Guten Morgen..... Gut in den Mai getanzt?
Hier die versprochenen Messungen am ESU Decoder Tester zur Verwendung von Drosseln zum Entstören in der Decoderzuleitung. Es wurden Drosseln von 4,7 µH und 22 µH getestet, so wie sie hier bereits zum Einbau empfohlen wurden. Die Bauteile haben vergleichbare ohmsche Widerstände von 0,34 und 0,37 Ohm. Als Decoder diente ein LOPI4 aus der PIKO BR230. Die Zuleitung von einer 5A Märklin CS2 waren ca. 1,5 m Litze 0,14 qmm. Ich habe darauf verzichtet, die Zuleitung zur schlechteren Ankopplung an die Zentrale zu verlängern.
Das Gleissignal am Decodertester unter Last abgegriffen sieht so aus:
Die Spikes sind +- 7,2 V groß, die CS2 ermittelt einen Strom von 750 - 800 mA.
Fügt man eine Drossel von 4,7 µH in die Zuleitung ein, so ergibt sich folgendes Bild (gelb: Gleisspannung vor der Drossel, blau: nach der Drossel)
Leerlauf, ohne Last:
Man erkennt bereits ohne Last auf der Decoderseite kleine Spikes.
Unter Last (Daumen auf Schwungmasse) ergibt sich folgendes Bild:
Im Vergleich zur Situation ohne Drossel werden die Spikes auf dem Gleissignal reduziert (+- 4,4V gegenüber +- 7,2V) nach der Drossel betragen die Spannungsschwankungen jedoch +- 11,2 V und brauchen länger zum Abklingen.
Bei einer Drossel mit 22 µH ohne Last
sind bereits die Spannungsschwakungen auf der Decoderseite deutlich zu erkennen.
Gibt man Last dazu
dann betragen die Spannungsschwankungen auf der Decoderseite +- 18V, reichen also von der Nulllinie bis zu knapp 40V. Auf der Gleisseite werden nur +- 8V erreicht. Die Drossel dänpft oder auch nicht. Letztlich sind die Störungen auf dem Gleis in diesem Setting größer als ohne Drossel.
Hier werden Spannungsspitzen und Einbrüche erreicht, die für manches Bauteil kritisch sein könnten.
Ich denke, es ist nachvollziehbar, warum ich in der Verwendung von Drosseln die 2. beste Lösung sehe.
Gruß
H. Wissing