RE: Fieser Handelsblatt Artikel zur Messe Nürnberg

#101 von Jandrosch ( gelöscht ) , 16.02.2017 14:23

Hallo Andreas,
wenn ich mich so an die ersten MiniaturBahn Zeitschriften aus den frühen 50ern (gab es schon Ende der 40er) erinnere, war es eigentlich immer schon Hobby. Freizeitbeschäftigung, nur war die zu der damaligen Zeit eben noch nicht so ausgeprägt. Bedenkt man, dass der Sonnabend da noch normaler Arbeitstag war und man somit viel stärker in den Beruf eingebunden war.
Ok, manch einer ist dies auch heute noch und hat damit eventuell eben wenig Zeit für ein Hobby


Jandrosch

RE: Fieser Handelsblatt Artikel zur Messe Nürnberg

#102 von Y-Weiche , 16.02.2017 15:25

Nur mal so reingeworfen als Gedächtnisstütze
http://www.rfl.rnolde.de/html/werbung.html

Was für eine herrliche Zeit, als "Mann" beim Spielen noch Krawatte trug

Andreas


 
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RE: Fieser Handelsblatt Artikel zur Messe Nürnberg

#103 von DHC500blau , 16.02.2017 15:28

Zitat

Doch, das Vorbild kam damals aus dem Fernseher, so wie heute eventuell aus dem PC - ich kann mich noch gut an meine Kindertage erinnern, da wurde dann ganz schnell das nachgespielt, was man eben im Fernsehen gesehen hat.
Und natürlich auch die Geschehnisse, die man tatsächlich draußen erlebt hat - ein Mix aus Beidem.

Und wie Ralf sehr treffend angemerkt hat - Modellbahn oder Modellbau muss nicht zwangsläufig mit Kommerz zusammenhängen.



Da bin ich bei Dir. Das Thema der Spielwelt kann also, es muss aber nicht zwangsläufig Teil der eigenen, realen Umwelt sein. Es ist also keineswegs so, dass man physisch auf der Brücke über dem Güterbahnhof gestanden haben muss (auf diese Annahme eines Foristen bezog ich mich), um Spaß an einer Themenwelt (hier: Eisenbahn) zu finden. Es reicht bereits aus, seine Protagonisten und Helden im TV oder Kino oder bei Youtube gesehen zu haben.

Gruß
Lorenz


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RE: Fieser Handelsblatt Artikel zur Messe Nürnberg

#104 von Avenger ( gelöscht ) , 16.02.2017 15:30

Zitat

Zitat

Wenn sich manche hier mehr Gedanken darum machen würden, die das Hobby als Hobby betreffen und nicht so sehr ihr betriebswirtschaftliches und soziologisches Halbwissen unters auch unwissende Volk zu bringen, dann ginge es der Mobaindustire vielleicht besser....ist aber nur eine Vermutung meinerseits...




Vorschlag: Jeder betreibt sein Hobby so, wie er es für richtig hält. Gerne auch tiefenpsychologisch, mikroökonomisch oder makrobiotisch. Und wem das nix gibt, der scrollt einfach über diesen Thread hinweg und verdrahtet in der gewonnenen Zeit seinen Schattenbahnhof.

Ist doch ganz einfach, oder?
Andreas



Super Antwort - nur weil du eine andere Meinung wie ich hast, verbietest du mir unterschwellig, mich zu äussern? Sauber...


Avenger

RE: Fieser Handelsblatt Artikel zur Messe Nürnberg

#105 von Y-Weiche , 16.02.2017 15:33

Zitat

Super Antwort - nur weil du eine andere Meinung wie ich hast, verbietest du mir unterschwellig, mich zu äussern? Sauber...



Du meintest doch, hier die Beiträge anderer in Frage stellen zu müssen, oder?

Vielleicht habe ich dich aber auch nur falsch verstanden, dann sorry dafür.

