Hallo Cowboy,
DIE ideale Verlegemethode gibt es nicht. Aus eigener Erfahrung kann ich aber weitergeben:
-- Stromeinspeisungen:
Eine Einspeisung für einen ganzen Kreis, auch wenn es 100 m sind, genügt.
Voraussetzung:
Feste bzw. sichere Schienenverbindungen/Stromleitungen. Das können Verschraubungen aller Art sein, gelötet, mit Drahtklemmen oder auch nur die originalen Schienenverbinder, wenn sie mit Leitungspaste versehen werden, stramm sitzen und man sie dann nicht mehr bewegt.
Beispiel:
Mein Schienenkreis umfasst 65 m mit einer Einspeisung und eine einpolige Drahtbrücke an einer Gleisschlaufe, um ein abschaltbares Gleis zu überbrücken (siehe dazu die entsprechenden Themen auf meiner Website).
Ich habe Schienenschraubverbinder verschiedener Hersteller verwendet (Thiel, Massoth u.a.). Ebenso habe ich verlötete Schienen, bei denen ich den Steckschuh als Verbindung gelötet habe und auch bewegliche Steckverbinder, die eine zusätzliche Litze als Stromleitung angeschraubt bekommen haben.
All diese Methoden funktionieren, wenn die Montage korrekt und sorgfältig erfolgt.
Anmerkungen:
Die Gartenbahngleise sind mit ihrer Leitfähigkeit nicht mit denen der kleineren Spuren zu vergleichen. Eine Standardmessingschiene leitet genauso gut wie ein 7 mm² Stromkabel (in der Hausinstallation verwendet man gewöhnlich 1,5 und 2,5 mm²-Drähte.)
Es kann nötig sein, eine weitere Einspeisung vorzunehmen, wenn z.B. bei DCC weitere Booster angeschlossen werden sollen, das DCC-Signal nicht korrekt übertragen wird, eine analoge Kreisstrecke über 200 m lang ist oder der Stromverbrauch an der entferntesten Stelle weit über 5 A liegt.
Eine zusätzliche Ring- oder Sternenleitung ist daher im Normalfall bei entsprechenden Schienenverbindungen nicht nötig. Ggf. können Stromwege abgekürzt werden, z.B. in Gleisschlaufen oder nebeneinander liegenden Stecken. Dann ist das "Abkürzen" mittels kurzer Drahtbrücken von einem zum anderen Gleis wirklich effektiv.
-- Verlegemethoden:
Jede Art hat ihren Vorteil bei entprechenden Erfordernissen. Entscheidend ist aber, dass es nicht zu lange Geraden sind, die sich im Sommer und Winter dehnen bzw. zusammenziehen. Diese Bewegung ist zwar minimal, kann auf 10 m aber schon zu größeren Lücken oder Kräften an den Verbindungen führen.
Besser und vorbildgerecheter ist es, die Gleise in leichten Bögen und schwimmend, d.h. beweglich auszulegen. Dadurch kann die Dehnung/Schrumpfung ausgeglichen werden. Außerdem sieht eine in leichter Schlangenlinie verlaufende Strecke an der schnurgeraden Grundstücksgrenze überzeugender aus als eine langweilige Gerade.
Ob dabei nur die Grassode ausgestochen wird und die Gleise in ein Schotterbett gelegt werden oder der Streckenuntergrund aus Beton gegossen wird, spielt wesentlich keine Rolle.
Entscheident ist, dass die Weichen waagerecht verlegt werden sollen, um hier Betriebstörungen auszuschließen und in Gegen(-S-)kurven kurze gerade Stücke verbaut sind, um ein besseres Durchfahren zu ermöglichen.
Beispiel:
Ich habe sowohl nur den Rasen ausgestochen als auch Steinplatten und breite Kabelkanäle als Untergrund verwendet. Teils sind die geschotterten Gleise auch so mit Mutterboden bedeckt, dass nur die Schienen herausschauen. Dem Betrieb nützt allein ein sorgfältiges Ausrichten der Gleise.
-- Unkraut:
Sowohl mit als auch ohne Steinplatten als Untergrund erscheint mit der Zeit Unkraut im Schotter. Das wird aber nicht von unten sondern von oben in den Schotter eingebracht. Daher kannst du dir das Flies sparen, wenn der Untergrund weitesgehend unkrautfrei ist (Grassode ausstechen, Spritzen etc). Abhilfe kann ein Verkleben des Schotters bringen. Ich bin auch ohne ausgekommen. Ab und an muss ich auf und hauptsächlich neben den Gleisen das Unkraut wegbrennen (mit etwas Geschick überstehen das die Plastikschwellen problemlos) oder etwas sprühen. Das hat bisher für die Saison genügt.
-- Mähkante / Schotter
Wenn die Strecke im Rasen verläuft, ist eine Mähkante sehr hilfreich, zumindest aber eine klare Absetzung des Schotters vom Rasen, damit man die Rasenkante mit einen Kantenschneider behandeln kann, ohne dass Schotter in der Gegend herumfliegt. Eine Alterative ist, mit Bordsteinen die Gleistrasse entsprechend hoch zu setzen.
Für meine zukünfige Gartenbahn (die jetzige wird nach über 8 Jahren abgebaut und an anderer Stelle neu erstellt) habe ich Doppel-T-Steine (Pflastersteine) ausgewählt als Untergrund. Legt man sie auf die Seite hintereinander, ergibt sich oben eine Mulde, in die die Gleise in Schotter eingelegt werden können. So sind auch gekrümmte Schienenwege möglich. Die Bahnhofbereiche werden mit Rasenkantensteinen begrenzt.
So kann ich an der ganzen Anlage mit dem Rasenkantenschneider ansetzten, ohne in den Gleisbau "zu schneiden".
Der Schotter muss dann aber auch nicht verklebt werden.
Eine Größe von 3 - 5 mm ist gut, sollte aber scharfkantig sein, z.B. Verlegesplitt, den man mitunter auch billiger im Baustoffhandel bekommt als in den Baumärkten. Scharfkantig, damit sich der Schotter ineinander verhakt und so die Gleise festsetzt, eben wie beim Vorbild auch.
-- Loks
Die Loks und Wagen brauchen nur entsprechend der jeweiligen Anleitungen gewartet werden. Wenn die Loks geöffnet werden, lohnt es sich, gleich die Getriebe vom Schmutz und zuviel Fett zu befreien und nur dünn einzufetten. Laufflächen sollten nur mit etwas Reinigungsflüssigkeit und weichen Lappen bearbeitet werden.
Weiteres ist auf meiner Website (s.u.) zu sehen.