Hallo Kollegen!
Leider stecke ich mit meiner Planungsarbeit in einer Krise! Irgendwie komme ich da auf keinen grünen Zweig. Mal ballen sich Bahnhof und BW zu einem riesen Komplex, sodaß die Strecke nur noch als ein steriles "Oval" parallel zum Anlagenrand verläuft, mal gibt es Platzprobleme, etc. etc. Insgesamt habe ich bis jetzt nur langweilige Streckenverläufe hinbekommen, die kaum Gestaltungsmöglichkeiten mit Brücken über Bäche, Bahnübergang oder andere nette Dinge anbieten. Ich muß gestehen, daß die Planung wohl nicht gerade meine Stärke zu sein scheint. Zwar habe ich inzwischen eine recht gute Vorstellung davon, was ich gerne betrieblich abwickeln möchte, wie ich das aber dann in einen vernünftigen Anlagenplan umsetzen kann an dem ich auch länger Freude habe, weiß ich im Moment nicht. Da hoffe ich nun auf Input von euch, damit es endlich mal vorwärts geht!
Damit ihr seht, daß ich mir durchaus schon intensivere Gedanken gemacht habe und mich mit dem Thema auseinander gesetzt habe, beschreibe ich daher mal den aktuellen Stand meines Betriebskonzeptes und, da der Thread inzwischen ja doch etwas unübersichtlich geworden ist, fasse ich die wichtigsten Infos zu den Rahmenbedingungen zusammen. Vielleicht könnt ihr mir dann ja auf die Sprünge helfen? Womit und wie anfangen usw.? Vielleicht hat ja auch einer eine spontane Idee bezüglich Anordnung der diversen Betriebsbereiche und vor allem die dazugehörenden Streckenverbindungen, an der ich dann weiterarbeiten kann.
Ich bin mir nicht sicher ob es ein guter Einstieg ist, das BW mit seinen Anlagen als erstes zu planen. Zwar ist es bei meiner anlage ein wichtiger Bereich und Drehscheibe mit Ringlokschuppen bilden einen relativ großen Komplex der ja nicht beliebig platziert werden kann, aber bei falscher Positionierung verlege ich mir dann wohl potenziell geeignete Streckenführungen, was in der Planungsphase dann evtl. den Blick verstellt. Wie bzw. wo würdet ihr also Anfangen?
Thema und Betrieb:
Also es soll keine ausgesprochene Fahranlage werden, Schwerpunkt soll das Zustellen und Rangieren von Fahrzeugen (Waggons bzw. Loks) sein. Deshalb bin ich auch vom Thema Grenzbahnhof wieder abgerückt. Mittelgebirgslandschaft mit Wald, Bächen und Flüsschen (also z.b. im süddeutschen Raum). Ausschnitt einer eingleisigen Hauptstrecke (die sich idealerweise nach dem Bahnhof verzweigt), abzweigende Nebenbahn (ob direkt im BHF oder auf der Strecke wäre frei). Wenn ich dann noch meine Grundidee einer Steilrampe wenigstens als Ausschnitt und ein Viadukt einbringen könnte, wäre das wunderbar. Epoche II oder III, da ich Dampfer sowohl der DRG als auch der DB habe könnte das nach Lust wechseln. Eigentlich vorerst nur wichtig wegen der Zuglängen.
Als Stadt reicht mir eine kleine Andeutung mit wenigen Häusern. Gefallen würde mir eigentlich ein Marktplatz mit Brunnen und Baum, Rathaus, Post, Kirche und ein paar Fachwerkhäusern. Also ein bischen kitschige Postkartenidylle, aber warum nicht? Kann ja ggf. dann in das Hintergrundbild übergehen.
Bahnhof:
Anbindung des Dampb-BW, BHF mit etwa 3 Gleisen für den Personenverkehr, Überholgleis für Güterzüge, Übergabegleis von Güterwagen zwischen Haupt- und nebenstrecke. Ggf. noch ein separates Gleis für den Personenbetrieb auf der Nebenbahn, z.b. für Kittel Dampftriebwagen o.ä.
Als BHF dürfte sich wohl ein Durchgangsbahnhof empfehlen, damit auch einfach mal längere Ganzzüge oder ein IC, die sonst nirgends auf meiner Anlage Platz haben, durchfahren können. Bin hier aber offen. Der Bahnhof kann außerhalb des gedachten Ortes liegen.
Hauptstrecke
Die Verzweigung hinter dem BHF deshalb, da dann eine interessantere Fahrplangestaltung auf der Hauptstrecke mit wechselnden Verbindungen (A-B, A-C und auch B-C) möglich ist. So z.b. mit Anschlüssen zum Umsteigen. Steilrampe, damit eine BR44 (evtl. noch mit Vorspann) auch was zu tun hat. Mit Soundloks sollte das spaß machen!
