[JenneMann]

Hallo zusammen,

Ich bin gerade im Bau einer neuen Anlage und möchte auch automatischen Rangierbetrieb durchführen.

Nun ist mein Gedanke mit den Gleisbesetztmeldern zweigeteilt. Für Zugfahrten sind diese ausreichend und auch wehr gut.
Allerdings habe ich eine Situation, in der ich einen Gleisbesetztmelder nicht ausreichend verwenden kann.


Ich möchte das hier anhand einer Grafik erläutern. In Abb 1 der Grafik steht eine Lok, welche von Block 601 nach Block 303 fahren soll.
Die grüne Linie auf der Grafik weist auf den Beginn des Gleisbesetztmelder und Standort eines Lichtsperrsignales hin.
Fährt die Lok nun - wie in Abb 2 geschehen - ohne Wagen in den Block 303, erkennt der Gleisbesetztmelder die Lok und hält diese an. Die Lok steht nun in Höhe des Lichtsperrsignales (grüne Linie) .
Fährt diese jedoch wie in Abb 3 mit Wagen in das Gleis 303, erkennt der Gleisbesetztmelder wieder die Lok, bremst sie und der Wagenpark steht über die Weichenstrasse hinaus.

Abhilfe schaffen hier Achszähler.
Fahren aus Block 601 6 Achsen heraus, wird der Zug als vollzählig im Block 303 gemeldet, sobald die 6 Achsen am Achszähler des Block 303 überfahren haben. Nun habe ich mehrere Tage mit Tante Google verbracht um mich hier schlau zu machen.
Leider sind viele Threats nicht mehr aktuell und einige Achszähler werden nicht mehr angeboten.

Wer hat hier Erfahrung in Sachen Achszähler und kann mir hier Auskunft geben?

Liebe Grüße
Jens

[MicroBahner]

Hallo Jens,
da ich Analogbahner bin, habe ich ja eigentlich in diesem Unterforum nichts zu suchen . Ich antworte jetzt aber mal trotzdem.
Eigene Erfahrungen mit Achszählern habe ich zwar nicht, mich aber vor längerer Zeit auch mal damit beschäftigt, ob ich die einsetzen soll. Recherchen ergaben damals, dass es sehr schwierig ist, Achszähler im MoBa Bereich zuverlässig zu betreiben. Vielleicht ein Grund, dass viele nicht mehr angeboten werden.
Bei meiner Fahrstraßensteuerung habe ich ein ähnliches Problem anders gelöst: Auch in der Weichenstraße gibt es Besetztmelder, über die erkannt wird, ob der Zug den Weichenbereich vollständig geräumt hat. Da Du - wie ich - 2Leiterfahrer bist, müssen dann die Wagenachsen entsprechend mit Widerstandslack markiert werden, was aber kein Problem ist. Damit sollte es möglich sein zu erkennen, ob die gesamte Rangierabteilung ins Gleis eingefahren ist. Allerdings muss dann die Software etwas Logik beherrschen: Lok Stop, wenn Gleis belegt UND Weiche frei.

[JenneMann]

Hallo Franz-Peter,

Das mit den Rückmeldern im Weichenbereich ist richtig.
Aber habe öfters Gastfahrzeuge da und aus diesem Grund entfällt das.
Das tolle am Achszähler ist ja, egal welches Fahrzeug, es funktioniert ohne Umbauten am Fahrzeug. Das ist sehr wichtig.

LG Jens

[MicroBahner]

Hallo Jens,
das mit den Gastfahrzeugen ist natürlich ein Argument. Dann bin ich aber raus, denn ich habe mich damals bewusst gegen die Achszähler entschieden.

[JenneMann]

Ich denke an dieser Aufgabe werde ich auch noch ein paar graue Haare bekommen.

Habe irgendwo mal einen Link gefunden, wo zwei IR Sensoren durch den Schlitz eines eingenuteten Gleisprofiles eingebaut sind.

Finde diesen nicht mehr.

:(

[UweS]

Hallo,

meine Idee würde mit der Software Traincontroller funktionieren.
Die beinhaltet eine Zähler Funktion.
Man müsste jede Achse mit einem 10kohm Widerstand meldefähig machen.
An geeigneter Stelle muss ein Momentkontakt installiert sein.
Der Momentkontakt muss über einen Decoder jede Achse an den PC melden, somit kann TC jede Meldung zählen und
diverse Aktionen ausführen.
So könnte es gehen.

[MicroBahner]

Zitat von JenneMann

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Habe irgendwo mal einen Link gefunden, wo zwei IR Sensoren durch den Schlitz eines eingenuteten Gleisprofiles eingebaut sind.

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Meinst Du den hier ? Die Anfänge hatte ich auch damals schon auf dem Schirm, war mir aber wesentlich zu aufwändig.

