nach langen Jahren des - fast nur - Mitlesens habe ich mich endlich dazu durchgerungen meine im Bau befindliche Märklin Spur Z Anlage vorzustellen.
Angefangen hat der Bau bereits im Jahre 2000 inspiriert durch eine Anlagenbau- Serie im Märklin Magazin. Der Gesamteindruck dieser Anlage hat mich damals so begeistert, dass ich mich umgehend an den Nachbau wagte. Doch es sollte alles anders kommen. Nachdem der Rohbau stand und der erste Zug auf große Fahrt ging, kam die Ernüchterung. Auf den, für eine Z-Anlage doch sehr knackigen Steigungen hatte meine Wannentender P8 mit Ihren 4 Donnerbüchsen doch gewaltige Probleme. Nach vielen - leider erfolglosen - Versuchen stand mein Entschluß fest, die Anlage nochmals teilweise abzureißen. Nach Zugabe von ca. 20 cm in der Länge, 6 cm in der Breite und der Umgestaltung des Gleisplanes nach eigenen Vorstellungen, konnten die Steigungen soweit entschärft werden, dass ein störungsfreier Bahnbetrieb nun problemlos stattfinden kann. Dieser Stand war so nach ca. 2 Jahren erreicht. Durch Familie (inzwischen sind wir zu Viert & Hauskater), Beruf, Hausumbau und vielem mehr ist mein Bautempo leider sehr gemächlich. Ich hoffe trotzdem, dass der Werdegang der Anlage hier auf etwas Interesse stösst - zumal Spur Z hier nicht allzu häufig gezeigt wird.
Hier nun einige Aufnahmen Stand 2003:
Gesamtansicht der Anlage
Die bereits geschotterten Bahnhofsgleisanlagen
Blick auf den höhergelegenen Nebenbahnhof (vor seinem Umbau)
Die Nebenbahn überquert die Hauptstrecke
Die Haupstrecke überquert einen Bachlauf (modifizierte Faller Brücken, Brückenköpfe Eigenbau aus Mauerplatten)
es geht weiter mit einigen Bildern aus dem Jahr 2004 (bitte die teilweise schlechte Bildqualität entschuldigen).
Ursprünglich wollte ich die Anlage im alpenländischen Stil (wie im Märklin Magazin vorgestellt) bauen. Nachdem ich hier am Rand der Schwäbischen Alb zu Hause bin und mich meine Ausflüge (zu Fuß, mit dem Rad- und Motorrad) immer wieder auf die Albhochfläche und das Obere Donautal führen möchte ich versuchen diese Landschaft mit den markanten Kalksteinfelsen und den netten kleinen Fachwerkdörfern auf meiner Anlage nachzubilden - mal sehen ob mir das letztendlich gelingen wird.
Erste Stellprobe für das Fachwerkstädtchen auf dem herausnehmbaren Geländeteil. Dieses Modul deckt den darunterliegenden, zweigleisigen Schattenbahnhof ab. Die Häuser sind von Vollmer und Kibri. Eine allzugroße Auswahl gibt es in diesem Maßstab leider nicht. Das Bahnhofsgebäude "Neuffen" ebenfalls von Vollmer ist passend zum Anlagenthema Schwäbische Alb. Der Güterschuppen stammt in leicht veränderter Form von Märklin.
Hier noch eine Übersicht mit den bereits montierten Stellpulten für die Magnetartikel. Diese werden später noch mit Alu-Blenden teilweise abgedeckt. Die Landschaft ist schon mal grob in Styropor- Bauweise entstanden.
Ich bin momentan noch auf der Suche nach früheren Bildern, die allerdings noch mit meiner Kleinbildkamera entstanden sind und erst noch eingescannt werden müssen. Also keine Angst, der Nachschub geht nicht aus.
@ Sven: Vielen Dank für Deine Antwort. Freut mich, dass auch der Maßstab 1:220 auf Interesse stößt. Bei HO kann ich leider nur als Karton- und Vitrinensammler mitreden, bei Spur 0 fahre ich mit meiner kleinen KÖF im Moment auf 1,5 m vor und zurück. Macht aber alles irgendwie Spass!
Hallo Roland, die Bildqualität ist doch Ok! Schaut interessant aus was du da baust,welche Abmessung hat denn deine Anlage? Freue mich über jeden Z`ler hier im Forum,sind ja nicht so viele! Ich werde hier sicher mal öfter wieder reinschaun!
das sieht doch sehr vielversprechend aus! Und zu dem Tempo kann ich nur sagen: ist einfach so, bei mir ist es auch so.... immer kommt was dazwischen, und nun bau ich den Dachboden aus..... für die MoBa. Darum passiert bei mir auch nicht viel. Gut finde ich deine Bauweise mit dem Styropor , klasse auch, was in dem Maßstab zu verwirklichen ist.
