Liebe Mitglieder von Stummi´s Modellbahnforum, ich hoffe, Ihr könnt mir bei einem großen Problem helfen:
Ich möchte meine alte 44er (Artikelnummer 3027, ein 35 Jahre altes Kommunionsgeschenk) wieder reaktivieren.
Ich habe diese vor Jahren von einem Fachbetrieb auf Digital umbauen lassen, d.h. über den Umbausatz 60904 wurden Umschaltrelais, Motor (jetzt also ein Gleichstrommotor) ... etc ausgetauscht und ein Decoder 60902 eingebaut.
Leider mußte ich das damalige Digital-Startset wieder verkaufen, sodaß die Lok wieder "nur" mit einem uralten Trafo analog ihre Runden fuhr, was aber auch sehr schön anzusehen ist (Ich war auch mal jung!).
Nun möchte ich die Lok auf einer einfachen eingleisigen Strecke auf einem eigenen Wandregal pendeln lassen und habe mir von der Fa. Lauer/Mondial eine (analoge) Wechselstrom-Pendelzugautomatik gekauft. Beim ersten 'Pendeln' ist mir der Märklin-Decoder prompt während einer Entgleisung abgeraucht. Ich habe danach einen neuen Decoder gekauft - Uhlenbrock An/Di 75320 - und in die Lok eingebaut. Nun habe ich folgende Phänomene:
1. Die Pendelzugsteuerung erkennt in den Halteabschnitten die Lok (als Stromverbraucher) nicht und regelt somit auch nicht die Fahrspannung runter - die Lok knallt ungebrenst gegen den Prellbock und "dreht durch". Ich habe mir aus einem alten Schleifer, Radsatz und einem Brawa-Glühlämpchen eine Testeinrichtung gebaut. Wenn ich damit über die Gleise "fahre" erkennt die Automatik sofort die Lampe als Stromverbraucher, regelt die Spannung bis auf "0" herunter (d.h. die Lampe dimmt langsam ab), nach einigen Sekunden (=eingestellte Aufenthaltszeit) gibt es einen Lichtblitz (=Umschaltimpuls) und das Lämpchen beginnt langsam bis zur vollen Helligkeit zu strahlen. Also alles wie es sein soll - Verdrahtungsfehler scheinbar ausgeschlossen.
2. Im analogen Betrieb (nur Trafo direkt am Gleis) kann ich die Lok nicht mehr langsam anfahren bzw. abbremsen. Im Digitalbetrieb würde ich sagen, daß eine sehr hohe Anfangs-/Minimalgeschwindigkeit eingestellt ist, sodaß die Lok recht schnell losbraust. Vorher konnte ich die 44er langsam anfahren und abbremsen lassen. Gibt es trotzdem eine solche Einstellung, die auch im Analogbetrieb greift ? Oder eine andere Erklärung bzw. Fehlerbehebung ?
Hängen beide Phänomene ggfs. von derselben Ursache ab ?
Habt ihr ggfs. eine Erklärung hierfür bzw. Erfahrungen mit Pendelzugsteuerung und/oder Uhlenbrocks 75320 ?
Zusammenfassung: Du betreibst eine BR 44 (3027) HLA, mit Uhlenbrock Andi (75320 = MM Format) mit einer analogen Wechselstrom-Pendelzugsteuerung PZS 100 von mondial-braemer.de (Systeme Lauer) im Analogbetrieb.
Nach Schilderung, daß die Lok ungebremst weiterfährt und nicht beeinflusst werden kann, habe ich den Verdacht, daß der Decoder nicht im Analogbetrieb arbeitet, sondern auf Digital umgeschaltet wurde. (Fahrtrichtungsimpuls = 8s für Wechsel von Analog auf Digital und zurück).
Schaue mal auf der Homepage von Uhlenbrock unter der zutreffenden Decoderbeschreibung, sofern Du die Originalbeschreibung nicht mehr hast. Die Anleitung kannst Du dort als Pdf downloaden: hier
Der Decoder muß in den Analogmodus zurückgesetzt werden, dann sollte es funktionieren.
Evtl. ist der Umschaltimpuls der PZS zu lange. bitte Testen!
Ich habe die Einstellungen gemäß deiner Überlegung überprüft und geändert - leider ohne Erfolg. Der Decoder ist neu vom Fachhändler und lt. beiliegender Bedienungsanleitung ist im digitalen Betriebsmodus (des Decoders) auf analogen Anlagen nur ein eingeschränkter Betrieb, d.h. keine Änderung von Geschwindigkeit und Fahrtrichtung, möglich. Wenn ich mittels langem Umschaltimpuls (8 sec) auf Digitalmodus umschalte, kann ich die Lok auf meiner analogen Strecke überhaupt nicht mehr ansprechen - sie bewegt sich und reagiert überhaupt nicht. Nach erneutem Umschalten in den Analogbetrieb ist sie prinzipiell fahrbar. Lider sind dann wieder die ursprünglich beschriebenen 'Macken' zu beobachten.
