[101-Fan]

Hallo liebe Modellbahnkollegen,

ich habe zur Zeit eine kleine aber feine Märklin H0-Anlage die in der Jetztzeit spielt. Nun habe ich aber ein kleines Problem: Märklin bringt zur Zeit einige Fahrzeuge auf den Markt, mit denen bei mir alles angefangen hat. Gemeint sind hier die Mintlinge, sowie der VT 628 in mintgrün. In den letzten Jahren kam ja auch schon die CityBahn, welche ich ebenfalls noch im Planeinsatz erleben durfte.
Ich bin Baujahr 1985 und somit spiegeln diese Züge die Züge meiner Kindheit wieder. Gerne erinnere ich mich an Fahrten mit meinen Eltern, bei denen wir das Wochenend Ticket(damals 15 D-Mark für Samstag &(!)Sonntag) nutzten. Die Fahrten fanden meist mit original Silberlinge oder Mintlingen statt. Aber auch im VT 628 sind wir öfters gefahren. Deshalb überlege ich zur Zeit, ob meine nächste Anlage nicht mal Mitte der 90er spielen sollte. Hätte ich noch gar keine Fahrzeuge, wäre die Sache für mich klar.
Da ich jedoch bisher meine Anlagen immer in der Jetztzeit angesiedelt habe, befinden sich in meiner Sammlung Fahrzeuge der jetzigen Epoche. Als Kind hatte ich eine N-Anlage, da hatte ich natürlich die Fahrzeuge der 90er. Vor einigen Jahren bin ich jedoch auf H0 umgestiegen, daher besitze ich in H0 keine Fahrzeuge der frühen Epoche V.

Ich weiß zur Zeit echt nicht was ich machen soll.
Bisher war es so, dass ich gedacht habe eine Moba muss im Hier und Jetzt spielen. Modellbahner der älteren Generation, die in Epoche 3 bauen, konnte ich nicht ganz verstehen. Sie argumentieren ja immer damit, dass das die Eisenbahn ihrer Kindheit sei. Nun bin ich 30 und es fängt bei mir auch schon an, dass ich denke: Mensch die Eisenbahn deiner Kindheit war besser als die heutige...
Ob es wirklich so ist, steht wieder auf einem anderen Blatt.

Vielleicht könnt mir mir weiterhelfen. Irgendwie würde es mich schon reizen, eine Modellbahn zu bauen, die die Eisenbahn meiner Kindheit zeigt. Andererseits könnte ich dann die modernen Fahrzeuge der heutigen Epoche nicht mehr fahren. Gar nicht so einfach... Wie würdet ihr euch entscheiden?

Gruss
Markus

[Schwanck]

Moin Markus,

es ist ganz einfach! Wenn man sich auf eine vergangene abgeschlossene Epoche unter V = fünf festlegt sind alle modernen und aktuelle Fahrzeuge außen vor. Sprich: Sackgasse.
Es ist also durchaus sinnvoll epochefrei zu fahren oder man nimmt die aktuelle Epoche und läßt die Oldtimer als "Museumsfahrzeuge" mitlaufen. Offen nach allen Seiten.
Entscheiden musst du selbst.

[alex218]

Moin,
warum solltest du die neuen Fahrzeuge nicht mehr einsetzen können?
Ich habe mir nur Fahrzeuge, aus der Zeit zwischen 1980 -1990 ausgesucht.

Aber ich nehme mal als Beispiel die Strecke Siegen - Erndtebrück - Bad Berleburg.
Bis vor einem Jahr standen auf vielen Stationen z.B. noch Formsignale, obwohl dort schon Lint 41 (DB BR 640), oder jetzt HLB herum fuhren/fahren. Die Stationen haben ihr "Gesicht kaum verändert, einige waren sogar bis vor kurzem noch mit Personal besetzt.

628er gab´s dort auch mal, sowohl in mint/grau, wie auch in verkehrsrot.

In den 80er Jahren fuhr die BR 212 altrot/ ozeanblau/ beige mit 2 Silberlingen. Damit bin ich z.B. groß geworden.

Du siehst also, das die Zeiten fließend ineinander übergehen.

[Helgasheimkeller]

Hallo Markus Ich würde die Epoche wählen die deiner Erinnerung entspricht. Deswegen kannst Du trotzdem moderne Fahrzeuge einsetzen. Auf meiner Epoche 3a bzw. 4 setze ich auch Loks ein die es nicht mehr gab oder später gebaut wurden. Auf meiner Anlage gibt es eine Privatbahn die Helgasheimeraktiengeselschaft HHA wo solche Fahrzeuge laufen und diese Bahn führt auch Museumszüge. Sie hat eine Straßenbahn und den örtlichen Busbetrieb. Außerdem wen stört das unser Hobby soll doch Freude auslösen. Gruß Werner

[Wheely]

Zitat von 101-Fan

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Bisher war es so, dass ich gedacht habe eine Moba muss im Hier und Jetzt spielen.

