Die Polnische, Teil IX

#3351 von notbremse , 27.01.2023 13:46

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Der Fluch der Akribik, Teil 402



VERFEINERTE POLNISCHE V


Beim Studium der Vorbildfotos gewann ich den Eindruck, dass sich an diesen Maschinen alle halbe Jahre etwas änderte. Und bei jeder Maschine waren es andere Kleinigkeiten. Wer sich anmaßt, zu urteilen, ob ein Modell „richtig“ sei oder nicht, benimmt sich jedenfalls nicht seriös, wenn er nicht auf einen ganz konkreten, relativ kurzen Zeitraum Bezug nimmt. „In der Epoche III“ beispielsweise ist jedenfalls kein solch konkreter kurzer Zeitraum. Die Epochen sind viel zu lange Zeiträume, als dass man daran ein konkretes Aussehen bestimmter Fahrzeuge festmachen könnte.

Was ich hier zeige, gilt nur für die 919.165 und nur für den August 1955. Wenige Monate davor und wenige Monate danach sahen Kleinigkeiten an dieser Maschine schon wieder anders aus.

Diese Woche war die linke Seite des Kessels auszugestalten. Das Rohr zum Kesselspeiseventil hatte an der linken Seite eine etwas andere Lage als rechts:





Fast hätte ich das Rohr zu den Druckluftleitungen der Sandfallrohre exakt so wie auf der rechten Seite parallel zu den Handgriffen verlegt. Ein nochmaliges Studium der Vorbildfotos zeigte aber eine asymmetrische Anordnung. Dieses Rohr war hinter dem Sanddom über den Kesselscheitel hinweg nach rechts verlegt und verlief dort parallel zum Rohr der rechtsseitigen Besandungsanlage zum Führerhaus:






Das ist schnell erzählt, erstreckte sich aber doch über mehrere entspannende Abende.

Nun fehlt nur noch die auf der linken Seite am Kessel angebrachte Leiter. Diese Leiter ist mir nämlich beim Zerlegen der Maschine abgebrochen, weil sie mit dem Umlauf verklebt war. Eine Anfrage bei Brawa ergab, dass dort für diese Leiter keine Ersatzteile mehr verfügbar sind:





Die Leiter wird natürlich trotzdem ersetzt, und zwar möglichst durch eine solche aus Messing.

Mehr darüber am kommenden Karlfreitag

Euer Karl

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RE: Die Polnische, Teil IX

#3352 von UPBB4012 , 27.01.2023 18:49

Lieber Karl!

Ich verfolge jetzt schon wieder eine geraume Zeit regelmäßig Deine Aktivitäten
um und mit Deiner neuen ausländischen Freundin . . .

Mir wird ja gerne mal "vorgeworfen" ich sei irre (so von wegen: Pflasterstrassen selber prägen,
jeden Stein einzeln anmalen, etc.), aber hier hat der Wahnsinn wenigstens tatsächlich (d)einen Namen

Und das sich nun auch noch die Mitzi als Eisenbahnkennerin zu erkennen gegeben hat
ist ja schon beinahe unglaublich

Ich freue mich jedenfalls sehr auf jeden Freitag
- und das keinesfalls nur, weil dann wieder Wochenende ist

Viele liebe Grüße,
Dein
Axel


Mein "Zuhause":
http://www.bahnhof-odendorf.de
Der "Zweitwohnsitz":
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"Bevor ich mich jetzt Aufrege, isses mir lieber egal!"


 
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Die Polnische, Teil X

#3353 von notbremse , 03.02.2023 15:58

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Der Fluch der Akribik, Teil 403



Lieber Axel, ein Lob von einem Spitzenkönner wie dir freut mich ganz besonders. Aber es kommt noch wahnsinnigerererer, denn Wahnsinn lässt sich nahezu beliebig toppen...

(Wer's noch nicht kennt, der sollte sich unbedingt Axels Projekt "Bahnhof Odendorf" ansehen. Es lohnt sich!)



VERFEINERTE POLNISCHE VI

Leiter aus 0,4-Millimeter-Messingröhrchen


„Jesasmarantjosef“, meinte die Mitzi , „won des da Toni siegt. Der mant bestimmt, dos weat a Fernsehantenne. Dabei kimmt dos Fernsehen erst im Oktoba.“ [Jesus, Maria und Josef. Wenn das der Toni sieht. Der glaubt bestimmt, das wird eine Fernsehantenne. Dabei wird doch das Fernsehen erst im Oktober eingeführt.“





In der Tat startete das Fernsehen in Österreich erst im Oktober 1955 – zunächst mit einem Probeprogramm.

