#1 von
DB-IV-Proto87
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, 10.03.2013 23:41
Hallo zusammen,
manche von Euch werden sich jetzt vielleicht denken: "Jetzt fängt der schon wieder eine neue Baustelle an!"
Nun, bei den bestehenden gibt es teilweise Zwangspausen (Warten auf Teile), und für bestimmte Themen (z. B. Gewässergestaltung) suche ich ein "Übungsgelände". Umgekehrt fasziniert mich der morbide Charme der S-Bahn in West-Berlin kurz vor Übernahme des Betriebs durch die BVG. Weil ich diesen Inselverkehr nun beim besten Willen nicht mit einem anderen Thema verbinden kann, bietet sich ein Diorama an. Auf diesem verdichte ich eine Station der S-Bahn, einen Kanal, eine Hochtrasse mit Arkade, einen Industriebau und eine Mietskaserne - alles natürlich nur im Anschnitt.
Luftaufnahme - Basis wie immer schweinchenrosa Austrotherm
Links das Betonfundament des Industriebaus, von dem eine Rohrbrücke über den Kanal führt. Im Bereich der Bahnquerung und auf dem gegenüberliegenden Ufer kommt statt der Spundwand eine Kaimauer aus Backstein.
#3 von
Carolusmagnus1911
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, 11.03.2013 11:27
Hallo Alexander,
GENAU das habe ich gedacht :
Zitat von DB-IV-Proto87 "Jetzt fängt der schon wieder eine neue Baustelle an!"
Ist aber wohl "nur" ein Diorama und wird es auch bleiben, oder? Das Thema find ich große Klasse, auch was du schon zeigst sieht vielversprechend aus. Ich schaue wieder rein... habe ja auch immer ein Auge auf "Weststern"
#4 von
DB-IV-Proto87
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, 17.03.2013 21:22
Hallo zusammen,
ich habe die rosa Mazipantorte mit grüner Zuckerglasur überzogen
Die eigentliche Rohrbrücke wird dann unter die Gasleitung geschoben.
Gleisverlauf der Arkadenstrecke - ist natürlich noch passend zu kürzen.
Danke für die lobenden Worte, Holger. Wie Daniel richtig vermutet hat, handelt es sich um ein isoliertes Diorama, welches ich bis Ostern fertigstellen möchte.
#5 von
DB-IV-Proto87
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, 24.03.2013 19:42
Hallo zusammen,
kaum ist der "Schokoüberzug" aufgebracht, sieht die Sache gleich viel "natürlicher" aus!
Ihr dürft gerne raten, um welche Art von Gebäude es sich links handelt - jedenfalls ist das kein Rundlokschuppen, obwohl sich die Auhagen-Teile sicher für eine Rotunde eignen würden...
Ich kann mich Holger nur anschliessen und tippe auch auf ein Gasometer. Dies würde egrade für den Bereich West-Berlin zur damaligen Zeit Sinn machen. Aber egal was es auch wird, es ist einfach nur
Von der eigentlichen Baustelle gibt es nur eine Stellprobe für den Anschnitt der Mietskaserne - ein Überbleibsel des "doppelten" Verwaltungsgebäudes von "Weststern": http://stummiforum.de/viewtopic.php?f=15&t=86717
es ist immer wieder spannend, was alles so von den Modellbahnern gebaut wird. Gefällt mir echt gut die Idee mit dem Gasometer. Es erinnert mich persönlich auch an meine Zeit als Lokführer in Berlin. Am S-Bahnhof Greifswalder Straße stand auch ein solches Gasometer. Auf der einen Seite war der S-Bahnhof, dann kamen die Fernbahngleise (von uns damals Umgangssprachlich als Berliner Innenring bezeichnet, BIR). Dort bin ich häufig mit der DR Baureihe 118 vorbei gefahren. Hinter den Fernbahngleisen war dann eine Anschlußbahn zum Gaswerk. Vielen Dank für`s zeigen. Wird bestimmt ein schönes Anlagenteil werden, freue mich schon auf die weiteren Baufortschritte.
#17 von
DB-IV-Proto87
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, 30.03.2013 21:03
Hallo zusammen,
gestern habe ich "nur gebaut" und nicht dokumentiert, dafür ist heute schon ein deutlich näher an der Fertigstellung liegender Stand zu erkennen - aber seht selbst:
Danke für die aufmunternden Worte der Berlinexperten; eine "echte" Vorbildszene ist nicht mein Ziel, wie gesagt möchte ich die typische Stimmung festhalten. Deshalb habe ich auch - ganz gegen meine Gewohnheit beim "normalen Anlagenbau" - nun doch ein kleineres Gebäude für die Mietskaserne gewählt, damit bei dem insgesamt eingeschränkten Raum Stationsgebäude und Gasometer im Vergleich die Szene dominieren.
#18 von
DB-IV-Proto87
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, 31.03.2013 22:03
Hallo zusammen,
als letztes Bauwerk ist noch die Bahnsteigüberdachung hinzugekommen.
Sicht aus dem hinteren Führerstand:
Blick vom Gasometer - so sieht ein gerades Bahnsteigdach an einem Gleis im 300m-Bogen aus:
Im Stationsgebäude ist noch der Treppenaufgang einzukleben, dann folgen Verschleifen der letzten Auspachtelungen, farbliche Alterung und etwas Grünzeug - das stelle ich aber heute nicht mehr ein.
#19 von
DB-IV-Proto87
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, 02.04.2013 16:44
Hallo zusammen,
die Bilder habe ich gestern doch nicht mehr verarbeitet, heute gibt es aber den Blick aus dem Gasometer auf die "fertige" Umgebung - wobei man mit diesem Begriff vorsichtig sein sollte, denn z. B. die Detailgestaltung des Haltepunkts ist keineswegs abgeschlossen...
