RE: Variationen vom Gmms60 von Rivarossi Abschluss (01.11.15)

#1 von Iceman , 04.03.2013 15:03

Guten Tag,

nachdem ich die Epoche III-Wagen nun vor mir habe, gibt es allerdings noch ein paar kleinere oder auch größere Kritikpunkte.

- fehlende schwarze Kreideanschriftfelder

- Überdimensionierte Rangieranker (3mm Breite beim Modell wären rund 25 cm beim Vorbild), halb so groß wäre wohl ausreichend.

- alle Wagen haben Hochleistungspuffer. Gab es auch schon in der Epoche III, aber warum alle? Ich werde wohl die meisten auf herkömmliche umrüsten.

- Pufferbohle braun anstatt schwarz, ist für die Epoche III eher ungewöhnlich, gab es aber bei einigen späteren Wagen, da war dann allerdings der komplette Rahmen braun, wie z.B. beim Ommv (Fd-z) 72. Lässt sich aber mit schwarzer Farbe einfach ändern.

- Bremsumstellhebel (Lastausgleich, GP-Wechsel) gespiegelt, also auf einer Seite beladen und auf der anderen unbeladen, bzw. einmal Güterzug- einmal Personenzugbremse, leider ein recht beliebter Fehler bei fast allen Herstellern. Des weiteren sind die zwei Hebel auch nicht leicht versetzt zur gegenüberliegenden Seite angeordnet, um Platz für das Untersetzungsgetriebe zu schaffen, gibt es ja auch leider häufiger.

- von den seitlichen Signalhaltern ist leider auch einer falsch angebracht. Sie sollten beide am Handbremsende des Wagens sein, also an dem Ende, an dem die Bremsumstellhebel nicht sind.

- das Revisionsdatum ist (bei allen 6 Wagen) der 12.10.1970. Bis 31.12.1968 musste jedoch die Umzeichnung aller international eingesetzter Wagen abgeschlossen sein. Da alle 6 Wagen nun aber die Europ-Beschriftung tragen und sie damit dem internationalen Wagenpool angehören, ist es eigentlich ein Oxymoron. Zum Glück ist dieses recht klein am Rahmen angeschrieben.

- Inwieweit alle Wagen dieser Serie auch schon die Übergangsbeschriftung "Gs 60 Gmms" erhielten konnte ich leider nicht überprüfen. Auch die Gewährleistungs-Anschrift "Dachdecke KLW-PVC" macht mich etwas stutzig.

Viele dieser Fehler wären mit etwas sorgfältigerer Recherche vermeidbar, und ohne Mehrkosten umsetzbar gewesen.

Zunächst mal ein paar Bilder zur Ausgangslage:





Als erstes habe ich mich der Puffer angenommen. Diese sind eingeklebt, lassen sich jedoch mit etwas hin- und herwackeln und ziehen aus ihren Bohrungen lösen. Bei einem Wagen waren sie jedoch extrem fest eingeklebt und ich musste ein Zange zur Hilfe nehmen. Da sie von ihrer Form her recht gut gelungen sind werden die unbeschädigten sicherlich an anderen Wagen noch ihren Dienst verrichten können.

Anschließend wurde die Pufferbohle schwarz gestrichen und die Bohrungen für die Puffer auf 2,2 mm erweitert und auch vertieft. Die Weinert-Puffer wurden dann mit etwas Plastikkleber und Kunststoff-Spachtelmasse (Mr.White Putty) eingeklebt.

Danach habe ich die Kreideanschriftenfelder ergänzt. Die weiß vorgedruckten Linien sind okay und wollte ich nicht einfach übermalen. Ich habe daher das Anschriftenfeld komplett mit relativ dünner schwarzer Farbe gestrichen und dann mit einem Zahnstocher die weißen Linien wieder freigelegt. Das wird dann noch ein- bis zweimal wiederholt, bis das Schwarz deckend ist. Um den weißen Druck braucht man sich keine großen Sorgen zu machen, dieser sitzt bombenfest.

