Umbau einer Re482 Märklin Hobby-Lok auf weisse LED und Schweizer-Lichtwechsel
Ich weiss ja, dass diese Lok von Märklin eine „Budget“-Lok ist, aber sie ist in Sachen Beleuchtung derart primitiv gemacht, billiger geht es nicht mehr, ausser man würde gar keine machen… Die Lichter der Lok leuchten immer nur in Fahrtrichtung, hinten ist es dunkel, kein Schlusslicht, nichts. Das wollte ich abändern und es gelang mir auch, wenn auch mit einigem Aufwand!
Zuerst einmal das Material beschaffen. Es braucht eine neue Platine mit Decoder mit MTC21 Schnittstelle. Diese Platine bez. der ganze Umbausatz ist z.B. bei kokologgo.de erhältlich. Die Platine ist zusammen mit dem Motor verlötet und braucht daher etwas Geschick, um ausgewechselt zu werden. Leider entsprach die Lichtplatine überhaupt nicht meinen Vorstellungen, sie ist für einen Schweizer-Lichtwechsel nicht geeignet, da die unteren Lampen in Serie zusammengeschaltet sind. Also alle Drähte von der Decoder-Platine zu den Lichtplatinen ablöten und diese fortwerfen. Sie musste zuerst mühsam abgerissen werden, da sie angeleimt war. Nun kamen die Probleme: Woher nehme ich zwei solcher Lichtplatinen? Bei einem Händler in der Schweiz, wo ich sie bestellte, bekam ich nie etwas geliefert, das Geld bekam ich dann von Pay Pal nach einem Monat wieder rückerstattet… Also musste ich mir etwas einfallen lassen. Selber eine herstellen ist mir in meinem Alter nicht mehr möglich (die Hände zittern extrem, trotz Brille sehe ich im extremen Nahbereich schlecht, muss eine Lupe nehmen). Also bestellte ich verdrahtete SMD-LED`s von Conrad Electronic mit der Bestellnummer 156616, sie geben ein schönes, weisses Licht ab.
Nun mussten auf jeder Seite der Wand, an der die Lampen hingehören, an den richtigen Stellen je 6 Löcher gebohrt werden. Ich hatte nur einen 1mm- Bohrer zur Hand, es dürften auch 0,8mm Löcher sein, sofern man einen solchen Bohrer hat. Das Bohren geht gut mit einem Dremel mit Spannfutter. Die Drähte vorsichtig in die Löcher führen und die LED‘s mit einem Tropfen Sekundenkleber befestigen. Die Drähte der linken und oberen LED’s können gleich zusammen gelötet werden. In die längere Zuleitung, das ist der Pluspol, noch einen Widerstand von 1 Kilo Ohm einlöten. Die Minuspole aller LED‘s können ebenfalls gleich hinter dem Lampenbrett zusammengelötet werden. Separat müssen also die rechten und die oberen LED’s verdrahtet werden, für einen Schweizerischen Lichtwechsel. Da es genügend Platz hat, habe ich auch hier je einen gleichen Widerstand eingelötet. Die Lötstellen mit Schrumpfschlauch schützen und schrumpfen, über die Drähte einfach auch noch einen Schrumpfschlauch ziehen, ohne zu schrumpfen. Kleiner Tipp: Einige LED’s mehr bestellen, als man gerade braucht, mir sind einige kaputt gegangen, die Drähte brechen sehr schnell ab am LED-Körper!
Die linken und oberen Lampen kommen an die Lampenausgänge vorne und hinten, die rechten Lampen je an einen Aux-Ausgang.
So sieht das als Nahaufnahme aus. Die Spuren auf dem Lampenbrett sind noch vom Leim der Originalplatine.
So sieht die fertig verdrahtete Lok aus
Nun muss nur noch der Decoder programmiert werden, das Funktionsmapping ist nicht allzu schwierig zu realisieren. Ich habe gleich noch das Parklicht, also vorne und hinten die rechte Schlussleuchte, einprogrammiert. Die LED’s mussten kräftig gedimmt werden, auf diese Art könnte man also (ohne Dimmung) Scheinwerfer realisieren, für mich kein Thema. Noch ein Tipp für das Motortuning: Habe die Standard-Einstellungen genommen und aber die Lastregelung auf 60% zurückgenommen. Die Lok fährt fantastisch auf diese Art! Verwendet habe ich übrigens einen ganz normalen Lok Pilot 4 von ESU.
Das ist das Schlussresultat, für mich ein gelungener Umbau!
Hier ist gut ersichtlich, dass nun tatsächlich auf beiden Seiten das Licht brennt!