RE: Eigenbau Stellpult

#1 von hajoscho ( gelöscht ) , 08.10.2010 11:09

Hallo und Guten Morgen zusammen,

aufgrund einiger Nachfragen, möchte ich mein Eigenbau-Stellpult (ohne konkretes Vorbid) vorstellen. Ich bin mir im Klaren darüber, daß dies in der Zeit der Digitalisierung und PC-Steuerungen etwas antiquiert wirkt. Trotzdem einige Bilder und Erklärungen:

Die Oberfläche besteht, nicht wie ursprünglich geplant aus Kunststoff, sondern aus einer Hartfaserplatte - jetzt MDF Platte - von 3 mm Stärke. Ich hatte die billige Platte zum Testen genommen, sie gefiel mir aber so gut, daß ich es so gelassen habe.
Die Linien sind aus 3 mm breiten selbstklebenden Zierlinien aus dem Bastelbedarf.
Die Beschriftung wurde auf dem PC vorgenommen und auf selbstklebende Folie gedruckt und dann aufgeklebt. Anschließend wurde mehrmals mit Klarlack die Oberfläche lackiert. Mehrere Arbeitsgänge immer wieder dünn mit einer Schaumstoffwalze. Die Platte wurde dann mehrere Tage im Heizungskeller durchgetrocknet. Dann konnte gebohrt und die Schalter und LED eingesetzt werden. Schalter und andere Sachen sind aus dem Elektronikhandel. Jeder einzelne Anschluß wurde dokumentiert und jede Lötstelle hat eine Nummer, die zeigt von wo die Leitung kommt und wo sie hingeht. Insgesam über 300 Positionen.

Die vier Trafos zur Fahrstromversorgung liegen unter der Abdeckplatte, weil es sich um verschiedene Märklin Bauarten handelt. Bedient werden sie von oberhalb der Platte mit folgender Vorrichtung.
Durch die Stellpultplatte habe ich Löcher gebohrt, die genau über den Drehmittelpunkten der Trafobedienknöpfe liegen. In diese Löcher wurden Achsführungen für 6 mm Achsen aus dem Elektronikhandel eingebaut.
Danach habe ich aus 6 mm Gewindestangen vom Baumarkt Achsen gefertigt. Am unteren Ende der Achse habe ich mit Muttern U-förmige Metallprofile angebracht, die nach unten offen sind und über die Betätigungsknöpfe der Märklin Trafos passen. Auf diese Achsen habe ich oberhalb der Stellpultplatte die Betätigungsknöpfe für die Trafos angebracht. Die Abstände zwischen Stellpultplatte und darunter liegende Trafos wurden mit Distanzstücken, U-Scheiben o.ä. ausgleichen. Zur besseren Wartung wurde die Stellpultplatte mit Scharnieren versehen. Die Platte lässt sich so nach oben klappen und die Betätigungsknöpfe schwenken ebenfalls nach oben von den Trafos weg. Beim Herunterlassen der Platte braucht man nur noch darauf zu achten, dass die Knöpfe und Trafos in Grundstellung sind. Durch diese Methode erhält man ein sauberes Bild und kann große Einschnitte oder Aussparungen in der Stellpultplatte vermeiden. Die untenstehende Skizze soll diese Methode verdeutlichen.
Möglicherweise ließen sich mit Kardanischen oder biegsamen Wellen Achsen herstellen, wenn die Platz- verhältnisse dies verlangen würden.
Die Funktionen der unter der Platte liegenden Trafos werden durch Leuchtdioden angezeigt. Rot, wenn die Trafos mit Netzspannung versorgt werden und Grün, wenn die Fahrspannung eingeschaltet wird. Die für den Fahrtrichtungswechsel der Loks erforderliche Überspannung wird durch eine „Siemens Verdopplungsschaltung“ erzeugt und über einen Taster, der beim Betätigen den normalen Trafostrom unterbricht, eingespeist. Ein zuverlässiges Umschalten der Loks – bei alten Schätzchen auch ohne Bocksprung – ist so möglich.