Nebenbahn(en), Industrieanschluß:
1. Dorf mit kleinem Endbahnhof und verladestelle.
2. Brauerei, Sägewerk oder ein anderer Betrieb mit Bahnanschluß.
Als Betriebsabläufe habe ich folgende Szenarien im Kopf:
Das Dampf-BW versorgt über die Hauptstrecke einen größeren entfernt liegenden Hauptbahnhof (liegt gedacht in meiner Hinterbrundkulisse "Stadt am Fluß"). Damit ist ein größeres BW gerechtfertigt und es kann einiges an Betrieb mit LZ-Fahrten stattfinden. Natürlich versorgt das BW auch den naheliegenden BHF und die Loks der Nebenstrecke. Vielleicht kann ich im Untergrund ja auch den einen oder anderen Lokwechsel vornehmen, dann wird das Szenario noch realistischer. Muß aber nicht zwingend sein, denn im Grunde kann das Thema Lokwechsel ja im dargestellten BHF stattfinden.
Das BW bietet mir zusätzlich zur Lokbehandlung noch weitere Rangiervorgänge:
- Anlieferung und Verteilung der Betriebsmittel Kohle und Öl sowie von Sand;
- Anlieferung von Ersatzteilen;
- Abtransport leerer Wagen der Betriebsmittel, Schlacke und Lösche.
Brauerei (nur jetzt mal beispielhaft):
Diese muß ebenfalls mit verschiedenem versorgt werden, was Rangier- und Zustellfahrten erfordert:
- Anlieferung von Gerste und Hopfen;
- Anlieferung von Flaschen, Fässern, Getränkekisten etc.
- Anlieferung von Öl oder Kohle.
- Abtransport des Bieres (fässer, Kisten) und des Tresters.
Kann natürlich auch ein anderer Betrieb sein, der einen Gleisanschluß begründet. Da bin ich noch nicht festgelegt, habe eben nur zum Thema Brauerei eine gute Beschreibung gefunden, welche Güterwagen hierbei benötigt werden. Z.b. liebäugele ich auch mit einem Sägewerk.
Nun könnte ich mir neben dem dargestellten BW-Betrieb noch folgenden Ablauf vorstellen:
An der Verladestelle in meinem Dorfbahnhof der Nebenstrecke wird u.a. Getreide für die Brauerei verladen. Die Wagen werden abgeholt und bis zu meinem Durchgangsbahnhof transportiert und abgestellt. Über die hauptstrecke werden die anderen Güter für die Brauerei angefahren und mit den Getreidewagen für die Brauerei zusammengestellt. Dann erfolgt der Transport zur Brauerei und dort die notwendigen Rangierarbeiten. Auf der Rückfahrt wird das Bier mitgenommen und an meinem BHF an weiterführende Güterzüge übergeben.
Da weder permanent Versorgungsfahrten für das BW und die Brauerei stattfinden, sollten sich beide Konzepte eigentlich gut kombinieren und im 1-Mann-Betrieb streßfrei abwickeln lassen. Außerdem wäre es vielseitig und sollte längerfristig Freude machen. Regelmäßige Arbeit findet dagegen beim Aufrüsten der Dampfrößer statt und sorgt so für Beschäftigung, während sonst der (später mal automatisierte) Fahrbetrieb auf der hauptstrecke abläuft.
Die hügelige bis leicht gebirgige Umgebung soll mir auch das verdecken von Kehrbögen und enger Radien erleichtern. Vielleicht lassen sich durch verdeckte Schleifen auch die Fahrwege etwas verlängern. Aber genau hier habe ich bis jetzt noch nichts sinnvolles hinbekommen.
Noch meine Überlegung dazu, weshalb ich den Abzweig der Nebenbahn(en) auf der freien Strecke interessant fände: Das würde mir die Möglichkeit bieten, daß speziell die Gütertransporte der Nebenstrecke in die Länge gezogen würden. Es wäre damit durchaus plausibel, daß der Zug eben nicht direkt bis zum BHF an der Hauptstrecke durchfahren kann sondern daß es längere Wartezeiten vor der Einfahrt in die Hauptstrecke gibt. Züge der Hauptstrecke haben sowieso vorrang, evtl. muß dann auch noch ein Personenzug der Nebenstrecke vorgelassen werden. Es bietet auch die Möglichkeit zur Aufstellung von Flügelsignalen an der Strecke, da ja sonst außerhalb der Betriebsstellen (BHF, BW usw.) wahrscheinlich bei mir relativ wenig Blocksignale stehen würden.