Dies gilt übrigens als prominentes Beispiel dafür, dass man im Zuge von Recherchen beachten muss, wie sehr Zeitzeugen irren können. Denn viele Zeitzeugen schworen später, schon im Mai 1955 im Fernsehen gesehen zu haben, wie Außenminister Figl auf dem Balkon des Schlosses Belvedere den österreichischen Staatsvertrag präsentierte. Da es im Mai 1955 in Österreich noch kein Fernsehen gab, ist das schlicht nicht möglich. Tatsächlich werden diese Zeitzeugen diese Szene in einem Wochenschaubeitrag im Kino oder erst später einmal im Fernsehen gesehen haben.


Zu meinen Streichungen siehe nachstehender Beitrag. Vielen Dank an Klaus für die interessante Richtigstellung!

Zurück zur Mitzi. Es handelt sich hier also nicht um eine Fernsehantenne, sondern um die Nachbildung der Kesselleiter meiner 919er.

Nach den geglückten Bohrungen im 0,8-Millimeter-Kupferdraht war ich ein wenig übermütig geworden und experimentierte weiter. Schließlich gelangen mir 0,2-Millimeter-Löcher in 0,4-Millimeter-Röhrchen. Beweisfoto:





Im Nachhinein betrachtet war das keine große Hexerei, sondern eine Frage eines geeigneten Körners. Anfangs glitt mir ein jeder Bohrer und ein jeder spitze Gegenstand von dem Röhrchen ab. Schließlich führte - nach mehreren Stunden vergeblicher Versuche und nach mehreren abgebrochenen 0,2-Millimeter-Bohrern - zum Ziel, dass ich den Punkt, an welchem die Bohrung sitzen sollte, auf einer Länge von etwa einem halben Millimeter mit einem Cutter etwas plan schabte und dann das Röhrchen in Längsrichtung mit der Spitze dieses Cutters etwas einritzte. In dieser Nut glückten dann die Bohrungen. Mit einem feinen Stichel (bei mir 0,3 Millimeter) geht's noch besser.

Durch die so entstandenen drei Bohrungen wurden 0,2-Millimeter-Drähtchen gesteckt und auf diese wurden drei kleine 0,4-Millimeter-Röhrchen als Leiter-Sprossen aufgefädelt. Schließlich konnte ein weiteres längeres Röhrchen als zweiter Holm durchbohrt und abgelängt werden, und fertig war die Leiter:





Naja, noch nicht ganz. Die überstehenden Drähtchen waren noch abzutrennen und von Kleberresten zu reinigen war das Ding auch noch. So sieht die Leiter an der Lokomotive aus:





Oben und unten wurden 0,2-Millimeter-Drähtchen in die hohlen Holme eingeführt. Dies ermöglichte oben eine vorbildgerechte Aufhängung an den Griffstangen und unten eine Steckverbindung, die künftig hoffentlich ein Festkleben am Umlauf entbehrlich macht. Das würde das Trennen des Kessels vom Fahrwerk erheblich erleichtern.

Ich habe die Leiterelemente mit dünnflüssigem Cyanacrylatkleber verbunden. Der Kleber saust durch die Kapillarwirkung nicht nur in alle Ritzen, sondern auch in alle Röhrchen, in denen kein Draht steckt und verschließt sie. Man kann sie natürlich wieder aufbohren, aber nur soweit der Bohrer reicht. Und das ist bei manchen 0,2-Millimeter-Bohrern nicht wirklich viel. Es sollten daher alle Drähtchen in ihre Röhrchen eingesteckt sein, bevor man den Kleber mit einem dünnen Draht oder mit einem Ölgeber aufträufelt.

Und wenn du mir jetzt schreibst, das Problem der gebrochenen Leiter wäre doch anders viel einfacher zu lösen gewesen, zum Beispiel mit Hilfe einer geätzten Leiter, dann hast du natürlich recht. Und wenn ich schon 0,2mm-Löcher in 0,4-Millimeter-Rundmaterial bohre, dann hätte ich genausogut die gebrochene Leiter verstiften können. Das wäre mit nur zwei Bohrungen erledigt gewesen.

Aber genau das war eben nicht der Sinn der Übung. Der Sinn der Übung war, herauszufinden, ob’s grundsätzlich geht. Und nun steht fest, es geht. Und das eröffnet mir eine ganze Menge neue Anwendungsmöglichkeiten…


Bis nächsten Karlfreitag

Euer Karl

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Exkurs: Die heimische Fernsehgeschichte

#3354 von maybreeze , 03.02.2023 17:32

Zitat von notbremse im Beitrag #3353
Dies gilt übrigens als prominentes Beispiel dafür, dass man im Zuge von Recherchen beachten muss, wie sehr Zeitzeugen irren können. Denn viele Zeitzeugen schworen später, schon im Mai 1955 im Fernsehen gesehen zu haben, wie Außenminister Figl auf dem Balkon des Schlosses Belvedere den österreichischen Staatsvertrag präsentierte. Da es im Mai 1955 in Österreich noch kein Fernsehen gab, ist das schlicht nicht möglich. Tatsächlich werden diese Zeitzeugen diese Szene in einem Wochenschaubeitrag im Kino oder erst später einmal im Fernsehen gesehen haben.


