derzeit rüstet Märklin viele Lokomotiven mit Kardan-Schneckenantrieb mit einem neuen Motor aus. Vom Äusseren ähnelt er dem Motörchen der Hobby-Serie (BHM = billiger Hobby Motor). Ich habe gerade einen Motor ausgebaut und unter die Lupe genommen. Der Bürstenträger ist ganz anders als beim BHM, die Bürsten selbst sind aber auch nicht wechselbar, was den Motor zum Wegwerfprodukt macht! Die Suche nach Herstellersignets blieb erfolglos; beim BHM steht wenigstewns MABUCHI MOTOR PAT. drauf. Auf dem Blechgehäuse wurden im Schräglicht Reste einer Bedruckung sichtbar. Es sind 2 Zeilen: 151592 072442 Kann jemand damit etwas anfangen? Bevor man diesen neuen Motor schlecht redet, sollt man mehr über ihn wissen z.B. Technische Daten. In Praxistests muss herausgefunden werden, was er wirklich kann und wie lange er hält. Von Märklin wird man wohl in dieser Hinsicht nicht sehr viel erfahren - ODER ?
ZitatBevor man diesen neuen Motor schlecht redet, sollt man mehr über ihn wissen z.B. Technische Daten. In Praxistests muss herausgefunden werden, was er wirklich kann und wie lange er hält. Von Märklin wird man wohl in dieser Hinsicht nicht sehr viel erfahren - ODER ?
Jo mei, es gab und gibt Hersteller, die in ihren Dokumentationen den Hersteller des Motors mit einem gewissen Unterton des Stolzes erwähnten und erwähnen, z.B. Bühler, Roco bei Athearn; Tower 55 und Bowser/Stewart redeten von Canon oder OEM Kato Drives, bei anderen sind Etiketten auf den Motoren, die sie als Canons oder Mashimas ausweisen.
In diesem (Märklin-) Falle werden - wohlweislich(?) - Herkunftshinweise unterdrückt. Wen wunderts, wenn der Motor ins Gerede kommt, besonders wenn er einem Billigtopf aufs Haar gleicht.
Damit ihr überhaupt mal eine Vorstellung habt, was Mikro-Motoren so kosten, hier ein Link.
Zu den Mabuchi-Motoren: Die gibts schon seit den 60er Jahren als "Hochleistungsmotoren" für die Carrera 124 und sind meiner Erfahrung nach das leistungsfähigste und langlebigste was ich hierfür kenne.
Motor aus Trix Crossrail 185.5 (t22636), ET-Nr #127093. Wenn man die Kardanwelle dreht, kann man 10 Raststellen fühlen pro 360° Drehung. Läuft leiser als der Motor aus den Hobbyloks, ist aber auch deutlich größer (und paßt leider nicht in die Hobby-Loks).
kann man eine gewisse Verwandschaft erahnen. Deshalb die Bitte an den Thread-Eröffner: poste mal die Baumaße des Motors, dann können wir vergleichen. Danke!
die Fragen nach Fotos und Abmessungen sind berechtigt aber leider habe ich es versäumt Bilder zu machen und den Messschieber an den Motor zu halten. Die Abmessungen sind nahezu identisch mit denen vom BHM: L = 30, B = 20 und H = 16 mm. Rastmomente waren kaum wahrnehbar. Ich war froh, als ich den Motor wieder in der Lok hatte und er dort ordentlich funktionierte; in der Re 4/4 I geht es doch recht eng zu, ohne den Ausbau einer Schnecke bekommt man die Kardanwellen nicht eingebaut. Blöd ist auch die Kunststoffabdeckung, an die der Motor mit Klebepad angepappt ist. Sie verhindert den freien Blick auf das Teil und seine Beschriftungen. Alles ist schamhaft versteckt.
Zitat von 66 002Damit ihr überhaupt mal eine Vorstellung habt, was Mikro-Motoren so kosten, hier ein Link.
Vorsicht beim Versuch, Äpfel mit Birnen zu vergleichen. Die Preise für Volumen- /Industriekunden sind ganz andere. Gerade wenn es um die kleinen Pagermotörchen geht, bekommst du die Ware zu deutlich anderen Konditionen.
Zitat von 66 002Damit ihr überhaupt mal eine Vorstellung habt, was Mikro-Motoren so kosten, hier ein Link.
