RE: Gigaliner

#1 von Arno , 12.10.2014 16:49

Hallo Forum,

angeregt durch das aktuelle Modell des Büssing 12000 von BREKINA hab ich mal einen Gigaliner zusammengestellt, wie er Anfang der 60er gefahren sein könnte.





Ernsthaft: Gab es seinerzeit gesetzliche Beschränkungen, die das gezeigte Gespann verboten hätten?

Gruß
Wilhelm


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RE: Gigaliner

#2 von CarstenLB , 12.10.2014 20:24

Hallo Wilhelm,

spontan wollte ich "nein" sagen...

aber: http://www.powalski.com/speditionsportra...Klein_Wiele.php


Viele Grüße

Carsten


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RE: Gigaliner

#3 von rmayergfx , 12.10.2014 20:35

Hallo Wilhelm,

ich weiß jetzt nicht ob die Frage wirklich ernsthaft war, aber Gigaliner ist ein Markenzeichen vom Aufbauhersteller Krone,
wird aber leider sehr oft für die überlangen LKW´s eingesetzt.
Alle anderen Maße sind z.B. hier in der StVZO hinterlegt:
http://www.stvzo.de/stvzo/b3.htm

Bei 18,75 m ist bei einem Gespann mit Zugmaschine aktuell Schluß. Eine EU weite Zulassung wurde für
die überlangen LKW abgelehnt. Seit 2011 läuft ein Feldversuch in 7 Bundesländern:
http://www.spiegel.de/auto/aktuell/gigal...n-a-972210.html

Wenn dein Gespann länger als umgerechnet 18m ist, darf das Gespann nur auf Privatgelände fahren, also ist die MoBa der richtige Platz dafür

mfg

Ralf


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RE: Gigaliner

#4 von Arno , 13.10.2014 10:06

Hallo Carsten,
Hallo Ralf,

ich bedanke micht für Eure Antworten.

Gruß
Wilhelm


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RE: Gigaliner

#5 von ThKaS , 13.10.2014 11:00

Moin moin,

... na ja, Anfang der 60er?
Der Büssing 12000 wurde von 1951-54 gebaut (Link)

Weißt Du, wie lang das Gespann ist?

Im genannten Zeitraum galten wohl Vorkriegsvorschriften, so dass Lastzüge bis 20m lang sein durften. (Quelle)


lieben Gruss von südlich des Weisswurst-Äquators
Thomas

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RE: Gigaliner

#6 von Arno , 13.10.2014 14:13

Hallo Thomas,

danke Dir für den interessanten Link. Toller Modellbau und viele Informationen zum Vorbild.

Im Modell mißt das Gespann ganze 254mm. Das wären im Original etwas mehr als 22 m! War also so nicht erlaubt.

Bei der zeitlichen Einstufung hab ich mich aber ganz schön (um ein ganzes Jahrzehnt) verschätzt.

Gruß
Wilhelm


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RE: Gigaliner

#7 von ThKaS , 13.10.2014 14:58

noch ein paar Infos gefunden:
Länge des Büssing 12000 U: 11,10 m (Quelle) bei 24to Gesamtgewicht

und dort habe ich eine Anzeige für einen 3-achs-Hänger mit 8.50m Aufbaulänge (Bj 1950) und 18to Nutzlast gefunden.

Fazit: Das Gespann bleibt unter 20m und könnte so gefahren sein, die Nutzlast wäre nicht ganz nutzbar.


lieben Gruss von südlich des Weisswurst-Äquators
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RE: Gigaliner

#8 von Arno , 13.10.2014 15:12

Hallo Thomas,

nochmals danke für die wirklich sehr interessanten Links.

Beim BREKINA-Modell habe ich eine Länge von 128 mm gemessen, was etwa den 11100 mm beim Vorbild entspräche. Der Rest von 126 mm bei dem Modell-Gespann verteilt sich auf 3-Achs-Hänger und Deichsel.

Wahrscheinlich liegt das Übermaß also darin begründet, daß der von mir verwendete (BREKINA) 3-Achs-Hänger ein anderes (längeres) Vorbild hat.