Grüße
Andreas


 
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RE: Fieser Handelsblatt Artikel zur Messe Nürnberg

#106 von Avenger ( gelöscht ) , 16.02.2017 15:35

Ich stelle überhaupt nichts in Frage, ich äussere nur meine Meinung.
Ich akzeptiere auch anderer Leute Meinung, doch nehme ich es mir auch heraus, so wie du, deren Meinung zu kommentieren.


Avenger

RE: Fieser Handelsblatt Artikel zur Messe Nürnberg

#107 von DHC500blau , 16.02.2017 15:35

[quote="Andreas Poths" post_id=1656097 time=1487246008 user_id=898]
moin,
ich richte mal - vielleicht provozierende - Fragen ans Plenum:

Ab wann (zeitlich) kann man unser Hobby als "Hobby" bezeichnen?
[/quote]
Zu Zeiten meines Vaters waren die Arbeitstage länger und viele Menschen haben früher körperlich sehr hart gearbeitet. Bei uns im Ruhrgebiet war man ab Mitte 50 ein alter, kranker Mann mit Staublunge. In unserer Familie musste zudem nebenbei mit wenig Geld und viel Eigenleistung das eigene Haus gebaut werden. Es fehlten also Zeit und Geld für Müßiggang. Ein Hobby war in den 50ern und Anfang der 60er eher etwas für das gut situierte Bürgertum. Der Durchschnitts-Wirtschaftswunderaufsteiger hatte bestenfalls ein "Steckenpferd", das idealerweie auch Nutzen bringen musste. Etwa ein Nutzgarten. Mein Opa hatte Brieftauben (sein kleiner Luxus) und war ein geschickter Holz-Handwerker. Da verband er Leidenschaft mit Nutzen (selbst gebaute, robuste Möbel für die ganze Familie). Spielen um des Spielens willen hätte er wahrscheinlich gar nicht gekonnt.

Andere Väter haben ihre knappe Freizeit in der Kneipe verbracht und auch mal eine Runde Skat gespielt (gut, das ist das schon klassisches Spielen). Sonntags gab's dann auch mal einen Familienausflug. Mehr Hobby und Freizeit war bei den meisten wohl nicht.

Gruß
Lorenz


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RE: Fieser Handelsblatt Artikel zur Messe Nürnberg

#108 von Djian , 16.02.2017 16:29

Moin,

@Avenger: ein Verbot deine Meinung zu äußern kann ich nirgends und von keinem erkennen. Und dein Statement ist ok. Ich, für mich gesprochen, mache mir schon meine Gedanken zum Thema, vernachlässige aber das Hobby MoBa als Hobby keinesfalls. Ich nehme dich jetzt mal beim Wort und übertreibe ein bewußt wenig: wenn ich die Zeit, die ich mit dem Nachdenken übers Hobby mit Kaufen von MoBa-Artikeln verbringen würde, dann ginge es der MoBa-Industrie prächtig Leider fehlt mir dazu das nötige Klein- nee, besser Großgeld. Keine Zeit ist nicht wahr, sonst könnte ich ja nicht darüber philosophieren, mutmaßen und sonstewas.

Und zu diesem Cowboy und Indianer Ding: ich bin ja selbst ein Kind der frühen 70er. Einmal im Jahr war das Fernsehhighlight ein Winnetou-Film. Danach haben wir Kinder uns alle unsere Karnervals-Stetsons aufgesetzt, Sheriffstern angepinnt, den Platzpatronencolt auf tief gehängt und sind nach draußen. So ein Film gab Inspiration für einige Tage und in der Grundschule Gesprächsstoff für die große Pause.