Hier irrt unser für gewöhnlich sehr gut informierter Notbremsen-Karl ein wenig:

Fernsehen gab es seit April/Mai 1955 sehr wohl schon hierzulande, wenn auch nur sehr rudimentär: Er wurden Versuchssendungen aus dem ehemaligen Schulgebäude Singrinergasse im 12. Wiener Gemeindebezirk als erstem Fernsehstudio ausgestrahlt. Freilich war die Zahl der Empfangsberechtigten gering, war ja nur ein Versuchsstadium und die Anzahl verfügbarer Fernsehgeräte war mehr als überschaubar. Dennoch: Es wurden aus einem Klassenzimmer als Studio ab Mai 1955 Fernsehsendungen ausgestrahlt. Da hätte sehr wohl ein Film über die Staatsvertragsunterzeichnung (Live-Sendungen gab's ja nicht) ausgestrahlt worden sein. Ab 1. Agust 1955 gab es dann öffentliche Versuchssendungen, daher ist dieses Datum der Start des heimischen Fernsehens, damals noch unter "Österreichischer Rundfunk - Fernsehen", vorerst auf Wien beschränkt. Fernsehsüchtig konnte man nicht werden, denn die Sendedauer betrug für den ganzen Monat heiße 12 Stunden! Das wichtigste Gerät war ein Filmabtaster. Die erste Sternstunde des heimischen Fernsehens war dann die (erste) Live-Übertragung aus der Staatsoper anlässlich der Wiedereröffnung am 5.11.1955. Und kurz vor Jahresende gab es dann die erste "Zeit im Bild" - bis heute die Marke für die Nachrichtensendungen des ORF. Das Fernsehstudio übersiedelte nach Schönbrunn (Maxingstraße), die ehemaligen Wien-Film-Studios und vormalige Orangerie, heute bewohnen Orang Utans die große Studiohalle (orang:erie). Bis zum 1.1.1958 lief die Ausstrahlung des Fernsehens unter "Versuchsprogramm", mit Neujahr 1958 gab's dann Fernsehen täglich regulär, vorerst mit einem Programm, mit 1961 gesellte sich nochmals ein Versuchsprogramm dazu, das "2. Programm". Das wurde aber anfangs nicht täglich ausgestrahlt (Dienstag und Donnerstag lange war "ein-programmig" ).

Wann bei der Mitzi daheim der erste Fernseher stand, müssten wir sie fragen. In ländlichen Gegenden, wo das Geld für die teure Ausgabe eines Fernsehers nicht so locker vorhanden war, traf man sich im Extrazimmer des örtlichen Gasthauses, um "fern zu schauen". Da trafen sich in der verrauchten Bude der Plotschentoni, der Plentenbauer Valte, der Brucknputzpepe, der Schlapfnschupfschursch, der Bruggnkeuschler, der Hoferbauer, die Watschlmarie, die Lina-Tante ... und die Mitzi. Die Frauen waren ja eher selten da, denn Fernsehen war ja nur am Abend und da mussten die Kinder zu Bett gebracht werden. Männer waren dabei nur störend - das Wirtshaus ein idealer Ersatzaufenthaltsort.
Apropos Störung: Die Sendeleistung war nicht berauschend, je nach Senderlage war das Bild besser oder schlechter, bei atmosphärischen Störungen rauschte und schneite es auch im Sommer. Das sonst ausgestrahlte Testbild ist ja mittlerweile Kult.

Ja, so war's ... seinerzeit, wie die Dampfloks noch unterwegs waren, als Fahrgast man auf der Plattform des Spantenwaggons die laue Sommerluft genießen konnte und die Bahnhöfe allesamt noch besetzt waren. Dort konnte man auch noch Bahnfracht aufgeben, und wenn es rasch gehen sollte, sogar Bahnexpress! Und der Pfarrer, der Gendarm, der Lehrer und der Herr Doktor auch im Wirtshaus beim Fernsehen anzutreffen waren.