Hier ein Bild mit den bisherigen Änderungen


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RE: Variationen vom Gmms60 von Rivarossi Abschluss (01.11.15)

#2 von TheK , 05.03.2013 11:23

Die Puffer könnte man auch mit einer der neueren Versionen tauschen – DIE haben nämlich normale…

Das die Wagen zumindest überwiegend von Anfang an eine UIC-Bauart trugen, erscheint mir ob des Baujahres glaubhaft; irgendwas mit PVC beim Dach ist dagegen natürlich Käse – aber hey, das ist Rivarossi! Also seien wir froh, dass sie nicht einfach einen französischen Gs 40 umbeschriftet haben…


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RE: Variationen vom Gmms60 von Rivarossi Abschluss (01.11.15)

#3 von berndm , 05.03.2013 12:10

Als Epoche IV Variante des Wagens habe ich einen Gs 216 (HR6135-10).
Das Modell sieht einigermaßen stimmig aus.
Wenn ich in den Obermayer schaue, finde ich folgendes:
Das Dach der Gs 216 erhielt einen Stahlblechbelag mit einer Dicke von 1,5 mm getragen von 9 Spriegeln. Zur Isolierung war dann innen noch eine Korkschicht.

Der Gmms 60 (Gs 213) hatte als Dach eine 20 mm dicke Holzverschalung mit einer Dachhaut aus PVC.

Laut Wikipedia (Güterwagen der Deutschen Bundesbahn) wurden diese Dachvarianten bei beiden Fahrzeugtypen verwendet.


 
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RE: Variationen vom Gmms60 von Rivarossi Abschluss (01.11.15)

#4 von TheK , 05.03.2013 12:41

Es gibt insgesamt sogar fünf Dachformen (Verteilung laut Carstens "Güterwagen der DBAG"):
- Die Gmhs 53 und Gmhs 56 hatten Aluminium-Dächer, bei denen man deutlich "Rippen" sehen kann. Die Strinwandsäulen reichen bis ganz oben. http://ostertalbahn.homepage.t-online.de/fz_314.jpg Gibt's als 53er von Fleischmann; als 56er wüsste ich jetzt keinen.
- Gmms 40, Gms 44 und Gmms 60 gab es mit PVC-Dächern (also glatt), ansonsten wie vor. http://www.dybas.de/dybas/gw/gw_g_2/zabb...210_1206929.jpg Modell Röwa/Roco.
- Einige Gmms 40 und Gmms 60 haben eine Übergangsform, bei der die Stirnwandsäule nur bis zum Obergurt reichen. http://www.dansk-jernbanearkiv.dk/europ/f801208.jpg Davon gibt es bisher afaik kein Modell.
- Die letzte und eben von Rivarossi umgesetzte Form hat ein selbsttragendes Stahlblechdach, bei dem die Stirnwände auch farblich zweiteilig sind. Diese gab es bei Gmms 60 zum Teil, beim Gs 216 als einzige Form. http://www.eisenbahnerinnerungen.de/wage...216-000a-14.jpg
- Einige Wagen mit PVC-Dächern und langen Stirnwandsäulen wurden nachträglich auf Stahl-Dächer umgebaut (optisch kaum unterscheidbar).
Welcher Form die letzten 800 Gmms 40 angehören, kann ich leider nur vermuten: https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Gede...wagen-Gs210.JPG

Übrigens gibt es eine Faustformel zum Thema Sprengwerke: Wagen mit Metalldächern haben keines, Wagen mit PVC-Dach haben. Ausnahmen (mindestens als "beides Wackel") gibt es nur beim Gmms 40.


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RE: Variationen vom Gmms60 von Rivarossi Abschluss (01.11.15)

#5 von Iceman , 06.03.2013 11:35

Zitat von TheK
Übrigens gibt es eine Faustformel zum Thema Sprengwerke: Wagen mit Metalldächern haben keines, Wagen mit PVC-Dach haben. Ausnahmen (mindestens als "beides Wackel") gibt es nur beim Gmms 40.


Das ist so nicht richtig. Wie auch schon in deinem Thread aufgeführt gab es Gmms 60 auch mit Blechdach und Sprengwerk. Auch den Glmms 61 gibt es in dieser Ausführung. Und der Gmms 44 erhielt, allerdings erst in den 70er Jahren, Stahlblechdächer.

PS: Bei DSO hat übrigens auch schon mal jemand ein Sprengwerk an diesem Wagen nachgerüstet: Link


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RE: Variationen vom Gmms60 von Rivarossi Abschluss (01.11.15)

#6 von Iceman , 29.10.2015 11:04

Hallo,

leider hat Rivarossi es bis jetzt noch nicht hinbekommen, weitere Varianten des Gmms60 herauszubringen. Also musste ich selber Hand anlegen, da mir 6 identische Wagen einer Variante doch etwas viel sind.

Als erstes sollte mal eine Bremserbühne dran. Zur Wahl stand die Weinert-Bühne (9256) oder aber eine von Roco als Ersatzteil z.B. für den Bts 50 (106 879). Die Roco-Bühne ist zwar etwas gröber, und man muss auch die Pufferbohle (PB) selber anfertigen, dafür kostet sie aber auch nur etwa ein Drittel der Weinert-Bühne. Als weitere Alternative könnte auch noch die Bühne des Gms 54 in Betracht kommen (0007880.00), deren Kosten sind mir allerdings nicht bekannt.