Der Umschaltimpuls der PZS ist nicht signifikant länger als bei 'normalem' manuellen Umschalten per Trafo-Drehknopf. Auf keinen Fall jedoch solange, daß der Betriebsmodus des Decoders umgesetzt werden könnte.
Eine Anfrage per E-Mail bei Uhlenbrock ergab nur eine standardisierte Antwort, d.h. Achselzucken per Textbaustein. Finde ich ganz schwach !
#4 von
Harry Lorenz
(
gelöscht
)
, 24.08.2007 08:06
Hallo Joachim
ZitatEine Anfrage per E-Mail bei Uhlenbrock ergab nur eine standardisierte Antwort, d.h. Achselzucken per Textbaustein. Finde ich ganz schwach !
Tja bei Uhlenbrock hat man den Eindruck, als wüssten sie selber über ihren eigenen Produkte nicht Bescheid.
So ging es mir (und vielen anderen IB-Anwendern) mit meiner intellibox. Auf Fragen zu den automatischen Resets haben die auch keine Ahnung.
ZitatHmm - muß ich nun doch dumm sterben ??
Wenn du dich weiter mit Uhlenbrockprodukten beschäftigst, dann wird es wahrscheinlich so sein.
Tipp: Wenn du was Gescheides haben möchtest, das auch funktioniert, dann baue in deine Lok wieder einen 60904 Gleichstrommotor mit einem passenden und tauglichen Decoder ein.
ja, zunächst wollte ich natürlich wieder einen MÄ60902 einbauen. Die Tatsache, daß mir dieser jedoch bei der ersten Entgleisung unter Verwendung der PZS abgeraucht ist, hat mich dann doch davon abgehalten.
Die PZS verlangt gemäß Hersteller nach einem reinen MM-Decoder, also keinen 'multiprotokolligem' ! Nach meinen Recherchen für einen solchen für Gleichstrommotoren kam dann als Fremdfabrikat nur dieser Uhlenbrock in Frage. Nach Kauf und Blick in das Fettgedruckte der Betriebsanleitung mußte ich jedoch feststellen, daß auch dieser eine Entgleisung, Kurzschluß o.ä. wohl nicht überstehen wird...
Könnt Ihr mir denn ggfs. einen guten, robusten Decoder (nur MM, für DC-Motor) empfehlen ? Wie gesagt, ich nutze keinerlei Digitaleigenschaften sondern will prinzipiell nur analog vernünftig fahren und das Bocksprungrelais ersetzen.
Hallo, so ein Decoder ist der Tams LD-G-11 und der kostet auch nur 13,95 € mit Litzen versehen 15,95 €. Ich habe diesen allerdings nur probeweise im analogen Modus gefahren (habe nur MS). Grüße Heinz
wie schaut es denn mit der PZS aus, wie alt ist diese (Garantie).
Bestünde denn die Möglichkeit, diese zurückzugeben oder in die analoge DC-Steuerung des gleichen Herstellers umzutauschen ?
Da Du ja eine eingleisige Strecke hin- und herfährst, besteht doch die Möglichkeit, die Lok ohne Decoder als reine Gleichstromlok mit Mittelleiter zu betreiben. Dann hast Du Lichtwechsel, keine Decoderprobleme bei Entgleisung und eine stets fahrbereite Hintergrundanlage.
du versorgst mich ja mit bärenstarken Ideen - vielen Dank !
Die PZS habe ich einem Bekannten abgekauft - verläßlich und o.k. Je mehr ich über deinen Vorschlag der Gleichstromvariante nachdenke, umso besser gefällt mir diese. Bräuchte ich denn tatsächlich nur die eingehenden Stromkabel von Schleifer und Achsen an die Motorkontakte löten ? Kein Widerstand, Kondensator oder Drossel o.ä. ? Und hierzu parallel die Beleuchtung ? Dann wäre weniger ja in meinem Falle mal wieder mehr ...
Andererseits ist der Ansatz mit den zwei Schleifern auch sehr interessant. Vielleicht wird hier ja die PZS in die Irre geführt, indem über den ersten Kontakt/Schleifer die Besetztmeldung kommt, die PZS ihren Ablauf beginnt und kurz darauf der zweite Schleifer nochmals die Trennstelle zur Hauptstrecke überbrückt ... Vielleicht war das gar auch der Grund für das Abrauchen des Märklin 60902, indem über den zweiten Schleifer immer noch Strom der Hauptstrecke in den Decoder gepumpt wurde !
Ich werde zunächst mal einen Schleifer abklemmen und es erneut probieren.
@Harry und @Heinz : Die Decoder von Tams und Märklin werde ich je nach Entscheidung (s.u.) berücksichtigen. Klar ist der genannte von Märklin ein reiner MM, ich hatte aber nach dem Defekt die Befürchtung, daß dieser mit der PZS nicht funktioniert und wollte einen anderen probieren. Andere Mütter haben auch schöne Töchter ...
Ich werde jetzt abwägen müssen, ob ich den Schritt zum Gleichstrom mache und in eine DC-PZS investiere oder einen anderen MM-Decoder kaufe.
Schade - morgen habe ich keine Zeit. Aber ich werde Euch auf dem Laufenden halten.
