durch viele Forderungen und Neuheitenwünsche hier im Forum stellt sich mir die Frage: Sind im Mittelleitersystem mit Punktkontakten schlanke Weichen und DKWs sowie Bogenweichen mit großen Radien technisch und wirtschaftlich überhaupt so machbar, dass sie an ALLE Kunden verkauft werden können. Ich glaube fast, dass Märklin es machen würde, wenn es denn ginge. Dass Spezialisten, wie Weichen Walter, so etwas für Spezialisten zu Spezialpreisen machen können steht da außen vor.
zumindest bei "normalen" Weichen (also keine DKWs) ist das ohne weitrees machbar. Ähnlich wie bei 2Leiter-Gleisen seit Jahrzehnten üblich eine Schienenpolarisierung (dort Herzstückpolarisierung) einbauen, sodaß der Schelifer von der kreuzenden Schiene Mitteleliterpotential abnehmen kann. Funktioniert bei meinen Weichen zu hase seit Jahren ohne jegliches Problem. Und solche eine Schienenpolarisierung muß nicht erst durch einen Decoder schaltbar sein. Das kann man auch direkt mit dem Weichenschalthebel mechanisch koppeln.
Mit Polarisierung geht es, bei meinen umgebauten Peco Weichen fährt so ziemlich alles drüber, auch Uralt-Märklin und Fremdhersteller. Der große Nachteil ist einfach, dass die Weichen nicht mehr aufgeschnitten werden können. Bei einer Märklin-Weiche würde das dann ggf mechanisch? gelöst werden, wie auch immer, das Problem würde bestehen bleiben. Ich glaube, daß das dem "Plug&Play" Prinzip von Märklin widerspricht, daher machen sie es nicht. Grüße Daniel
Zitat von puls200Der große Nachteil ist einfach, dass die Weichen nicht mehr aufgeschnitten werden können. Bei einer Märklin-Weiche würde das dann ggf mechanisch?
Ein Problem, das nicht wirklich eines wäre. Ich sage bewusst wäre. Weichen-Walter hat den Frog-Juicer im Programm. Bei diesem Gerät wird per Kurzschlusserkennung sofort umgepolt, so dass auch Weichen aufgeschnitten werden können. Nur leider sieht Märklin hier den Zug nur noch von hinten. Weichen-Walter hat hierfür ein Patent angemeldet und bekommen. Also kann Märklin dies frühestens in etwa 15 Jahren auf den Markt bringen.
Zitat von RolandWeichen-Walter hat hierfür ein Patent angemeldet und bekommen. Also kann Märklin dies frühestens in etwa 15 Jahren auf den Markt bringen.
Wenn das so ist, ist es ein typischer Fall eines Innovationshemmers. Das Patent wird keinem viel nützen und der Effekt wird sein, dass die Märklinistas weiterhin kein modernes Gleissystem erhalten. Aber gut, vielleicht lizensiert Göppingen diese unglaubliche Erfindung.
zur wirtschaftlichen Herstellung von Weichen gehört es heute, dass die Feder, die die Weiche stellt und in ihre Lage halten soll, aus Kunststoff bestehen muss, zumindest bei M u T. Mit solchen Dingen steht man sich mehr im Wege als es ein leicht zu umgehendes Patent tut.
Zitat von Roland Ein Problem, das nicht wirklich eines wäre. Ich sage bewusst wäre. Weichen-Walter hat den Frog-Juicer im Programm. Bei diesem Gerät wird per Kurzschlusserkennung sofort umgepolt, so dass auch Weichen aufgeschnitten werden können.
Hallo,
hast du mal gesehen, was denn der Frog Juicer so kostet? Ich wurde darauf aufmerksam schon lange bevor Weichen Walter darauf kam. Das Ding kommt aus den USA. Das Ding ist zwar toll, eine Weiche damit auszurüsten verdoppelt den Preis der Weiche (Kosten ohne Antrieb) und funktioniert nur im Digitalbetrieb.
Sowas kann sich Märklin nicht leisten. Auf einer Seite würde es einen Aufschrei wegen der Kosten geben, auf der anderen schreien die Analogbahner auf. Das alles schmälert die Verkaufschancen einer solchen Weiche.
Ein Patent ist kein Grund, es nicht zu benutzen. Märklin müsste nur die Royalties bezahlen.
Zitat von Roland Weichen-Walter hat hierfür ein Patent angemeldet und bekommen. Also kann Märklin dies frühestens in etwa 15 Jahren auf den Markt bringen.