Die Trafos sind für die Hauptstrecke, Hauptstrecke Bahnhofsbereich, Nebenstrecke und Bahnbetriebswerk.
Durch einen vielpoligen Kippschalter kann ich den kompletten Bahnhofsbereich zusammenschalten und mit dem selbstgebauten Handregler bedienen. Im gesamten Bahnhofsbereich kann ich rangieren und Loks durch abschaltbare Bereiche abstellen.






















Schöne Grüße

Hans


hajoscho

RE: Eigenbau Stellpult

#2 von volvospeed ( gelöscht ) , 11.10.2010 12:40

Sehr saubere Sache, gefällt mir richtig gut. *Top

Ich habe mir so was in der Art auch gebaut, allerdings nahm ich als Grundplatte 5mm Makrolon und brushte diese von der Rückseite. Zuerst die ganze Beschriftung und Schienenverlauf, dannach hinterlegte ich das Ganze in weiß.


volvospeed

RE: Eigenbau Stellpult

#3 von Morzi , 12.10.2010 19:31

Habt ihr beide wunderbar gemacht!

@hajoscho: bei einer möglichen Fehlersuche wirst wohl nur du durchblicken, oder?
Antiquitiert ist sowas noch lange nicht! Ich kenn´ eine Anlage in Wien, bei der mehrere
solche Schaltpulte verbaut sind. Ist eine analoge Modellbahn, alles funktioniert reibungslos! Weiches Anfahren und Abbremsen usw. usf.
Es funktioniert auch ohne teures Digitaldingsbums!

Gruß
Martin


Spielbahner


 
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RE: Eigenbau Stellpult

#4 von Christian Noetzel , 13.10.2010 00:25

Zitat
Ich bin mir im Klaren darüber, daß dies in der Zeit der Digitalisierung und PC-Steuerungen etwas antiquiert wirkt



Dem ist mit Nichten so: Es gibt sogar Modellbahner, die sich trotz gut funktionierender Rechnersteuerung zusätzlich ein GBS an die Anlage (bzw. den X-Bus) klemmen, damit auch mal Besuch an der Anlage spielen kann ohne dass vorher eine 8-stündige Einweisung in die Rechnersteuerung erfolgt ist

Das ganz etwas kleiner und mit überschaubarem Innenleben:




Die zu sehenden blauen Schalter (1 x um) sind später für die Steuerung von klappbaren Kadee-Magneten vorgesehen und im momentanen Ausbaustadium noch nicht angeschlossen. Für die Ansteuerung wird eine zweite Platine benötigt, da die momentan verwendete auf Impulsbetrieb durch Taster ausgelegt ist.

Gruß,
Christian


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RE: Eigenbau Stellpult

#5 von hajoscho ( gelöscht ) , 13.10.2010 11:27

Hallo Martin aus Wien,

die Fehlersuche ist bei mir ganz einfach. Siehe Textauszug:

Jeder einzelne Anschluß wurde dokumentiert und jede Lötstelle hat eine Nummer, die zeigt von wo die Leitung kommt und wo sie hingeht. Insgesamt über 300 Positionen.

Die Lötleisten und Anschlüsse wurden fotografiert und dort mit Nummern versehen. Ich brauche nur ein Foto danebenzuhalten und die Nummern ablesen.

Beispiel:



So geht das immer weiter bis Position 386.

Schöne Grüße

Hans


hajoscho

RE: Eigenbau Stellpult

#6 von volvospeed ( gelöscht ) , 13.10.2010 12:40

Auch ne gute Variante.

Ich habe das mit Kabelbinder gelöst. Heißt Fahrstraßen haben gelb Kabelbinder, Beleuchtung rote usw. Zusätzliche kommen dazu noch verschiedene Farbkombis der Kabel. Meine Anlage ist ja nicht so groß daher hab ich auf so einen Kabelplan verzichtet


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RE: Eigenbau Stellpult

#7 von steve1964 , 14.11.2010 10:31

hallo Hajoscho und Christian,

danke für die super gute Darstellung,

ich greife mir demnächst mal Werkzeug, Elektrik und einen Sack Zeit ( Weihnachtsfeiertage )
und baue so ein kleines Schaltpult.

erst dachte ich an Multiplex als Deckplatte, Acrylglas( Plexiglas ) hatte ich auch in Erwägung gezogen,
doch wenn ich die Blechplatte sehe, werde ich doch eher darauf zurückgreifen.

