Hallo,
da hier im Forum die Servos in den Himmel gelobt werden, habe ich mich auch entschieden, für den letzten Bahnhof meiner Anlage diese einzusetzen. Obwohl ich mit den Roco 10030 Unterflurantrieben mehr als zufrieden bin, hat mich mein akademisches Interesse dazu gebracht, diese Technologie zu erkunden. Das war ein schwerwiegender Fehler, so wie sich das jetzt herausgestellt hat.
Ich hatte mich für die Uhlenbrock 67810 Servodekoder entschieden. Hauptgründe: integriertes Relais für die Polarisierung und deutlich günstiger als so manch andere Lösung (z.B. ESU mit extension)
ich habe hier schon im Forum über meine Anfangsschwierigkeiten geschrieben. Kurz erläutert.
- fehlerbehaftete Bedienungsanleitung
- Unmöglichkeit im MM Modus zu programmieren (habe eben DCC genommen)
- umständliche Programmierung
- legt mfx Kanal lahm, wenn nicht separat mit Strom versorgt
Diese Servodekoder haben zwar eine Anschlussmöglichkeit für eine separate Wechselspannung für die Servoansteuerung, aber wenn keine angeschlossen wird, holt sich der Dekoder die Spannung automatisch von der Digitalleitung und funktioniert trotzdem. Das ist aber unvorteilhaft, denn die Regelfrequenz der Servo legt den mfx Kanal lahm. schliesst man den Dekoder so an, meldet sich keine mfx Lok mehr an.
Ich habe mein Bahnhof ausserhalb der Anlage zusammengebaut und getestet. Nach langer Mühe liefen auch die Weichen korrekt.
Nun habe ich den Bahnhof in meiner Anlage eingebaut und integriert. CS2 hochgefahren und schon stimmte alles. Bei den ersten Versuchen, Weichen zu schalten, passierte es: der erste Servodekoder knallte lautstark und viel Rauch stieg empor. Dann habe ich erstmal die Spannung abgeschaltet und versuchte zu verstehen, was sich da gerade in Rauch aufgelöst hatte. Ich konnte nichts feststellen und fuhr die Spannung wieder hoch. Nichts passierte. Beim nächtsen Umschalten dann der nächste Knall, und noch ein Servodekoder ging in Rauch auf. Wieder Spannung weg und tatsächlich festgestellt, dass es der Servodekoder war. Alle Anschlüsse nochmals geprüft und als gut befunden. Nochmals die Spannung hochgefahren, habe ich sie bei brutzelndem Geräusch sofort wieder runter gefahren, bevor der dritte und letzte Servodecoder auch noch knallte.
Ich habe dann die separate Wechselstromeinspeisung der Servodekoder unterbrochen und siehe da, es knallte nix mehr. Die Servodekoder schalten auch korrekt, d.h. es hat sich nur die separate Stromeinspeisung mit Knall verabschiedet. Die Steuerung nimmt sich jetzt den Strom aus der Digitalleitung.
Natürlich leiden jetzt fast alle Servos an Parkinson. Durch die Zerstörung des Spannungsteil sind wahrscheinlich jetzt so viel elektrische Störungen in den Leitungen, dass die Servos unendlich zucken, d.h. meine gesamte Servosteuerung ist im Eimer
Beim testen ausserhalb der Anlage lief doch alles korrekt, wieso zerstören sich jetzt die Teile in der Anlage??
Meine Vermutung ist: der separate Wechselstromtrafo hat beim Testen nur die Servos gespiesen. Jetzt auf der Anlage versorgt der Wechselstromtrafo auch den Tams S88 Booster und die separate Einspeisung meiner Weichendekoder, hat somit zumindest masseseitig einen Anschluss zum Digitalstrom. Das ist dem Servodekoder zum Verhängnis geworden, was zu parasitären Strömen (nennt man die so?) zwischen Analog und Digitalspannung durch den Dekoder gebracht hat, daher die Zerstörung.
Frage an die Stromexperten: Klingt das schlüssig?
Wenn das der Fall sein sollte, dann sollte aber sowas in der so schlechten Dekoderanleitung stehen
Fakt ist, ich habe monatelang für nichts und wieder nichts an der Servosteurung gearbeitet und darf jetzt von vorne anfangen. Hätte ich doch lieber die guten Roco 10030 Antriebe genommen
Gruss
Stephan