Moin Loide!
Seite 500 in „103 in türkis“
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Keine Smileys.
Einfach mal im Raum so stehen lassen.
Genießen.
Und weiter im Text.
Gibt es einen umfangreicheren Thread im Stummiforum? Das würde mich mal interessieren. Querdenken sozusagen at its best. Das, was jede Firma braucht, um sich zu entwickeln. Ein anderes Wort für Kreativität. Von einer anderen Seite betrachten.
Ehrlich gesagt habe ich es zwar diese Jubiläum kommen sehen, aber nichts gemacht. Mir fiel nichts ein. Ich habe versucht, die letzten Seiten für die Zusammenfassung aufzuarbeiten. Ich verliere auch dort langsam den Überblick.
So habe ich eine Überraschung aus einem anderen Antrieb heraus vorbereitet. Aber die benötigt einer Genehmigung, die ich zu spät erfragt habe und die Antwort steht noch aus. Im Austausch darüber schickte mit Bahngarfield Christian ein Filmchen, das mich inspirierte. Denn da ist ein Problem, dass er anschnitt, was nach 500 Seiten einfach gegeben ist: Was haben wir hier noch nicht angeschnitten oder gar regelrecht durchdekliniert?
Zum Glück kam sein Input, aus dem sich auch eine Geschichte stricken ließ. Eine gute, wie ich glaube. Und bei ihr steht eine Briefmarke am Anfang. Also starten wir Seite 500 zur Abwechslung etwas zackiger. Mit vierzehner Zähnung, um genau zu sein (Info, die keiner wie viele andere nicht braucht). Mit diesem gleichermaßen in Deutschland und Frankreich auf vielen Briefen klebenden Erinnerung an die Möglichkeit von Verbundenheit fangen wir mal an.
Sie erzählt von Freundschaft und Annäherung. Hoffnung. Erfüllte. Genau in diese Zeit fällt unsere Geschichte.
Wir befinden uns in der BRD Anfang der 1980er Jahre, wirtschaftlich und persönlich für unglaublich viele in der BRD eine Blütezeit sondergleichen. Auch in der außenpolitischen Sicherheitsarchitektur. Die deutsch- französische Freundschaft, die bereits Ende der 70er dank Kohl und Mitterand mehr und mehr aufblühte als Frucht dieses Vertrages, hätte entsprechende Kooperationen wie die folgende hervorrufen können. Die Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Paris und Lyon ist ab 1981 für Europa das Vorbild schlechthin. 1985 folgt zwar bereits der Intercity- Experimental, aber es soll noch bis 91 dauern, bis der jugendliche Felix die Fahrt von Hamburg nach München in nur 6 Stunden genießen kann.
Allerdings WILL Deutschland in dieser Geschichte schnell aufschließen, bevor die ICE Strecken fertig gebaut sind und der ICE rollt. Da gibt es nur einen Weg: Kooperation.
80er Jahre Spruch: "Es kann nur einen geben ". Aufgrund dieses Spruches hoffe ich nun, dass alle die Filmmusik der Gruppe Queen im Ohr haben. Ob nun "princess of the univers", "It´s a kind of magic" oder andere Stilikonen zum Film über unsterbliche Schwertkämpfer in der Jetzt Zeit.
Warum nun Hardrock hier? Highspeed zur damaligen Zeit war mit entsprechend treibenden Gefühlen verbunden. Mit einem Run. Drums und Tempo entsprechen ganz gut meinem Herzklopfen und hüpfen, als ich das erste mal im ICE abwechselnd nach draußen schaute und die Geschwindigkeitsanzeige auf dem Monitor verfolgte.
Es kann nur einen deutsche Zug zu dem Zeitpunkt geben für diese Aufgabe. Einer, der uns in der Hochgeschwindigkeit nahe bringt und den Franzosen zwar nicht ganz ebenbürtig ist, dafür aber eine passende Ergänzung bis zum Lückenschluss. Den arbeitslos gewordenen ET 403.
Trieb.
Zug.
200km/h.
Dazu braucht er auch dann 2 Klassen und ein paar zusätzlichen Zwischenwaggons. Die sind relativ schnell zusammengezimmert und können von der Industrie fix zur Verfügung gestellt werden.