Liebe Grüße aus Wien
Klaus
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RE: Exkurs: Die heimische Fernsehgeschichte

#3355 von derOlli , 03.02.2023 18:28

Hallo Karl,

das mit der Leiter ist schon beeindruckend. Wie hebst du deine Loks und Wagen an, ohne das irgendwo was abbricht oder verbiegt?
Wenn ich zweimal im Jahr meine Gleise reinige, finde ich neben der Strecke jede Menge Anbauteile, die ich nicht zuordnen kann. Das müßte doch bei dir noch krasser sein?
Wie wirst du deine Anlage später Enkelsicher machen oder wartest du bis die Groß sind?


Gruß von Olli


Über einen Besuch in meinem Kellerland würde ich mich freuen:
viewtopic.php?f=64&t=110273


 
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Fernsehgeschichte und Fundamt

#3356 von notbremse , 04.02.2023 09:03

@ Klaus: vielen Dank für deinen interessanten Beitrag zur Geburtsstunde des Fernsehens in Österreich. Nach nochmaligem genauen Studium deines Textes stelle ich nun aber fest, dass da eigentlich kein Widerspruch besteht. Versuchsprogramme, die ausschließlich in Wien ausgestrahlt wurden, konnten der Toni und die Mitzi in Goggerwenig bei St. Veit an der Glan demnach im August 1955 tatsächlich noch nicht sehen. Auch nicht im Gasthaus "Gelter" (heute übrigens ein hervorragendes Restaurant). Mein "Oktober 1955" muss aber nicht unbedingt stimmen. Ist dir bekannt, ab wann das provisorische Testprogramm in Mittelkärnten großflächig ausgestrahlt wurde?

@ Olli: für Teilchen, die von Fahrzeugen abgehen, habe ich eine Sortierbox, auf der steht "Fundamt":



Darin befinden sich derzeit:

- Zwei Teilchen eines französischen Güterwagens
- Eine Radlagerabdeckung eines G10
- Ein Bremsumstellhebel
- Eine Zugschlussscheibe (machen euch drei "s" hintereinander auch so nervös wie mich?), die dort nicht hingehört

Und das ist DIE GANZE AUSBEUTE VON 10 JAHREN!

Ich habe immer wiedervergessen, das in Ordnung zu bringen. Lieber Olli, vielen Dank, dass du mich daran erinnerst, die Teilchen endlich wieder anzubringen.

Mein Enkel (3) wird mir dabei helfen. Er wird meine Züge langsam an mir vorbeifahren lassen, damit ich die Waggons finde, an denen diese Teilchen fehlen.

Liebe Grüße

Euer Karl


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derOlli und fneurieser haben sich bedankt!
 
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RE: Fernsehgeschichte und Fundamt

#3357 von Barbara13 , 04.02.2023 09:42

Hallo Karl,

die Umbauarbeiten deiner 919 sind wirlich von Feinsten. Macht richtig Spass „zuzuschauen „. 😃 0,2 Bohrungen in 0,4 Draht … das ist der Hammer. 🫢 Mir geht schon die Muffe wenn ich 0,6 in Flachmaterial bohre. Mit welcher Maschine hast du das gezaubert?


Viele Grüße

Michael

Perfektion ist dann erreicht, wenn ... egal, die Hauptsache es macht Spass.

http://stummiforum.de/viewtopic.php?f=15&t=103096#p1118087


 
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RE: Fernsehgeschichte und Fundamt

#3358 von notbremse , 04.02.2023 10:23

Zitat
Mit welcher Maschine hast du das gezaubert?



Freihändig - mit Stiftenklöbchen und Bohrern von Fohrmann und Walter Titex.

Liebe Grüße

Karl


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Die Polnische, Teil XI

#3359 von notbremse , 10.02.2023 14:07

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Der Fluch der Akribik, Teil 404



VERFEINERTE POLNISCHE VII


Alles hin, alles noch einmal von vorne



„I sog da wos“, erklärte die Mitzi im Brustton der Überzeugung, „dos is siha dos Getriebe. I gschpia dos im Urin.“ [Ich sage dir, da ist bestimmt das Getriebe beschädigt. Ich vermag die Schadensursache mittels meines Nieren-Ausscheidungsproduktes zweifelsfrei und schlüssig zu identifizieren.“]

Und Mitzi hatte natürlich wieder einmal recht. Beziehungsweise ihr deduktiv begabter Harnflüssigkeitssensor.

Ein besonders netter Hobbykollege hat mir den Nachbau der gebrochenen Gegenkurbel erspart und mir ein originales Brawa-Ersatzteil überlassen. Das wahrscheinlich Allerletzte seiner Art:





Der abgebrochene Vierkant der Gegenkurbel ließ sich nach dem Abnehmen der Bodenplatte des Fahrgestells mit einem Stift von hinten aus dem Rad drücken. Das Einsetzen des Ersatzteils gelang schnell und problemlos. Es stellte sich heraus, dass die Schwinge nicht genietet, sondern lediglich mit einem Stift aufgesteckt ist. Diesen Stift habe ich nach dem Austausch mit einem winzigen Superkleber-Tröpfchen von hinten gesichert.