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Hallo,
eine Moba muss dir in erster Linie Spaß machen.
Es spricht nix dagegen die eine Epoche fahren zu lassen während die andere in der Vitrine wartet,
hin und wieder wird je nach Lust und Laune gewechselt.

Beim erschaffen der kleinen Welt spielt auch viel Fantasie mit, und solang man nicht eine Ausstellungsanlage
baut die klaren Vorgaben folgen muss, ists doch sowieso an fast allen Ecken ein Kompromiss.

Wer legt denn fest was darf und was nicht? Das bist nur du selbst.

[hks77]

Hallo Markus,

ohne die Beiträge gelesen zu haben, antworte ich mal nur auf die Titelfrage:
Die Epoche wo Dir die meisten Fahrzeuge gefallen

Wenn Du Dich dem Epochendiktat unterwerfen willst, musst Du halt auf Einiges verzichten, auch wenns noch so gefällt.

[Pinball]

Hallo

Das ist immer ein schweres Thema.
Bei mir war es irgendwann so das ich von der Epoche 3 bis inwzischen 6 alles hatte.
Jedoch entstand im Laufe der Jahre der Hang zu der moderner Epoche um die 5 und 6..man könnte sagen so ab ca 2000 bis heute.

Viele Fahrzeuge der Epochen davor besonders die Grünen und Blauen Sachen wurden verkauft.
Ich finde jede Epoche hat seine Reiz. Einige Fahrzeuge der Epoche 4 habe ich aber einfach behalten da sie mir persönlich sehr gut gefallen und ich mich trotz meiner Epochenwahl nicht davon trennen konnte.

Auf meiner Anlage wird es dann wohl so sein, das Hauptsächlich moderne Fahrzeuge zum Einsatz kommen ich aber genauso Fahrzeuge der Epoche 4, dann aber insich Epochen rein fahren lassen werde.

Welche Epoche für dich am schönsten ist musst du wohl für dich selbst entscheiden...aber mal ehrlich wenn du dich strickt auf eine Epoche festlegtst wird der Fahrzeupark auch etwas eintönig weil die Hersteller immer nur bestimmte Modell anbieten..daher wäre mein Rat dir zwei Epoche zb.4 und 5 auszusuchen und Fahrzeuge dieser Zeit zu fahren. bei der Bahn wurde ja auch nciht alles aufeinmal umgestellt.
Gewisse Fahrzeuge könnte z.b auch Museumszüge sein..und warum nicht auch mal, wenns einem Gefällt was Moderners Fahren lassen..

Gruss
Patrick

[Heichtl]

Hallo Markus,

Ich sehe da eigentlich kein Problem, wenn du da sagst, du fährst Epoche V-VI ! (Wie viel fahren Epoche III - IV ??? )
Vor allem wenn man bei der großen Bahn genau hinsieht, was da heutzutage noch so alles rum fährt...
Ansonsten sind die "Mintlinge bzw Silberlinge" kurz vor der Umlackierung oder Ausmusterung

Im Endeffekt musst du die Entscheidung selbst treffen, was dir gefällt, wie Epochentreu du fahren möchtest.

Gruß
Matthias

[101-Fan]

Hallo zusammen,

erstmal vielen Dank für die vielen Antworten.

Ich habe mir eine Lösung überlegt, die mir Zeitreisen auf der Anlage erlauben. Ich werde die neue Anlage wahrscheinlich so planen, dass ich Dinge, an denen man die Epoche erkennen kann, tauschen werde. Gemeint sind natürlich zum ersten die Züge und Autos. Des Weiteren habe ich mir überlegt, einzelne Wechseldioramen zu bauen. Wo in den 90ern noch eine Brachfläche mit einem alten, verfallenem Haus steht, könnte heute eine Neubausiedlung stehen, oder ein modernes Fast Food Restaurant, oder ein Discounter oder, oder, oder...

