Hallo,
ich möchte Euch gerne meine Person und mein Projekt "Anneburg" vorstellen.
Nun, ich selbst heiße Alexander und bin jetzt 36 Jahre alt, seit ich klein bin mit dem Eisenbahnvirus infiziert. Als Kind war ich stolzer Besitzer einer kleinen TT-Anlage und habe dann, wie so viele, das Hobby etwas vernachlässigt. Andere Dinge waren wichtiger, ganz aus den Augen verlor ich die Modellbahnerei aber nie.
Zumindest verschlang ich jede Menge Fachliteratur, plante tolle, große Anlagen in Gedanken und in allen möglichen Spurweiten, sogar Unterbauten wurden erstellt und kamen dann nie zum Einsatz.
Vor 4 1/2 Jahren kamen dann meine beiden Töchter zur Welt, und wieder waren andere Dinge wichtiger als die Modellbahn.
Jetzt sind wir im eigenen Heim angekommen, und ich kann endlich einen ca. 4 x 4 Meter großen Raum als meinen "Hobbyraum" bezeichnen.
Ich habe darin meinen Computer-Arbeitsplatz und eine kleine Ecke mit Fernseher und meiner Spielekonsolen-Sammlung (ja, diesem teuflischen "Zweithobby" fröne ich auch gelegentlich") einrichten können und nun möchte ich auch wieder eine eigene kleine Anlage mein Eigen nennen dürfen.
Als Basis dafür soll mir eine schon vorhandene, solide vom Tischler gefertigte, 2 qm große Platte dienen, welche um 20 cm in der Länge ergänzt werden soll, um "mein Anneburg" (nach meiner Frau Anne benannt) entstehen zu lassen.
Wie gesagt, habe ich nach all den Hauptbahnen und Groß-Bws wie viele von Euch meine Ansprüche dem Platz und dem vorhandenen handwerklichen Können anpassen müssen, und so enstand auf Basis des Gleisplans "Schweighofen am Gleisberg" von Christian Gerecht nun "Anneburg".
Geplant habe ich mit dem Programm "Trackplaner", welches ich einigermaßen beherrsche, WinTrack ist mir einfach zu kompliziert und ich bin kein Freund von langen Einarbeitungszeiten.
Thema ist also der kleine Bahnhof "Anneburg", sagen wir irgendwo im Erzgebirge oder dem Harz, meinetwegen auch im Schwarzwald gelegen.
Der Ort Anneburg ist eigentlich nur ein 2000-Seelen-Nest, welches durch den Bau der Nebenbahn von Linathal nach Gretelsheim zu einem Bahnanschluß kam. Das Dorf liegt ewas abseits des Bahnhohfs, weil aus topografischen Gründen die Bahnstrecke den Ort nicht direkt berührt.
Die einzige Industrie ist die Holzindustrie, welche neben der Landwirtschaft und den wenigen Handelsbetrieben der Region für ein bescheidenes, aber regelmäßiges Güteraufkommen sorgt.
Der Personenverkehr dient vor allem dem Schüler- und Pendlerverkehr, auch der Tourismus ist mittlerweile, wir befinden uns in den sechziger/siebziger Jahren, ein Faktor.
Anneburg verfügt über etliche Pensionen und auch ein Hotel, mittlerweile (bei DR-Betreib), in FDGB-Hand. Den Pendlerverkehr zum Ort übernimmt ein Linienbus, welcher im 2-Stunden-Takt verkehrt.
Die Strecke ist ab Anneburg stillgelegt, da aufgrund gravierender Oberbaumängel ein sicherer Zugverkehr nach Gretelsheim nicht mehr zu gewährleisten war. So wurde der ursprüngliche Durchgangsbahnhof zum Endbahnhof für die Züge aus Richtung Linathal, ab Anneburg übernimmt der VEB Kraftverkehr.
Allerdings ist ein Wiederaufbau bzw. eine Reperatur der Strecke immer wieder Thema in Sitzungen des Rat des Kreises, sodaß auch die Bewohner und Betreiber der Pensionen in Gretelsheim noch Hoffnung haben ihren Bahnanschluß wieder zu bekommen.
Da die Strecke von Linathal bis Anneburg recht steil ist, danach aber der Hochebene folgt, sollte der Wiederinbetriebnahme in mehr oder weniger absehbarer Zeit eigentlich nichts im Weg stehen.
Der Bahnhof liegt also am Ende einer langen Steigung, die Züge sind dementsprechend auch eher kurz. Im Schülerverkehr bedient morgens und am frühen Nachmittag ein VT 172 mit Beiwagen die Strecke nach Linathal, Abfahrt 5.50 Uhr. Dieser kreuzt im Bahnhof Alexandersbad mit dem "Starzug" der Strecke, einer 6-achsigen V 180 mit zweiteiliger Doppelstock-Garnitur, welcher um 6.23 Uhr planmäßig in Anneburg ankommt um die Werktätigen zu den Sägewerken der Region zu bringen. Ansonsten verkehren im Personenverkehr hautsächlich von V 100 geführte Wagenzüge aus 2 Bghw-Wagen + Packwagen, auch Donnerbüchsen und 2- und 3-achsige Rekowagen sind auf der Strecke heimisch.
