RE: Beladung Ommi51

#26 von Erich Müller , 30.06.2016 12:52

Zitat von SchrankenThomas
Hallo Schachtelbahner,


gibt es nicht ??......gibt es doch


siehe hier ganz unten:
http://www.plettenberg-lexikon.de/zeitun.../18.11.2014.htm

EDIT: Bild wegen Urheberrechts-Verstoß entfernt.
- Moderation -




Wenn auch die Schlagzeile

Zitat
Heinrich Siepmann war Erfinder der Trichter-Kohlenwagen


nicht richtig ist, so haben wir hier doch den Bidlbeweis, das der Ommi 51 sehr wohl schon unterwegs war und das sogar noch auf Rollbockwagen der
Plettenberger Kleinbahn.




Hallo,

Nicht nur die Schlagzeile ist fragwürdig (wenn auch Süderländer-würdig), auch der Text scheint eher Trichterwagen mit Bodenventil zu beschreiben, ähnlich den Talbotwagen - um gerade das Zerbröseln der Ware beim Kippen zu vermeiden.
Aber das Bild spricht ja für sich. Inklusive dem Opel Blitz, möglicherweise aus Wehrmachtsbeständen, der allerdings bestenfalls eine Nutzlast von etwa drei Tonnen haben konnte.
In jener Zeit gab es Schmalspurbahnen nicht nur in der jungen DDR, sondern auch im Westen noch häufig. Sogar eine bundeseigene gab es!
Die Kleinbahnen wie die Plettenberger, die Hohenlimburger oder die KAE, um im Dunstkreis des Süderländer Volksfreunds zu bleiben, hatten damals noch eine wichtige Funktion als Zwischenglied zwischen der Staatsbahn und den Produktionsstätten der Industrie zumal in den Mittelgebirgen, die normalspurig nur schlecht zu erschließen waren und sind.
Heute hat diese Funktion der LKW übernommen.


Freundliche Grüße
Erich

„Es hat nie einen Mann gegeben, der für die Behandlung von Einzelheiten so begabt gewesen wäre. Wenn er sich mit den kleinsten Dingen abgab, so tat er das in der Überzeugung, daß ihre Vielheit die großen zuwege bringt.“
Friedrich II. über Fr. Wilhelm I.


Erich Müller  
Erich Müller
ICE-Sprinter
Beiträge: 6.319
Registriert am: 03.12.2015


RE: Beladung Ommi51

#27 von Dölerich Hirnfiedler , 01.07.2016 12:06

Hallo zusammen,

Ich halte es nicht für zielführend die Frage von der Entladestelle her zu betrachten. Für die Kernfrage halte ich, ob es Beladeorte gab, an denen überhaupt verschiedene Sorten Kohleprodukte geladen werden konnten. Das halte ich für eher unwahrscheinlich: In einer Kokerei wurde Koks geladen und in einer Brikettfabrik Briketts. Steinkohle- und Braunkohlebriketts kamen wiederum von verschiedenen Orten. Das man einen zu Hälfte beladenen Wagen zu verschiedenen Ladeorten umherschickte, halte ich für ausgeschlossen.

mfg

D.



Aus einem Märklin-Patentantrag von 1975.


 
Dölerich Hirnfiedler
ICE-Sprinter
Beiträge: 5.538
Registriert am: 10.05.2005
Gleise VB
Spurweite H0, Z, 0, 00, 1
Stromart AC, DC, Digital, Analog


RE: Beladung Ommi51

#28 von SchrankenThomas ( gelöscht ) , 02.07.2016 18:13

Hallo Lord_Nelloz,

das:

Zitat
Ich habe mir bei meinen Überlegungen die (allerdings von den Warenströmen heutiger Zeit geleiteten)



must du total vergessen.

In den 1950er-und 1960er-Jahren war "noch" die Eisenbahn der große Trasnporteur für alle Warenarten.Schließlich gab es ja auch fast an jeder Milchkanne einen (wenn auch kleinen) Bahnhof .
Selbst die Deutsche Bundesbahn hatte sogar noch Kleinbahnen damals,wovon 1 bis heute überlebt hat.

Nach dem Ende des 2. Wk waren in der BRD nur noch die Steinkohlenzechen im Ruhrgebiet,bei Osnabrück und später dann auch die des Saarlandes
(ab 1957) sowie der Braunkohlenabbau im Kölner Raum für die Rohstofflieferungen vorhanden.

