Liebe Kollegen,
in diesem Beitrag möchte ich eines meiner in Bau befindlichen N-Module vorstellen. Es würde mich freuen, wenn um die Details der Finalisierung die eine oder andere Diskussion entstünde! Die eine oder andere Frage hätte ich da nämlich.
„Pyrkerfeld“ ist eine fiktive Abzweigstelle an der eingleisigen Hauptbahn Garmisch-Innsbruck, ein Schlüsselmodul welches mir erlaubt, in meinen begrenzten Räumlichkeiten eine Modulanlage mit dem klassischen Thema „Hauptbahn mit abzweigender Nebenbahn“ aufzubauen. Die (zukünftig auch im Modell) elektrifizierte Hauptbahn wird als eingleisiger Hundeknochen betrieben, die Nebenbahn führt in einem langen 180°-Bogen nach „Oberpyrkersdorf“ an der gegenüberliegenden Wand des Raumes. Sie ist derzeit nicht elektrifiziert, damit die Sache etwas spannender wird und der eine oder andere durchgehende Zug einen Lokwechsel machen muss. Wenn einmal ein erschwingliches E69-Modell zu haben ist, könnte sich dies ändern
Pyrkerfeld und umgebende Module. Eingeschaltet die gedachte Originalsituation.
Wir befinden uns in Epoche III. Auf Drängen der Bürgermeister von Pyrkerfeld und anliegenden Gemeinden wurde die Abzweigstelle durch einen Inselbahnsteig zu einem Bahnhof aufgewertet. Kurze Nahverkehrszüge halten hier. Die Bahnsteiglänge reicht aus für maximal drei Silberlinge. Zweimal an Tag gibt es eine Umsteigmöglichkeit Innsbruck – Oberpyrkersdorf in Pyrkerfeld.
Erste Frage: Signalaufstellung bzw. Betrieb mit verringerten Durchrutschwegen
Aufgrund der Lage des Inselbahnsteigs sind beide abzweigseitigen Signale bis an das Grenzzeichen der Weiche herangeschoben worden. Das ermöglicht, dass ein Zug am Bahnsteig den Gegenzug abwarten kann. Allerdings darf – so denke ich – wegen des fehlenden Durchrutschweges der Gegenzug erst dann einfahren, wenn der Zug auf B oder C am Bahnsteig zum Stehen gekommen ist. Daher ist das Signal A um eine Durchrutschweglänge auf die freie Strecke gerückt. Soweit macht die Signalaufstellung Sinn, oder? Gleichzeitige Einfahrt auf B und C ist natürlich auch nicht erlaubt. Was macht man aber, um das zu verhindern? Da Pyrkerfeld signaltechnisch nur eine Abzweigstelle ist, hat der Bahnsteigbereich keine gesonderten Einfahrtsignale. Die Bahnsteige sind im Grunde genommen die eines Haltepunktes. Der Fdl von Pyrkerfeld darf also immer nur einen Zug von B ODER von C annehmen, oder? Alternativ müsste man sonst die Einfahrt mit verringerter Geschwindigkeit erlauben. Aber ist dies ein realistischer Anwendungsfall für einen verstellbaren Geschwindigkeitsanzeiger?
Die Abzweigstelle von der Weichenspitze aus gesehen. Inzwischen ist die Lücke in der Straße verfüllt.
Ein Bild aus der Bauphase
Das Weizenfeld soll den ländlichen Charakter von Pyrkerfeld unterstreichen
Pyrkerfeld ist inzwischen in groben Zügen gestaltet. Zumindest gibt es bereits eine (zu einheitlich geratene) Rasenschicht, eine Straße und einen Schüttbahnsteig, ein Feld und einen Feldweg. Dieses Arrangement steht soweit fest. Der nächste Schritt an den ich mich begeben möchte ist die Gestaltung der Drahtzugleitungen für das mechanische Stellwerk der Abzweigstelle.
Die Abbildung unten zeigt die Situation aus der Vogelperspektive. Nach eingehender Beschäftigung mit dem MIBA-Report „Mechanische Stellwerke“ habe ich den denkbaren Verlauf der Leitungen eingezeichnet.
Verlegungsplan für die Drahtzugleitungen
Zweite Frage: Hat jede Schranke und jedes Vorsignal ihren eigenen Drahtzug?
Vielleicht ist es tollkühn, in N die Seilzüge nachbilden zu wollen, aber erste Versuche mit einer transparenten 0,18-mm-Angelschnur zur Modellierung eines Leitungspaars waren optisch recht vielversprechend. Trotz Recherche sind mir ein paar Dinge nicht ganz klar: Haben die Schranken einen durchlaufenden oder zwei getrennte Seilzüge? Haben die Schranken ein eigenes Spannwerk? Wie verläuft die Leitung für das Vorsignal von B und C? Gibt es dafür ein getrenntes Leitungspaar, oder geht eine Leitung zuerst zum Hauptsignal, wird da 180° umgelenkt und geht dann zum Vorsignal?
Dritte Frage: Position des Fdl-Anbaus am EG
Schließlich stellt sich die Frage, wohin mit dem Anbau für das kleine örtliche Stellwerk? So wie im Plan gezeigt hätte der Fdl freien Blick auf den Bahnübergang und auf den Nebenstreckenbahnsteig, wo öfter Züge halten als an der anderen Bahnsteigkante. In Richtung Signal A ist auch Sicht auf die Hauptstrecke gegeben (es sei denn, ich pflanze das noch zu). Wenn der Anbau auf die andere Gebäudeseite wandert, müssen wohl auch alle Drahtzugleitungen auf die andere Gleisseite umgeplant werden, den eine Untertunnelung des Gebäudes denke ich ist eher unüblich.
Was meint Ihr?
Beste Grüße aus Wien
Kupzinger
P.S. ob Pyrkerfeld in Deutschland oder Österreich liegt, kann je nach Fahrzeugeinsatz auf der Nebenstrecke schon mal variieren…