Die Platte oben auf dem Stellwerk von Christian ist doch eine Weißblechplatte aus dem
Baumarkt ? hatte neulich dort so ein gesehen, vom Preis her noch vertretbar.
Sieht auch schick aus.

wie ist das eigentlich farblich beim Vorbild geregelt ?
welche Farben stehen für Gleisbesetztanzeigen ?
welche für freigeschaltete Fahrstrassen?

Hatte mal ein Stellwerk bei einem Bahnübergang von innen gesehen ,
da waren wandernde Gleisbesetzt - Bilder
( ich glaube in Glühlampen .- Gelb )
so waagrechte Striche entlang der dargestellten Streckenabschnitte,
von denen bei Durchfahrt immer ein paar leuchteten, die " Lichterkette "
wanderte dann entsprechend der Bewegung des Zuges.

So was würde natürlich super cool auf dem Gleisbild der Modellbahn aussehen.
Ich könnte mir allerdings vorstellen daß da ein paar Kilometer Kabelaufwand mehr zur Debatte stehen,
weil es sich ja beim Analogbetrieb um lauter einzelne Lämpchen handeln würde, die alle die jeweilige
Position rückmelden würden.

Hat jemand so eine Variante schon mal an einer Modellbahn gesehen oder fotografiert ?

Grüße Steve


Ich baue, also bin ich.


 
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RE: Eigenbau Stellpult

#8 von jimknopf , 14.11.2010 19:22

Hallo Steve!

Zitat von steve1964
wie ist das eigentlich farblich beim Vorbild geregelt ?
welche Farben stehen für Gleisbesetztanzeigen ? ==> ROT
welche für freigeschaltete Fahrstrassen? ==> GELB


Die farbliche Antwort auf Deine Frage steht im Zitat.

- im Folgenden sind die Fachbegriffe unterstrichen -

* * * * * * * * * *

Das Interesse an Gleisbildstellpulten hier im Forum hat bemerkenswert zugenommen; daher möchte ich einige Einblicke in das Vorbild geben.

Das abgebildete Fachbuch ist nicht einfach zu bekommen, nicht billig und sehr gehaltvoll. Was da drin steht, müssen angehende Fahrdienstleiter (Abkürzung: Fdl) wissen, sonst fallen sie durch die Prüfung.
Im Anhang befindet sich der Musterstelltisch eines Musterstellwerkes.



Man erkennt den grundsätzlichen Aufbau:
- am oberen Rand befinden sich die Gruppentastenblöcke mit speziellen Tasten, die für bestimmte Bedienhandlungen erforderlich sind; die Blöcke sind der Funktion entsprechend farblich gekennzeichnet
- auf der restlichen Fläche ist der Gleisverlauf schematisch dargestellt

Wichtig: das Gleisbild ist IMMER gerade und verläuft waagerecht! Es gibt weder Bögen noch Kringel noch Loopings noch irgendetwas anderes!

Abzweigstellen sind Besonderheiten. Die Gleislinien werden zweimal um jeweils 45 Grad abgewinkelt und laufen dann zunächst senkrecht zu den restlichen Gleislinien ein kurzes Stück nach oben oder unten. Entweder ist genug Platz auf dem Tisch, dann schwenken sie wieder in die Waagerechte zurück und laufen dort parallel zu den Stammgleisen weiter, oder die Fortsetzung erfolgt auf einer Seite des Stelltisches oder auf einem separaten, eigenen Stelltisch.

Da beim Vorbild jeder Fdl nur eine begrenzte Streckenlänge auf seinem Tisch hat, ist das kein Problem. Der "Anschluß" liegt in der Regel auf dem Stelltisch des nächsten Fdl im Nachbarstellwerk. Bei der Modellbahn gliedert man den Stelltisch entweder in mehrere Abschnitte, dann erhält man ein zentrales Stellput für die ganze Anlage, oder man baut an mehreren Stellen Einzelstellpulte auf - was allerdings in der Bedienung ungünstiger ist.


