø100 z.B.
Auch lieber etwas steiffer bauen und etwas weniger, aber stabilere Stützen. Dann lässt sich das bestimmt besser verschieben.
Es ist nicht so, dass ich meine Anlage ständig hin- und herschiebe. Aber es geht. Ich muss halt schauen, dass immer alle Rollen in die richtige Richtung zeigen.
Wenn das irgendwann zu problematisch wird, würde ich untenrum umbauen. Beine kürzen, über Verstrebungen verbinden und grössere Rollen drunter. Bin sicher, dass das kein unlösbares Problem gibt.
Aber ich weiss natürlich nicht wie gross Du bauen wirst. Ab einer bestimmten Grösse, ist es dann doch wieder besser auf Rollen zu verzichten. Bei mir geht das aber noch.
Bei Dir steht Du bist noch in der Findungsphase. Ich hoffe wir sehen dann mal was sich bei Dir gefunden hat.
Viel Spass beim planen und bauen.