Vorsicht beim Versuch, Äpfel mit Birnen zu vergleichen. Die Preise für Volumen- /Industriekunden sind ganz andere. Gerade wenn es um die kleinen Pagermotörchen geht, bekommst du die Ware zu deutlich anderen Konditionen.
Völlig klar, wenn ich hier aber sehe, wie günstig solche Kleinstmotörchen und Standard-Mabuchi Motoren (anderer Händler) angeboten werden, muss ich feststellen, dass selbst Glockenankermotoren längst nicht mehr so teuer sind, wie ich ursprünglich angenommen hatte. Das es für Großkunden möglicherweise noch ganz andere Rabatte gibt, lassen wir mal außen vor.
Zitat von 66 002Damit ihr überhaupt mal eine Vorstellung habt, was Mikro-Motoren so kosten, hier ein Link.
Zu den Mabuchi-Motoren: Die gibts schon seit den 60er Jahren als "Hochleistungsmotoren" für die Carrera 124 und sind meiner Erfahrung nach das leistungsfähigste und langlebigste was ich hierfür kenne.
Keinen einzigen Motor in der Modellbahnwelt kann man mit Hochleistungsmotor bezeichnen. Allenfalls geht das im Bereich der 1:1 Bahn. Aber nicht in der Modellbahn. Hier ist das bloss ein Marketingname. Nichts weiter.
Also ich sehe zum ersten Mal so einen Motor in einer Märklin Lok. Auf mir macht der nicht den Eindruck als wäre er hochwertig. Ich weiß nur,daß es solche Formen schon seit Jahrzehnten gibt. Solche Motoren werden z.B.im Schiffsmodellbau verwendet.
Zitat von Martin LutzKeinen einzigen Motor in der Modellbahnwelt kann man mit Hochleistungsmotor bezeichnen. Allenfalls geht das im Bereich der 1:1 Bahn. Aber nicht in der Modellbahn. Hier ist das bloss ein Marketingname. Nichts weiter.
Martin, ich würde immerhin die Sinus-Motoren von Märklin als solche bezeichnen
Zitat von kaeselokWann ist der Motor ein Hochleistungsmotor? Wenn er "hohe" Leistung bringt? Wer legt das fest? Antwort: Das Märklin Marketing!
Äähhhh, moment! Probiers mal mit experimentellen Ergebnissen, die in meinen Erfahrungsberichten (nach Abgabeleistung sortiert) aufgelistet sind. Der erste Eintrag eines ,,HLA" (DDCM1) ist die orangene BR 52 im Artikel 37155 mit ca. 252 mW. Der erste Sinus3-Motor mit vollem Testprogramm (also nicht die frühzeitig entgleisende BR 18.3 alias 39020) ist die E50 (39500) mit ca. 238 mW. Also auch nicht viel besser. Der erste Hochleistungsantrieb mit Faulhaber ist die BR 18.1 alias 3411 mit ca. 117mW. Der erste Sinus1-Antrieb ist die BR 42.90 alias 39160 mit 278mW. Zum Vergleich: der beste LFCM3 (also der ,,olle Hobel") ist die BR 03.10 alias 3094 mit 493mW. Und der krönende Abschluß, was auch dem Sinus1 herausholbar ist, wenn man es richtig macht (hier Elko nach dem Gleichrichter) ist die BR 101 alias 39370 mit 733mW Nur zum Vergleich: 400mW entspricht einem 18 Wagenschnellzug (Blechwagen), entspricht 60g Zugmasse mit Tempo 212 km/h umgerechnet fahren. Alternativ 20 Fals-Wagen vollbeladen mit Modellbahnschotter (Gesamtmasse ca. 4kg, Zugmasse ca. 120g) bei 106 km/h Ansonsten wünsche ich viel Vergnügen bei der Lektüre! Übrigens: Wem die Katalognummern Nichts sagen: einfach den Radiobutton in der linken Spalte aktivieren und absenden (dazu sind die ganzen Checkboxen unter der Tabelle nicht notwendig).
Zitat von kaeselokWann ist der Motor ein Hochleistungsmotor? Wenn er "hohe" Leistung bringt?
Wer legt das fest?
Antwort:
Das Märklin Marketing!
Viele Grüße,
Kalle
Moin Kalle,
STIMMT!! Die Übertreibungen und die unsinnigen Aussagen der Werbeleute waren und sind Spitze bei Märklin. Hochleistungsmotor? Gemeint wird wohl ein Motor mit einem guten bis sehr guten Wirkungsgrad sein. Beim ersten "Hochleistungsmotor" sollte das sogar mit Diagrammen bewiesen werden, doch an diesen Diagrammen fehlten die Dimensionen und die Skalierung damit waren sie technisch nutzlos. Spielzeug eben!