Stellwerke von Siemens und Lorenz unterscheiden sich nicht nur in Form und Größe der Stelltischfelder, sondern auch in der Gestaltung der Symbole und der Anordnung von Meldern und Tasten:


Damit sowohl Aufbau als auch Beschriftung der selbstgebauten Stelltische möglichst authentisch gelingt, hier die Tischfelder der wichtigsten Fahrwegelemente:


* * * * * * * * * *

Zitat
Hatte mal ein Stellwerk bei einem Bahnübergang von innen gesehen ,
da waren wandernde Gleisbesetzt - Bilder
( ich glaube in Glühlampen .- Gelb )
so waagrechte Striche entlang der dargestellten Streckenabschnitte,
von denen bei Durchfahrt immer ein paar leuchteten, die " Lichterkette "
wanderte dann entsprechend der Bewegung des Zuges.


Zunächst sind die Gleismelder (in Gleisabschnitten) und Stellungs- und Überwachungsmelder (bei Weichen) dunkel.

Wenn der Fdl eine Fahrstraße einstellt, läuft diese ein, das heißt: die einzelnen Fahrwegelemente - Weichen, Sperrsignale, wenn nötig auch Gleissperren, sowie die Flankenschutzeinrichtungen - verschließen sich in der erforderlichen Stellung. In den freigegebenen Gleisabschnitten leuchtet die Spurausleuchtung auf; in GELBer Farbe. Dann verriegelt sich die Fahrstraße, und der quadratische Fahrstraßenfestlegemelder leuchtet auf. Erst danach kommt das entsprechende Hauptsignal in die Fahrtstellung.

Besetzt jetzt die Zugfahrt die Fahrstraße, ändert sich die Farbe der Spurausleuchtung in ROT. Dies geschieht Abschnitt für Abschnitt, sobald der erste Radsatz in einen Freimeldeabschnitt hineinfährt. Sobald der letzte Radsatz einen Freimeldeabschnitt verlassen hat, erlischt dessen Spurausleuchtung, und der Abschnitt ist wieder dunkel.

Zur Verdeutlichung ein Auszug aus dem Musterstelltisch:



Die Spurausleuchtung der Fahrstraße ist gelb, ganz rechts besetzt soeben eine Fahrt den ersten Freimeldeabschnitt, welcher in Rot leuchtet.

Ausgangspunkt ist selbstverständlich ein freies Gleis. In ein besetztes Gleis kann keine Fahrstraße gestellt werden, da Zugfahrten besonders hohen Sicherungsgrundsätzen unterliegen. Das Rangieren in besetzte Gleise ist natürlich möglich, aber dafür gelten ganz andere Betriebsregeln, Fahrgeschwindigkeiten und auch andere Signale.


Zitat
So was würde natürlich super cool auf dem Gleisbild der Modellbahn aussehen.
Ich könnte mir allerdings vorstellen daß da ein paar Kilometer Kabelaufwand mehr zur Debatte stehen,
weil es sich ja beim Analogbetrieb um lauter einzelne Lämpchen handeln würde, die alle die jeweilige
Position rückmelden würden.


Du hast recht: WÜRDE. Beim Vorbild baut man die Freimeldeabschnitte zwar so lang wie möglich, aber wenn es technisch nötig ist, kann eine einzelne Weiche ein eigener Freimeldeabschnitt sein.
Die Belegtmeldung auf der MoBa ist sowieso ein Kapitel für sich; überlege Dir diesen Aufwand bitte sehr gut.


Zitat
Hat jemand so eine Variante schon mal an einer Modellbahn gesehen oder fotografiert ?


Ja. Gesehen. Verkehrsmuseum Nürnberg, Schauanlage H0, mit Lorenz-SpDr-Stw.
In den Schränken an den Wänden sitzen einige Tausend Relais.