Probefahrt.

Mist. Die Maschine ruckelte nach dieser Reparatur weiterhin und war sofort wieder abzustellen, um weitere Schäden zu vermeiden.

Alles nochmals zerlegen, Zahnräder raus:





Mit unbewaffnetem Auge sehen die Zahnräder zunächst o.k. aus, die Lupe aber zeigt gnadenlos folgendes Bild:





Es ist klar zu erkennen, dass diese beiden Zahnräder stark beschädigt sind.

Die Ursache dieser Beschädigung der Zahnräder und des Gegenkurbel-Bruchs wird sich kaum mehr mit letzter Sicherheit feststellen lassen, dürfte aber sehr wahrscheinlich nicht bei Brawa liegen. Die Zahnräder sind offensichtlich nicht brüchig, sondern sie sind durch eine gewaltsam einwirkende Kraft abgeschert worden. Auch ein Montagefehler bei Brawa ist ausgeschlossen, denn ein solcher hätte sich rasch bemerkbar machen müssen. Die Maschine lief aber bei mir eine ganze Weile ohne Probleme. Wahrscheinlicher ist, dass ich nach dem erstmaligen Zerlegen der Maschine einen Anfängerfehler gemacht habe. Ich dürfte entweder die Gegenkurbel falsch eingebaut haben oder die Achslager mindestens einer Achse…





… waren mir beim Zuschrauben der Bodenplatte nach innen hinter den Rahmen gerutscht. Gelingt ganz leicht, wenn man diese Gefahr nicht kennt, denn das sieht man von außen nicht.

Verrutschen Lagerschalen nach innen, hat betroffene Achse hat ein starkes Spiel und die Kuppelstange kann dann brutal klemmen. Eine solche Blockade könnte ohne weiteres einen Bruch der Gegenkurbel und beschädigte Kunststoffzahnräder nach sich ziehen. Man muss sich beim Schließen der Bodenplatte Zeit nehmen, langsam und behutsam arbeiten und, solange man in den Rahmen hineinsieht, bis zuletzt permanent beobachten, ob die Achslagerschalen noch in ihrer richtigen Position sind. Und das habe ich beim ersten Schließen der Bodenplatte sicherlich nicht beachtet.

Wie auch immer - was tun?

Der Motor hatte schon bald nach der Entnahme des Modells aus der Vitrine, in der es viele Jahre lang stand, ein leicht wimmerndes Geräusch von sich gegeben. Kaum mehr zwar als ein anderes brandneues Modell eines anderen Herstellers, das mir zu Vergleichszwecken dient, aber es war jedenfalls auszutauschen. Dieses gut wahrnehmbare Geräusch verträgt sich einfach nicht mit dem hervorragenden Sound von LeoSoundLab.

Anders als in alten Berichten über beschädigte Zahnräder dieses Modells geschildert, sind bei meiner Maschine nicht alle Zahnräder aus Kunststoff und sie sind auch nicht brüchig. Drei Zahnräder sind aus Messing und waren von dem Malheur nicht betroffen. Ich müsste also lediglich drei Kunststoffzahnräder gegen solche aus Messing austauschen. Gibt’s alles im Internet. Bis auf das Doppelzahnrad. Aber Doppelzahnräder kann man relativ leicht selbst anfertigen, indem man zwei Zahnräder auf eine Achse steckt, an zwei oder drei Stellen gemeinsam durchbohrt und Stifte durch die Bohrungen steckt. Und einen guten Motor bekommt man zum Beispiel bei sb-Modellbau. Man muss nur den Originalmotor einschicken, dann wird er „nachgebaut“. Kostet kaum mehr als ein lagernder Umbausatz dieser Firma.

„I tatat den Mota in Tenda tan“, sagte die Mitzi. [Ich würde den Motor in den Tender geben.]

Hmmmm...

Bis nächsten Karlfreitag

Euer Karl

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RE: Fernsehgeschichte und Fundamt

#3360 von Viktor , 10.02.2023 15:15

Hallo Karl,

zunächst will ich mich wieder einmal für Deine tollen Berichte bedanken - eine echte Bereicherung!

Du schreibst

Zitat von notbremse im Beitrag #3359
Ich müsste also lediglich drei Kunststoffzahnräder gegen solche aus Messing austauschen.