Zunächst mal sollte man die richtige Seite auswählen, und zwar die an der die Bremsumstellhebel nicht sind. Danach werden Puffer, Rangierertritt, Rangierergriffe an der PB, die stirnseitigen Signalhalter sowie der seitlichen Handlauf und der kleine waagerechte Griff an der Stirnseite, inklusive der darunter verlaufenden Leiste, entfernt. Etwas sanfte Gewalt und eine Spitzzange, sowie ein Skalpell zum Abschaben der Leiste, sollten hierfür genügen. Die Löcher in der PB habe ich mit Hilfe von eingeklebten Resten von Gussästen verschlossen.

Der seitliche Handlauf wird zwar weiterhin benötigt, damit beide auf dieser Seite aber identisch aussehen und ich nicht in der Lage bin diesen genauso zu befestigen, wie den serienmäßigen, ersetzte ich auch diesen durch 0,4 m Messingdraht (MS). Die stirnseitigen Signalhalter werden auch noch später an der Bremserbühne benötigt und sollten daher gut verwahrt werden. Die Rangierergriffe unter der PB werden später durch etwas schmälere ersetzt.



Die Stirnprofile sollten, anders als auf diesem Bild, noch weiter gekürzt werden, nämlich bis zur Höhe knapp oberhalb der waagerechten Leiste. Um der neuen Bühne etwas mehr Halt, als durch eine ausschließliche Klebung zu verleihen, habe ich noch zwei Stück dickeren Drahtes in der alten PB verankert. Alle anderen entstandenen Löcher wurden mit Spachtelmasse verschlossen und später überlackiert.



An der Roco Bühne werden die zwei Rastnasen abgeschnitten, die zwei runden Zapfen jedoch stehen gelassen, desweiteren muss der Bereich unterhalb der Trittstufen etwas erweitert werden. Um hierfür ein genaues Maß zu haben sollten man sich zunächst der neuen Unterkonstuktion der Bühne widmen. Sie besteht aus der MS PB aus dem Weinert-Satz 9254 auf etwa 24 mm gekürzt und alles entfernt was noch dran war, sowie den Puffersockelplatten, z.B. 8596, sowie den üblichen Weinert Puffern. Diese habe ich mit 1 mm Kunstoffplatten komplett hinterklebt für eine bessere Stabilität. Darauf dann noch zwei Blöcke mit etwa 4 mm Tiefe und variabler Breite. Danach wird das Gebilde dann solange befeilt, bis es sauber unter die Bühne passt.

Nun kann man die Bohrungen in den beiden Blöcken anbringen, entsprechend den Zapfen, die man in der alten PB angebracht hat. Die Bühne wird noch mit den beiden Signalhaltern versehen, die vorher an der Stirnwand befestigt waren. Die Rangierergriffe unterhalb der PB habe ich aus 0,4 mm MS-Draht, etwas schmäler als die Originale, gebogen. Normalerweise nehme ich hier 0,3 mm Draht, aber der dickere passt besser zu den anderen.



Hier der finale Testzusammenbau. Jetzt muss noch ein wenig Farbe dran. Mehr davon in den nächsten Tagen.


Grüße

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RE: Variationen vom Gmms60 von Rivarossi Abschluss (01.11.15)

#7 von Iceman , 01.11.2015 13:37

Abschluss

Hier nun noch Fotos des lackierten Ergebnisses.



Auf den folgenden beiden Bildern kann man außerdem noch die korrigierten Positionen und Befestigungen des Last- sowie des GP-Wechsels sehen. Da ich sie dafür sowieso alle entfernen musste, habe ich sie auch noch so zusammengestellt, dass nun je 3 Wagen die Stellung P/beladen und G/unbeladen zeigen. Darüber hinaus ist der seitliche Signalhalter einheitlich an das den Bremsumstellhebeln abgewandte Ende des Wagens gewandert.





Ergänzung: Um den Wagen später auch wieder mit der Bühnenseite kuppeln zu können, muss der Normschacht verlängert werden. Dafür gibt es von Weinert mit der Art.Nr. 8647 einen entsprechendes Distanzstück. Das muss ich aber auch erst noch bestellen. An der Verpackung muss später noch ein wenig am Styroporeinsatz geschnitzt werden, damit genügend Platz für die neue Bühne ist.


Grüße

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