[kellerbahner]

Hallo Forum,

nach einer ganzen Weile Sendepause, die aber immer von stillem und fast immer ehrfürchtigem Mitlesen und -gucken hier im Forum geprägt war, traue ich mich jetzt mal wieder aus der Deckung.

Da es bei mir platztechnisch mit einer größeren Anlage noch etwas dauern wird, verlege ich mich gerade auf den Modulbau und kleine Alterungen, Umbauten und das Supern (letzteres sicher etwas hochtrabend für das, was ich versuche) von Fahrzeugen und Gebäuden. Ich werde versuchen, in loser Folge zu zeigen, was in meinem Keller so entsteht.

Nachdem ich hier im Forum bereits meine ersten Güterwagen-Alterungen gezeigt habe viewtopic.php?f=27&t=59293 , ist heute meine erste Alterung eines Personenwagens fertig geworden.

Es handelt sich um einen alten 1:100 Mitteleinstiegs-Steuerwagen von ROCO, den ich sensationell günstig in der Bucht geschossen habe. Er soll zusammen mit einem Umbauwagenpaar vor einer BR 78 laufen. Insgesamt also ein dankbares Anfängerobjekt.

Jetzt erstmal die Bilder, entschuldigt die mäßige Qualität, dieses Jahr muss die alte Digicam noch durchhalten, dann kommt eine neue mit Macro-Funktion her.









So weit, so unspektakulär. Als Vorlage dienten Vorbildfotos. Insgesamt hat das Modell Folgendes hinter sich:

Wagen komplett zerlegt
Sitzbereich, Gepäckraum und Steuerabteil farblich gestaltet, im Steuerabteil Führerstand selbst gebastelt und eingebaut (auf den Bildern leider nicht zu sehen), Preiserlein platziert und zum Abschluss noch ein rotes Fahrrad in den Gepäckraum systematisiert
Pufferbohle auf der Steuerabteilseite nach Demontage der Roco-Kupplung aus der Restekiste aufgebaut (Polystyrol-Streifen als Basis, Kupplungshaken, Bremsschläuche, Heizschlauch und Stecker ergänzt und lackiert
Wagenbasis und Drehgestelle in mehreren Gängen mit der Airbrush behandelt, erst mattschwarz, dann mit einem Tamiya XF52/XF64-Mix (danke an Forumsmitglied Stahlbahn!) und dann partiell wieder mattschwarz, Hebel farbig abgesetzt
Seitenwände im unteren Bereich ebenfalls mit dem Tamiya-Mix bearbeitet, Griffstangen und Türhebel mit silbernem Edding nachgezogen, Ausbesserungsstellen mit Tesafilm-Masken angebracht (hui, sind da manche in der Sonne hell! andere fallen dagegen kaum noch auf...)
Fehlendes Signalhorn auf dem Dach durch ein Weinert-Teil ergänzt, Dach in mehreren Gängen mit einem schwarzbraunen Wash behandelt, abschließend mit der Airbrush einen schwarzen Rußstreifen in die Mitte
und zu guter Letzt einen Mattlack-Überzug, damit alles so bleibt, wie es ist, Fensterputzen und ganz zum Schluss einen Wattestäbchen-Tupfer Gunze Sangyo H342 "Öl" auf jeden Puffer

An dieser Stelle möchte ich allen Meistern hier im Forum für ihre vielen Berichte und Bilder danken. All das hat mir Mut gemacht, auch einfach mal anzufangen. Auch wenn ich noch meilenweit von vielen hier entfernt bin und den Vorsprung wohl nie einholen werde.

Danke auch im Voraus für konstruktive Kritik und Rückmeldungen.

Viele Grüße und einen schönen Wochenstart
Gordon

[Stefan7]

Hallo Gordon, also ich finde den Wagen sehr gelungen.
Da hast du dir viel Mühe gemacht, mit einem tollen Ergebnis.
Wenn es dann kälter wird, dann werde ich mich auch mal an so etwas heran wagen.