Im Güterverkehr dominiert noch die gute, alte Dampftraktion, hauptsächlich Lokomotiven der Baureihen 86, 55, 56 und 93 verdienen sich hier ihr Gnadenbrot. Die 2-mal täglich anfallenden Übergaben ins Tal werden aber schon von V 60 und V 23/V 15 befördert.
Auch der vormittägliche Nahgüterzug, welcher vor allem leere Rungenwagen nach Anneburg bringt, welche mit der Rückleistung am frühen Abend beladen zurück ins Tal rollen, wird immer öfter von V 60 befördert, da vor allem die betagten 55er und 93er häufig ausfallen.
Den vormittäglichen Personenzug übernimmt dann wieder der VT 172, welcher auch am Nachmittag noch ein Zugpaar auf unserer Strecke bedient.
Am Mittag läuft dann noch an Wochenenden ein zusätzliches Personenzugpaar unseren Bahnhof an, welches aus der Bezirksstadt kommt und Ausflügler über Linathal hinaus ins Gebirge bringt.
Dieses Paar ist aus 3 Bghw-Wagen gebildet, auch 2 neue Halberstädter wurden schon beobachtet, teilweise kommen aber auch ältere Eilzugwagen zum Einsatz.
Spielt die ganze Szene im "Westen", könnte den Schülerverkehr auch ein VT 98-Gespann übernehmen.
Hier würde die Bundesbahn wohl den Personenverkehr bevorzugt mit Wendezügen abwickeln, V 100 mit Silberlingen wären wohl die Standardgarnitur.
Auch eine (Lenz)-V36 mit Donnerbüchesen-Garnitur + Steuerwagen würde ich da einsetzen.
Im Güterverkehr wäre wohl die V 100 wieder die Standardlok, Übergaben würden von V 60 gefahren, in Ausnahmefällen käme vielleicht auch eine 86 oder 64 nach Anneburg.
Personenzüge würden in der Regel in Gleis 2 einlaufen, Wendezüge in Gleis 1. Gleis 3 ist Umfahrgleis und Einfahrgleis des Nahgüterzuges, welcher in der Regel aus 5-6 Wagen (Zweiachser) besteht.
Da die Lokomotiven in der Regel in Linathal gewartet werden, verfügt Anneburg über keinen Lokschuppen, lediglich in der Verlängerung zu Gleis 1 ist in den letzten Jahren ein Kleinlokschuppen neu errichtet worden, um die gelegentlich hier über Nacht bleibende V 15 unterstellen zu können.
Die beiden Abstellgleise im rechten, vorderen Anlagenteil bedienen eine Kopf/Seitenrampe und einen Lagerplatz für Holz. Auch das neue Auhagen-Getreidesilo könnte ich mir gut vorstellen.
Auf dem Weg Richtung Tal durchläuft der Zug unmittelbar nach Ausfahrt einen engen Bogen, bevor er durch den Einschnitt auch schon in den langen Elisabethentunnel einfährt und damit den sichtbaren Bereich verläßt.
Ich denke ich werde um eine Gleiswendel hier wohl nicht herum kommen, schließlich soll die Steigung nicht zu heftig werden, eine 1.5-fache Wendel ist schon gedanklich eingeplant. Der Schattenbahnhof "Linathal" liegt am vorderen Anlagenrand, unter "Anneburg", um so händisch die Züge neu zusammenstellen zu können.
Geplant habe ich mit Fleischmann-Profi-Gleis, da es für meine Begriffe eine recht simple Geometrie aufweist und zwar nicht perfekt, aber doch robust und nach farblicher Behandlung auch optisch für mich annehmbar erscheint. Der ürsprüngliche Plan war mit Roco-GeoLine geplant, hier gefallen mir aber die doch recht steilen Abzweigwinkel nicht.
Tillig Elite-Gleis wäre noch eine Alternative gewesen, ich habe hier bloß etwas Bedenken bezüglich der aufwendigeren Elektrik, Stichwort "Herzstückpolarisation". Ich habe das noch nie gemacht und scheue mich einfach davor. In punkt Betriebssicherheit habe ich ausführliche Probefahrten über die Bogenweiche mit Fleischmanns-"Start"-98er gemacht, welche sehr positiv verliefen.
Wie ist Eure Meinung dazu?
Steuern möchte ich das Ganze digital (Fahrbetrieb), welche Zentrale habe ich noch nicht entschieden, ich habe bereits eine Trix-Mobile Station der ersten Generation, welche eigentlich ausreichend wäre, vllt. kaufe ich auch noch eine Roco-Lokmaus.
Gerne möchte ich Eure Meinung und Kritik am vorgeschlagenen Konzept hören, ich bin sicher mein Plan ist alles andere als perfekt, ich freu mich einfach auf eure Meinung und Unterstützung!!
Herzliche Grüße
Alexander
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