Schattenbahnhof:
Aufgebaut habe ich bisher einen größeren SBF, wo ich auch derzeit meine ersten Testfahrten mache, um auch mit dem Fahrbetrieb meine Erfahrungen zu sammeln. Er befindet sich unterhalb des langen Schenkels meiner Anlage (s. unten bei den Rahmenbedingungen). Wegen einer Fensterbank bzw. eines Heizkörpers ist diese ebene mit ca. 475cm etwas kürzer als der obere Anlagenbereich. Er umfaßt zwei Gleisgruppen, einmal mit 4 und einmal mit 7 Gleisen, wobei in jeder Gruppe ein Gleis zur Durchfahrt frei sein muß. Der SBF ist als Durchgangsbahnhof ausgeführt und wird über eine zweigleisige Wendel angefahren. Abwärts- und Aufwärtsgleis sind also immer Gleich.
Hier eine Skizze des SBF:
Sie ist nicht maßstäblich sondern nur freihändig gemacht, sollte aber verdeutlichen, wie der sbf angeordnet ist. Die Wendel (rechts) ist auf der Skizze nur angedeutet. Sie ist zweigleisig. Der 180°-Bogen (links) ist mit dem 42,5cm-Radius des K-Gleises gebaut. Als weichen habe ich die steilen Weichen mit 22,5°-Abzweig verbaut. Für den nichtsichtbaren Bereich durchaus ok.
Hier mal die ungefähren aktuellen Gleislängen, nicht alle Gleise sind gleich lang:
1 x 203cm.
4 x 187cm.
2 x 210cm.
2 x 245cm.
1 x 277cm.
1 x 307cm.
Rahmenbedingungen:
Maximal mögliche Anlagengröße und Form wäre ein pseudo U, dessen linker Schenkel 500x125cm, der rechte Schenkel 175x80cm und der Mittelgang 80cm breit ist. Die Tiefe des 80cm breiten Verbindungsstück zwischen den beiden Schenkeln liegt noch nicht fest, sollte aber nicht zu tief werden. Die Anlagengrundhöhe (Ebene 0, sichtbare Ebene) liegt bei 92cm.
Die Tiefe des linken Anlagenschenkels von 125cm ist insofern unproblematisch, da ich im Bedarfsfall unter der Anlage hindurchschlupfen und von hinten reingreifen kann. Allerdings kann ich hinter der Anlage nicht stehen (aber bequem knien) da dieser Schenkel unter einer Dachschräge steht. Unter diesem Anlagenschenkel befindet sich auch mein großer SBF, auf einer Höhe von ca. 61cm. Zwischen SBF und Ebene 0 befindet sich noch eine Zwischenebene, die für Gleiszuführungen oder einen weiteren kleineren SBF genutzt werden könnte. Da diese durch ein Gitter mit einem Rastermaß von 33cm gebildet wird, ist der Zugriff in den SBF dann trotzdem noch gegeben, da diese Ebene ja nicht komplett verbaut werden soll.
Die Basis des möglichen U's liegt vor einem Teil einer großen Fensterfront, die aber nicht geöffnet werden kann. Damit hier die Sonne nicht unmittelbar auf meine Anlage brennt, würde ich hier als Schutz meinen Hintergrund "Stadt am Fluß" aufstellen. Maße des Posters: 240x60cm. In diesem Falle würde sich die nutzbare Länge der beiden Schenkel um wenige cm verkürzen.
Der kleinste Radius für die Hauptstrecke und auch im SBF sind 42,5cm, vorgegeben durch die steilen K-Gleisweichen. Die bereits bestehende zweigleisige Wendel vom unteren SBF auf die Zwischenebene verwendet die Radien G1/G2 vom K-Gleis, also 55,1 bzw. 61,85cm. Die Wendel endet derzeit auf der Zwischenebene mit Ausfahrt in Richtung rechtem Schenkel. Ggf. könnte auf der Nebenstrecke auch noch der kleinere Radius mit 36cm eingesetzt werden.
Da ich beim Rangieren mit meinen Händen vor Ort sein muß sollten die jeweiligen Rangierbereiche möglichst nach vorne liegen. Bis etwa 60cm Eingriffstiefe wäre hier OK. Geht es nur um die einfache Kontrolle ob eine Lok an einem Zug an- bzw. abgekuppelt hat, geht es natürlich auch noch tiefer.
Soweit nun also meine Zusammenfassung. Ich hoffe, das war alles soweit nachvollziehbar. Bin sehr gespannt auf eure Hinweise, sowohl bezüglich Betriebskonzept aber ganz besonders wegen der Gleisplanung.
VG Michael