Schöne Arbeit wirklich

Bester Gruß

Stefan7

[Madfatbat]

Hallo Gordon,

das ist doch mal ein sehr guter Anfang
Als Details könntest Du noch das Dach etwas einrußen (Muss aber nicht, Dächer gabs ja in allen möglichen Varianten, was die Patina angeht) und die Achslager etwas "einölen" um Akzente zu setzen.

Schaut aber sehr schick aus!

Beste Grüße,

René

[AWOppum1947]

Hallo Gordon,

ohne Dich kritisieren zu wollen-
betrachte mal die Lage der Trittbretter am Wagenende und die dazugehörenden Türen...

wenn Du den Wagenkasten um 180 Grad drehst, können Fahrgäste und Personal besser zu- und aussteigen.

Mit freundlichen HO-Grüßen
Franz

[kellerbahner]

Hallo zusammen,

und danke fürs Angucken und Rückmelden. Ich bin guten Mutes, bald wieder Neues präsentieren zu können. Das Wetter treibt einen ja wieder eher nach drinnen.

@ René:
Das Dach ist schon eingerußt, kommt aber in den bisherigen Fotos nicht so gut rüber. Ich habe mich am Vorbild orientiert, da hatten die Wagen oft diese unterschiedlich hohen Schmutzansätze an den Seiten (von der Waschanlage?) und einen kräftigen schwarzen Streifen durch die 78er am anderen Ende. Die Radlager sind jetzt geölt, das hatte ich tatsächlich vergessen... ops:

Hier noch ein Foto von vorne und vom Dach:


@Franz:
Danke für den Hinweis, aber genau da sieht man dann die Limitierung des relativ alten Modells: man kann das Wagenuntergestell nicht drehen, die Tritte sind überall ganz außen angebracht. Auch Nachmessen ab der Mitte der Mitteleinstiegstüren in beiden Richtungen ergab: man kann Wagenkasten und Untergestell nur genau so zusammensetzen, sonst sitzen die Mitteleinstiegstritte nicht mehr unter der Tür.

Viele Grüße und einen schönen Wochenstart
Gordon

[kellerbahner]

Hallo Forum,

etwas hat es dann doch gedauert, aber heute kann ich Euch mein nächstes Projekt vorstellen.

Et voilá:


Es handelt sich um eine PIKO BR 2016 der Steiermärkischen Landesbahn (STLB), die ich günstig in der Bucht gefunden habe. Das erschien mir ein gutes Objekt für meine erste Superung und Alterung einer Lok.

Wie Ihr seht, bin ich ein Fan eher kräftiger Betriebsspuren. Dem ein oder anderen mag das zu viel sein, mir persönlich gefällt es, zudem stehe ich ja noch am Anfang und arbeite bisher noch mit der No-Name-Billig-Airbrush, die bei dem Kompressor mit dabei war. Gehen wir einfach davon aus, dass die STLB 2016 in diesem langen Winter fast ständig vor Holz-, Hackschnitzel- und Kohlezügen im Einsatz war und gerade auf dem Weg in die Lokhalle am Heimatbahnhof ist.

Orientiert habe ich mich an einem Artikel in der MIBA Modellbahn-Praxis „Kleine Basteleien, große Wirkung“, in dem für genau diesen Loktyp eine Superung und Alterung vorgestellt wurde.

Aber der Reihe nach. Zunächst habe ich mir die beiden Fahrstände vorgenommen. Der hintere bekam ein heruntergelassenes Sonnenrollo aus einem Streifen Papier, der beidseitig mit hellgrauer Acrylfarbe eingefärbt wurde. Mittig unten wurde mit schwarzem Fineliner ein Handgriff angedeutet.
So sieht das dann aus:


Der vordere Fahrstand wurde anhand von Vorbildfotos farblich gestaltet, Türgriff und Bedienelemente mit verschiedenen Farben angedeutet. Das Innere des Gehäuses wurde hellgrau lackiert, damit alles etwas heller wird. Kleine, mit Mattlack fixierte Papierschnipsel stellen Streckenbuch und andere herumliegende Papiere dar. Die Lokführerfigur wurde in der Sitzhöhe angepasst und bekam etwas gefälligere Bekleidung. Die Jacke aus gefärbtem Papiertuch hängt ordentlich am (Sekundenkleber-) Haken. Dazu noch eine Tasche auf die Ablage:



Verändert wurde auch die vordere Pufferbohle. Hier zum Vergleich der Originalzustand:


Nach dem Abfeilen der gegossenen Kupplungsdarstellung wurden mit zwei PS-Streifen und Teilen aus der Roco-Restekiste Kupplung, Bremsschläuche und Steckdosen unter den Puffern mit Sekundenkleber fixiert. Danach erhielt der gesamte Unterbau der Lok mit der Airbrush einen einheitlichen Grauton (Revell Aqua „Steingrau“). Das Gehäuse hat dem gegenüber einen dunkleren Grauton, es entspricht aber durchaus Vorbildfotos, dass es mehrere Grautöne gibt. Zum Abschluss wurden die Hebel farblich abgesetzt.

Hier zwei Fotos zur Darstellung der Arbeitsschritte:



Das Gehäuse hat wie oben gesagt alterungstechnisch einiges auszuhalten gehabt. Die Lüftergitter wurden mit stark verdünnter schwarzer Farbe ausgelegt, das gesamte Gehäuse erhielt mehrere Überzüge mit schwarz-erdfarbenen Lasuren. Die Signalhörner wurden mattschwarz lackiert und das Dach erhielt einen Überzug aus Gunze-Farbe H 462 „Ruß“, der vor allem im Bereich der Auspufföffnungen stark auf die Seiten heruntergezogen wurde.

Nach dem Zusammenfügen von Unterbau und Gehäuse folgte das Einnebeln der unteren Bereiche mit dem bereits oben im Thread erwähnten Tamiya XF 52/64-Mix. Dann noch Mattlack zum Fixieren und ganz zum Schluss ein „Kuss“ auf die Puffer mit einem Wattestäbchen und Gunze-Farbe H 342 „Öl“.

Und so sieht das Ganze dann am Ende aus:




Anregungen, Kritik und Fragen immer gerne.

Viele Grüße und ein schönes Wochenende
Gordon

[Rocmarhag]

Das gefällt mir, schaut gut aus.[thumbup]

Ole

[straan]

Hallo Gordon,

auch mir gefällt Deine Arbeit ausgesprochen gut! Ich habe auch eine 2016 der Steiermärkischen Landesbahn, allerdings von Märklin . Weißt Du, ob die auch in Deutschland eingesetzt wird? Von Dir werde ich mir sicher noch etwas abschauen... . Die Lok, finde ich, ist überhauptnicht zu sehr gealtert. Ich freue mich sehr auf Deine nächsten Werke!!!

Straan

[schnuffi02]

guten Abend Gordon,

echt schöne Arbeiten, die du da zeigst - vor allem wenn man dann mal liest was du alles an so einem Wagen verändert hast. Da sieht man auch, daß du sehr schön ins Detail gehst.

Einfach toll - freue mich auf weitere Arbeiten von dir.

Schönen Abend und Gruß

Wolfgang

[kellerbahner]

Hallo zusammen,

vielen Dank für Eure Rückmeldungen - das nächste Projekt steht in den Startlöchern, sobald es etwas Vorzeigbares gibt, stelle ich es gerne hier ein!

@Straan:
Die STLB 2016 fährt nach meinen Recherchen in Vorbereitung der Alterung nicht in Deutschland. Die STLB bedient mit ihren 2016-Dieselloks wohl hauptsächlich nicht elektrifizierte Strecken in der Steiermark und den angrenzenden Regionen Österreichs. Hauptsächlich Güterverkehr, aber gelegentlich auch Personenzugleistungen. Bei Sonder-Personenzugleistungen kommen die 2016er wohl auch etwas weiter herum.

Meine Quellen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Steierm%C3%...he_Landesbahnen
http://www.steiermarkbahn.at/triebfahrzeuge/
http://www.bahnbilder.de/name/galerie/ka...pur-1435mm.html

Viele Grüße und schönen Sonntag
Gordon

[GuidoKr]

Hallo Gordon,

danke für Deine Anregungen hinsichtlich des Führerstandes. Ich hatte sowieso noch den Führerstand auf der Rechnung, nachdem der ICE2 bereits eingies abbekommen hatte (http://stummiforum.de/viewtopic.php?f=27&t=85403#p966639). Insbesondere die Tasche hatte es mir angetan.