Da mir aber der verwendete Hänger so gut gefällt, weil er ideal zum Büssing paßt, laß ich das mal so (künstlerische Freiheit! ).

Gruß
Wilhelm


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RE: Gigaliner

#9 von schaerra , 13.10.2014 16:06

Hallo Wilhelm,

ein sehr schöner Lastzug! Insbesondere die Rautenstreifen gefallen mir. Auch die Einzelbereifung an den Hinterachsen ist was besonderes.
Sicher ein toller Hingucker auf der Anlage. Könnte man ja ein Polizeikontrolle darstellen, wie die Beamten gerade mit dem Maßband um´s Fahrzeug rennen und dem frechen Spediteur ordentlich auf die Füsse treten!

Zur Realität:
Wäre er damals wirklich so auf die Strasse und man hätte ihn voll auf das GesGew. von 48 to ausgeladen (obwohl nicht erlaubt), so wäre - mit seinen 200 PS - an der nächsten ordentlichen Steigung Schluß gewesen.


freundliche Grüsse
Helmut Fritz

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RE: Gigaliner

#10 von ThKaS , 13.10.2014 17:33

Zitat von schaerra

Zur Realität:
Wäre er damals wirklich so auf die Strasse und man hätte ihn voll auf das GesGew. von 42 to ausgeladen (obwohl nicht erlaubt), so wäre - mit seinen 200 PS - an der nächsten ordentlichen Steigung Schluß gewesen.



Moin Fritz,

immer dieser Zusammenprall mit der Realität

auch ein Krupp Titan der 1950er Jahre hatte nur 210 PS.
Und wenn der Berg zu steil war (oder die Leistung zu gering) ist man halt Vorspann gefahren

Bild von dort


lieben Gruss von südlich des Weisswurst-Äquators
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RE: Gigaliner

#11 von schaerra , 13.10.2014 18:45

Aber Hallo,

im Fernverkehr mit Vorspann übern Eichelberg! Na ja, warum nicht!


freundliche Grüsse
Helmut Fritz

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RE: Gigaliner

#12 von teddy4949 , 14.10.2014 16:24

Der Büssing 12000 ist nur rund 40 x gebaut worden, das war, wie schon gesagt, Anfang der 1950er Jahre.
Danach hat der damalige Verkehrsminister Seebohm die Gesamtlängen und -gewichte von Lastzügen und Sattelzügen drastisch gesenkt.
Lastzüge durften danach nur noch maximal 14 Meter lang sein, Sattelzüge 13,5 Meter; das Gesamtgewicht wurde auf 32, später sogar auf 28 Tonnen herabgesenkt. Dadurch sollte die Bahn gestärkt werden. (das hat aber bekanntlich nicht funktioniert da die Bahn nicht flexibel und schnell genug war!). Deshalb wurden dann in den 1960er Jahren die Gesamtlängen und -gewichte wieder erhöht (Lastzug: 16,5 Meter, Sattelzug 15 Meter, Gesamtgewicht: 32 Tonnen).
Heute haben wir für Lastzüge zulässige 18,75 Meter für Sattelzüge 16,5 Meter; das zul. GesGew. ist 38 Tonnen (bei Containerverkehr auch 40 Tonnen). Bei der damaligen Erhöhung der Gewichte und Zuglängen wurden dann auch die Mindestleistungen der LKW festgelegt von 6 später 8 PS (ab ca. 196 pro Tonne (macht bei 38 Tonnen dann 304 PS). Heute haben moderne Fernverkehrs-LKW um die 450 PS als Standardleistung; Spitzenwerte liegen bei 730 PS (z.B. Scania).
In 1971 hat Lastauto-Omnibus mal einen BÜSSING BS 16 L (damals das modernste Fahrzeug im Markt, mit 12-Liter Turbo-Unterflur-Motor und 310 PS) getestet und dabei einen Verbrauch von rd. 50 Litern/100 Km festgestellt; heutige Fahrzeige mit ca. 450 PS (und mehr) brauchen nur noch ca. 30 Liter/100 KM für diese Strecke und erreichen dabei eine wesentlich höhere Durschschnittsgeschwindigkeit.
Mit den Fahrzeugen, die bei uns in Deutschland mit maximal 40 Tonnen gefahren werden dürfen, werden z.B. in Skandinavien schon lange Lastzüge mit 54-60 Tonnen gefahren, die auch entsprechend länger (24 Meter) sind. Das ohne Probleme und auf Strassen, die wesentlich schlechter ausgebaut als die in unserem Land.

