Hallo Jens, hallo Stummis,
das Programmieren als Solches ist nicht das Problem, das geht ja recht schnell. Das Testen und Ausprobieren, ob die Abläufe im Mehrzugbetrieb so sind wie gedacht, dauert halt.
Ich bin mir jedoch sicher, dass das mit einer PC Steuerung insgesamt nicht schneller geht – vom Eingeben des Gleisplans bis zum Programmieren von Fahrstraßen und Zugfahrten ect.
Vorteile sehe ich allerdings darin, dass man die Steuerung simulieren kann, so schneller auf Ungereimtheiten stößt und dass es insgesamt wohl kostengünstiger ist, da man einige Steuerungskomponenten nicht benötigt und ein PC meist schon vorhanden ist.
Zu gegebener Zeit will ich mir mal die Vollversion von I-Train zulegen um damit meine ganze Steuerung zu verifizieren. Ich werde aber trotzdem nicht auf PC-Steuerung umstellen – ich will keine Maus-Bedienung.
So, genug Vorgeplänkel - zurück zu den Fragen. Dabei möchte ich auch gleich die praktische Umsetzung ein wenig erläutern.
Für die Steuerung setze ich ein:
a) 7 x Universalsteuerungen 68720 = 28 Rückmelder:
2 sind als Schattenbahnhofsteuerung mit automatischer Einfahrt programmiert, die übrigen 5 als Blockstreckensteuerung.
Alle Universalsteuerungen sind auf Bremsen mit RailCom einstellt (LNCV‘s 10, 20, 30, 40)
Dazu müssen in den LNCV’s 15, 25, 35, 45 noch die Adresse des jeweiligen, davor liegenden Marco-Empfängers einstellt werden. (Rückmeldeadresse des Vorblocks) und in den LNCV’s 16, 27, 36, 46 sowie 17, 27, 37, 47 der Blockmodus (1) und die Wartezeit „grün“ (6) eingestellt werden.
Fertig – jetzt sehe ich den Standort jeder Lok, die ich im Fahrpult aufgerufen habe, über die Lok-Posi Anzeige im oberen Bereich des Displays.
Die globale Übersicht wo welche Lok steht, z.B. Schattenbahnhof / Bahnhof erhalten ich über das Menü „Lissy /Marco“, dort habe ich für jeden Bahnhof ein Untermenü anlegt welches mir anzeigt welche Lok auf welchem Gleis steht.
b) 5 x Marko-Empfänger 68510 = 10 Rückmelder über Stromfühler + 10 Detektoren
Die ME habe ich so eingesetzt:
3 x als Einfahrmanager mit Doppel-Detektoren für die Bahnhofseinfahrten. Hier werden die Einfahrten nach Zugkategorien gesteuert. Das funktionierte erst nachdem ich, entgegen dem Handbuch, die Kategorie „alle Züge“ (20000) weggelassen habe.
2 x als reine Schaltkomponenten mit Einzel-Detektoren vor und hinter den Schattenbahnhöfen bzw. Tunnel Ein- und Ausfahrten. Die schalten bei allen Lok’s den Sound ein- bzw. aus.
Mehr habe ich hier noch nicht programmiert weil die Hersteller die Funktionen scheinbar bei jeder Lok anders belegen.
Die unabhängigen Rückmelder über Stromfühler der ME`s nutze ich bedarfsabhängig für einfache Schaltaufgaben z.B. Schranken auf, optische Besetztanzeigen (LED`s rot /grün), Blocksignale oder auch zum Auslösen von Fahrstraßen.
c) 2 x Rückmeldemodule 63320 = 16 Rückmelder
Von den insgesamt 16 Anschlüsse der beiden Rückmeldemodule nutze ich 12 für die optischen Besetztmelder (Led`s). Die übrigen 4 nutze ich bei meinen 2 kleinen Schattenbahnhöfen (je 2 Gleise in jede Richtung) um die Einfahrtweichen der Gleise auf Umfahrung zu stellen. Hier werde ich aber noch eine Universalsteuerung einbauen um dann auch diese 4 nur für das Schalten von Led`s zu nutzen. Dann kann ich auch in diesem Bereich die Lok-Posi Anzeige nutzen.
Soweit die eingesetzten Komponenten.
Die Steuerung
Die eigentliche Steuerung möchte ich mal als halbautomatisch bezeichnen. Alle Einfahrten in die Bahnhöfe / Schattenbahnhöfe und in die Blockstrecken erfolgen automatisch.
Die Ausfahrten aus den Bahnhöfen / Schattenbahnhöfen werden grundsätzlich manuell, in der Regel über Fahrstraßen, oder auch nur über Signalfreigaben, gesteuert. Es ist aber auch möglich Ausfahrten durch Züge auszulösen.
Da alle Züge alle Strecken befahren können ergibt sich so ein abwechslungsreicher Betrieb.
Eine definierte Start-Aufstellung ist nicht nötig, der Betrieb kann beliebig aufgenommen werden. Lediglich die eingestellten Lokgeschwindigkeiten werden beim Anlagenstart wieder hergestellt.
Fahrstraßen
Dazu habe ich im Fahrstraßen-Modus für jeden Anlagenbereich einzelne Unter-Menüs programmiert und die Fahrstraßen aussagekräftig benannt.
Hier unterscheide ich mittlerweile in „Schaltfahrstraßen“ und „Rückmeldefahrstraßen“.
Schaltfahrtstraßen sind bekanntermaßen ja zusammenhängende Schaltaufgaben um für Zugfahrten bestimmte Strecken frei zu schalten. Sie können ausgelöst werden durch Tastatureingaben oder sonstige Schaltbefehle.
Rückmeldefahrstraßen werden über nur Rückmeldeadressen ausgelöst. Beispiele: der RM 384 schaltet bei „besetzt“ die Led 84 im GBS auf rot, oder der Rückmelder 101 (Blocksignal 101) schaltet bei „frei“ die FS 17 im IB Control. FS 17 öffnet den Bahnübergang.
Auf diese Art habe ich jetzt 110 Fahrstraßen programmiert. Dabei speichere ich die „Schaltfahrstraßen“ in der IB II und die „Rückmeldefahrstraßen“ im IB Control II.
Ich glaube, damit ist meine Anlagensteuerung und der Einsatz der erforderlichen Komponenten hinreichend beschrieben. Ich habe aber noch weiteres Ausbaupotential entdeckt u.a. habe ich noch 2 Lokonet-Schaltmodule eingeplant um damit die letzten Kippschalter auf dem Bedienpult zu ersetzen.
Ich hoffe ich habe mich verstänlich genug ausgedrückt und konnte auch einige praktische Anregungen geben.
Zu guter Letzt noch ein paar Bilder von meinem Bedienpult:
Gesamtansicht Haupt-Bedienpult, Gleisbilder (DIN A3) in Powerpoint erstellt, auf Fotopapier ausgedruckt und laminiert:
Detail linke Seite:
Detail rechte Seite:
Innnenleben:
Nachtdesign:
Vorbildgerecht liegen die Vorsorgungsleitungen in der Straße
In Betrieb, 6 Züge auf der Strecke, 6 Gleise in SBhf frei:
Blick auf die Ausgänge; vorn rechts Programmiergleis-Anschluß, vorn links USB Kabel zur Zentrale
Untermenüs im Lissy / Marco Modus:
Zuganzeige, globale Anzeige für SBhf 4 und Lok-Posi Anzeige für VT 602 (der steht in SBhf 3):
Bedienpult-2, Streckenübersicht mit Besetzmelde LED's und IB Control:
Freue mich über jedes Feetback.
Gruß Klaus (meckh)