Warum willst Du denn Zahnräder aus Messing verwenden?
Ich habe mal gehört / gelesen (Achtung: gefährliches Halbwissen!), dass solche aus Messing lauter sind als solche aus Kunststoff. Ich unterstelle den Ingenieruen von Brawa mal, dass es einen technischen Grund für die gewählte Materialpaarung gibt.
Bestimmt gibt es Mitleser, die hier fundierteres Wissen einbingen können als ich ...

Lieber Gruß
Viktor


Und hier geht´s zu meinem Italien ...
viewtopic.php?f=15&t=151608#p1719294


Egidius103 hat sich bedankt!
 
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Echt öd!

#3361 von maybreeze , 10.02.2023 17:18

Servus Karl,

a echt öde G'schicht! Aber es wärest nicht Du, Karl, wenn nicht gleich eine Lösung parat wäre.


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Messing- oder Kunststoffzahnräder?

#3362 von notbremse , 11.02.2023 09:29

@ Viktor: Messingzahnräder hätte ich gewählt, wenn ich eine neuerliche Getriebeblockade nicht ausschließen könnte, weil ich als Achtel-Wissender angenommen hätte, dass Messingzahnräder mehr aushalten. Dass Messingzahnräder zwangsläufig lauter sind als Kunststoffzahnräder, habe ich nicht berücksichtigt, weil meine Weinert-86er nicht lärmt. Der Tausch gegen Kunststoffzahnräder wäre aber einfacher, denn es gibt mehr Bezugsquellen im Internet. Wenn da nicht ganz zum Schluss die Mitzi etwas gesagt hätte, was man sich seeeeehr genau überlegen sollte, wenn man einen 50er-Tender von Roco verwendet...

@ Klaus: ich oder... die Mitzi.



Liebe Grüße

Karl


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RE: Messing- oder Kunststoffzahnräder?

#3363 von Viktor , 11.02.2023 12:58

Hallo Karl,

hmmm, die Mitzi is kaa dumme ned ...

Gruß
Viktor


Und hier geht´s zu meinem Italien ...
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notbremse hat sich bedankt!
 
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Die Polnische, Teil XII

#3364 von notbremse , 17.02.2023 18:59

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Der Fluch der Akribik, Teil 405



VERFEINERTE POLNISCHE VIII


Neuer Motor


„I tatat den Mota in Tenda tan.“, sagte die Mitzi. [Ich würde den Motor in den Tender geben.]

Diese Lösung bietet sich natürlich für Brawa-Pt31 im Originalzustand nicht an. Ich aber habe einen 50er-Tender von Roco ausgeschlachtet, der ursprünglich einen recht zuverlässigen Antrieb besaß. Ob sich mein Tender noch in einen Antriebstender zurückbauen lässt?

Zunächst einmal entfernte ich den Motor aus der Lok. Mein Exemplar ist ohne Motor und Zahnräder sehr leichtgängig und die Steuerung macht keinerlei Probleme.

Ich habe also aus dem 50er-Tender alle meine Einbauten entfernt, das Getriebe und den Originalmotor wieder eingebaut, provisorisch eine Digitalschnittstelle angelötet und einen alten Decoder eingesteckt, getestet, läuft. Und die Lok läuft brav mit:





(Dem aufmerksamen Leser wird aufgefallen sein, dass Räder und Gestänge bereits rot lackiert sind. Wieder mit der Pinsel-Methode, wieder mit mehreren Schichten stark verdünnter Farbe.)

Danach ausgiebige Tests auf meiner Anlagenbaustelle. Keine Probleme auf der 30-Promille-Steigung, zunächst aber Entgleisungen auf manchen Weichen - nicht der Lok, sondern des Tenders. NMRA-Lehre raus und nachgemessen: prompt stimmt der Abstand der Räder auf zwei Achsen der nagelneuen Roco-Ersatzteile nicht. Nach der Korrektur dieser Abstände schnurrt die Lok problemlos über die gesamte Anlagenbaustelle.

Während die Roco-50er einen Kardanantrieb zur Lok hat, besitzt die Pt31 bzw. 919 von Brawa auf der letzten Treibachse Haftreifen. Die Treibräder der Lok können daher bei dieser Maschine auch ohne Kardanantrieb kaum rutschen, sondern werden über diese Haftreifen und die Kuppelstange bewegt. Die Haftreifen substituieren quasi den Kardanantrieb.

Ich werde also mit einem Tenderantrieb fahren und habe einen neuen, wesentlich leiseren Motor eingebaut (sb-Modellbau, Artikel 28074 H0 Motorisierungssatz für Roco BR 50). Von diesem Motor habe ich die Kardan-Kupplung entfernt. Da ich keine geeignete Abziehvorrichtung besitze, habe ich die Kunststoff-Kupplung vorsichtig mit einem scharfen Messer zerstückelt. Die Welle lag dabei stets auf einer harten Unterlage, sodass sie sich nicht verbiegen konnte.