Also: der Büssing 1200 ist ein wunderschönes Modell (habe ich als ehemaliger BÜSSING-Mitarbeiter natürlich auch) aber es war leider ein totaler Flop weil sich die Gesetze bezüglich Gewichten und Fahrzeuglängen schneller änderten als die Hersteller neue Modelle entwickeln konnten.

Dieter


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RE: Gigaliner

#13 von Arno , 14.10.2014 16:44

Hallo Dieter,

Danke für diese umfassenden Informationen. Jetzt bleibt wirklich keine Frage hinsichtlich der zulässigen Längenmaße mehr offen.

Gruß
Wilhelm


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RE: Gigaliner

#14 von civic26 , 16.10.2014 21:21

@ teddy

rechtlich darfst du 40t fahren..die 38t sind schon veraltet
und mit genemigungen auch mehr
bei uns auf arbeit haben wir z.b eine sondergenehmigung für 44t wenn wir nur ein machine transprotieren
da das eigengewicht von der maschine zu hoch ist für einen 40t zug
(eigengewicht liegt bei 25t )

und selbst mit 540ps ist da schnell ende am berg...glaub mir ...wer da denk ach so´n kleiner berg der ist noch nie lkw gefahren...
erst letzt woche kassler berge gehabt...mit 30km/h...trotz 540ps und ordentlich schwung


Mogwald 2.0 es geht wieder los,kommt mich doch mal besuchen

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RE: Gigaliner

#15 von meinnamewarschonweg ( gelöscht ) , 17.10.2014 00:55

gigaliner istdoch ein alter hut
http://www.google.de/imgres?imgurl=http%...0CJoCEK0DMFw4ZA

http://www.google.de/imgres?imgurl=http%...ved=0CCMQrQMwAQ

http://www.powalski.com/admin/detail.php?image=10891

es gibt einen film von 1943 , nachdem bombenangriff auf hamburg , da fuhr eine zugmaschiene mit 4 oder 5 anhängern.

gruss
Falk


meinnamewarschonweg

RE: Gigaliner

#16 von E95 , 17.10.2014 08:32

Hallo allerseits,

bezüglich des zulässigen Gesamtgewichtes gibt es noch eine Ausnahme : Im Kombinierten Verkehr (Strasse/Schiene) darf das Gesamt-Gewicht
maximal 44 Tonnen betragen. Dies bezieht sich auf den Vorlauf und Nachlauf auf der Strasse, die Entfernung zum / vom Kombiterminal darf nicht höher als 200 Km sein.


Gruß

Peter


 
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RE: Gigaliner

#17 von Railstefan , 23.10.2014 17:10

Hallo Thomas,

bist du dir sicher mit deiner Berechnung wegen der Gespannlänge (deine Nachricht vom 13.10. gegen 15:00 Uhr)?
- Motorwagen: 11,10m
- Hänger: 8,50m Aufbaulänge
=> Gesamtlänge = 11,10m + 8,50m + Abstand zwischen den beiden Fahrzeugen = 19,60m ohne den Deichselabstand - die 40cm, die da noch bis 20m bleiben dürften aber etwas knapp bemessen sein, oder?

Gruß
Railstefan


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Ebenfalls im Klub bekennender Marzibahner


 
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RE: Gigaliner

#18 von Ermel , 08.11.2014 21:52

Mittlerweile hat Brekina das Gespann des Threaderstellers auch angekündigt, für die Zeit korrekterweise auch mit "Anhänger-Dreieck" auf dem Kabinendach.