Es gibt noch jede Menge andere Bilder - wenn Ihr also wollt...
#20 von
Carolusmagnus1911
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, 02.04.2013 23:20
Hallo Alexander,
mehr Bilder bitte Wenn du schon soooo fragst. Aus dem Gasometer ergeben sich gute Perspektiven. Auch ein Dio wird nie fertig, kannst ja noch weiterhin dokumentieren, mir gefällt es sehr.
#21 von
DB-IV-Proto87
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, 03.04.2013 19:23
Hallo Stummis,
bevor es zur Belohnung viele Bilder gibt, ist noch einiger Text zu verdauen.
Daniel sieht das ganz richtig – auch ein Diorama ist eigentlich nie „fertig“. Was neben der schon genannten Detailausstattung fehlt, ist die „Ummantelung“ als Guckkastenbühne:
Der „Deckel“ wird dabei abnehmbar bleiben, und die schmale Blende vorne oben dient zur Aufnahme der Beleuchtung und verbirgt diese gleichzeitig.
Bevor ich näher auf den Bau des Dioramas eingehe, soll kurz die Planung vorgestellt werden. Inhalt des Pflichtenhefts: S-Bahn mit Stationsgebäude über den Gleisen, angebunden an eine diese querende Brücke Fern- bzw. Güterzugstrecke parallel dazu Ausschnitt eines Industriegeländes mit Möglichkeit eines Gleisanschlusses Kanal für kleine Binnenschiffe Mietskaserne als angeschnittenes Hintergrundmodell
Beim Vergleich mit der „Luftaufnahme“ des fertigen Dioramas lassen sich sofort die Abweichungen bei der Realisierung erkennen:
Verlauf des Gleises der S-Bahn hätte ursprünglich wesentlich steiler nach vorne sein sollen, damit sich dahinter noch die Fernstrecke ausgeht. Durch deren Platzbedarf wären aber dann die Mietskaserne in der Ecke auf ein Treppenhaus reduziert und der Bahnsteiganschnitt deutlich geschrumpft worden.
Wegen des hinteren Abschlusses des Kanals habe ich eine Rohrbrücke vorgesehen. Das hat mich dann gepaart mit meinem Interesse für Architektur und Industriekultur schnell zum gut zu Berlin passenden Gasometer anstelle einer Fabrik geführt. Auf die Darstellung des Gleisanschlusses des Gaswerks habe ich jedoch verzichtet – das wäre zu gedrängt gewesen.
Auch die oben querende Straße zur Anbindung der Station ist entfallen. Stattdessen habe ich zwei andere typische Berliner Motive umgesetzt: Hochbahnstrecke auf Arkaden und ein Gleiskreuz. Allerdings ist die obere Strecke nur eingleisig trassiert und als Folge der Teilung der Stadt abgebaut. Die Verlängerung des ehemaligen Bahnsteigs über die den Kanal querende Brücke dient aber immer noch als ein Zugang zur S-Bahn.
So sieht das Ergebnis dann aus:
Fortsetzung mit Erklärungen und Bildern zu den einzelnen Bauwerken folgt umgegend - bis dann,
#23 von
DB-IV-Proto87
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gelöscht
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, 05.04.2013 22:10
Hallo zusammen,
Heinz hat natürlich gleich den Finger in die offene Wunde gelegt - "Heilung" gibt es da erst mit Montage der "Guckkastenbühne"
Vom Gasometer habe ich nur ein Drittel des Umfangs dargestellt - ein Viertel hätte genügt, aber die Enden sollen zum Hintergrund weniger als 90° einnehmen. Der Aufbau mit dem Programm von Auhagen sieht wie folgt aus:
24-Eck (also 8-Eck ) aus in der Höhe gekürzten "Halbrasterwänden" mit großen Fenstern unten
Mauerteile darüber passend gebogen für ein Fluchten des Sockels mit den Säulen darunter - die rund 10cm Breite entsprechen 30°, d. h. der Gasometerdurchmesser läge bei etwa 40cm (35m Vorbildmaß)
Stabilitätserhöhung durch oben einen halben Raster versetzt angeordnete Abschlüsse - aus dem gleichen Grund habe ich unten nicht die gleichen Mauerteile verwendet. Wegen deren auch noch leicht unterschiedlicher Fensterhöhe in den beiden Reihen hätte sich eine ungünstige Optik ergeben, und ein Horizontalschnitt zur Anpassung wäre der Stabilität noch abträglicher gewesen.
#24 von
DB-IV-Proto87
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, 06.04.2013 18:56
Hallo Stummis,
dieser Blick bietet sich unter der S-Bahn hindurch auf die Rohrbrücke, welche aus Elektroinstallationsmaterial und Teilen des Auhagen-Fußgängersteigs entstanden ist:
Und die Gegenrichtung, wobei diese Ansicht nach Montage der "Ummantelung" nicht mehr möglich sein wird:
Führerstandsperspektive:
Und Blick zurück - zeigt gleich, wo weitere Teile des Fußgängerstegs verwertet worden sind:
Weil das hier ein Modellbahnforum ist, gibt es zumindest ein Fahrzeug zu sehen, welches gleich das maßstäbliche Radsystem demonstriert (Rillenweite beim Bohlenübergang). Das RAW Schöneweide hat während einer Streckensperrung einen Bautrupp losgeschickt, der wohl die verzogene Stromschiene neu montieren soll
Ja, der Wagen ist ein Kretin - ist gerade kein anderer zur Hand gewesen.