Fährt man mit einem unveränderten Roco-Tender, ist diese Maßnahme nicht notwendig. Ich aber habe die Vorderseite meines Tenders mit einem Messingteil der Modellbahn-Manufaktur Crottendorf verschlossen. Dieses Zurüstteil hat einige Materialstärke und braucht entsprechend Platz. Die hier ohnehin nicht benötigte Aufnahme für die Kardanwelle musste daher weg.

Den Blechstreifen der Kupplung habe ich gekürzt und etwas tiefergelegt. Der Austauschmotor hat unten eine Vertiefung. Der Blechstreifen und seine Schraubverbindungen werden in dieser Vertiefung Platz finden.

Der Motor hatte in Längsrichtung Spiel. Ich habe ihn dennoch nicht festgeklebt, sondern ich habe ein 1,5 Millimeter hohes Distanzstückchen aus Polystyrol in den oberen Ballastrahmen passgenau eingeklebt und ein weiteres beim Getriebeschacht:





Der Motor kann nun weder nach vorne noch nach hinten verrutschen. Von oben wird er zudem durch den Ballastrahmen niedergehalten. Der so gesicherte Motor kann nun jederzeit problemlos wieder herausgenommen werden, zum Beispiel um an die darunterliegenden Stromabnehmer des Tenders heranzukommen.

Die Brawa-Platine hatte nun im Tender keinen Platz mehr und auch nicht im Kessel. Also muss eine andere Platine für meinen MTC21-Decoder her und der Lautsprecher kommt nach vorne unter den Schlot. Das heißt aber natürlich: alles neu verdrahten!

„Weast segn“, hat die Mitzi gesgt, „olls holb so schlimm!“. [Du wirst sehen, keine große Sache!]


Hoffentlich hat sie recht... Ihr selbstgemachter Reindling war übrigens heute wieder ausgezeichnet.

Euer Karl

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Die Polnische, Teil XIII

#3365 von notbremse , 24.02.2023 13:37

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Der Fluch der Akribik, Teil 406



VERFEINERTE POLNISCHE VIII


Neue Verkabelung


Die Mitzi brachte eine Kanne Tee und einen Reindling vorbei. „Schean host se gletat, de Drahtlan!“, bemerkte sie anerkennend. [Die Drähtchen hast du sehr schön gelötet!]

Um der Wahrheit die Ehre zu geben, ich habe nicht alle Drähtchen selbst gelötet. ESU bietet mehrere Adapterplatinen an, darunter eine für MTC21 mit bereits angelöteten Litzen (Artikel-Nr. 51957). In den Roco-Tender eingebaut und mit dem Decoder huckepack sieht das jetzt so aus:





Diesen Adapter empfinde ich als recht bequem und er erlaubt mir, meine Lebenszeit für andere Dinge zu vergeuden. Aber warum überhaupt MTC21? Ist doch eine nicht NEM-gerechte, veraltete Schnittstelle? Nun, das ist so, weil meine ursprüngliche Brawa-Platine eine MTC21-Schnittstelle hatte und ich extra dafür einen neuen Decoder kaufte. Und dann wurde die Brawa-Platine entbehrlich und der Decoder blieb mir. That's life...

Unter dem Adapter klebt als Isolierschicht eine kleine Polystyrolplatte mit doppelseitigem Klebeband auf dem Motor. Nach oben hin gibt’s kein Isolierproblem, oben ist nur noch der Kohlenbehälter des Roco-Tenders, und der ist aus Kunststoff.

Die Litzen habe ich zu recht steifen Bündeln zusammengebunden. Das verhindert, dass die Litzen in die Zahnräder oder in die Schwungmasse geraten. Vorerst einmal. Denn nach dem Einbau einer Steckverbindung zwischen Lok und Tender werden die Litzen teilweise neu zu bündeln sein. Jetzt einmal geht’s lediglich darum, mit provisorisch verlegten Litzen alle Funktionen zu aktivieren und zu testen.

Nach der Verbindung des Motors und der Stromabnehmer erneute Probefahrten. Zunächst einmal ein Kurzschluss, denn ich habe bei den Radstromabnehmern in der Lok rechts und links verwechselt. Wie's halt passieren kann, wenn die Lok beim Löten verkehrt herum liegt. Nach der Behebung dieses Irrtums: Anschluss der Laternen.