Zitat
ich greife mir demnächst mal Werkzeug, Elektrik und einen Sack Zeit ( Weihnachtsfeiertage )
und baue so ein kleines Schaltpult.


Na, dann: FF - Fiel Fergnügen !


*************************
Viele Grüße, Reiner


 
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RE: Eigenbau Stellpult

#9 von Nero ( gelöscht ) , 06.12.2010 18:56

Hallo,
ich bin auch am Basteln und dabei der alten Modelleisenbahn auf dem Dachboden neues Leben einzuhauchen. Die Loks werden digitalisiert um den Mehrzugbetrieb zu erleichtern, die vielen kleinen Märklin Stellpulte für Weichen und Signale werden durch ein möglichst kompaktes Gleisstellpult ersetzt. Weichen werden mittels Schiebeschaltern bedient (Schaltstellung = Weichenlage), die Taster stellen die Signale um und die Duo-LED daneben zeigt die Signalstellung. An wichtigen Stellen gibt es Gleisbesetztmeldungen.



Mein Stellpult im Bau. Ich denke es ist sehr kompakt und übersichtlich, deckt aber nur einen Teilbereich der Anlage ab.


Uwe


Nero

RE: Eigenbau Stellpult

#10 von histor , 10.12.2010 00:15

Stellpulte für Analogbahnen werden sicher immer ein Kompromiss sein zwischen Vorbildtreue und Praktikabilität. Meines steht im Januar zur Realisierung an. Wichtig ist auf jeden Fall eine saubere Dokumentation der Anschlüsse mit logischem Bezeichnungssystem (bei mit 3-stellig; 100-er = Fahrstrom, 200-er = Licht, Signaldioden, Stellstrom-Rückleitung, Relais, 300-er = Weichen rechts, 400-er = Weichen links zum Beispiel). Das einmal in einer Excel-Tabelle ausgedruckt gibt dann schon die Übersicht und auch die Disziplin beim Verkabeln.


Freundliche Grüße
Horst
viewtopic.php?f=64&t=50018


 
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RE: Eigenbau Stellpult

#11 von Weissbart , 02.03.2013 22:59

Hallo Zusammen,
ich will mich bei meiner Anlage mindestens für den Schattenbahnhof (mit den M-Gleisen) auch an einem Selbstbau-Stellpult wagen.
Es muss ja nicht gleich eine Digitale Steuerung sein, wie ich sie 2007 auf einem Bahnsteig im Berliner HBF vom Monitor fotografierte sein...



Da habe ich verfolgen können, wie mein verspäteter Zug langsam näher kam...

GRuß
W-Bärtle


 
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RE: Eigenbau Stellpult

#12 von Weissbart , 13.04.2014 13:51

Hallo Zusammen,
hier mal ein Modellbahn-Stellpult aus Spanien, anläßlich eines Besuches im Eisenbahnmuseum in Madrit. Es ist schon etwas in die Jahre gekommen, wie es sich für ein Museum gehört...



Aber auch ein Original im Museum könnte Modellbauideen beflügen...



Gruß Bärtle


 
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RE: Eigenbau Stellpult

#13 von Rio , 14.04.2014 01:18

Na, wenn ihr schon dabei seid:

So sieht mein Stellpult aus. Alle Dekoder/Melder/Relais im Stellpult konzentriert. Verbindung zur Anlage über nummerierte Patchkabel. (Mit Excel Tabelle geordnet, dokumentiert) Interne Verdrahtung auch mit "Drähten" aus Patchkabeln u, ä. Die meisten Kabel kommen von der Anlage, gehen an eine Kontaktleiste und auf der anderen Seite angelötet zu den Schaltern/Leds

Material: Von Oben: Aufkleber (Plakat, Plastikfolie, gedruckt und auf Autocad erstellt) auf 1 mm Aluplatte geklebt, die ("lose") auf 10 mm MDF Platte liegt. Auf der Unterseite dieselbe Folie nochmal, gespiegelt und mit den Namen der Weichen Signale, etc.