Für den Hausbrand kamen dabei zum Einsatz:
-Nußkohlen (Privathaushalte)
-Eier-Kohlen,also gepreßter Kohlenstaub in Form eines Eies (in einigen Regionen auch Eierbrikett genannt) (Privat-und Gewerbehaushalte)
-Koks (Gewerbe und Häuser mit Zentralheizung)

-Braunkohlen-Briketts,BB genannt als Dauerbrand für Privathaushalte und Gewerbe


Der größte Bedarf bestand natürlich in den zahllosen Städten,denn selbst bei kleinen wie zum B.Wickede(Ruhr) , wo man damals fast nur kleine Häuser mit 6 oder 8 Mietparteien fand, waren das ja schon einmal für jedes Haus bei 8 Mietparteien 24 Öfen, die versorgt werden mussten.
Bei 5000 Einwohner also rund 3.500 Feuerstellen.


Auf dem Lande sah das natürlich etwas anders aus, da man sich dort aus der Natur versorgen konnte, sprich man sammelte Holz und lagerte es für den
Winter.Trotzdem brauchte man aber auch da Kohle.
Diese wurd da von den örtlichen Raifeisen-Genossenschaften (Landhandel) mit verkauft, da dieser ohnehin vielfach über einen Gleisanschluß am Bahnhof verfügten.
Außerdem konte man auf dem Land, da dort ja die Häuser auch als Mietshäuser über Garten verfügten, solche Kohlenkisten außen
http://www.schotterwagen.de/Kohlen-Kiste-2-Stueck
am Haus aufstellen und daher schon im Sommer Kohle bevorraten.


Die Mieter in dne Städten waren da natürlich nicht so gut dran,solche Kisten nur wesentlich kleiner gab es in vielen Wohnungen.Das reichte dann für knapp 1 Zentner Kohle in der Wohnung und dann den Rest im Kohlenkeller.

Es war also ein ständiger Bedarf, der durch die Kohlenhändler gedeckt werden musste.

Dafür rollten also ständig jede Menge Güterwagen zwischen den ganzen Zechen und den Händler vor Ort.
Die Bundesbahndirektion Essen hatte dafür etliche Rbf zu Sammelstellen erklärt, nach denen die anderen Direktionen die Leerwagen des Kohleverkehres wieder zurückschickten.Von diesen erfolgten dann jeweils die Feinverteilung auf die ganzen Zechen.
Dafür gab es ein eigenes Dezernat, das sich auch um den Dienstgutverkehr der Bahn für ihre Lokkohle kümmerte.


SchrankenThomas

RE: Beladung Ommi51

#29 von Barmer Bergbahn , 03.07.2016 11:31

Moinsen zusammen,

ich hätte da noch den hier zu bieten...
http://www.dybas.de/dybas/gw/gw_f_1/g120.html

Ich wage jedoch zu bezweifeln, dass pro Waggon unterschiedliche Güter in den jeweiligen Schütten verbracht wurden. Das macht halt irgendwie auch keinen Sinn.

Hier aber noch ein Bild an der Verladestraße:
http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/kohle2p9h74jad58.jpg


Liebe Grüße
Christian



"Solange es Schlachthäuser gibt, wird es auch Schlachtfelder geben." (Tolstoi)


 
Barmer Bergbahn
Metropolitan (MET)
Beiträge: 3.450
Registriert am: 03.01.2008
Gleise I:I


RE: Beladung Ommi51

#30 von Dölerich Hirnfiedler , 03.07.2016 14:19

Zitat von SchrankenThomas

Nach dem Ende des 2. Wk waren in der BRD nur noch die Steinkohlenzechen im Ruhrgebiet,bei Osnabrück und später dann auch die des Saarlandes
(ab 1957) sowie der Braunkohlenabbau im Kölner Raum für die Rohstofflieferungen vorhanden.



Hallo,

Außerdem noch in Niedersachsen der Braunkohlenabbau im Helmstedter Revier (westlich der Zonengrenze). In Hessen die Braunkohle aus dem nordhessischen Revier um Kassel und Borken. In Bayern Braunkohle in der Oberpfalz, Steinkohle aus Stockheim und Pechkohle aus dem Voralpenland. Aus NRW kam Steinkohle neben den genannten Gebieten auch aus dem Aachener Revier.

mfg

D.



Aus einem Märklin-Patentantrag von 1975.


 
Dölerich Hirnfiedler
ICE-Sprinter
Beiträge: 5.538
Registriert am: 10.05.2005
Gleise VB
Spurweite H0, Z, 0, 00, 1
Stromart AC, DC, Digital, Analog


   


  • Ähnliche Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag
Xobor Einfach ein eigenes Forum erstellen
Datenschutz