Hallo zusammen,
vielleicht kennt jemand ja noch die Gnomy-Spielzeugeisenbahn aus dem Hause Lehmann. Es handelt(e) sich um eine Bahn im Maßstab von ungefähr 1:50, deren Loks einen Schwungradantrieb besitzen. Die Fahrzeuge haben zwar Spurkränze (Spurweite ungefähr 22mm) , aber Schienen dazu gab es nicht. Mir ist vor einigen Monaten für kleinstes Geld eine recht große Sammlung dieser Loks und Wagen zuglaufen und da ich sie sehr putzig finde, beschloss ich, sie auf Schienen zu setzen und eine Moba daraus aufzubauen. Es gibt auch bereits einige andere Modellbahner, die entsprechende Umbauten vorgenommen hatten, es war also gezeigt, dass dies grundsätzlich möglich ist.
Als erstes nahm ich mir die Lok "Stainz 2" vor für die ich einen Antrieb benötigte. Es standen grundsätzlich 2 Spurweiten optional zur Verfügung:
a) Spurweite 16,5 mm (was ungefähr 0e entsprochen hätte)
b) Spurweite 12 mm (was ungefähr 0f entspricht. Hier ergibt sich bei einem Maßstab von 1:50 eine Spurweite von exakt 600 mm). Ich entschied mich für diese Alternative.
Nächste Überlegung: Verwendet man einen konventionellen Antrieb oder konstruiert man einen neuen?
Da ich unbedingt die Lok als 2-achsige Ausführung behalten wollte, wurde weil ich auch nach einer längeren Suche nach einem passenden TT-Fahrgestell nicht fündig wurde, ein eigenes Fahrgestell für die Lok begonnen.
So sieht es aus:
Der Rahmen besteht aus 2 flachen Messingprofilen (2*10mm mit einer Länge von 60 mm) die von 2 Abstandshülsen mit 5mm Höhe auseinandergehalten werden durch die dann jeweils 2 Schrauben geführt sind. Der Vorteil: Man kann diesen Antrieb immer wieder schnell zerlegen, um daran zu arbeiten. Im Internet bestellte ich Zahnräder aus Messing mit Modul 0,5 (was auch zu der Schnecke von dem Motor passte) und konstruierte einen einfachen Antrieb für einen senkrecht eingebauten Bühler-Motor aus einem Fischertechnik-Kasten. Die Räder kommen vom Fahrwerk einer BTTB-BR81, später wird auch deren Gestänge "recycelt" werden.
Die Stromabnehmer auf den Rädern sind aus einem dünnen Stahldraht gefertigt (Durchmesser 0,1mm), der aus einer Gitarrenseite einer E-Gitarre geschnitten wurde. Dieses Material lässt sich, nebenbei bemerkt, sehr leicht löten.
Nachdem das Fahrwerk fertiggestellt war und es sich zeigte, dass es sehr brauchbare Fahreigenschaften besitzt, begann ich am Gehäuse der Lok weiter zu arbeiten.
Hier erstmal das "Vorher-Nachher-Bild":
Verschiedene Zurüstteile wurden aus Messingdraht, -rohr und -blech angefertigt, damit die Lok später auch das Prädikat "Modellbahn" bekommen kann. Zusätzlich wurde am Schornstein ein Minilämpchen als Frontlicht installiert. Der gesamte Kessel wird mit Bleikügelchen aufgefüllt, so dass das Maschinchen eine recht ansehnliche Masse bekommt.
Hier jetzt der momentane Ausbaustand vor dem Lackieren:
Geplant ist, die Lok in rot/schwarz zu lackieren. Das Fahrgestell, die Kupplungsbohle und das Unterteil des Führerhauses werden rot, der Rest wird schwarz lackiert werden.
Ich werde weiter berichten...
Viele Grüße
Peter