RE: MäTrix Druckgas-Kesselwagen: Segelohren angelegt (26.04.2016)

#1 von Iceman , 08.01.2012 15:53

Hallo zusammen,

während meinem Weihnachtsurlaub ist mir die Packung mit diesen 5 Wagen "zugelaufen". Bei Märklin laufen sie unter der Artikelnummer 46456, bei Trix unter der Nummer 24112. Die Wagen sind bis auf die Achsen und die Betriebsnummern baugleich. Bis auf ein paar Details sind sie auch recht gut gelungen. Das größte Manko ist in meinen Augen jedoch die MäTrix-typische Hochbeinigkeit. Diese musste also dringend behoben werden. Da es sich ja um Drehgestellwagen handelt, sollte es eigentlich ja auch nicht das ganz große Problem sein, am Ende wurde es jedoch etwas aufwändiger, als erwartet.

Hier zunächst mal ein Vergleich der Höhendifferenz eines unveränderten Wagens mit der Köf II von Lenz.



Die Drehgestelle (DG) lassen sich recht einfach entnehmen, indem man den zweigeteilten Zapfen mit einer Pinzette zusammendrückt und das DG nach oben abzieht. Danach sollte man auch die Achsen ausbauen um diese bei den Arbeiten nicht zu beschädigen.

Zu bearbeiten sind die zwei seitlichen Buckel sowie die ringförmige, geschwungene Auflagefläche. Beide sollte knapp einen Millimeter abgetragen werden. Ich benutzte dazu verschieden Schlüsselfeilen. Um nicht zu viel abzutragen ging ich schrittweise vor und probierte laufend, ob noch alles korrekt funktionierte, insbesondere die Beweglichkeit des DG, sowohl in der Länge, als auch seitlich. Wichtig ist auch darauf zu achten, die Form des mittleren Rings in etwa beizubehalten. Auf den Bildern ist links das bearbeitete und rechts ein Original-DG zu sehen.




Während der Arbeiten stellte sich heraus, dass die Kulissenführung durch das Abtragen der Buckel etwas viel Spiel nach unten bekam und herauszurutschen drohte, sobald man die Wagen anhob. Während sie auf dem Gleis standen, machte dies keine Probleme. Also musste ich die seitliche Führung der Kulisse abdecken. Dies geschah durch ein kleines Stück Pappe, welches ich auf die Führung aufklebte. Diese lässt sich bei Bedarf einfach entfernen und später auch wieder anbringen. Das Kuppeln funktioniert übrigens auch mit den umgebauten Wagen und Roco-Universalkupplungen noch einwandfrei.



Vorsicht sollte man bei der Handhabung der Kulissenführung walten lassen. Sollte sich nämlich eine der Federn der Kulisse aus der Halterung am Wagen lösen, wie es bei mir einmal geschah, könnte es etwas umständlich werden, diese wieder zu befestigen, da man von oben nicht herankommt um den Ring der Feder wieder richtig einzuhängen. Daher durfte ich anschließend den gesamten Wagen auseinandernehmen.


Zu guter Letzt musste ich dann bei Fahrversuchen noch feststellen, dass die Wagen nach dem Umbau etwas schwerer laufen als vorher. Grund dafür ist ein leichtes Schleifen der Spurkränze der inneren Achsen am Untergestell. Bei dem immensen Gewicht der Wagen, kann dies natürlich einen großen Einfluss auf den Rollwiderstand des Zuges haben. Nach einem Austausch der Radsätze gegen welche mit RP 25 Spurkränzen und ebenfalls 10,5 mm Durchmesser an der Lauffläche war nun auch dieses Problem gelöst. Es gibt aber noch eine zweite Möglichkeit dieses Problem zu beheben. Man kann die Träger, an denen die Spurkränze anstoßen, auch etwas dünner schleifen. Optisch ist das problemlos möglich, da diese von außen nicht einsehbar sind.


Anschließend noch zwei Bilder des Endzustandes, im Vergleich zur Lok bzw. zum Originalzustand.




Zu tun bleibt aber auch noch einiges. Zum einen könnte man die Bühnengeländer noch mit einem Skalpell abziehen um sie etwas filigraner erscheinen zu lassen. Aber auch die 40 mm weit ausladenden, und damit jedes Lichtraumprofil sprengenden Trittstufen der Bremserbühne, bedürfen noch einer Überarbeitung. Mir scheint die gesamte Bühne ein wenig zu breit (32 mm) geraten zu sein. An anderen Wagen misst diese meist so zwischen 26 und 28 mm in der Breite.


Grüße

Matthias

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RE: MäTrix Druckgas-Kesselwagen: Segelohren angelegt (26.04.2016)

#2 von Stefan Walter , 13.01.2012 21:17

Hallo Matthias,

besten Dank für deinen Beitrag und dafür, dass du mich an dieses Wagenset erinnert hast (*)!

Ich besitze auch einige dieser Druckgaskesselwagen und war schon am überlegen, wie ich sie tieferlege. Vielleicht eine andere mögliche Herangehensweise wäre es, den Steg mit der Drehgestelllagerung sauber, nahe am Drehgestellrahmen auszusägen und ca. 1 mm tiefer wieder einzukleben (vorausgesetzt dieser Kunststoff lässt sich vernünftig kleben). Damit möchte das Herumschnitzen an den geschwungenen Auflageflächen vermeiden und eventuell die Gefahr, dass hier später was klemmt. Falls Dir etwas einfällt, wie man die Handbremsbühne am elegantesten schmäler bekommt, wäre ich auch für einen Tipp dankbar.