Schöne Grüße aus Ostholstein
Matthias


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RE: Fieser Handelsblatt Artikel zur Messe Nürnberg

#109 von Y-Weiche , 16.02.2017 16:41

Ich seh zwischen dem Tun und dem Nachdenken darüber gar keinen großen Gegensatz,

das sind doch beides Tätigkeiten, die für die meisten von uns schon am Anfang unseres Hobbys da waren: Der neuen Lok und den neuen Wagen am Weihnachtsabend gingen unzählige Stunden des Brütens und Nachdenkens über Katalogen und Wunschzetteln voraus. Heute haben die meisten von uns die finanziellen Möglichkeiten, die Wunsch- und Drüber-Nachdenk-Phase beliebig abzukürzen, aber für mich ist sie immer noch ein spannender Teil der Geschichte. Ich gebe zu: das macht natürlich keinen Moba-Händler reich

Grüße
Andreas


 
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RE: Fieser Handelsblatt Artikel zur Messe Nürnberg

#110 von Stummilein , 16.02.2017 22:28

Hallo,

ich denke, dass ein Teil der hier schreibenden Ihr Hobby gewechselt haben und nun anderen lieber Ihre Lebensweisheiten aufsetzen wollen, aber nicht in der Lage sind, Kritik oder Gegenwind zu ertragen.

Was den Artikel im Handelsblatt betrifft, so habe ich ihn wahrgenommen und das war es dann auch. Ich muss nicht jede Aussage oder Meinung kommentieren, denn ich habe da schon andere Interessen.


Beste Grüße Ralf


 
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RE: Fieser Handelsblatt Artikel zur Messe Nürnberg

#111 von maibaum , 16.02.2017 22:55

1. Vielleicht hat das Handelsblatt auch schon seine besten Zeiten hinter sich ?
2. Irgendwas müssen doch die Schreiberlinge schreiben um täglich ihre Zeitung zu füllen.....
3. Vielleicht ist dem Autor entgangen, dass die Menschen in diesem Staat auch durchschnittlich immer älter werden - mangels Nachwuchs ?

Na denn, weiter geht's

Freundliche Grüße
Günther


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RE: Fieser Handelsblatt Artikel zur Messe Nürnberg

#112 von Ronny_Sommer ( gelöscht ) , 17.02.2017 00:47

Zitat von im Beitrag Fieser Handelsblatt Artikel zur Messe Nürnberg

Nur mal so reingeworfen als Gedächtnisstütze
http://www.rfl.rnolde.de/html/werbung.html

Was für eine herrliche Zeit, als "Mann" beim Spielen noch Krawatte trug

Andreas



Wer hindert dich vor betreten des MoBa-Zimmers eine Krawatte umzubinden?


Ronny_Sommer

RE: Fieser Handelsblatt Artikel zur Messe Nürnberg

#113 von Jandrosch ( gelöscht ) , 18.02.2017 16:25

Ist jetzt hier Schluß, weil Cheffe den Zeigefinger erhoben hat?
Es ist doch schön, wenn unterschiedliche Wahrnehmungen und Interessen zum Ausdruck gebracht werden.
Das Thema war zwar jetzt nicht von hochaktuellem und brisantem Inhalt, aber man muss doch auch mal über ein paar Banalitäten reden.


Jandrosch

RE: Fieser Handelsblatt Artikel zur Messe Nürnberg

#114 von thomas1960 , 18.02.2017 19:04

Hallo,
ohne dass ich den Artikel gelesen habe, ist mir eigentlich egal was dort steht.
Ich gehe ganz gemütlich in meinen Eisenbahnkeller und setze mich mit einer Flasche Bier und einem Mobakollegen an die Anlage.

Dafür darf die (pauschal gesehen) jüngere mobafreie Generation meinetwegen ihr Frühstücksei fotografieren und im sozialen Netz posten.


Gruß,
Thomas


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RE: Fieser Handelsblatt Artikel zur Messe Nürnberg

#115 von BW-Fan , 18.02.2017 20:51

Zitat




Dafür darf die (pauschal gesehen) jüngere mobafreie Generation meinetwegen ihr Frühstücksei fotografieren und im sozialen Netz posten.