Hier mal das Ergebnis:


Was mir aufgefallen ist war, dass die Figuren m.E. etwas zu groß sind. Ich habe die von Noch und der Lokführer wirkt, insbesondere wenn der Führerstand eingebaut ist, wie ein Riese. Zudem musste ich mit dem Skalpel noch einiges an Fett am Hintern "absaugen", damit er in seinen Sitz passt.

Grüße

Guido

[Heldvomerdbeerfeld]

Hiho auch!

Bitte da mach ich gschwind einen Gegenbesuch und - na servas - möcht meine 2016 gleich gegen deine Eintauschen!

Ganz ganz toll gelungen, wenn auch wie du schon sagst, teils etwas heftig. Ich hab mir das jetzt ein paar mal in Wr. Neustadt im Vorbeifahren angeschaut, die Loks sind in der Regel eigentlich nur mäßig verdreckt, vor allem natürlich rund um die Auspuffe/püffe - wer kennt die Mehrzahl von Auspuff?

Aber deine vollverrußte könnt ich gleich 1:1 vor meinen Kohlezug spannen. Der gehört auch dringend verrußt fällt mir da ein ^^

Ich hab übrigens bei der PIKO Lok lange überlegt, wollte sie eigentlich gegen eine Baugleiche von Roco austauschen. Die gäbs derzeit mit Sound für "nur" 180 Euro und grad rund um die Kupplungen liegen da Welten zwischen Piko und Roco. Aber dein Umbau sieht auch herrlich aus!

lieGrü

[Arno]

Zitat von kellerbahner

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Hallo Gordon,

ich finde, das Ergebnis kann sich sehen lassen. Mach weiter so.

Besonders die Bremsschläuche und weiteren Teile an der Pufferbohle werten das Modell extrem auf.

Allerdings hast Du dabei etwas übertrieben:
Eine Steckdose für die Mehrfachtraktion (die Teile, die Du unter beiden Puffern angebracht hast) ist bei allen infrage kommenden Loks höchstens einmal vorhanden und zwar unter dem (in Fahrtrichtung gesehen) linken Puffer. Und dann auch nur bei Loks, die für Mehrfachtraktion/Steuerwagenbetrieb ausgerüstet sind. Das sind beileibe nicht alle Dieselloks.
Ich kenne das Vorbild des Modelles nicht - eventuell ist es auch gar nicht für Mehrfachtraktion eingerichtet?
Dann sind beide Steckdosen fehl am Platz.

Viele Grüße
Wilhelm

[Stefan7]

Hallo Gordon,

ich schaue und staune immer wieder bei dir.
Sehr schön gemacht deine Modelle.

Einen Gruß wollte ich dalassen.

Begeisterte Grüße

Stefan7

[kellerbahner]

Hallo zusammen,

danke für Eure Rückmeldungen! Fotos meiner nächsten Bastelei (Superung / Alterung BR 189 von Piko) sind gemacht, ich bin nur noch nicht zum Texten gekommen. Weiteres folgt bald.

@Michael:
Danke für das Lob. Und ganz ehrlich: mir würde es auch gut gefallen, meine 2016 auf Deinen schönen Modulen vor einem langen Ganzzug zu sehen...

@Wilhelm:
Auch danke fürs Lob und natürlich auch für den Hinweis. Auf den Vorbildfotos von 2016ern habe ich des Öfteren auf beiden Seiten diese Stecker gesehen, z. B. hier: http://www.bahnbilder.de/bild/oesterreic...vg77263-am.html
Die Stecker, die ich verwendet habe, sind natürlich etwas größer als das, was man auf den Fotos sieht - aber etwas anderes gab meine Restekiste nicht her...

@Stefan7:
Freut mich, wenn es Dir gefällt! Das ist immer die beste Motivation.