Vor allem möchte Deutschland und mit ihr die Deutsche Bundesbahn eines: Anbindung an die Moderne. Der 403 Triebwagen erhält aufs Dach nicht einen, sondern viele kleine Transformatoren und Wi(e)derstände zur Völkerverständigung der Stromsysteme für den grenzüberschreitenden Verkehr. Im Wechsel fahren einmal täglich die Züge von und nach Hamburg bzw. München. In Paris stehen TGV und der BR 403/404 in unserem Szenario hier sich gegenüber an einem Bahnsteig und zeigen einträchtige Bahnfarbtrachten. Beim deutschen Triebwagen hat man sich erneut mit dessen Neigezugtechnik ab 1979 verstärkt beschäftigt und sie betriebssicher bekommen. Egal auf welcher Strecke innerdeutsch oder auf anderen alten Frankreichs werden Streckenrekorde möglich und Grenzbereiche ausgelotet. In der jährlichen europäischen Fahrplankonferenz schufen die beiden Partnerstaatsbahnen Zeitkorridore, um entsprechend die möglichen Reisegeschwindigkeiten in den Fahrplan zu integrieren wie den europäischen Gedanken selbst. Die erste innereuropäische Schnellfahrverbindung.
Schirmherren sind die beiden Präsis der einst jahrhundertelang bis aufs bitterste verfeindeten Staaten. Die Jungfern- und gleichzeitige Rekordfahrt wird von beiden von Paris nach Bonn begleitet. Ein Zug, der ganz nebenbei zukünftig hochdiplomatisch viel genutzt wird. Insbesondere Abteile für inoffizielle Gespräche. Die beiden darum liegenden Abteile werden selbstverständlich mitgebucht und von Mitarbeitern beider Geheimdienste besetzt, um etwaige Abhöraktionen zu unterbinden.
Da die diplomatische Nutzung zum Dauerrenner wird, wird sogar ein einzelner ET 403.2 geschaffen. Ein Steuerwagen im Salonwagenstil im Sinne des ehemaligen Regierungszuges. Ihm hängt ein 404 an, der bei Einwechslung entsprechend die Reservierungen des Regelverkehrs des augetauschten Triebkopfes ersetzt und somit einen reibungslosen Einsatz ermöglicht. Dadurch sind die Kosten für Regierungsfahrten „unter Freunden“ deutlich geringer. Für größere Touren wird der damals übliche "Ersatzzug" seitens der Regierung gebucht. Ja, die Zeiten, als Ersatzzüge und Loks und Ersatzlokführer bei Ausfall noch sofort losfuhren. Das Aussehen unterscheidet sich nur für den Kenner. Eine Zahl: Der 403 101. Und die Einfassungen der Fenster wirken anders. Panzerglas. Wer mal eine W126 S- Klasse mit entsprechender Sicherheitsausstattung gesehen hat weiß, was ich meine.
Die beiden Nationen machen designtechnisch keine Alleingänge sondern wollen entsprechend farblich diese Verbundenheit untermalen. Die Deutschen vertrauten auf das modische Geschick der Nachbarn. Die Franzosen vertrauten den Testergebnissen und Auswertungen deutscher Ingeneure aus den Testfahrten.
Eine wundervolle Fantasie - der schon rund 10 Jahre alte 403 wahrscheinlich als 10er bis 12 Garnitur einträchtig und im gleichen Gewand mit dem TGV vereint. Wer weiter als Paris fährt, kann gleich 2 außergewöhnlich modernste Bahnfahrzeuge erleben. Lässt man den Ruhrpott beiseite, erlebt man wunderschöne Landschaften. Ein Stimmengewirr aus deutsch und fränkisch. Naja, Frankreich entstand aus der Teilung des Frankenreichs. Ostfranken. Diese Franken kultivierten das Fräng-gisch. Warum können so miteinander verwandte so verfeindet sein? Scheiß Erbfolgestreitereien. Zum Glück fanden wir wieder zusammen. Tja, nicht wenige kennen das aus der eigenen Familie. Ich hoffe nun keinen Franken oder Franzosen beleidigt zu haben mit diesem Anflug der Ironie der Geschichte.
Weiterhin bleibt natürlich die Frage offen, womit die Lufthansa stattdessen fuhr, bevor die 103 und 111 "Flüge in Höhe Null" umsetzten. Der bereits von Christian erstellte 601 drängt sich geradezu auf - vielleicht eher der 602 aufgrund der flugzeugähnlichen Geräuschkulisse und -pegels . Die 160 wurden auf der Lufthansastrecke eh nicht überschritten. Mondänes statt modernem Reisen. Also denkt Euch einfach die 602er Nüstern bei Christians Gimp dazu:
Originalaufnahme mit freundlicher Genehmigung von Modellbau Härtle, Marktoberdorf
69 Christian