Gruß,
Thomas





Hallo,



Gruß,Heiko
Hail Odin, the allfather

Nur Altern hilft bei Plastikglanz,
nämlich so
https://www.stummiforum.de/viewtopic.php?f=64&t=50912

Hier gehts nach Katzenberg
https://www.stummiforum.de/viewtopic.php?f=51&t=47486


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RE: Fieser Handelsblatt Artikel zur Messe Nürnberg

#116 von Dreispur , 18.02.2017 22:30

Hallo !

Ich finde den Artikel grandios .
Ich werte diesen Artikel als kostenlose Werbung .Nach dem Motte :
JE BLÖDER UMSO MEHR AUFMERKSAMKEIT .
Die täglichen Werbungen im Fernsehen gehen auch auf den Geist . Und da sind auch die unmöglichsten die am meisten hängenbleiben .

Ich werde wieder Nürnberg aufsuchen egal was in irgend einen Blatt für gut oder diffamiert
bezeichnet wird . Es ist nicht nur die Messe eine Reise Wert.

Nächste Spielzeugmesse Weihnacht werden gar die Englsfiguren als Hexen beurteilt .
Einen schlechten Tag kann jeder mal haben ,da wäre es besser gewesen flaster:
Vielleicht sollte dieser Schreiber mal einen Tag bei der Müllentsorgung Gagenfrei arbeiten .
Dann wird er ja sehen was für Mist ( auf Papier opo: ) da wegzuräumen ist .

rost: rost: rost: rost: Auf Wiedersehen Nürnberg , bis dann......


mfG ANTON

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RE: Fieser Handelsblatt Artikel zur Messe Nürnberg

#117 von vikr , 18.02.2017 22:35

Hallo,

ich finde der Artikel hat schon fast etwas von einen liebevollen Schwanengesang. Ein Journalist, der sich bei dieser demografischen und wirtschaftlichen Konstellation die Steilvorlage mit dem Friedhof hätte entgehen lassen, wäre keiner.
Die 4a war tatsächlich eher eine der ruhigeren und übersichtlichen Hallen, und , obwohl keine Publikumsmesse, waren Leute - wie z.B. Florian Siebert und Matthias Viessmann auch in Halle 4a in Nürnberg eher die Ausnahme.

Die Welt im Modell möglichst zu kopieren, wird wohl auch weiterhin Anhänger finden, aber die Bahn als Vorbild wird dabei immer unwichtiger werden. Die geburtenstarken Jahrgänge der Fünfziger und Sechsziger, bei denen fast jeder Junge mal eine Eisenbahn hatte, gehen gerade in den Ruhestand und werden noch dreissig Jahre für richtig Umsatz sorgen und dann wird Modelleisenbahn so verbreitet sein, wie heute das Windjammer bauen, nämlich selten.

Bis dahin sollten wir das Modellbahnhobby und die im Artikel beschriebenen Spitzenleistungen genießen und nicht glauben, wir müßten für die Erhaltung der Modellbahnkultur kämpfen, weil sonst das Ende der Welt oder gar des Abendlandes unausweichlich ist.

Die Besucher des Modellbahnwunderlandes kommen überwiegend nicht wegen des vorbildgetreuen Modellbahnbetriebes, sondern wegen der Landschaften, der Bauten und den vielen Menschen, ob einzelne Personen, Nachbildungen von Massenveranstaltungen oder dem Betrieb auf den Strassen oder dem Flughafen und auch den Bahnhöfen...

MfG

vik


im Übrigen - Märklin am liebsten ohne Pukos, z.B. als Trix


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RE: Fieser Handelsblatt Artikel zur Messe Nürnberg

#118 von Robur , 20.02.2017 11:46

Zitat

[quote="Andreas Poths" post_id=1656097 time=1487246008 user_id=898]
moin,
ich richte mal - vielleicht provozierende - Fragen ans Plenum:

Ab wann (zeitlich) kann man unser Hobby als "Hobby" bezeichnen?