Viele Grüße und eine gute Restwoche
Gordon

[Arno]

...................
@Wilhelm:
Auch danke fürs Lob und natürlich auch für den Hinweis. Auf den Vorbildfotos von 2016ern habe ich des Öfteren auf beiden Seiten diese Stecker gesehen, z. B. hier: http://www.bahnbilder.de/bild/oesterreic...vg77263-am.html
Die Stecker, die ich verwendet habe, sind natürlich etwas größer als das, was man auf den Fotos sieht - aber etwas anderes gab meine Restekiste nicht her..................

Hallo Gordon,

ich kann auf dem von Dir verlinkten Foto unter dem (in Fahrtrichtung) rechten Puffer nur eine Steckdose für die Zugsammelschiene (u.a. Stromversorgung) erkennen. Die Situation unter dem linken Puffer ist nicht so deutlich wiedergegeben. Daher kann ich dort nicht klar erkennen, ob etwas und wenn ja, welches Teil, montiert ist.
Die erkennbare Steckdose ist in dem von Dir verwendeten ROCO-Teilesatz leider nicht enthalten.

Trotzdem - das Modell hat durch Deine Arbeiten deutlich gewonnen !


Viele Grüße
Wilhelm

[kellerbahner]

Hallo zusammen,

wie versprochen zeige ich Euch heute meine nächste Bastelei: eine Superung / Alterung von PIKO´s BR 189, die ich wiederum ziemlich günstig in der Bucht gefunden habe. Zunächst vorab: auch für den regulären Preis ist das ein klasse Modell dieses Loktyps. Detaillierung und Bedruckung sind tadellos und genügen meinen Ansprüchen, nur die Stromabnehmer und die Pufferbohle, die in dieser Preisklasse logischerweise etwas einfacher ausfallen, müssen bei mir dran glauben.

Als erstes habe ich die Stromabnehmer gegen den für dieses Modell von Sommerfeldt angebotenen Satz ausgetauscht, um die Optik auf dem ansonsten in meinen Augen sehr gut dargestellten „Dachgarten“ zu verbessern.

Da ich bisher im Forum keinen Baubericht hierzu gefunden habe, möchte ich Euch hier mein Vorgehen schrittweise beschreiben.

Gleich am Anfang der mitgelieferten Anleitung heißt es: „Bitte Zeit und Geduld aufbringen!“ Um es vorweg zu nehmen: ganz so schlimm war es dann nicht, die Anleitung ist hilfreich und es dauert gar nicht sooo lange.

1. Schritt: Gehäuse abbauen und die Stromabnehmer abbauen. Links die originalen Stromabnehmer, rechts alle Teile des Sommerfeldt-Sets. Die sehen schon mal recht gefällig aus. Auf dem Dach deutlich erkennbar dabei die runden Erhöhungen um die Bohrungen, die nachher noch ein Problem werden sollten (zumindest ein ästhetisches!):


2. Schritt: die schwarze Hilfstraverse mit den vier Löchern wird aufgelegt und in das Loch am langen Ende wird ein Isolator eingesteckt. Danach legt man die Traverse auf und richtet das Loch an der Spitze des Dreiecks mittig aus. Hier entsteht dann mit einem 1,7mm-Bohrer das neue Schraubenloch:


3. Schritt: Die Befestigungsschraube wird von oben in das aufgebohrte Loch gesteckt:


4. Schritt: so fixiert werden die Löcher an den beiden äußeren Spitzen mit einem 1,3mm-Bohrer vergrößert. Dabei muss man wirklich aufpassen, dass sich die Traverse nicht dauernd verschiebt, da die ursprünglichen Löcher nur ganz leicht versetzt sind:


5. Schritt: Befestigungsschraube wieder herausnehmen und nun die Unterlegscheibe mittig über dem aufgebohrten Schraubenloch platzieren:


6. Schritt: Isolatoren mit dem langen Ende an den beiden Spitzen in die Traverse stecken, die Distanzhülse auf der Traverse über dem Schraubenloch platzieren, den Stromabnehmer auf die drei Isolatoren stecken (dabei aufpassen, dass die Distanzhülse nicht abhaut!) und dann den Stromabnehmer von unten festschrauben, fertig:


Soweit, so unbefriedigend – denn das Ganze baut jetzt sogar noch höher als der ursprüngliche Stromabnehmer. Und der ist ja gegenüber dem Vorbild schon ordentlich „aufgebockt“:


Das ist mir eindeutig zu hoch, auch durch farbliches Kaschieren der Traverse wird es optisch für mich nicht besser. Was tun? Ich entscheide mich, die runden Erhöhungen um die Löcher zu entfernen. Dafür nehme ich den Teil des Daches, auf dem die Dachausrüstung und die Stromabnehmer montiert werden, ab (wird nur durch die Schrauben der Stromabnehmer fixiert). Dann werden zuerst Teile der Dachausrüstung demontiert, damit sie nicht kaputt gehen. Danach entferne ich die Überstände vorsichtig von der Seite mit einem Skalpel:



Überall da, wo jetzt das Schwarz des Plastiks zu sehen ist, wird mit einem passenden Grauton (Revell Nr. 77) nachgearbeitet:


So sieht das Ganze dann ohne Hilfstraverse, Unterlegscheibe und Distanzhülse aus:


Und siehe da - im Vergleich zum ursprünglichen Stromabnehmer - es wird "flacher":


Mich packt der Ehrgeiz: die Stromabnehmer werden mit Sekundenkleber befestigt, ich verzichte ganz auf die Schrauben. Das neue Schraubenloch soll wegen der Optik wieder verschwinden, ich fülle es mit etwas Spachtelmasse und ziehe diesen auf beiden Seiten bündig ab. Zum Glück hatte ich erst an einem Stromabnehmer dieses neue Loch gebohrt:


Und wieder mit grauer Farbe nacharbeiten…



Da der obere Teil des Gehäuses jetzt nicht mehr durch die Schrauben der Stromabnehmer gehalten wird, muss das Ganze festgeklebt werden:


Das Ergebnis mit wieder montierter Dachausrüstung und allen vier Stromabnehmern:


Fazit:
Die neuen Stromabnehmer sehen schon sehr viel besser aus und wirken durch die verschiedenen Schleifstücke authentischer. Aber ganz ehrlich: das tun sie in meinen Augen vor allem auch durch die alternative Befestigungsart, durch die die filigranen Isolatoren erst so richtig zur Geltung kommen.
Natürlich muss das jeder selbst entscheiden: aber bedenkt man den Preis des Nachrüstsets, dann lohnt sich der Aufwand meines Erachtens nur, wenn man die Lok günstig bekommt. Ansonsten ist man bei diesem Loktyp schnell im Bereich der Konkurrenz aus Österreich, das direkt mit filigraneren Stromabnehmern und Isolatoren erhältlich ist.
Und mit einer authentischen Pufferbohle, doch dazu demnächst an dieser Stelle mehr…

Viele Grüße und einen schönen Wochenstart
Gordon

[Br798]

Hallo Gordon.

Habe auch mal an einer 103 gebastelt.
Gealtert wird später, da muss ich erst mal ein paar Versuche auf Papier und dann an Güterwgen starten.
Dem Tip mit der Tamiya Farbe werde ich mal nachgehen...
Habe mir auch einen Kompressor mit Airbrush zugelegt, ist ne 0,25er Düse drin.


Bei den Stromabnehmern habe ich die Wippe nachbehandelt

Der neue Durchführungsisolator auf der Seite 2:





Neuer Hauptschalter und der neue Durchführungsisolator über dem Maschinenraum auf der Seite 1:





Verbindung zur Hauptleitung, Verbindung zum Überspannungsisolator





Und der Führestand, leider schon eingebaut...





Gruß, Nicolai

[kellerbahner]

Hallo Nicolai,

entschuldige die verspätete Antwort. Respekt: saubere Arbeit, das sieht sehr gut aus.

Nur Mut beim Altern, das hier sind auch meine ersten Arbeiten. Außerdem: wer so filigrane Dacharbeiten und Führerstände zaubert, der altert bestimmt auch Modelle prima!!

Viele Grüße

Gordon

[torsten83]

Holla die Waldfee Nicolai!