Ich bin aber auch gar nicht so überzeugt davon, daß es vor Seebohm überhaupt ein (relevantes) Längenlimit für Lastzüge gab -- zwei Anhänger waren ja bis IIRC 1953 auch zulässig, und auch wenn das dann drei zweiachsige Fahrzeuge waren, werden die doch vermutlich auch über die 20 Meter gekommen sein? Ich hab keine Links parat, meine mich aber an so manches Bild von Dreiachsern mit Dreiachs-Hängern aus dieser Zeit zu erinnern.

Liebe Grüße, Ermel.


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RE: Gigaliner

#19 von mlok3L ( gelöscht ) , 09.11.2014 01:09

Hallo!

Das Hauptproblem ist immer das Gewicht.

Deshalb gab es diese Züge mit Motorwagen und 2 Anhänger.
Da konnte vor dem Berg 1 Anhänger abgestellt werden um den anderen hoch zu ziehen. Dann stellte man den Anhänger auf dem Berg ab und holte den 2ten Anhänger. Oben angekommen wurde alles wieder zusammen gehängt und es ging weiter.
Auch Bergabfahrten wurden bei heftigem Gefälle und schlechtem (Bremsen-)Material manchmal so erledigt.

Bei 3-Achs- / 3-Achs-Konstellationen ist diese Vorgehensweise ja nicht möglich.

Und echt: das will ich nicht sehen wie 40 Tonnen mit 200PS "versuchen" (mehr wird´s nicht werden) einen Berg hochzufahren .

Was sicher auch komisch aussieht: wie das Gespann um eine Kurve fährt Ich denke mal, daß der Motorwagen solo schon Schwierigkeiten hat in der Stadt abzubiegen. Aber mit dem 3-Achs-Hänger dürfte der Platzbedarf um EINIGES größer werden.
Hier könnte vielleicht ein ehemaliger Kraftfahrer berichten, wie das mit dem Lenken um 1960 so war....

Aber schön aussehen tut das Gespann doch! Und bei der Moba braucht man doch weder eine STVZO, noch PS-Leistung oder Steigungen zu beachten. Ich will sogar vermuten, daß sich eine passende Kurve finden lässt

Das Ding muss auf die Anlage

Gruß

Sven


mlok3L

RE: Gigaliner

#20 von Rebuilt Claughton , 09.11.2014 03:16

Zitat von Ermel
Mittlerweile hat Brekina das Gespann des Threaderstellers auch angekündigt, für die Zeit korrekterweise auch mit "Anhänger-Dreieck" auf dem Kabinendach.

Ich bin aber auch gar nicht so überzeugt davon, daß es vor Seebohm überhaupt ein (relevantes) Längenlimit für Lastzüge gab -- zwei Anhänger waren ja bis IIRC 1953 auch zulässig, und auch wenn das dann drei zweiachsige Fahrzeuge waren, werden die doch vermutlich auch über die 20 Meter gekommen sein? Ich hab keine Links parat, meine mich aber an so manches Bild von Dreiachsern mit Dreiachs-Hängern aus dieser Zeit zu erinnern.

Liebe Grüße, Ermel.


Hallo,

auch vor Seebohm (und vor dem zweiten Weltkrieg) gab es ein Längenlimit.
Von ca. 1935 bis 1953 (Gesetz zur Sicherung des Strassenverkehrs) war das Längenlimit für einen Lastzug 22 Meter. Ein zweiter Hänger war erlaubt. Ich weiß nicht, ob auch das zulässige Gesamtgewicht begrenzt war, aber es war effektiv über Brückenformeln begrenzt (vor dem zweiten Weltkrieg lag das mögliche zulässige Gesamtgewicht aufgrund der Brückenformeln bei ca. 30 bis 32 to; Infos aus einem MAN Prospekt der Zeit).
Mit dem Gesetz von 1953 wurde die Lastzuglänge auf 20 Meter begrenzt, und der zweite Hänger verboten. Entweder ab direkt nach dem Krieg oder ab 1953 war das zulässige Zuggewicht auf 40 to begrenzt (bis Seebohm).