Zu Zeiten meines Vaters waren die Arbeitstage länger und viele Menschen haben früher körperlich sehr hart gearbeitet. Bei uns im Ruhrgebiet war man ab Mitte 50 ein alter, kranker Mann mit Staublunge. In unserer Familie musste zudem nebenbei mit wenig Geld und viel Eigenleistung das eigene Haus gebaut werden. Es fehlten also Zeit und Geld für Müßiggang. Ein Hobby war in den 50ern und Anfang der 60er eher etwas für das gut situierte Bürgertum. Der Durchschnitts-Wirtschaftswunderaufsteiger hatte bestenfalls ein "Steckenpferd", das idealerweie auch Nutzen bringen musste. Etwa ein Nutzgarten. Mein Opa hatte Brieftauben (sein kleiner Luxus) und war ein geschickter Holz-Handwerker. Da verband er Leidenschaft mit Nutzen (selbst gebaute, robuste Möbel für die ganze Familie). Spielen um des Spielens willen hätte er wahrscheinlich gar nicht gekonnt.

Andere Väter haben ihre knappe Freizeit in der Kneipe verbracht und auch mal eine Runde Skat gespielt (gut, das ist das schon klassisches Spielen). Sonntags gab's dann auch mal einen Familienausflug. Mehr Hobby und Freizeit war bei den meisten wohl nicht.

Gruß
Lorenz
[/quote]

Moin,

Ja, genau so war das.

Aber man darf eines nicht vergessen, es gab ja kaum was an Zubehör, wenn man das heutige Angebot heranzieht. Da war noch viel Eigenleistung notwendig, noch viel mehr, wenn man sich ein bestimmtes Vorbild rausgesucht hat. Der Häuschen-Selbstbau wurde noch mit der Laubsäge gemacht, Fensterstreben waren aus Pappe oder Papier, bemalt wurde mit Wasserfarbe oder den teuren Plakafarben. Baumärkte gab es noch nicht, wenn man bestimmte Schrauben oder metallische Erzeugnisse brauchte, ging man zum Eisenwarenladen, Papier gabs beim Papiergeschäft, wo man auch diverse Malsachen bekam und Elektrozeugs bestellte man noch nicht bei Conrad und Co., sondern fuhr in die nächste Stadt und kaufte beim Elektroladen ein.

Nehmen wir mal den Friedhof als Ausgangsidee... heute bestellt man den bei Faller und Busch. Aber in den 60ern? Hölzchen und Leisten schabte man sich aus Streichhölzern, die Erde war aus Kaffeesatz, der nochmal im Ofen angebrannt wurde, damit der nicht schimmelte, bemalt wurde mit Plaka, Streu gabs nur als Sägemehl und Blumenschmuck mußte man sich selbst aus irgendwas zurechtzimmern. Schaumstoff war noch nicht so in Mode wie heute.

Kreativ war man damals wie heute, nur steht uns heute eine unglaubliche Vielfalt an Zubehör zur Verfügung. Vom großen wie vom kleinen Hersteller.
Nehmt mal eine MIBA aus den Anfangsjahren der Nürnberger Messe zur Hand und vergleicht das Angebot mit der aktuellen Ausgabe.
Ich glaube nicht, daß die Modellbahnerei ausstirbt, auch wenn uns das bestimmte Journallien immer wieder erzählen wollen.
Händlersterben auf dem Land... ja, aber schaut euch doch mal die Ladenzeilen der Städte und Gemeinden an? Da verschwindet alles, in jeder Branche. Nicht nur Modellbahn. Auch Bäcker, Metzger, Apotheken, Friseure, Möbelläden, Tante Emmas Spar-Markt, der kleine Edeka, der Elektrofunzelheimer, der Sanitärdödelmann... alles wird reduziert.

So, ich verdrahte jetzt meinen Schattenbahnhof.