Meine Idee, an der ich jetzt arbeiten werde, sieht so aus, dass ich ein und den selben Ort in verschiedenen Epochen bauen werde. Einige Flächen werden als Wechseldioramen gebaut. Jedoch nur solche, wo man im Laufe der Zeit auch eine Veränderung sehen würde. Einen Berg würde ich zum Beispiel nur einmal bauen, da dieser in den 90ern genau so aussieht wie 2016. Gleiches gilt für eine Altstadt mit Fachwerkhäusern.
Eine Güterverladung könnte ich mir aber z.B. als Wechselsegment vorstellen. 1995 wurden hier vielleicht noch Güter verladen, heute hingegen wäre das Gleis zugewachsen und die Halle verweist. Oder ein Getränkemarkt würde heute die Halle nutzen.

Da ich leider keinen Platz habe, um eine Grossanlage zu bauen, sehe ich das als gute Lösung. Bei einer Grossanlage wäre der Aufwand sicherlich zu gross, da man dann doch sehr viele Dioramen bauen müsste. Aber für eine Kleinanlage wäre es eine gute Lösung denke ich.

Nochmals vielen Dank für eure Meinungen.
Gruss
Markus

[Y-Weiche]

Hallo Markus,

das mit den kleinen Wechseldioramen find ich klasse, der Bau dieser epochentypischen Szenen macht sicher viel Spaß. Und wenn in irgendeiner Ecke wirklich ein winziges Detail sein sollte, das zu neu ist und das du nicht abreißen/ auswechseln kannst, stelle einfach den DeLorean von Doc Brown daneben

Have fun (dafür ist die Modellbahn nämlich da)!
Andreas

[ozeanblau]

Ich fahre auch EP3 bis heute. Wie oben bereits erwähnt (Vorredner) muss MoBA in erster Linie Spaß machen. Ich persönlich habe mich jahrelang gegen den DB AG Keks gewehrt, doch seit langem ist auch dieser in meine Sammlung eingekehrt. Außerdem möchte ich nicht auf die neuen bunten Lokomotiven verzichten. Insbesondere die Locomotion mit dem Zebramuster finde ich super. Oder SBB Cargo +(international) finde ich schön. Genauso mag ich aber eine schöne kobaltblaue E10 oder purpur-rote Diesler. Ozeanblau ist meine lieblings-Lackierung. Daher fahre ich querbeet.
entspannte Grüße
Peter

[KalleH]

Hallo!
Die Epochenfrage ist sicherlich eine schwierige Frage, zumal ja die Epochen untereinander schon ziemlich weit gestreut sind. Zu Anfang der Epoche IV gab's noch reichlich Dampfloks, gegen Ende fand sich zumindest der ICExperimental auf deutschen Gleisen.
Ich bin ja ein Kind der 90er. Habe mein Modelbahninteresse jedoch etwas früher gelegt, auf die Zeit um 1990, also direkt nach der Wende. Durch den Zugmangel fuhren in dieser Zeit die wildesten Gespanne, sucht man bei Drehscheibe Online nach Bildern um 1990, dann sieht man am Bahnsteig einen orientroten Intercity, gegenüber steht eine ein ozeanblauer Eilzug, und noch ein Gleis weiter eine rot/beige 103 mit grünen Umbauwagen

So bin ich für mich so verblieben, dass alles fahren darf, was nicht verkehrsrot ist und Dampfloks nur der wöchentliche Sonderzug
Das würde auch gut zu deinen Vorstellungen passen
Mfg
KalleH

[E-Lok-Muffel]

Hallo Markus,
Ich will hier auch mal meinen Senf dazu geben.
Wie Du und andere hier schon geschrieben haben, sind die Epoche-Grenzen willkürlich gewählt und bilden die Realität nur unzureichend ab. Selbst die Einführung der Computer-Nummern als Übergang Ep. III/IV war nicht über Nacht abgeschlossen, sondern der Vorgang dauerte Monate bis Jahre. Das Gleiche gilt für die Farb-Schemata. Man kann zwar genau sagen wann eine Lackierung eingeführt wurde, wann der letzte Wagen, die letzte Lok mit eben dieser Lackierung noch gefahren ist....?
Ich würde mir deshalb keinen Kopf machen, selbst für ne Br 189 mit Dreiachser-Abteilwagen gibt es eine Begründung (Überführung ins museums-bw).
Übrigens die n-Wagen bieten sich für einen epoche-ubergreifenden Demo-Zug an: Silberlinge der Ep. III, die gleichen mit oceanblauem Rahmen aus Ep.IV, die Mintlinge und Rotlinge, alles in einem Zug...