[JenneMann]

Das ist der Link leider nicht. Es war nicht mit Lichtleiter.
War IR.
Habe den ganzen Nachmittag und Abend nochmal drüber nachgegrübelt......

Es gibt keine andere Methode als Achszähler oder leicht schräg stehende Lichtschranke (Schräg um Wagenübergänge fälschlicherweise als Zugende zu identifizieren) im Block 303.
Wie gesagt, SMD oder Leitlack entfällt, da auch Gastfahrzeuge Anwesend sind.

[fantux]

Hallo,

hilft euch vielleicht der Achszähler aus dem Rocrail-Wiki? Wenn es kein Rocrail sein soll, lässt sich die Lichtschranke sicher auch an andere Hard- und Software anlöten.

Gruß,
fantux

[JenneMann]

Hallo,

Dieser aus dem RocRail-Wiki wird leider nicht mehr Produziert. Dieser wäre die für mich bisher favorisierte Lösung. Obwohl ich diese Anschlüsse nicht bedienen kann. Ich würde RJ12-Stecker benötigen.

Hier im Shop steht "nicht mehr erhältlich" ( https://shop.dcc-versand.de/bausatz-gca1...tml?language=de )

[fantux]

Hallo,

wie steht es denn mit deinem Elektronik-Know-How? Das einzige was nicht verfügbar ist, ist die Platine. Den Rest bekommst du ohne Probleme bei Elektronikhändlern (Reichelt, RS Component, Farnell, Conrad,...). Sowohl der Schaltplan als auch das Layout der Platine sind auf der Webseite verfügbar. Damit kannst du dir entweder einen Aufbau auf Streifenrasterplatine machen oder selber die Platine ätzen. Wenn du das Layout in Eagle CAD nachbaust (oder vielleicht auch ganz liebt bei Peter Giling nach den Originaldateien fragst), kannst du die Platine auch bei einem beliebigen Hersteller produzieren lassen.

Gruß,
fantux

[Heinzi]

Hallo Jens

Mit dem Achszähler kann ich dir zwar nicht wirklich helfen. Habe aber ein paar Fragen welche dich vieleicht weiterbringen.

Wie möchtest du die Lok anhalten? Mit dem Besetztmelder oder mit dem Achszähler?
So oder so ist vermutlich der zu rangierende Zug an gewisse Randbedingungen geknüft.
Ich vermute mal du müsstes bei jeder Rangierfahrt die Achsenzahl in die Software eingeben?
Ich vermute weiter dein Zug müsste immer dieselbe Anzahl Achsen haben (oder du musst vor jeder rangierfahrt die Achszahl eingeben).
Er dürfte vermutlich trotzdem eine bestimmte Länge nicht überschreiten. (ist der Zug zu lang so ragt er bei stopp durch einen Besetztmelder hinten immer noch raus. Erfolgt der Stopp durch einen Achszähler, und ist der Zug zu lang, dann fährt die Lok in den Prellbock.
Stoppst du mit dem Besetztmelder und stellst mit dem Achszähler lediglich sicher, dass der ganze Zug im Abstellgleis liegt müsstest du auch die Achszahl eingeben und der Zug dürfte eine maximale länge nicht überschreiten.

Du siehst, die maximale Länge deines Rangierzuges ist so oder so ein zentrales Kriterium, dessen Überprüfung dir vermutlich keine Software abnimmt.
Grundsätzlich solltest du also sicherstellen, dass das Abstellgleis länger ist als der längster Zug mit dem du in das Gleis einfährst. Sonst hast du (resp die Automatik) ein Problem.

Das würde ich jetzt folgendermassen angehen.
Du brauchst drei Lichtschranken:
Eine unmittelbar vor dem Prellbock. Diese leitet einen Notstopp der Rangierlok ein, so dass die Lok nicht in den Prellbock fährt.
Eine zweite LS kommt eine Bremsweglänge (plus etwas) vor den Prellbock. Diese leitet die langsame Abbremsung der Lok ein. Die Lok hält also langsam an. Falls der Bremsweg doch zu lange ist kommt die erste LS mit dem Notstopp in Funktion.
Eine dritte LS, wie bereits von dir erwähnt, kommt in einer ca 45grad Anordnung an den Anfang des Abstellgleises um sicherzustellen dass der Zug hinten nicht in den Weichenbereich ragt. (Es dürfte dann kein anderer Zug diese Weiche befahren.
So bist du relativ unabhängig von Achszahlen, Zuglängen und auch position der Lok....du könntest ja auch mal einen Zug auf das Abstellgeleise schieben, so dass die Lok nicht durch die Wagen eingesperrt ist.)

