Hallo Zusammen!
Nachdem ich hier nun schon eine ganze Weile Eure tollen Anlagenfotos bewundere und jede Menge mit den Augen klaue, möchte ich hier auch mal mein Machwerk beitragen.
Seit dem Ende meiner letzten Anlage vor fast 20 Jahren hat mich das "Virus" immer mal wieder gepackt, was meistens im Kauf von Rollmaterial endete.
Seit ein paar Jahren wäre jetzt mal wieder der Platz für eine Anlage da, Zeit ist zwar ziemlich Mangelware, aber so ein oder zwei Stunden die Woche lassen sich doch meistens irgendwie unterbringen.
Deshalb begann vor etwa zwei Jahren, beim letzten und bis heute andauernden "Ausbruch" die Planung (da gab es auch schonmal einen Planungsthread, der aber auch meinerseits im Sande verlaufen ist ).
Wünsche gab es (wie sollte es anders sein) viele: Natürlich mußte eine elektrifizierte Hauptstrecke her, schließlich wollte die Schachtelbahn Auslauf und da sollten Züge mit bis zu acht maßstäblichen Schnellzugwagen schon drin sein.
Etwas Nebenbahnflair sollte ebenfalls sein, große Bahnhöfe mit ausgedehnten Weichenstraßen schaue ich mir gerne an, bauen und steuern möchte ich sowas aber nicht.
Das Ganze sollte noch dazu in einen 6 mal 4,5 Meter großen Kellerraum passen und mit begrenzten Zeitbudget und ebenso begrenzter Übung im Anlagenbau (die erwähnten 20 Jahre Pause...) für mich zu stemmen sein und noch dazu in absehbarer Zeit Resultate liefern.
(Sehr) Lange Rede kurzer Sinn:
Das alles kann gar nicht zusammenpassen, und nach vielen verworfenen Entwürfen und Ideen habe ich das auch eingesehen.
Trotzdem wollte ich mein Rollmaterial mal fahren sehen, daher habe ich angefangen erstmal eine Art Betriebsdiorama zu bauen: Ein Stück Rheinstrecke, ohne konkretes Vorbild, wie sie irgendwo zwischen Mainz und Bonn sein könnte.
Oder besser gesagt Bad Breisig, nördlich davon wechselt die Bahnstrecke ja auf die andere Seite der Straße.
Zugegebenermaßen keine ganz neue Idee , aber meiner Meinung nach eine ideale Paradestrecke die sich obendrein für ein An-der-Wand-lang-Form geradezu aufdrängt.
Die Kurven an beiden Enden werden später hinter Blenden verschwinden, es wird eine Begrenzung nach oben geben, so daß das Ganze wie ein Schaukasten wirken soll.
Demontierbare Segmente mit einem kleinen Schattenbahnhof, oder besser Fiddle Yard, schließen ein Oval quer durch den Raum, so bleibt eine Wand für Regale, Basteltisch usw. frei.
Und jetzt endlich Fotos:
Das Regalträgersystem wird den landschaftlich gestalteten Teil tragen:
Die Segmente entstehen aus Sperrholz mit darunter geklebten und verschraubten Verstärkungen. In der Mitte bleibt Platz in dem die Ringleitung ihren Platz finden kann. Mehr Kabel werden hier nicht nötig sein, Weichen gibt es auf der Strecke keine.
Als Geräuschdämmung probiere ich mal Trittschalldämmung aus recycelten Autoreifen aus: Das ist flexibel, leicht zu schneiden und zu verkleben und macht allgemein einen recht guten Eindruck (Quelle: ebay). Ob's auch was bringt, wird man nach Fertigstellung im Betrieb sehen. Obendrauf klassisch Korkbettung. Die Gleise entstehen aus Flexgleisen, jedes bekommt eine eigene Stromversorgung aus der Ringleitung. Dazu eine Viessmann-Oberleitung, aber nur als Attrappe.
Diese Segmentkästen werden quer durch den Raum ein Oval schließen und den gefürchteten Kreisverkehr ermöglichen.
Die Kästen haben aber auch einen großen Nachteil: Wenn sie aufgestellt sind, läßt sich die Anlage nur per Duckunder erreichen, gerade während der Bauzeit ist mir das extrem lästig geworden. Andauernd auf allen Vieren krabbeln, nur weil irgendein Schraubenzieher oder sowas gerade woanders liegt...
Als Folge ist einer der Kästen aktuell immer demontiert - nix mit Fahrbetrieb zwischendurch.
Einer der Kästen soll daher einer klappbaren Brücke weichen, die das alles einfacher machen soll.
Komplett demontieren werde ich die Kästen realistisch betrachtet wohl eh' nur sehr selten.
Etwas Landschaftsgestaltung:
Schotter von Spurenwelten (Phonolit rostbraun), die Felsen sind Gipsabgüsse aus Noch-Formen, mit Montagekleber auf eine Styrodurbasis geklebt, mit Gips beigespachtelt und mit Acrylfarben coloriert.
Die Straße entsteht aus Kunststoffplatten 1mm, mit untergeklebten 1,5mm-Profilen um eine Wölbung darzustellen. Nicht ganz so rund wie ich mir das gewünscht hätte, aber durchaus akzeptabel und leicht zu bauen.
Einzelne Ausbesserungsstellen sollten sich in Kunststoff machen lassen, die erhältliche Gipsformen stellen mir einen zu schlechten Zustand der Straße dar. Eine Bundesstraße Ende der 60er stelle ich mir in besserem Zustand vor (Ob's so war? Wer weiß...).
Und das ist der aktuelle Stand. Noch viel zu tun!
Viele Grüße,
Andreas