Wie hast Du das mit dem Führerstand gemacht? Der sieht voll plastisch aus

[Br798]

Hallo!

Danke für die positiven Antworten!
@ Torsten: Der Führerstand der Roco 103 weist schon diverse Details auf. Diese dann noch mit nem feinen Pinsel und Zahnstocher unter der Lupe angemalt und fertig. Das Schaltrad ist von Weinert, da das Original Roco zu klein und zu klobig war.



Gruß, Nicolai

[Br798]

Hallo noch ein mal!
Das Schaltrad ist von Weinert, aber es handelt sich um das Rad der Feststellbremse.

Gruß, Nicolai

[Südrampe]

Zitat von kellerbahner

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Hallo zusammen,

wie versprochen zeige ich Euch heute meine nächste Bastelei: eine Superung / Alterung von PIKO´s BR 189, die ich wiederum ziemlich günstig in der Bucht gefunden habe. Zunächst vorab: auch für den regulären Preis ist das ein klasse Modell dieses Loktyps. Detaillierung und Bedruckung sind tadellos und genügen meinen Ansprüchen, nur die Stromabnehmer und die Pufferbohle, die in dieser Preisklasse logischerweise etwas einfacher ausfallen, müssen bei mir dran glauben.

Als erstes habe ich die Stromabnehmer gegen den für dieses Modell von Sommerfeldt angebotenen Satz ausgetauscht, um die Optik auf dem ansonsten in meinen Augen sehr gut dargestellten „Dachgarten“ zu verbessern.

Da ich bisher im Forum keinen Baubericht hierzu gefunden habe, möchte ich Euch hier mein Vorgehen schrittweise beschreiben.

Gleich am Anfang der mitgelieferten Anleitung heißt es: „Bitte Zeit und Geduld aufbringen!“ Um es vorweg zu nehmen: ganz so schlimm war es dann nicht, die Anleitung ist hilfreich und es dauert gar nicht sooo lange.

1. Schritt: Gehäuse abbauen und die Stromabnehmer abbauen. Links die originalen Stromabnehmer, rechts alle Teile des Sommerfeldt-Sets. Die sehen schon mal recht gefällig aus. Auf dem Dach deutlich erkennbar dabei die runden Erhöhungen um die Bohrungen, die nachher noch ein Problem werden sollten (zumindest ein ästhetisches!):


2. Schritt: die schwarze Hilfstraverse mit den vier Löchern wird aufgelegt und in das Loch am langen Ende wird ein Isolator eingesteckt. Danach legt man die Traverse auf und richtet das Loch an der Spitze des Dreiecks mittig aus. Hier entsteht dann mit einem 1,7mm-Bohrer das neue Schraubenloch:


3. Schritt: Die Befestigungsschraube wird von oben in das aufgebohrte Loch gesteckt:


4. Schritt: so fixiert werden die Löcher an den beiden äußeren Spitzen mit einem 1,3mm-Bohrer vergrößert. Dabei muss man wirklich aufpassen, dass sich die Traverse nicht dauernd verschiebt, da die ursprünglichen Löcher nur ganz leicht versetzt sind:


5. Schritt: Befestigungsschraube wieder herausnehmen und nun die Unterlegscheibe mittig über dem aufgebohrten Schraubenloch platzieren:


6. Schritt: Isolatoren mit dem langen Ende an den beiden Spitzen in die Traverse stecken, die Distanzhülse auf der Traverse über dem Schraubenloch platzieren, den Stromabnehmer auf die drei Isolatoren stecken (dabei aufpassen, dass die Distanzhülse nicht abhaut!) und dann den Stromabnehmer von unten festschrauben, fertig:


Soweit, so unbefriedigend – denn das Ganze baut jetzt sogar noch höher als der ursprüngliche Stromabnehmer. Und der ist ja gegenüber dem Vorbild schon ordentlich „aufgebockt“:


Das ist mir eindeutig zu hoch, auch durch farbliches Kaschieren der Traverse wird es optisch für mich nicht besser. Was tun? Ich entscheide mich, die runden Erhöhungen um die Löcher zu entfernen. Dafür nehme ich den Teil des Daches, auf dem die Dachausrüstung und die Stromabnehmer montiert werden, ab (wird nur durch die Schrauben der Stromabnehmer fixiert). Dann werden zuerst Teile der Dachausrüstung demontiert, damit sie nicht kaputt gehen. Danach entferne ich die Überstände vorsichtig von der Seite mit einem Skalpel:



Überall da, wo jetzt das Schwarz des Plastiks zu sehen ist, wird mit einem passenden Grauton (Revell Nr. 77) nachgearbeitet:


So sieht das Ganze dann ohne Hilfstraverse, Unterlegscheibe und Distanzhülse aus:


Und siehe da - im Vergleich zum ursprünglichen Stromabnehmer - es wird "flacher":


Mich packt der Ehrgeiz: die Stromabnehmer werden mit Sekundenkleber befestigt, ich verzichte ganz auf die Schrauben. Das neue Schraubenloch soll wegen der Optik wieder verschwinden, ich fülle es mit etwas Spachtelmasse und ziehe diesen auf beiden Seiten bündig ab. Zum Glück hatte ich erst an einem Stromabnehmer dieses neue Loch gebohrt:


Und wieder mit grauer Farbe nacharbeiten…



Da der obere Teil des Gehäuses jetzt nicht mehr durch die Schrauben der Stromabnehmer gehalten wird, muss das Ganze festgeklebt werden:


Das Ergebnis mit wieder montierter Dachausrüstung und allen vier Stromabnehmern:


Fazit:
Die neuen Stromabnehmer sehen schon sehr viel besser aus und wirken durch die verschiedenen Schleifstücke authentischer. Aber ganz ehrlich: das tun sie in meinen Augen vor allem auch durch die alternative Befestigungsart, durch die die filigranen Isolatoren erst so richtig zur Geltung kommen.
Natürlich muss das jeder selbst entscheiden: aber bedenkt man den Preis des Nachrüstsets, dann lohnt sich der Aufwand meines Erachtens nur, wenn man die Lok günstig bekommt. Ansonsten ist man bei diesem Loktyp schnell im Bereich der Konkurrenz aus Österreich, das direkt mit filigraneren Stromabnehmern und Isolatoren erhältlich ist.
Und mit einer authentischen Pufferbohle, doch dazu demnächst an dieser Stelle mehr…

Viele Grüße und einen schönen Wochenstart
Gordon

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Hi Gordon,

das gefällt mir!!
Wie Du ja schreibst, bleibt die Frage, ob sich angesichts der Kosten für die hochwertigen Panthos solch ein Umbau überhaupt noch lohnt und man stattdessen nicht gleich zu einem hochwertigeren Modell greift ... Aber die modellbauerische Befriedigung, die in einem erfolgreichen Supern eines ehemals durchschnittlichen Modells steckt, kann Dir keiner nehmen und ist auch ein Stück weit durch kein werksseitig hochdetailliertes Modell zu ersetzen - so seh ich das zumindest ...
Zudem hast Du mit Deinem unterhaltsamen Umbaubericht bestimmt so macnh anderen Stummi auf "dumme" Gedanken gebracht

[kellerbahner]

Hallo Jochen,

danke für das Lob, schön, dass es Dir gefällt! Aber ein Blick auf Deine beeindruckenden Bilder und Filme zeigt mir, dass noch viiiiieeeel Luft nach oben ist...

Ich denke, dass ich zwischen den Jahren an der ES 64 F 4 weiterbauen kann, dann gibt es hier auch endlich mal wieder was Neues zu sehen.

Viele Grüße
Gordon

[Womobahn]

Hallo Gordon,
auf der Suche nach den Alterungstipps für einen Pfannentorpedowagen (leider noch nicht gefunden) bin ich auf Deine Änderungen gestoßen. Das Ergebnis Deiner bisherigen Arbeiten finde ich unglaublich herrlich und realistisch. Insbesondere die Leichtigkeit, mit der Du das darstellst und dankenswerter Weise mit guten Fotos dokumentierst, verleitet sofort zur Nachahmung.
Bewundernde Grüße
Wolfram