Besetztmelder: gelbe LED; Weichenpos. gelbe LED, DKW duo-Leds Gelb/grün, Signale rot/grün Duo-LED, Taster in der gleichen Farbe, Taster für Weichenstrassen gelb, durchgehende Weichenstrassen weiss, Entkupplungsgleise blau.

Verteiler im Stellpult ist eine Holzleiste, Rillen mit der Kreissäge gefräst und einen Kupferdraht rein : (+) weiss, (-) Schwarz, Gelb = Licht, Rot = ECoS, Grün = Booster, Braun = Masse







Inzwischen ist das GBS innen voller geworden. Die Fotos aus dem Innenleben sind von Sept. 2012, die Draufsicht von heute.

Viele Grüsse,

Klaus


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RE: Eigenbau Stellpult

#14 von ZoomBee ( gelöscht ) , 01.06.2015 00:33

Hallo zusammen,

meint ihr ein Gleisbildstellpult sieht auf Holzoberfläche auch gut aus?


ZoomBee

RE: Eigenbau Stellpult

#15 von klein.uhu , 01.06.2015 00:51

Warum nicht? Wenn es ordentlich gemacht wurde.

Einfacher ist es aber (auch Änderungen!), wenn man das Gleisbild am Rechner erstellt und ausdruckt, z.B. auf Folie oder auch auf Papier (das man dann aber fixieren sollte, z.B. mit Klarlack wenn es preiswert sein soll).

Gruß klein.uhu


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RE: Eigenbau Stellpult

#16 von Rio , 01.06.2015 01:09

Aber wahrscheinlich ist es nicht ganz einfach, die Schalter auf einer Holzplatte zu befestigen. Schalter und Diodenhalter sind meistens für dünne Platten ausgelegt...

Viele Grüsse,
Klaus


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RE: Eigenbau Stellpult

#17 von klein.uhu , 01.06.2015 01:44

Das kommt auf die Dicke der Platte an. Bei 10 mm Massivholz mag das stimmen.
Aber es gibt auch 3-5 mm Sperrholz oder Faserplatte, die reichen bei den üblichen Flächen einer normalen Modellbahnanlage durchaus, was Steifigkeit betrifft. Das habe ich auch so gemacht.

Fassungen / Halter für LED kann man sich sparen, einfach die Bohrung etwas kleiner als die LED machen und sie klemmt fest im Loch, notfalls hilft ein Tropfen Heißkleber. Das macht auch die nötigen Löcher etwas kleiner, spart Platz wenn es eng wird. Dann passen auch mehrere 3mm LED im Abstand von 2-3 mm nebeneinander, z.B. bei Signalen.

Statt Tastern verwende ich Messingnägel, die mit einem Stift + Kabel als Betätigung funktionieren. Nur bei Schaltern oder Tastern mit Hebelbetätigung braucht man mehr Platz.

Das ist natürlich kein Super-Gleisbildstellpult, sondern nur die Version des kleinen Mannes, aber preiswert und einfach zu bauen. Wer digital schaltet, benutzt so oder so ein Gleisbild auf dem Bildschirm, mit Gleisbesetztausleuchtung und so weiter.

Gruß klein.uhu


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RE: Eigenbau Stellpult

#18 von volkerS , 01.06.2015 19:07

Hallo Zusammen,
ich stehe derzeit vor dem Problem, dass ich ebenfalls ein Gleisbildstellpult bauen muss.
Die Anforderung ist seitens des künftigen Besitzers, dass es wie ein SpDrS60 aussehen soll.
Erste Idee war die Komponenten von Erbert zu nehmen. Dies scheidet allerding aus, da dieses Pult
für eine 5, 7,25-Zoll Gartenbahn ist und im Freien benutzt wird. Wegen Transport usw. benötige ich eine
geschlossene Oberfläche. Auch müssen nur Signale geschaltet werden.
Ich habe mir die erforderlichen Gleisbildsymbole von der Seite von Ebert abgespeichert. Nach dem Wegschneiden der Bestellnummern konnte ich
mit Win Paint das Gleisbild zeichnen Das Bild zeigt eine Hälfte des Bahnhofs. Hier sind wegen des Richtungsbetriebes keine Ausfahrsignale erforderlich.