Der 12000U wurde im Frühjahr 1951 vorgestellt. Gesamtlänge 11,1 Meter mit 8,5 Meter Pritschenlänge. Der gezeigte 3achs-Hänger hat ca. 8 Meter Pritschenlänge; für die Deichsel sind mindestens 2 Meter anzusetzen. Auf die Schnelle habe ich ein Bild von "damals" im Regenberg mit einem 7 Meter-Hänger "gefunden".

Auch während Seebohm waren fünfachsige Züge (bis 40 to?) möglich, und zwar im Transitverkehr nach Berlin. Dieser soll von den Seebohm-Vorschriften befreit gewesen sein. Wie die DDR im Transit die Zulassungsvorschriften behandelt hat?

Grüße
Manfred


Rebuilt Claughton  
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RE: Gigaliner

#21 von Ermel , 07.12.2014 17:24

Die 22 Meter kommen ja schon mal hin. Bei 16 to zulässiger Anhängelast lt. Datenblatt und 24 to zulässigen Gesamtgewichts kommt man auch genau auf die 40 to Zuggewicht. Bei 24 m Wendekreisdurchmesser ist das bißchen, um das der Hänger innen weiter in die Kurve ragt, auch noch nicht soo dramatisch.

Und Berge? Dauern halt länger, was soll's? Für seine Zeit ist der 12000 U mit 200 PS schon sehr üppig motorisiert -- und wenn wir da heute mit 40 to und 440 PS mit 30 km/h die Kassler Berge hochtoben wie ich erst vorgestern wieder, gings damals mit dem doppelten Leistungsgewicht eben nur mit 15 oder 10 km/h, was soll's?

Ja, die Übersetzungen geben das her. Im großen Gang lief die Fuhre ja auch nur 61 km/h bei 1500/min, im übern Daumen 1/9 so langen ersten Gang demnach also etwa 7 km/h bei gleicher Drehzahl. Vielleicht schaffte er's ja sogar im 2. noch? Wenn nicht: Mit Schritttempo bergan! Ja, das war halt ne andere Zeit ...

Spricht also nichts gegen den alten "Gigaliner"!
Liebe Grüße, Ermel.


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RE: Gigaliner

#22 von Kurt , 07.12.2014 23:26

Diese alten Fahrzeuge hatten einen größeren Wendekreis als die heutigen. Einfach vom Einschlag der Lenkung her. Dazu kommt noch bei 3-Achsern, dass sie geradeaus schieben und das auch noch lastabhängig. Deshalb fährt der Anhänger nicht so weit in der Kurve innen.
Bei der Länge wird einfach die Kuppellänge oder wie das heißt zusammengezählt. Also Anfang Zugfahrzeug bis Mitte Bolzen der Anhängerkupplung und Anhänger von Mitte Zugöse bis Ende. Muß bei neueren Fahrzeugen immer angegeben sein.
Die PS sind nicht das allein entscheidente. Es kommt auch auf die Übersetzung der Hinterachse an. Mit einer kurzen Hinterachsübersetzung komme ich einen steileren Berg hoch als mit einer langen. Kann man sich heute aussuchen. Normalerweise geht das von 86 - 130/140Km. Kommt drauf an wo und wie das Fahrzeug eingesetzt wird. Ne lange Übersetzung um Sprit zu sparen hat in bergigen Gebieten natürlich Nachteile. Kann soweit gehen, dass man irgendwann einen steilen Berg gar nicht mehr hochkommt.
Nicht vergessen sollte man auch die unsynchronisierten Getriebe von damals. Rat der Fahrlehrer oder besser ehemaliger Fernfahrer bei der Bundeswehr. Rechtzeitig vor der Steigung runterschalten. Lieber ein paar Minuten länger den Berg rauf. Denn wenn man in der Steigung steht weil man den Gang nicht reinbekommen hat, blieb eben nur noch im ersten Gang rauf. Oder mal versuchen ohne zwischenkuppeln mit Geräuschen den 2. rein zu drücken. Wenns denn ging.
Ich möchte heute keinen Oldtimer mehr fahren. Höchstens mal ne Runde auf der Ebene um zu zeigen dass ich es noch kann.
Wobei ich auch erst kurz vor 60 geboren bin. ops:


Kurt

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