Also, dann bin ich gespannt, wie´s bei dir weitergeht.
Sieht doch gut aus was du da vorzeigst. Hatte selber mal ne Z-Anlage,bin dann aber wieder auf HO umgestiegen.Z ist ne ziemliche pfriemliche Angelegenheit. Steigungen sind so ne Sache bei Z. Wie sieht's mit deinen Bogenweichen aus? Keine Probleme? Schotterst du die Weichen noch ein?....das geht!
zuerst mal vielen Dank für die netten Rückmeldungen.
Heute möchte ich Euch mal kurz den Gleisplan der Anlage vorstellen. Ich habe ihn damals ganz primitiv mit einer der ersten WinTrack- Versionen erstellt. Die Ebenen sind einzeln dargestellt, die Gleisverbindungen dazwischen habe ich mit Großbuchstaben gekennzeichnet. Ich hoffe man kann erkennen wie das im Ganzen zusammenhängt - allzu kompliziert und umfangreich ist das Bähnchen ja nun wirklich nicht. Die während des Baus eingeflossenen Veränderungen sind - ganz pragmatisch - mit Bleistift und Lineal ergänzt. Bei diesen Umbaumaßnahmen habe ich einiges an Flexgleis verbaut (verlegt mit den Gleisklammern von P.Post. Von Gleichnamigem stammt auch der "Nagelfix" - ein feines Werkzeug ohne die ich diese Mininägel wahrscheinlich nie ins Gleis gebracht hätte. Noch etwas zur Größe: Die Anlage hat die Aussenmaße von 1,41 m x 0,66 m. Verbaut wurden ca. 16,5 m Gleismaterial. Also gar nicht so wenig für diese Spurweite.
Hier nun die Pläne:
Hat mir bitte jemand einen Tipp wie ich die Gleispläne hier besser einbinden kann?
[attachment=0]Gleisplan_Z.pdf[/attachment]
Und hier noch weitere Bilder über die Entstehung der Bahn aus dem Jahr 2004:
So langsam kann man die zukünftige Topografie erkennen. Das kleine Festungsstädtchen unterhalb einer mittelalterlichen Burgruine entsteht (wenigstens schon mal im Rohbau - die Häuschen wurden soweit es ging bereits zusammengebaut um erste Stellproben vornehmen zu können). Die Hauptstrasse windet sich in Serpentinen steil den Berg hinauf bis zur Kirche und - später dann - zu den Resten des oberen Stadttores. Die Stützmauern sind aus Streichhölzern grob "vorgemauert" und erhalten einen Überzug aus Modellgips - und dann kam die bisher größte Fleißarbeit "Mauern ritzen" - im Maßstab 1:220 nichts für Grobmotoriger . Ich will die Stunden gar nicht aufrechnen die ich damit zugebracht habe (nach ein paar Stunden spürt man keinen Rücken mehr). Auch die Burg entstand in der Holplatten-, Streichholz-, Gips- Bauweise - dazu später einmal mehr.
Die ersten Versuche - die Stützmauern hinterm Spritzenhaus.
Die "Rathausstäffele" im Rohbau (für Nichtschwaben: Stäffele sind Treppenstufen wobei es sich hier um die kleine Variante handelt "-le", die größere Ausführung wären dann "Staffeln" ) .
Hier noch eine größere Ansicht von der Entstehung des Ortskerns.
Mit einem Bild des alten, oberen Stadttores, lasse ich es für dieses Mal gut sein. Ich hoffe es gefällt.
Viele Grüße
Roland
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#11 von
Bahnroland
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gelöscht
)
, 22.02.2013 23:00
Hallo allerseits,
zuerst einmal vielen Dank für Euer Interesse und die lobenden Worte. Ja das Mäuerles- Ritzen ist schon eine nervenzermürbende Arbeit. Allerdings entschädigt das Ergebnis (nach vielem üben natürlich). Zum Schluß hatte ich soviel Spass daran, dass ich mich schon fast bremsen musste, nicht die komplette Anlage damit vollzupflastern. Der Auslöser war ein Besuch auf der Sinsheimer Moba- Messe wo der bekannte Herr Luft (von der gleichnamigen Firma) wahre Kunstwerke aus Gips ausstellte - und auch vor Ort fabrizierte.
Wie angekündigt, habe ich heute die noch vorhandenen (Papier-) Bilder aus den Anfängen meines MOBA-Projektes eingescannt und so gut es ging aufbereitet - bitte nicht meckern - es war das erste mal, dass ich mich mit Photoshop auseinandergesetzt habe. Daher auch die unterschiedlichen Bildgrößen. Aber ich denke man kann alles erkennen. Das wird (hoffentlich ) mit jedem weiteren Versuch besser.
