Hallo Stummi-Gemeinde!
Die Bahn im Ei oder: Des Rätsels Lösung, was denn nun zuerst da war – Huhn oder Ei? Die Antwort ist: Richtig – die Moba!!!
Nachdem ich seit einigen Jahren fleißiger Leser bin und in vielen Tipps hier schon indirekt Hilfe und Anregungen gefunden hab, dachte ich, dass es an der Zeit ist, sich endlich zu registrieren und auch mal eine Anlage vorzustellen.
Kurz zu mir: Ich heiße Roman, bin 38 Jahre alt, Vater zweier Kinder und komme aus Sachsen-Anhalt, aus der Nähe von Halle/Saale.
Ich weiß, dass Ostern noch ein paar Sonntage hin ist, aber mal zur Geschichte der Anlage: Nachdem Junior und ich auf sein Drängen hin eine Winter-/Weihnachtsanlage als Papa-Sohn-Projekt gebaut haben (die stelle ich bei Gelegenheit auch mal vor), meldete die Dame des Hauses das Nutzungsrecht für das Projekt als Advents-Deko an , und meinte im selben Atemzug zwar eher scherzhaft - aber zukunftsweisend -, dass wir ja dann auch irgendetwas für Ostern bräuchten. Also brütete ich ein wenig auf dem Gedanken herum, bis schließlich die Idee geboren war, dass die Bahn ins Ei muss…
Herausgekommen ist eine kleine Automatikanlage, die als Oster-Deko ganz witzig ist.
Da von vornherein klar war, dass es platzmäßig eine Herausforderung werden würde, hatte ich den ursprünglichen Gedanken, das Ganze in Z zu bauen. Nun konnte ich mich aber als N-Bahner nicht lumpen lassen und einfach den Maßstab wechseln – das wäre ja zu einfach. Also habe ich ein wenig experimentiert und fand heraus, dass 20 cm Durchmesser durchaus für einen 2-Achser ausreichen. Und so entstand das „Ei“ im Ei – ein Oval mit den Radien 75 mm und 90 mm.
Ein Ei war nach kurzer Suche im Netz recht zügig beschafft – 30 cm hoch und 20 cm im Durchmesser. Danach die gebrochene Schale gefräst – natürlich mit Referenzlinien, was im Nachhinein die einzigen Bezugspunkte waren, denn ich musste leider feststellen, dass es ziemlich schwierig ist, irgendetwas an dem Ei auszumessen, weil es eben ein Ei ist.
Die Grundplatte besteht aus 6 mm Pappelsperrholz, Durchmesser 202mm, mit aufgeklebtem Korkgleisbett. Gleismaterial ist ein Stück MTX-Flexgleis. Ein bisschen Vorbiegen und für den Bau bis nach dem Einschottern verschraubt und verlötet hat das Gleis in seine Form gebracht.
Die Testfahrt mit der Maffei Nr. 7 von Fleischmann war vielversprechend. Nun sollte es aber nicht nur einfach die Lok sein, die ihre Kreise dreht, sondern schon ein „Zug“. Die Talbot-Schotterwagen von Roco machten keine so schlechte Figur, allerdings passte mir der Abstand der Achsen noch nicht so ganz. Deswegen hab ich zwei Güterwagen mit CAD gezeichnet und in 3D drucken lassen.
Noch eben die Kupplungen und Radsätze einbauen und ein wenig Lack dazu und schon war der „Oster-Güterzug“ fertig.
Für die Landschaftsgestaltung ist in der Tat nicht wirklich viel Platz, dafür aber umso mehr für kleinere Details. Im Wesentlichen ging es darum, die knapp 50 cm Kreisstrecke ein wenig zu kaschieren, damit eben der Eindruck einer Kreisbahn ein wenig verschwommen wird. Die Szenerie ist im Frühjahr – ein Bahnwärterhaus am Feldweg/ Waldweg, die Bahnübergänge sind durch Laternen (aus Messingrohr und –draht mit LEDs gelötet) beleuchtet. Bauer Feldmann ist gerade auf dem Weg zu seinen Äckern, um zu pflügen. Aber ein wenig Zeit hat er noch, um ein bisschen zu plaudern, schließlich kennt man sich ja…
Der Traktor ist ein Fendt Favorit von Wiking, dem ich allerdings mit „Acker-Look“ auf die Pelle rücken musste, damit er seinen Plastik-Glanz verliert. Ursprünglich wollte ich den dazugehörigen Anhänger in das Motiv einfügen, allerdings hätte er wegen seiner Größe die Optik des Feldwegs irgendwie kaputt gemacht. Also musste etwas anderes her. Die Idee fiel schnell auf einen Pflug – und da es in N nicht wirklich viele landwirtschaftliche Geräte zu kaufen gibt, musste Eigenbau her. Entstanden ist ein 4-Schar-Aufsattelpflug aus Resten von Balsaholz, Draht und Karton.
Gesteuert wird das Ganze von einem AtMega48, der den „Deckel“ öffnet, die Lampen schaltet und über einen ganz einfachen Emitterfolger die PWM-Spannung ans Gleis bringt. Also einfach gesagt: Einmal Knopf drücken und Spaß haben .
So, nun genug erklärt, hier ein paar Bilder:
Der Landschafts- „Rohbau“:
Zur Hälfte mit Bewuchs, Lampen, Andreaskreuzen und ein paar „Wiesenblumen“ :
vorm Wärterhaus:
Und ab damit in’s nun mittlerweile lackierte Ei:
Entlang der „Strecke“:
im Versteck….
Dann hoffe ich mal, dass Euch die kleine Anlage gefällt.
Viele Grüße, Roman