Zitat von kaeselokWann ist der Motor ein Hochleistungsmotor? Wenn er "hohe" Leistung bringt?
Wer legt das fest?
Antwort:
Das Märklin Marketing!
Kalle, ich würde das eher über eine spezifische Angabe, z.B. das Leistungsgewicht (Quotient aus Masse und Leistung: Kilogramm pro Watt) oder so definieren. Je weniger, desto besser. @Stephan-Alexander: Hast Du das mal berechnet?
Zitat von SAHnicht direkt, höchstens die Leistungsdichte in meinem Testbericht E50/39500. Reicht das auch?
Wenn sich das Gewicht proportional zum Motorvolumen verhält Das zeigt doch eindrucksvoll die Möglichkeiten beim Sinus1. Der Sinus3 schwächelt etwas, versteh ich nicht...
#21 von
eisenbahnstube
(
gelöscht
)
, 07.06.2011 19:30
Hallo,
verrennt ihr euch da nicht? Wer, bitte definiert die erforderliche Leistung eines Antriebes? Wer legt die Grenzwerte fest? Ferrari? redbull? wer auch immer, ist relativ. Märklin oder der Käufer? Im Realfall tut dies die DB in Abstimmung des Herstellers abgestimmt auf den Einsatz der Lok. Will jemand H0 ernsthaft mit dem Original vergleichen?
Wenn ich in meinen Heli bei 5 kg Abflugmasse einen 3,5 ccm - Motor einbaue, mit ca. 0,5 PS sehe ich sehr traurig aus. Angemessen sind 10 ccm mit 1,8 PS als Leistungsuntergrenze. Und dann muss ich das Getriebe auch noch anpassen.
Irgendwo müsst ihr doch auch mal die Dimensionen berücksichtigen!
Zitat von Michael K Wenn sich das Gewicht proportional zum Motorvolumen verhält Das zeigt doch eindrucksvoll die Möglichkeiten beim Sinus1. Der Sinus3 schwächelt etwas, versteh ich nicht...
Leistung = Kraft mal Geschwindigkeit. Zugkraft hoch, Geschwindigkeit niedrig ergo Sinus3 zu schlecht. Und damit sind wir beim zentralen Punkt: wäre der Sinus 1,2,3,.... deutlich schneller, gäbe es die beschriebenen Probleme nicht in dieser Form.
Zitat von eisenbahnstube verrennt ihr euch da nicht? Wer, bitte definiert die erforderliche Leistung eines Antriebes? Wer legt die Grenzwerte fest? Ferrari? redbull? wer auch immer, ist relativ. Märklin oder der Käufer? Im Realfall tut dies die DB in Abstimmung des Herstellers abgestimmt auf den Einsatz der Lok. Will jemand H0 ernsthaft mit dem Original vergleichen? Wenn ich in meinen Heli bei 5 kg Abflugmasse einen 3,5 ccm - Motor einbaue, mit ca. 0,5 PS sehe ich sehr traurig aus. Angemessen sind 10 ccm mit 1,8 PS als Leistungsuntergrenze. Und dann muss ich das Getriebe auch noch anpassen. Irgendwo müsst ihr doch auch mal die Dimensionen berücksichtigen!
soweit so gut. Kernproblem ist doch eine Werbeaussage des Herstellers, die nur sehr Wenige nachvollziehen können. Viele schrecken vor einer Überprüfung zurück, weil recht umfangreich in Planung, theoretischer Hintergrund, Durchführung und Auswertung. Meine Angaben sind nur der erste Hinweis, in welcher Leistungsdimension wir uns überhaupt bewegen (oder hast Du sie vorher schon zahlenmäßig erfassen können? ). Keine Sorge, zumindest ich habe nicht vor, die Modellbahnmotoren und -leistungen mit dem Original zu vergleichen denn das Original kann diesem Vergleich nicht standhalten
Zitat von eisenbahnstube Drehstrommotoren mit Umrichter haben einen Vorteil: ich kann Drehfeld und Drehmoment steuern. Somit ist Kraft und Drehzahl definiert. Fragen dazu sind an den Lastenheftersteller zu richten. Vgl. BR 120.
davon ist dann in der Modellbahn mit den Sinus-Motoren nichts zu bemerken Soll heißen: Drehzahl viel zu niedrig.