Viele Grüße

Michael

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RE: Fieser Handelsblatt Artikel zur Messe Nürnberg

#119 von Y-Weiche , 20.02.2017 12:13

Zitat

So, ich verdrahte jetzt meinen Schattenbahnhof.



Du sprichst mir aus der Seele, Robur. Oder wie der Pfarrer über den Kaffeesatzgräbern sagen würde: "Jegliches hat seine Zeit. Über gestern und morgen nachdenken hat seine Zeit. Und Schattenbahnhof verdrahten hat seine Zeit!"


Andreas


 
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RE: Fieser Handelsblatt Artikel zur Messe Nürnberg

#120 von Stummilein , 20.02.2017 14:25

Zitat

Ist jetzt hier Schluß, weil Cheffe den Zeigefinger erhoben hat?
Es ist doch schön, wenn unterschiedliche Wahrnehmungen und Interessen zum Ausdruck gebracht werden.
Das Thema war zwar jetzt nicht von hochaktuellem und brisantem Inhalt, aber man muss doch auch mal über ein paar Banalitäten reden.



Hallo,

und was willst Du uns zum Thema jetzt sagen?

Übrigens habe ich nicht meinen Finger gehoben, sondern meine Meinung geäußert!


Beste Grüße Ralf


 
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RE: Fieser Handelsblatt Artikel zur Messe Nürnberg

#121 von E-Lok-Muffel , 20.02.2017 17:27

[quote="Andreas Poths" post_id=1656097 time=1487246008 user_id=898]
moin,
ich richte mal - vielleicht provozierende - Fragen ans Plenum:

Ab wann (zeitlich) kann man unser Hobby als "Hobby" bezeichnen?
[/quote]

Ich möchte in diesem Zusammenhang nochmal einen anderen Aspekt beleuchten, der dem Handelsblatt-Reporter auf der Spielwarenmesse wahrscheinlich deswegen aufgefallen ist. Wenn so ein Reporter durch die Hallen schlendert, die Stände bei Lego, Playmobil, Hasbro, Mattel und wie die Branchengrößen alle heißen, ja auch bei Simba-Dickie begutachtet, kommt es in Halle 4 zum Kulturschock!!!
Sicherlich ist der Altersdurchschnitt in Halle 4 a in Nürnberg am Höchsten, überall in den anderen Hallen gibt es ja wirkliches (Kinder-)SPIELZEUG.
Modellbahnartikel sind aus diesem Kreis eigentlich herausgewachsen, haben sich emanzipiert, sind im wahrsten Sinne des Wortes "erwachsen" geworden, bis auf die angesprochenen Ausnahmen (My World etc.).
Alle anderen Firmen auf der Messe beneiden die Aussteller aus dieser Halle, denn die haben die Best-Ager (also uns) als Kunden, die meist auch richtig Geld in ihr "Hobby" stecken, als nur Taschengeld oder zweimal im Jahr (Geburtstag, Weihnachten) als Geschenk...
Welcher Spielwaren-Hersteller kann für seine Artikel durchschnittlich 200,00 € aufrufen (grobe Schätzung bei einem MoBa-Vollsortimenter ala FLM, Märklin, Piko, Roco, usw.)

Vielleicht deshalb wirken die Hersteller auf der Internationalen Spielwarenmesse seltsam deplaziert, ja fast anachronistisch, das hat aber v.a. traditionelle Gründe.
Wie im Artikel angesprochen, gibt es ja auch kaum noch Spielwaren-Händler mit Moba-Sortiment. Große Ausnahme ist die Drogerie-Kette Müller, in deren Groß-Filialen es tatsächlich auch (noch) Moba-Abteilungen gibt (Muss ich der Eigentümer-Familie hoch anrechnen, dass sie daran festhält)...