Hallo Roland,
Es gibt kein Patent, nur ein Gebrauchsmuster (DE202010005137) . Gebrauchsmuster werden in Deutschland nicht auf ihre Neuheit geprüft. Der Wert eines Gebrauchsmusters entscheidet sich erst, wenn man Ansprüche gegen Dritte daraus formulieren will. Als Herstellers eines Gleises mit zwei elektrischen Leitern wie z.B. Märklin wäre ich da ganz entspannt.
Was wird ein einfacher Juicer für eine simple Weiche schon kosten Die paar Cent für die Bauteile und die Platine...
Das Analogbahner in nennenswerter Zahl schlanke Weichen kaufen würden glaube ich persönlich nicht. Die haben sich schon gegen die digitale Revolution entschieden, schlanke Weichen und große Radien gehen da bestimmt auch nicht... Aber! Analogbahner sterben aus!!!
Ich glaube das da bald was kommen wird, es sei denn Simba versteht sich ausschließlich als Spielzeughersteller und beerdigt die Modellbahn.
Zitat von silz_essenÄhnlich wie bei 2Leiter-Gleisen seit Jahrzehnten üblich eine Schienenpolarisierung (dort Herzstückpolarisierung) einbauen, sodaß der Schelifer von der kreuzenden Schiene Mitteleliterpotential abnehmen kann.
Hallo Martin,
absolute Zustimmung! Diese Diskussion hatten wir aber schon oft, oder? Märklin kann das seit der guten, alten DKW in Metall die auch schon polarisieren konnte?
Wenn man Polarisieren würde, könnte man die astronomisch hohen Pukos eliminieren.
Aber wenn man Polarisieren muss (was nicht jeder von Haus aus versteht), welchen Vorteil hätte dann das Mittelleiter-Gleis noch???
Zitat von catlighterWas wird ein einfacher Juicer für eine simple Weiche schon kosten Die paar Cent für die Bauteile und die Platine...
Klar, es ist nicht kompliziert, etwas zu bauen, dass bei Kurzschluss die Polarität umschaltet.
Aufwändig und teuer ist es, das so zu bauen, dass der Kurzschluss so kurz ist, dass Digitaldecoder ihn nicht bemerken und neu anfahren oder den Sound neu hochfahren. Aus genau dem Grund sind die allermeisten handelsüblichen Kehrschleifensteuerungen (nichts anderes als der Frog-Juicer) mit Sensorgleisen aufgebaut oder, wenn ohne, nicht brauchbar.
Den Umstand mit einer Kurzschlusserkennung o.ä. muss man aber meiner Meinung nach nicht treiben, um eine Weiche zu polarisieren. Zum Schalten wird ohnehin eine Menge Mechanik bewegt, da kann man auch noch die benötigten Umschaltkontakte mit einbauen (siehe Trix C-Gleis mit polarisiertem Herzstück). Die Kontakte brennen auch im Gegensatz zu den Endabschaltern in Weichenantrieben nicht ab, da sie ohne elektrische Last geschaltet werden.
ich weiß sehr gut was das Ding kostet, arbeite ja auch damit um meine DKW's zu polarisieren. Aber es geht nicht darum, was jemand damit verdienen will, sondern was es in der Herstellung/Einkauf kostet. Eine simple Schaltung wird man wohl kaum patentieren lassen können.
@Moritz Und nochmal: Die Bauteile der Schaltung wird man wohl kaum als teuer bezeichnen können. Zum Aufschneiden der Weiche brauchst Du eben genau diese automatische Erkennung, da hilft Dir keine Mechanik.
Ich könnte ja aufs Aufschneiden verzichten - aaaber ich kann ja auch aufs Märklingleis verzichten....
ich weiß sehr gut was das Ding kostet, arbeite ja auch damit um meine DKW's zu polarisieren. Aber es geht nicht darum, was jemand damit verdienen will, sondern was es in der Herstellung/Einkauf kostet.
Viele Grüße Kai
Hallo Kai,
Achso, und Märklin darf deiner Meinung nach natürlich nichts daran verdienen.
Wenn du dich da nicht irrst. Wenn das Teil wegen der Schnellschaltung hochwertige Bauteile braucht, da kann der Preis schnell in die Höhe schnellen, Stichwort Toleranzklasse
Zitat von puls200Der große Nachteil ist einfach, dass die Weichen nicht mehr aufgeschnitten werden können. Bei einer Märklin-Weiche würde das dann ggf mechanisch? gelöst werden, wie auch immer, das Problem würde bestehen bleiben. Ich glaube, daß das dem "Plug&Play" Prinzip von Märklin widerspricht, daher machen sie es nicht.