Das ganze wird mit zweiseitigem Klebefilm auf einer 4mm Dibond-Platte (zweiseitig dünne Aluplatte mit Kunstoffkern) montiert und dann mit einer Schutzfolie versehen.
Volker


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RE: Eigenbau Stellpult

#19 von spitzenlicht , 01.06.2015 19:17

Hallo,
Ein Bedienpult, "Super" im Detail und auch noch "Sauber" installiert. Meines Erachtens kann es sich sehen lassen

Bin beeindruckt, es steckt viel Arbeit darin, eine gute Arbeit von Klaus !

Nur "Nebenbei" Mein's über Jahrzehnte altes Material aus dem eheemaligen Werk für Signal- und Sicherungstechnik Berlin, Modell "Telesig", speziell für die Modellbahn mal "Exportiert".

Habe die ersten Teile 1970 unter vielen "Umständen" erworben und ständig erweitert - baue gegenwärtig etwas um - und heute noch voll auf meiner Anlage voll in Betrieb. Alles Handarbeit, alle Teile als Einzelteile, ect.


Die Ansteuerung erfolgt, wie damals per Relaisbaugruppen, so auch bei mir in der Anlage ( jedoch keine damaligen Relaisbauteile )


Die restlichen Baugruppe wurden über Platinen bzw. spezielle angefertigte Teile für die Anlagensteuerung installiert. z.Bsp.


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neTTe Grüße
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RE: Eigenbau Stellpult

#20 von Weissbart , 01.06.2015 22:30

Hallo zusammen,
da stehe ich als Nichtelektroniker nur mit offenem Mund staunend davor. So wie ich Nürnberg auch bei der dortigen Modellanalge stand - auch wenn sie schon etwas historísch scheint - als ich den Relaischrank klacken hörte (davon habe ich kein Bild gemacht). Aber das Stellpult erinnert mich stark an das Modell oben:


... Wie schön einfach ist da das Gleisbild auf der CS2 - aber ich kann verstehen, dass ein Selstbau schon eine andere Ebene darstellt.
Ich habe Respekt davor und Hochachtung!
Bei meinem
Bärtle


 
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RE: Eigenbau Stellpult

#21 von hansi057 , 06.06.2015 20:32

Hallo Manne
Diese Schaltpaneele kenne ich als Industrieprodukte in Rüdersdorf im Zementwerk wie auch im ehemaligen
Chemiewerk. (Alles ehemals DDR). Damit wurden die Anlagen gesteuert. Und du hast das alles vor dem
Untergang bewahrt. Glückwunsch!


Freundliche Grüße
Hansi


 
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RE: Eigenbau Stellpult

#22 von spitzenlicht , 07.06.2015 00:21

Hallo.

Zitat von hansi057

. wurden die Anlagen gesteuert.....



Stimmt, ganze Rangierbahnhöfe wurden damit überwacht und damit echt, realistisch die einzelnen Streckenabschnitte geschalten.

Ich war damals, Ende der 60-iger Jahre - blutjunger MOBA-Fan - davon so angetan, dass dieses Gleisbild "Ursprung" meines Schaltpultes wurde - unter bestimmten Beziehungen zum WSSB auch bekommen habe - und noch heute Grundlage für meine analoge Steuerung des Bahnbetriebswerkes ist. Teilweise findet man bei Ebay unter " Gleisbild Telesig " noch Teile !
Wen es interessiert, hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:WSSB.svg
sind auf dieser Web-Seite die entsprechenden Info's gem.: WSSB_Gleisbildstellwerke.pdf - Gleisbildtisch Seite 4 und 5 ( Bild 2, 3, 4 ) zu sehen.

Ist alles Geschichte, lebt aber bei mir weiter, ohne !


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neTTe Grüße
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RE: Eigenbau Stellpult

#23 von Dome2907 , 14.12.2015 19:51

Hallo Stummis!

Erstmal ein rießen Lob für eure Sellpulte! Da wird man sofort neidisch ops: .