Was allerdings auch stimmt, ist, dass wir wie die Dinosaurier eine aussterbende Art sind, dass der Nachwuchs, trotz aller Bemühungen fehlt oder immer dünner wird.
Das liegt für meine Begriffe tatsächlich auch am fehlenden Vorbild, die Eisenbahn hat heute kaum noch Faszination (vom Geschwindigkeitsrausch eines ICE mal abgesehen, davon bekommt man allerdings auf den zu 40% getunnelten und sonst mit Dämmen oder Schallschutzwänden zugemauerten Neubaustrecken auch kaum etwas mit ), macht eher mit Unpünktlichkeit, schlechtem Service, hohen Preisen, defekten Klimaanlagen Negativ-Schlagzeilen - sprich: die Bahn ist nicht sexy!

Unter diesem Gesichtspunkt müsste man z.B. Faller raten, ihr Car-System eigenständig und nicht unter "Modellbahnzubehör" zu vermarkten, da Autos doch noch eine viel größere Anziehungskraft haben als mittlerweile Züge... Überhaupt hab ich manchmal das Gefühl, bei den grossen Anlagen, dass sich die Leute viel mehr für die "gimmicks" wie den Rummelplatz oder den Feuerwehreinsatz am brennenden Finanzamt oder den Verkehrsunfall interessieren als für die fahrenden Züge, die werden immer mehr zur Nebensache...

Trotzdem bleiben die großen Schau-Anlagen ala MiWuLa und die Dampflok-Festivals überall in der Republik die Magneten, die die Massen anziehen, um die Jugend zu faszinieren und da leisten sie tolle Arbeit.

Gruß
uLi


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RE: Fieser Handelsblatt Artikel zur Messe Nürnberg

#122 von Jandrosch ( gelöscht ) , 20.02.2017 18:38

Zitat


Hallo,

und was willst Du uns zum Thema jetzt sagen?

Übrigens habe ich nicht meinen Finger gehoben, sondern meine Meinung geäußert!



Hallo Ralf,
den erhobenen Finger hatte ich in diesen beiden Sätzen .......

Zitat

Hallo,

ich denke, dass ein Teil der hier schreibenden Ihr Hobby gewechselt haben und nun anderen lieber Ihre Lebensweisheiten aufsetzen wollen, aber nicht in der Lage sind, Kritik oder Gegenwind zu ertragen.

Was den Artikel im Handelsblatt betrifft, so habe ich ihn wahrgenommen und das war es dann auch. Ich muss nicht jede Aussage oder Meinung kommentieren, denn ich habe da schon andere Interessen.


.....gesehen - nach meinem Empfinden die unterschwellige aber nette Bemerkung wahrgenommen, dass nun gut ist mit der Diskutierfreude

Übrigens war nach Deiner Meinungsäußerung doch etwas Ruhe in den ansonsten sehr kurzweiligen Austausch eingekehrt, ich hatte auf die ein oder andere Stellungnahme von den Mitstreitern dieser Diskussion schon noch eine Antwort erwartet und daher meine Frage in die Runde gestellt.
Die unterschiedlichen Sichtweisen fand ich nicht uninteressant, auch wenn das Thema sicherlich keinen allzu hohen Stellenwert beim Betreiben unseres Hobbies einnimmt.
Nun gut, wie sagte einst einer unserer bedeutendsten Philosophen ................... der Worte sind genug gewechselt, ............ die Taten sollten dann auf der Modellbahn erfolgen.
In diesem Sinne und hoffentlich nicht falsch verstanden


Jandrosch

RE: Fieser Handelsblatt Artikel zur Messe Nürnberg

#123 von Stummilein , 21.02.2017 11:08

Zitat

Zitat


Hallo,

und was willst Du uns zum Thema jetzt sagen?

Übrigens habe ich nicht meinen Finger gehoben, sondern meine Meinung geäußert!



Hallo Ralf,
den erhobenen Finger hatte ich in diesen beiden Sätzen .......

Zitat

Hallo,

ich denke, dass ein Teil der hier schreibenden Ihr Hobby gewechselt haben und nun anderen lieber Ihre Lebensweisheiten aufsetzen wollen, aber nicht in der Lage sind, Kritik oder Gegenwind zu ertragen.