Nichtsdestotrotz würde ich mich über weitere Beiträge von all Euch 'Stummis' zu meinem Problem freuen. Ihr seid wirklich eine große Hilfe !
bezüglich deiner Frage, ob eine Weiche im Spiel war, hatte ich gerade vergessen zu antworten. Beim Defekt des Märklin-Decoders war keine Weiche eingebaut. Bei der geplanten Pendelzugstrecke sollte schon an einem Endpunkt eine Weiche installiert werden - aber nur, um dort noch ein paar alte Waggons zu parken. Die 44 soll nicht in diesen abzweigenden Abschnitt einfahren. Alles recht einfach und eigentlich sinnlos. Eben nur im Rahmen nostalgischer Sentimentalitäten ...
Ich verwende M-Gleise mit Pukos.
Wie war denn deine Idee/dein Gedankengang bzgl. der Verwendung einer Weiche ?
#12 von
wolfgang58
(
gelöscht
)
, 24.08.2007 22:03
Zitat von JOJO63Wolfgang,
bezüglich deiner Frage, ob eine Weiche im Spiel war, hatte ich gerade vergessen zu antworten. Beim Defekt des Märklin-Decoders war keine Weiche eingebaut. ... Die 44 soll nicht in diesen abzweigenden Abschnitt einfahren. Alles recht einfach und eigentlich sinnlos. Eben nur im Rahmen nostalgischer Sentimentalitäten ...
Ich verwende M-Gleise mit Pukos.
Wie war denn deine Idee/dein Gedankengang bzgl. der Verwendung einer Weiche ? Viele Grüße Joachim
Hallo Joachim, die Weiche führte mich gedanklich zu den zwei Schleifern. Wenn ich BR 44 höre, denke ich zuerst an die E 44 (die ich habe). Erst beim Vergleichen der Art.Nr. fiel mir auf, daß es sich ja um den Dampfer handelt. Und dieser gehört zu den relativ wenigen Loks, die zwei Schleifer haben. Und eben diese alten Loks haben öfter Kurzschlüsse auf Weichen verursacht. Und dann der Gedanke an die Trennstelle ... auch eine große Gefahr für manche Zentralen im Digitalbetrieb.
Also Du hast geschrieben, daß Du Deine PZS getestet hast. Gehen wir mal davon aus, daß sie in Ordnung ist.
Ich müsste noch einen elektronischen Umschalter für AC Analogbetrieb mit DC Motor haben (Polwendeschalter mit Umschaltimpulsauswertung).
Den werde ich am Sonntag mal suchen und testen. Dann bräuchtest Du keinen Decoder und hättest die einfachste Lösung.
das Problem ist unter anderem fast jeder Decoder, weil kein Ohmischer Verbraucher.
Aber, du hattest getestet: Ich habe mir aus einem alten Schleifer, Radsatz und einem Brawa-Glühlämpchen eine Testeinrichtung gebaut. Wenn ich damit über die Gleise "fahre" erkennt die Automatik sofort die Lampe als Stromverbraucher, regelt die Spannung bis auf "0" herunter (d.h. die Lampe dimmt langsam ab), nach einigen Sekunden (=eingestellte Aufenthaltszeit) gibt es einen Lichtblitz (=Umschaltimpuls) und das Lämpchen beginnt langsam bis zur vollen Helligkeit zu strahlen. Also alles wie es sein soll
Und was spricht dagegen, du lötest die in der Lok vorhandene Glülampe nicht an den Decoder, sondern vor dem Decoder, also direkt an den Schleifer an.
Deine Pendelsteuerung erkennt die Glühlampe und gibt den Umschaltimpuls. Der Decoder erkennt diesen und schaltet um. Nur ob der Decoder die langsam abfallende b.z.w. ansteigende Spannung als langsamer/schneller richtig auswertet, das müßtest du noch testen.
Wenn die Pendelsteuerung geregelte Pulsweite anstatt geregelter Wechselspannung ausgibt, dann dürfte das mit (fast) keinem Decoder funktionieren.
Das mit den zwei Schleifern dürfte nichts ausmachen.
#14 von
wolfgang58
(
gelöscht
)
, 25.08.2007 15:47
Hallo tron24,
Du trägst (zumindest für mich) neue Gedanken vor, denn ich bin davon ausgegangen, daß den Herstellern die Problematik mit den Decodern bekannt ist, da diese ja schon annähernd -zig Jahre auf dem Markt sind.
Hast Du (oder jemand anders) schon entsprechende Erfahrungen gemacht ?
Das Thema mit der PWM ist ja auch das Thema beim Fahrgerät von Märklin, das ja diese Möglichkeit auch anbietet, aber das mit ziemlicher Sicherheit alle Dekoder tötet.
Meiner Meinung nach, sollte man das ganze Thema mit dem Dekoder und einer analogen Steuerung sterben lassen. Wenn dann entweder den Vorschlag mit Gleichstrom oder mit einer diegitalen Steuerung.
Übrigens ist mir nicht so ganz klar, wie ein Dekoder abrauchen kann, wenn es am Eingang der Lok, also vor dem Dekoder, einen Kurzschluß gibt.