Wir schreiben das Jahr 2000 und im Keller der damaligen Mietswohnung (umrahmt von allerlei Dosenfutter und sonstigem Krempel) entsteht streng nach Vorlage des Märklin Magazins das Grundgerüst der Anlage - man was war ich stolz als diese Rahmenkonstruktion endlich fertig war und dazu noch alles im Winkel.
Das Grundgerüst aus Kieferlatten - verleimt und verschraubt.
Die Gleise werden ausgelegt und die Trassenbretter aus 4 mm Pappelsperrholz ausgesägt - auch der erste Personenzug aus Donnerbüchsen bespannt mit einer P 8 darf schon mal "probestehen" .
Die fertigen Trassenbretter bereit zum Einbau.
Die untere Schattenbahnhofsebene ist fertig eingebaut und die Gleise (auf 3mm Korkplatten) verlegt. Um spätereren Kontaktproblem vorzubeugen, wurden ausreichend Stromeinspeisungen vorgesehen.
26.03.2001: Der Rohbau ist fertig, alle Gleise verlegt - nun wird es Zeit für die Elektrik - jetzt ist der Erbauer in seinem Element ! Das Lachen verging mir leider nach den ersten Probefahrten (siehe Einleitung am Anfang meines Berichts).
So sah es während dem Strippenziehen aus. Alle Verbraucher wurden zuerst auf Lötleisten gelegt und von dort zu einem zentralen Verteiler weitergeführt. Von dort geht es später weiter zu den Stellpulten und Schaltern in der Frontverkleidung der Anlage. Alle Verbindungen wurden gelötet. Bahn- und Lichtstromversorgung erfolgt über zwei extern anzuschließende Transformatoren (über je 4-polige Stecker).
Mehr über den weiteren Bau demnächst hier an dieser Stelle.
#14 von
Bahnroland
(
gelöscht
)
, 24.02.2013 23:13
……..nachdem Euch meine „Mauerarbeiten“ zu gefallen scheinen , heute mal ein kleiner Bericht über den Bau der Burgruine die später auf einem Felssporn oberhalb der Ortschaft thronen wird. Der Rohbau entstand nach Vorlage aus einem alten Märklin Magazin – ergänzt nach Vorbildern wie sie auf der Schwäbischen Alb (z.B. im Lautertal) noch zuhauf zu finden sind.
Nun aber zum Bau:
Das Grundgerüst besteht aus Sperrholzplatten unterschiedlicher Stärke, die Mauern wie immer - bei mir - aus Streichhölzern. Diese grobe Form erhält dann einen „Anstrich“ aus Holzleim zur besseren Haftung des Modelgipses. Dann werden alle Mauern mit einem Glattstrich aus Gips versehen und dann beginnt die fröhliche Ritzerei .
Dazwischen immer wieder eine Stellprobe um die Dimensionen zu überprüfen. Vor allem die Höhe des Burgfriedes und des Rundturmes (entstanden aus einer Pappröhre) hat einige Versuche benötigt um letztendlich eine gute Gesamtwirkung zu erzielen.
Hier nochmals der Burgfried im Detail.
Nach vielen Stunden - endlich fertig – die Burgruine in der Gesamtansicht. Der Innenhof hat noch einen Ziehbrunnen erhalten. Jetzt fehlen nur noch die farbliche Gestaltung und das Einfügen in die Landschaft – was bis zum heutigen Tag leider noch nicht geschehen ist .
Neben all dem Bauen wurde immer mal wieder ein wenig Probebetrieb gemacht. Auf dem Bild herrscht reger Personenzugverkehr - V 200 und V 160 im Einsatz vor einem Nahverkehrszug aus Silberlingen und einer „Pop“- Wagengarnitur.
allerhöchsten Respekt für deine Maurerarbeiten!!! Ich hätte in dem Maßstab schon aufgegeben. Schön anzusehen auch dein Plattenbau mit Elektrik. Die Verlegung ist schulbuchmäßig umgesetzt
habe jetzt auch mal hier reingeschaut. Respekt was Du in Z machst. Selber Ritzen etc.. Bin begeistert über das was Du zeigst. Man man und da mach ich mir ein Kopf ob ich Brückenköpfe selber geritzt bekomme Bei Dir schaue ich auf jedenfall öfters vorbei, das wird sehr intressant werden.