(*) Mir gefällt dieser 62 m²-Typ vom Aussehen her sehr gut, aber eigentlich interessiert mich nur der "Ruhr Stickstoff AG"-Wagen wegen seinem angeschriebenen Ladegut "Ammoniak" und eventuell noch der gelbe Shell-Wagen. Haben die anderen Wagen mal wieder "nur" Propan als Ladegut angeschrieben? Falls ja, hier könnte MäTrix doch wirklich mal auf "Propylen" oder "Butadien" wechseln!


mit freundlichem Gruß
Stefan Walter


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RE: MäTrix Druckgas-Kesselwagen: Segelohren angelegt (26.04.2016)

#3 von Iceman , 14.01.2012 15:01

Hallo Stefan,

Ladegut ist, wie du schon geschrieben hast, bei allen Wagen, außer dem Ruhr-Stickstoffwagen, Propan.

Das Kleben dieses Kunststoffes, der häufig für die Fahrwerke von Wagen benutzt wird, gestalltet sich meist schwierig. Das habe ich schon bei anderen Umbauten feststellen müssen. Und derart stumpfe Klebungen, ohne zu verzapfen oder ähnliches, war mir zu risikoreich. Inzwischen habe ich alle 5 Wagen entsprechend umgebaut und obwohl ich das freihand gemacht habe, hatte ich eigentlich keine Probleme mit klemmenden Drehgestellen. Lediglich an der Leichtläufigkeit der Wagen muss ich noch etwas "feilen". Möglicherweise wäre eine Erleichterung der Wagen um 20-30 Gramm hilfreicht?

Zu den Bühnen fällt mir im Moment nur ein, eventuell die von Kuswa für den Piko-Kesselwagen zweckzuentfremden: Kuswa Die würde aufgrund ihrer Eckigkeit diesem Vorbild etwas näher kommen.

PS: Es war meine erste Tieferlegungsaktion. Ich wollte erstmal etwas üben, bevor ich mich an die V90 von Trix herantraue. Die steht schon ein paar Tage auf meiner ToDo-Liste.


Grüße

Matthias

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RE: MäTrix Druckgas-Kesselwagen: Segelohren angelegt (26.04.2016)

#4 von Arno , 15.01.2016 13:29

Hallo Tieferlegungs-Fans,

die Puffer des von Matthias tiefergelegten Wagens liegen noch geringfügig höher, als es der unteren Grenze der NEM-Norm entspricht. Wenn man den nach der Methode von Matthias tiefergelegten Gaskesselwagen unmittelbar mit Fahrzeugen kuppelt, deren Pufferhöhe dieser unteren Grenze entspricht, fällt das auf. Es hat mich gereizt, festzustellen, ob da noch was geht. Und es geht. Für Interessenten:

viewtopic.php?f=27&t=133123

Gruß
Wilhelm


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RE: MäTrix Druckgas-Kesselwagen: Segelohren angelegt (26.04.2016)

#5 von Iceman , 21.04.2016 14:34

Ein weiteres Ärgernis dieser Wagen sind die zu breiten Bühnen und abstehenden Trittstufen.

Zur Orientierung dienten mir die Bilder ähnlicher Wagen bei Epoche 3 auf den Bildseiten 28+29: Link sowie die Galerie von Kaminski-Hameln.

Inzwischen habe ich ein paar Umbausätze (hg271) von Kuswa für den Piko Kesselwagen erhalten. Als Ergebnis bleiben auch ein paar Teile übrig, wie z.B. der zweite Satz Trittstufen und auch die Zettelkästen, die bei MäTrix nur aufgedruckt sind. Und natürlich die komplette Bühne des Piko-Kesselwagens. Diese wurde noch mit den zwei Signalhaltern von Weinert (8261) verfeinert sowie im hinteren Bereich durch die zwei abgetrennten und angepassten Bügel der alten Bühne ergänzt. Die Rangierergriffe unter den Puffern bestehen aus 0,3mm Draht.

Die vorderen Seilösen habe ich entfernt, diese sind eh etwas derb und auch beim Vorbild gab es da unterschiedliche Varianten, wie die Bilder zeigten. Man könnte übrigens auch die Bühne aus dem Umbausatz direkt verwenden. Diese ist natürlich wesentlich feiner (fast zu fein für den Rest des Wagens) und hat die Signalhalter, in einer moderneren Form, bereits an den Zwischenstegen des Bühnengeländers angebracht.





Die Bühne, als auch die äußeren Abmessungen der Trittstufen sind nun jeweils etwa 3 mm geringer, außerdem befinden sich die Stufen nun in einer für Preiserlein erreichbaren Höhe. Der Wagen durchfährt auch so umgebaut den R3 von Roco (~420mm). Jetzt fehlen nur noch bezahlbare große Puffer.


Grüße

Matthias

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RE: MäTrix Druckgas-Kesselwagen: Segelohren angelegt (26.04.2016)

#6 von Iceman , 26.04.2016 14:19

Zum vorläufigen Abschluss noch 2 Bilder fertig lackiert. Später habe ich mich aber doch noch dazu entschlossen die Seilösen zu entfernen. Wo erforderlich ersetze ich sie durch was feineres, selbst gebogenes aus alten Heftklammern, welche aus im Querschnitt rechteckigem Draht bestehen.



Grüße

Matthias

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2ndreality hat sich bedankt!
 
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