Sehe ich nicht so: Erstens dürfte die Anzahl »Spielbahner« (was jetzt nicht abwertend gemeint ist) unter den Käufern wirklich schlanker Weichen doch sehr übersichtlich sein. Weshalb man dieser Schnittmenge klare Ansagen mit auf den Weg geben kann. Zweitens ließe es sich bei den »Modellbahnern« durchaus so platzieren, daß Weichen normalerweise nur bei Straßenbahnen und sonst nur in wenigen Sonderfällen der echten Eisenbahn aufgefahren werden (Aufschneiden ist, strenggenommen, das Befahren von der Weichenzunge und ungewollte Umstellen derselben dabei). Also klar allenfalls für Nebengleise auf der Modellbahn einzusetzen und dort reichen im Märklin-System dann auch die steilen /steileren Weichen.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass Märklin längst fertig konstruierte Weichen in der Schublade hat und jeden Abend das Produktmanagement wie seinerzeit Rumpelstilzchen im Wald um die wunderbaren Weichen herum tanzt und sich dabei diebisch freut, dass niemand diese Weichen kaufen kann. Für die Übergangszeit, bis Rumpelstilzchen enttarnt wird, habe ich mir so etwas geleistet (und leiste mir vielleicht noch eine davon, muss nur erst mal wieder aus dem Defizit raus kommen, könnte noch ein Jahr dauern ):
Und ja, mit dieser Weiche verbunden ist "betreutes Fahren". Man muss immer irgendwie in der Nähe sein, und gebetsmühlenartig den Umgang mit der Weiche erklären. Die Seele des gemeinen Mittelleiter-Fahrers ist die Seele eines Nicht-Eisenbahners, der lediglich mit der elektrischen Eisenbahn spielen will. Sonst würde er ja das 2-Leiter-Gleis wählen. Und für die Widersprecher: Ausnahmen bestätigen die Regel.
So ganz am Rande gefragt: hatten wir das Thema eigentlich schon mal?
Grüße, Peter
Bei campact.de per E-Mail abstimmen: 49-Euro-Ticket retten! ... das haben Stand 25.08.2023 um 20:45 Uhr schon 115.000 Menschen getan.
Und Aktionen bei campact.de wirken, siehe Wikipedia, da wird darüber berichtet.
Fleischmann hat schon seit Jahrzehnten sg denke Weichen, mit denen man Totstellen oder Abstellgleise schalten kann. Da geht Auffahren auch nicht unbedingt. Aber alle kommen damit klar, klagen hört man sleten (Kontaktschwierigkeiten)
Sind Märklin Bahner dafür zu dumm? glaub kaum..... (also her mit schlanken Weichen DKW Bogenweichen etc...) Achja Zungenfedern aus Kunststoff sind wirklich ein NOGO! Daran scheiterten ja auchschon die K Schnellfahrweichen. LASST ES, Märklin!
da ich bei C- und K-Gleis-Weichen die Stellschwellen über motorische Antriebe direkt stelle, geht das "Aufschneiden" von Weichen generell nicht - habe damit wie das Vorbild keine Probleme.
Rückfallweichen sind m.E. schon sehr speziell, ihre Verbreitung bei der alten DB (Ep.3) Regelspur dürfte überschaubar sein.
Zitat von Badaboba... habe damit wie das Vorbild keine Probleme. Rückfallweichen sind m.E. schon sehr speziell, ihre Verbreitung bei der alten DB (Ep.3) Regelspur dürfte überschaubar sein.
Beim Vorbild liegen die einzelnen Ereignisse weit auseinander und es agieren viele eigenständige Personen durch ein komplexes Regelwerk gesteuert. Auf der Modelleisenbahn schrumpfen Zeit und Raum, um Leerlauf zu vermeiden und viele in der großen Welt eigentlich weit verstreut vorkommende Erlebnisse an einem einzigen Ort zu sammeln. Es agiert nur eine oder sehr wenige Personen und ein Regelwerk ist höchstens rudimentär bekannt und wird entsprechend sparsam beachtet. Das ist überhaupt nicht zu vergleichen, es handelt sich nicht um eine wissenschaftliche Simulation oder einen (be)lehrenden Schaubetrieb. Der Spielbetrieb Zuhause ist eine stakkatohafte Nachahmung, da darf die Kontrolle der korrekten Weichenlage beim rückwärts befahren unterschlagen werden. Deswegen machen Weichen, die man auffahren kann, durchaus Sinn und haben ihren Nutzen - vor allem in der unwirklichen Schattenbahnhofswelt.
Grüße, Peter
Bei campact.de per E-Mail abstimmen: 49-Euro-Ticket retten! ... das haben Stand 25.08.2023 um 20:45 Uhr schon 115.000 Menschen getan.
Und Aktionen bei campact.de wirken, siehe Wikipedia, da wird darüber berichtet.
Zitat- vor allem in der unwirklichen Schattenbahnhofswelt.