Was den Artikel im Handelsblatt betrifft, so habe ich ihn wahrgenommen und das war es dann auch. Ich muss nicht jede Aussage oder Meinung kommentieren, denn ich habe da schon andere Interessen.


.....gesehen - nach meinem Empfinden die unterschwellige aber nette Bemerkung wahrgenommen, dass nun gut ist mit der Diskutierfreude

Übrigens war nach Deiner Meinungsäußerung doch etwas Ruhe in den ansonsten sehr kurzweiligen Austausch eingekehrt, ich hatte auf die ein oder andere Stellungnahme von den Mitstreitern dieser Diskussion schon noch eine Antwort erwartet und daher meine Frage in die Runde gestellt.
Die unterschiedlichen Sichtweisen fand ich nicht uninteressant, auch wenn das Thema sicherlich keinen allzu hohen Stellenwert beim Betreiben unseres Hobbies einnimmt.
Nun gut, wie sagte einst einer unserer bedeutendsten Philosophen ................... der Worte sind genug gewechselt, ............ die Taten sollten dann auf der Modellbahn erfolgen.
In diesem Sinne und hoffentlich nicht falsch verstanden




Hallo,

Diskussion finde ich klasse, zumal sie mir immer wieder neue Erkenntnisse bringt. Man lernt nie aus.
Aber wenn Du mal alle Beiträge dieses Themas verfolgst, wirst Du einige finden, die hier wirklich deplaziert sind.
Und wenn Du Dir mal die Autoren ansiehst, wirst Du feststellen, dass es immer wieder die gleichen sind, die wohl meinen,
zu jedem Thema Ihre ewig gleichen Äußerungen abgeben zu müssen. Und wenn man hier viel liest (muss ich wohl ...), dann
nervt es zunehmend.

Und deswegen mein Statement.


Beste Grüße Ralf


 
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RE: Fieser Handelsblatt Artikel zur Messe Nürnberg

#124 von Fr@nk , 21.02.2017 11:13

Hi,

anknüpfend an diesen Artikel die traurige Meldung, dass ab 01.03. der hier im Forum nicht ganz unbekannte "Lokshop" in Grötzingen bei Karlsruhe (mein Stammhändler) die Öffnungszeiten drastisch reduziert. Aus der ehemals 6-Tage-, dann 5-Tage-Woche werden 2 geöffnete Nachmittage ab 15:00 Uhr und 4 Stunden am Samstag. Begründung: "Auch wir müssen mit der Zeit gehen und uns den wirtschaftlichen Gegebenheiten anpassen !" (Zitat)

Gruß
Fr@nk


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RE: Fieser Handelsblatt Artikel zur Messe Nürnberg

#125 von Riedenburgfritz , 21.02.2017 12:45

Zitat von Schellaberger
2 Lego Klötzchen zusammen zu stecken benötigt deutlich weniger Fingerfertigkeit, wie ein Gebäude für die Modellbahn zusammen zu bauen.

Du hast vollkommen recht, aber die Kinder kennen sich eben eher mit Gapedal und Lenkrad am Laptop und der 3-D-Brille aus, als sich in mühevoller Kleinarbeit ein so ausserhalb ihrer Lebenserfahrung liegendes Objekt wie einen Friedhof zusammenzubasteln. Auch ich, der ich soeben den 70-ten gefeiert habe, käme nie auf die Idee für solch ein Ding im Maßstab 1:87 100 Euro auszugeben und es auf eine Anlage zu stellen.
Wie groß ist denn für so etwas der zu erwartende Kundenkreis und wie hoch sind die Entwicklungs-u. Produktionskosten? Glaubt man wirklich, an so einem Bausatz etwas zu verdienen?
Nur durch wirtschaftliches Denken kann man einer Firma das Überleben sichern.

Viele Grüße,

Fritz


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Spurweite H0, H0e
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