#17 von
tauberspatz
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gelöscht
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, 27.02.2013 05:50
Hallo Roland das ist ja kaum zu glauben, was du in Spur Z alles baust alle Achtung, die Burgruine ist ein Schuckstück deine Geduld hat sich wirklich gelohnt , du hattest sicher zwei Lesebrillen auf der Nase und eine große Lupe davor ...zumindest wäre das bei mir so
Eine ganz tolle Burgruine hast du da gebaut. Und zudem dazugehörigen selber Ritzen der Fugen, und diese dann auch noch exakt gerade ungleichmäßig, da kann ich mich nur einem der Vorredner anschließen: WOW! Für diese kleine handwerkliche Kunst hast du mein Respekt. Und damit ich nicht den Rest des Vormittags deprimiert bin, fange ich nicht auch noch an, die ganze Kabellage zu huldigen.
#19 von
Bahnroland
(
gelöscht
)
, 27.02.2013 21:56
Hallo zusammen,
vielen Dank für Eure positiven Rückmeldungen - das spornt mich doch an, die Arbeiten an der Anlage wieder aufzunehmen - und auch hier immer mal wieder ein paar neue Bilder und Berichte einzustellen. Durch Hausumbau und Renovierung ist nun fast ein Jahr lang fast gar nichts mehr passiert. Aber ich habe noch einiges an "Projekten" aus den Jahren davor, die ich hier gerne noch zeigen kann.
@ Didi: Ich war schon des öfteren knapp davor aufzugeben. Eine Anlage in Spur Z zu bauen entstand aus der räumlichen Not heraus - es war nicht genügend Platz für meine HO-Bahn vorhanden. Ja der Plattenbau hat die Anlage leider furchtbar schwer werden lassen - der Haufen Gips tut ein weiteres dazu! Die Kabelverlegung sieht jetzt noch etwas schöner aus - Bilder folgen noch.
@Chris: Danke fürs Vorbeischauen! Nur Mut, Du wirst Deine Brückenköpfe hinbekommen. Meine erste Probemauern passten auch eher zur Spur HO als zu Z. Die Brückenköpfe sind bei mir noch aus Kibri Mauerplatten entstanden. Na Du hast Dir auch ganz schön was vorgenommmen - da liegt auch noch einige Arbeit vor Dir.
@Karin: Auch Dir vielen Dank für das Lob! Ja, dass mit den Augen ist so eine Sache - noch habe ich alles mit einer Brille bewältigt (und ohne Lupe ). Wie lange das noch so geht ??? Mein Vater hat den Bau seiner Spur- Z Anlage aus diesen Gründen nun komplett aufgegeben - mit 82 Jahren wird das Sehen und Greifen leider immer mehr zum Problem. Daher muß ich sehen das ich fertig werde. Du hast ja ein sehr interessantes Anlagenthema - werde ich mir nochmals genauer anschauen.
@Eckard: Dankeschön - auf meine Burgruine bin ich schon etwas stolz. Zumal ich zuerst den einfachen Weg gehen wollte und einfach die Burg Lichtenstein von Faller an diese Stelle setzen wollte (das Original liegt nur ca. 20 km von meiner Haustüre entfernt). Nach den Maurerarbeiten kam dann noch eine Steigerung - Dachdecker in 1:220 - aber davon ein anderes Mal mehr. Tja und das mit der Elektrik -dass habe ich mal vor langer Zeit erlernt.
Das wird eine schöne, kleine Anlage. Gerade das geschotterte Gleis sieht richtig gut aus!
Das Einzige was, wie auch bei fast allen Z-Anlagen, stört, sind die Weichenantriebe. Frage an die Z-Gemeinde: Gibt's da keine Alternativen? Oder gibt es da wirklich nur das Märklin "Nostalgie" Gleissystem?
Zunächst einmal: DANKE für das Hervorholen! Diesen Z Beitrag kannte ich noch nicht bisher.
Zitat von calimFrage an die Z-Gemeinde: Gibt's da keine Alternativen? Oder gibt es da wirklich nur das Märklin "Nostalgie" Gleissystem?
Für 2003 lautet die Antwort: das war was es gab. Für 2016 lautet die Antwort: mit Rokuhan gibt es einen Anbieter mit Böschungsgleis und integriertem Antrieb sowie Micro Trains, wo man alternativ andere Antriebe verbauen kann ohne Totalumbau der Weiche. Für 2017 steht mit ATLAS ein neuer Anbieter in den Startlöchern (neu in Z, H0 und N bauen die ja schon lange). Wie die Weichen da aussehen, weiß man noch nicht. Das N Sortiment macht aber Hoffnung, dass da auch in Z was feines kommen wird.
Aso: Bei Märklin war, ist und bleibt wohl die Nostalgie im Programm
Ein weiterer Z-Freund. Herzlich willkommen! (Wenn auch um Jahre verspätet.) Ich kannte diesen Thread auch noch nicht - mal sehen, wie es weiter geht.
Zu den Antrieben der M*-Weichen: Es gibt hier im Forum auch Umbauberichte auf Unterflurantrieb. Andererseits lassen sich die Antriebskästen von M* aber auch farblich kaschieren....