Dort braucht`s auch keine Schlanken mit der hier problematisierten Thematik.
Gruss, Manfred
Unterm Teppich verbaut auch der bekennende Spielbahner "gescheite" Weichen. Für die Kontrolle der Weichenstellung reicht doch schon ein Schalter oder ein einfaches Stellpult. Gerade die Simulation des Vorbildbetriebs ist für viele Modellbahner das Salz in der Suppe. Aber jeder hat ein anderes Hobby im Hobby.
Zitat von heineken Sehe ich nicht so: Erstens dürfte die Anzahl »Spielbahner« (was jetzt nicht abwertend gemeint ist) unter den Käufern wirklich schlanker Weichen doch sehr übersichtlich sein. Weshalb man dieser Schnittmenge klare Ansagen mit auf den Weg geben kann. Zweitens ließe es sich bei den »Modellbahnern« durchaus so platzieren, daß Weichen normalerweise nur bei Straßenbahnen und sonst nur in wenigen Sonderfällen der echten Eisenbahn aufgefahren werden (Aufschneiden ist, strenggenommen, das Befahren von der Weichenzunge und ungewollte Umstellen derselben dabei). Also klar allenfalls für Nebengleise auf der Modellbahn einzusetzen und dort reichen im Märklin-System dann auch die steilen /steileren Weichen.
Wenn die Märklin-Kunden alle so gepolt wären wie diejenigen hier im Forum die sich zu Wort melden, dann würde es sicher schon maßstäbliche(!) C-Gleis Weichen geben. Ich bin nach wie vor davon überzeugt, daß das C-Gleis einfach ohne weiteres Zutun elektrisch/mechanisch funktionieren muss, und zwar alle Bestandteile rein mechanisch ohne externe Stromversorgung für Antriebe, Juicer und ähnliches. Man merkt es schon bei den fliegenden Aufbauten beim Stammtisch.
Bei K-Gleis sieht es anders aus, das wird in der Regel fest verbaut und hat nicht diesen Spielbahn-Charakter (ganz grob über den Kamm geschert). Es wird aber sicherlich interessant zu sehen sein, welche Entwicklung Märklin jetzt unter der neuen Führung vorantreibt.
Möglichkeiten gibt es viele und welche davon letztendlich genützt werden und / oder in den Verkauf kommen hängt von sehr vielen Faktoren ab, die hier alle schon dargestellt wurden. Ich hoffe weiter auf eine Erweiterung der Produktpalette getreu dem Motto, je höher das Angebot desto besser läuft der Verkauf.
Wie Peter so treffend formuliert hat
ZitatDie Seele des gemeinen Mittelleiter-Fahrers ist die Seele eines Nicht-Eisenbahners, der lediglich mit der elektrischen Eisenbahn spielen will. Sonst würde er ja das 2-Leiter-Gleis wählen. Und für die Widersprecher: Ausnahmen bestätigen die Regel.
wäre mein Vorschlag hieraus die Realisierung einer schlanken C-Gleis DKW mit der einfachen Schaltung der normalen Kreuzungsweichen inkl. Polarisierung (und damit weniger hohen Pukos). Denn wenn es entweder nur geradeaus oder gebogen über die DKW geht, braucht auch nichts aufgeschnitten zu werden und Kurzschlüsse gibt es dann auch nicht.
Größere Bogenweichen z.B. R4/R5 dürften überhaupt kein Problem darstellen, weil der Abzweigwinkel dort auch nicht größer als bei den schlanken Weichen ist.
Mit weiterhoffenden Grüßen
BJB
Unser Stammtisch: MUCIS Korruptiländ - Märklin H0 Anlage: http://stummiforum.de/viewtopic.php?f=64&t=85449 von dort geht es auch weiter nach "Hundling" und in "Mein kompaktes BW im Gleisdreieck" Meine C-Gleis Gleispläne findet Ihr unter: Gleispläne und dort dann unter Plansammlungen C-Gleis
Zitat...wäre mein Vorschlag hieraus die Realisierung einer schlanken C-Gleis DKW mit der einfachen Schaltung der normalen Kreuzungsweichen inkl. Polarisierung (und damit weniger hohen Pukos). Denn wenn es entweder nur geradeaus oder gebogen über die DKW geht, braucht auch nichts aufgeschnitten zu werden und Kurzschlüsse gibt es dann auch nicht.
du schreibst mir aus der Seele.
Ich verstehe sowieso nicht, warum so viele eine aufschneidbare DKW mit zwei Antrieben (und damit gleichzeitige zwei Fahrstraßen) wollen. Bei dem 2275-Murks sorgt gerade dieser Bug... ähm... dieses Feature für einen guten Teil der darauf üblichen Entgleisungen.