Du hättest jetzt lediglich noch das Problem der Gleisbestztmeldung zu lösen. So lange die Lok auf dem Abstellgleis steht geht das über einen Stromdetektierenden Belegtmelder. Wenn du aber Fremdwagen auf dein Abstellgeleise schiebst und Lok hinten wieder wegfährt, funktioniet der nicht ,mehr und deinen LS könnten alle frei Anzeigen.

[JenneMann]

Hallo zusammen,

viel neuer Text..... versuche mal den Anregungen nazukommen

Zitat von JenneMann

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wie steht es denn mit deinem Elektronik-Know-How?

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... Um Himmles willen..... wer weis was ich da baue ^^ Der Hersteller hat noch ein paar Platinen (sagt mir eine Quelle), daher werde ich ihn die Tage mal kontaktieren

So lieber Heinzi,
Deinem Beitrag kann ich nicht widersprechen. Ich habe zu meinen Blöcken zugegebener Weise zu wenig Infos gegeben. Nach meiner Idee muss ich nicht ein einziges mal die Achsanzahl des Zuges eingeben. Das macht der PC selber.

Alle meine Blöcke haben mehrere Gleisbelegtmelder ( Enter - In). "Enter" belegt den Block, der zweite Melder "In" hält den Zug an der festgelegten Stelle an.
Das mit dem Rangieren wäre hier auch kein Problem. Nur ist es optisch unschön, wenn eine Rangierlok mit nur einem oder zwei Wagen jedesmal in den ganzen Block fährt, anstatt nur das Lichtsperrsignal freizufahren. Hey, ich bin im realen Leben auch Lokführer. Wir sind faul ^^

Daher meine Idee mit einem bearbeiteten Bildchen:



Hier siehst Du den Aufbau nochmal ohne Zug. Rote Linie sind die "In"-Melder eines Block, orange die "Enter" und Bremsabschnitte. Blaue Linie sind die Achszähler.
Und diese Achszähler haben NUR bei Rangierfahrten eine Bewandtnis. Wenn der Zug aus Block 601 rauszieht, werden die Achsen gezählt. Wenn dieser in Block 303 reinkullert, werden die Achsen wieder gezählt. Stimmen die beiden Zahlen überein, wird mittels einer Aktion der "In"-Melder des Blocks 303 aktiviert, welches dem PC sagt, "Zug ist drin". Dabei ist es egal, das die Lok den Melder in der Wirklichkeit noch garnicht erreicht hat.
Sollte der Zug mal zu lang sein, und die Lok vor erreichen der Achsanzahl auf den "In"-Melder fahren, wird der Zug sowieso gebremst. Jedoch wird die Fahrstrasse nicht aufgelöst, da noch Wagen auf der Weiche stehen Verstehst Du ?

Zugegeben ein mega Aufwand , nur aufgrund einer optischen Verbesserung im Rangierablauf. Aber man muss sich ja zu beschäftigen wissen.

LG Jens

[SpaceRambler]

Hallo Jens,

ich bin auf Deinen Thread über eine Suche nach "Achszähler" gestoßen, da mich dieses Thema zur Zeit auch umtreibt (allerdings "nur" zur besseren Sicherung meines Schattenbahnhofs). Den Hersteller, den ich aufgrund einer Produktvorstellung in der Zeitschrift "digitale Modellbahn" auf dem Radar habe, ist http://www.rail4you.ch/. Dort hat man in der Version 1.x einen unidirektionalen Achszähler (Elektronik incl. Sensoren) entwickelt, welcher zur Zeit als Gleisbesetztmelder fungiert. Es werden am Sensor A die Achsen hochgezählt, am Sensor B entsprechend heruntergezählt. Ist der Zählerstand > 0, gibt es ein "Besetzt"-Signal. In dieser Form lässt sich das sicherlich in eine PC-Steuerung integrieren - halt als feiner Gleisbesetztmelder, was mir auch genügt.

Der - alles entscheidende - Radkranzsensor auf Infrarotbasis wird aber auch als separate Einheit angeboten. Zusammen mit einem gewöhnlichen Rückmelder müsste sich hiermit ein Ereigniszähler aufbauen lassen, der je Radkranz bzw. Achse ein Ereignis an die Moba-Software meldet (bei mir ist das halt TC). In TC könnte man das über einen "Bahnwärter" oder neuerdings auch über Makros in dem Sinne auswerten, den Du beabsichtigst. In RocRail sollte das wohl auch funktionieren - da kenne ich mich allerdings nicht so genau aus ...

Zur Zeit theoretisiere ich nur, aber meine Absicht ist, in naher Zukunft mit so einem System praktische Erfahrung zu sammeln. Wenn es Dir dann noch hilft, werde ich beizeiten darüber berichten.

Grüße, Randolf