GRUß
uLi

[Remo Suriani]

Hallo Uli und Markus

Zitat

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Wie Du und andere hier schon geschrieben haben, sind die Epoche-Grenzen willkürlich gewählt und bilden die Realität nur unzureichend ab. Selbst die Einführung der Computer-Nummern als Übergang Ep. III/IV war nicht über Nacht abgeschlossen, sondern der Vorgang dauerte Monate bis Jahre.

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Es gab jedoch einen sehr harten und schnellen Wechsel (der lustigerweise gar nicht mit einem der Epochengrenzen übereinstimmt): Das neue DB AG-Logo dass das Bundesbahn und Reichsbahnlogo 1994 ersetzt hat. Denn innerhalb eines halben Jahres waren alle Loks und Reisezugwagen umgeklebt (Güterwagen sieht man ja heute noch vereinzelt in alt). Damit ist dieses Jahre (Museumsfahrzeuge mal außen vor gelassen) eine unüberwindbare Hürde, wenn man es mit den Zeiten ernst meint. Wenn man sowohl davor als auch dahinter darstellen möchte, braucht man zwei Fahrzeugsparks.

Aber die meisten Züge Deiner Kindheit, Markus, fuhren auch noch nach 1994, zum Beispiel auch der 628 in mintgrün, aber auch noch grüne Eloks, oder ETA. Daher würde ich Dir empfehlen: Leg Dich bei Deiner Epoche auf "nach 94" fest. Und von da aus kannst Du dann die Fahrzeuge recht frei kombinieren. Wenn Du es konkreter haben willst, kannst Du Dir immer einzelne Jahre rauspicken, die Du darstellen möchtest, aber musst nicht jeweils einen komplett eigenen Fahrzeugpark haben. Du kannst halt Schritt für Schritt immer moderneres untermischen und älteres rausnehmen. So mache ich es bei mir auch. Mal stelle ich die Jahrtausendwende dar, mal die Jetztzeit. Ein paar Fahrzeuge gehen immer, wie rote n-Wagen, rote Doppelstock, rote Güterwagen, während dann eine orientrote 290 durch eine Gravita und mintgrüne Wagen durch einen Flirt ersetzt werden.
Damit bist Du dann sehr flexibel. Wenn Du Deinen Bahnhof nicht gerade mit den aktuellen dunkelblauen Schildern und KS-Signale austattest sondern mit weißen mit blauen Rand (die gibt es ja heute auch noch), dann bist Du auch mit den Bahnanlagen völlig freizügig, denn sonst gibts da kaum Erkennungsmerkmale. Telekomtelefonzellen gibt es, meines Wissens nach seit 1996, insofern könntest Du auch 1996 als Grenze nehmen, dann brauchst Du auch am Bahnhofsvorplatz nichts ändern.

Vielleicht schaust Du auch mal bei mir rein, ich habe das aus den gleichen Gründen wie Du (bin Baujahr 83) so gemacht und bin damit sehr zufrieden. Man hat damit auch ein Limit nicht alles kaufen zu müssen - Was es nach 1994 nicht bei der Bahn gab, gibts eben nicht - Trotzdem kann ich wild kombinieren.

[memento]

Hallo Markus,

die Epoche, für die man sich interessiert, hat ja nicht zwingend mit der Eisenbahn der eigenen Kindheit zu tun? Dann dürfte ich mich jedenfalls nicht so für Epoche 1 interessieren, sondern müßte eher so Epoche IVc haben wollen (ausgerechnet diese wollte ich aber noch nie, der Epoche IVc nehme ich halt einfach persönlich übel, daß da in Deutschland/West die letzten Dampfloks ausgemustert wurden und ich durfte die leider daher nur noch im Museum bewundern oder im Familienurlaub im Ausland).

Also ich würde mich dem Standpunkt anschließen: Nimm die Epoche, von der Dir die meisten Fahrzeuge am besten gefallen.

Oder, je nach Größe der Anlage – wenn Du vergleichsweise mehr Fahrzeuge sammelst als auf der Anlage sinnvoll betrieben werden können: Dann spräche ja nichts dagegen, zwei Epochen zu sammeln und dann abwechselnd die Anlage je nach Lust und Laune zu betreiben.

Zwischen (später) Epoche IV und (früher) V kann man ja mit nur ein wenig ausgetauschten Autos relativ glaubwürdig noch das Anlagen-Thema hin und herwechseln. So ähnlich beschreibt es ja der Dirk in dem Beitrag direkt über mir auch.

Letztlich ist eh die Frage, wie genau man es mit der Epoche nimmt – also ob wirklich auf 1-2 Jahre genau oder ob man im Rahmen von z.B. 10 Jahren auch mal ein "Auge zudrückt".

LG
Thomas