Ich habe nur eine kleine Anlange mit ca 12-14 Weichen (Ist noch nicht ganz fertig). Bisher habe ich die Weichen über die Stellpulte von Märklin geschaltet (72710). Allerdings finde ich das optisch nicht sehr ansprechend.

Meine Idee war nun folgende:


Der graue Punkt soll ein Taster sein, grün und rot soll für LED´s stehen.
Als Taster dachte ich an sowas:

https://www.conrad.de/de/drucktaster-250...-st-705012.html

LED´s sollten dann sowas sein:

https://www.conrad.de/de/led-bedrahtet-r...oduct%20Details

Soll nun mein Zug abbiegen drücke ich den Taster, an der "Hauptstrecke" leutet nun die rote LED auf, am Abzweig die grüne LED.

Meine Frag ist nun ob das mit diesem Taster so funktioniert und was für Widerstände brauche ich für die LEDs?

Vielleicht kann mir jemand auf einen Zettel einen Schaltplan zeichnen ops: ?

Desweiteren möchte ich ein Entkupplungsgleis einbauen. Nun habe ich da schon zu gelesen das diese teuflischen Dinger nicht Dauerstrom haben dürfen da sie sonst schnell kaputt gehen. Kann ich also den gleichen Taster wie oben beschrieben benutzen oder sollte es ein anderer sein?

Wäre super von euch wenn mir jemand helfen könnte .

Grüße und Danke,
Dominik


Grüße aus Nordhessen,
Dominik



 
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RE: Eigenbau Stellpult

#24 von Rio , 16.12.2015 19:01

Hallo Dominik,
habe gerade Deine Frage gelesen und bin mal schnell zur Anlage gelaufen. Leider habe ich alle Pläne vom Stellpult weggeworfen, da ich das Stellpult entsorgt habe. konnte also nicht mal schnell alles scannen und einstellen.
Werde nachher mal sehen, was ich an Plänen noch im Computer habe.

Nur mal vorab: Die Schalter gibt es auch bei anderen Händlern für Bruchteile des Preises. Ich selbst habe, ich möchte fast sagen, hunderte, davon zum verschenken. Allerdings erst im Februar, wenn ich nach Spanien fahre.
Die Leds sind OK.

Bei den Weichen: warum so kompliziert? Eine gelbe Led auf jedes Gleis. Dahin wo die Fahrt geht, ist die LED an.
Der Anschluss erfolgt genau wie die Beleuchtung in deinem Stellpult von Maerklin. Schraub auf und schau rein. habe ich auch so gemacht.

ich habe noch ein paar Fotos vom Bau vom Stellpult gefunden. Da kann man eigentlich ganz gut sehen, was ich gemacht habe. Zusammen mit meinem Beitrag oben.

Die DKW sind mit einer grünen, einer gelben und zwei bicolor grün/gelb gemacht. Kann man auch auf dem Foto erkennen.
Mein altes Stellpult war vieeel kleiner, so etwa 30 x 30 cm, aber dann sind mit der Zeit die Finger dicker und die LEDS und Schalter kleiner geworden, da habe ich dann ein grösseres gebaut.












Die Signale sind Bicolor und die gelbe LED davor ist Gleisbesetztmeldung.

Anstatt eine Diode pro LED habe ich alle LEDs an einen gemeinsamen Brückengleichrichter gelegt.

Wenn noch Fragen sind, einfach melden, auch per PN.

Frohe Weihnachten (hier bei 34 Grad im Büro und über 40 unterm Dach bei der Anlage)
Klaus


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RE: Eigenbau Stellpult

#25 von Dome2907 , 16.12.2015 22:42

Vielen Dank für die Antwort und die schnellen Bilder!

Dann werde ich in den kommenden Tagen mal den Elektrofachmarkt in meiner nähe besuchen und nach Schaltern und LED´s fragen. S
Sind die Widerstände für alle LED´s gleich?

Wo hast du die tolle Platte für dein Stellpult her? Sieht bedruckt aus?


Grüße aus Nordhessen,
Dominik



 
Dome2907
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