Die originalen Laternen von Brawa (links) ersetzte ich durch etwas detailliertere aus Weißmetall (rechts):





Gut detaillierte Weißmetall-Zurüstteile haben solchen aus Messing gegenüber den Vorteil, dass sie leichter bearbeitet werden können. Ich zum Beispiel verbrauche in Weißmetall signifikant weniger Bohrer… Abschließend erhielten die Laternen obenauf Griffe aus 0,2mm dünnem Draht. Der Hersteller dieser Laternen ist nicht gesichert. Ich dürfte sie vor über 30 Jahren bei Much erstanden haben. Wenn das zutrifft, sind sie wahrscheinlich von Kröß. Much ist leider kürzlich verstorben. Mit ihm verbinden sich mir eine Menge netter Erinnerungen.

Die originalen Brawa-Laternen waren mit Mikro-Lämpchen beleuchtet, die zwar ein sehr schönes Licht abgaben, die aber – ihrer Produktion vor über 15 Jahren geschuldet – noch recht groß waren und in einem entsprechend dicken Laternensockel untergebracht werden mussten. In den neuen filigranen Laternensockeln hatten sie nicht Platz.

Die neuen Laternen beleuchte ich stattdessen mit warmweißen SMD-Leuchtdioden der Bauart 0402 mit den Abmessungen 1,0mm x 0,5mm x 0,5mm. Diese LEDs stammen von Schönwitz und haben bereits angelötete Drähtchen in den verwechslungssicheren Farben Rot und Schwarz. Der Plus-Pol ist rot und der Minus-Pol ist schwarz. Die Vorwiderstände sind mit der Brawa-Platine ausgewandert, ich habe sie durch neue ersetzt. Diese Widerstände habe ich platzsparend in Schrumpfschläuche verpackt. Der Wert des Widerstandes wurde experimentell ermittelt und ist überraschend hoch. 33 kOhm vor zwei parallel angeordneten LEDs ergeben jetzt ein recht angenehmes Licht. Die Drähtchen zu den Leuchtdioden führe ich von unten durch die Pufferbrust in die Laternen heran. Um die Laternen dennoch stabil fixieren zu können, haben sie unten ein Messingröhrchen mit 0,8 Millimeter Außendurchmesser erhalten, das mit diesem Durchmesser in fast alle gängigen Laternensockel passt. Der Innendurchmesser des Röhrchen von 0,6 Millimeter bietet genug Platz für die beiden 0,15mm dünnen Drähtchen der Dioden.

Die Öffnungen oberhalb der Pufferbrust habe ich mit Polystyrol verschlossen und für die MS-Röhrchen habe ich ins Polystyrol passende Löcher gebohrt:





Die oben halbrund gebogenen Rangierergriffe werde ich gegen wesentlich dünnere aus Federstahldraht austauschen. Mit ihrem 0,3 Millimeter Durchmesser wirken sie fast ein bisschen zu zart. Es darf aber gerade bei besonders feinen Zurüstteilen nicht vergessen werden, dass auch Farbe eine merkliche Materialstärke hat, speziell wenn man sie in mehreren Schichten aufträgt.

Der Lautsprecher liegt bereits auf seinem zukünftigen Platz. Er kommt unter den Schlot. Den Ballast in diesem Bereich habe ich mit einer Metallsäge entfernt.

Die Drähtchen der Dioden habe ich unterhalb des Rahmens verlegt. Kein Problem, denn die verschraubte Abdeckplatte unter der Pufferbrust lässt sich trotz der Zurüstteile nach wie vor abschrauben. Der "echten" Kupplung bin ich weiträumig ausgewichen, ansonsten wurden die Drähtchen genau so verlegt, wie zuvor die Litzen zu den Brawa-Lampen, also unter dem Schlot nach oben. Die Deichsel und die Vorderachse können die Drähtchen nicht berühren. Aber weil Vorsicht die Mutter des ungebremsten Porzellanvasenwagens ist, habe ich die Drähtchen noch mit einem Stück schwarzen Isolierbandes abgedeckt:





„Fia heit mo-hma Schluss“, hat die Mitzi gesagt. „Moxt noch an Reindling?“ [Jetzt ist Feierabend. Darf ich dir noch ein Stück eines traditionellen Kärntner Napfkuchens anbieten?]

Bis nächsten Karlfreitag

Euer Karl

.


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RE: Die Polnische, Teil XIII

#3366 von Stiller Mitleser , 24.02.2023 15:21

Der plötzliche und unerwartete Tod von Gerhard Much macht mich sehr betroffen. Ich erinnere mich noch gut an seine beiden Geschäfte. Vor allem das winzige Geschäft an der Ecke Agnesgasse war manchmal so voll, dass man kaum hineinkonnte.
RIP
Fritz


notbremse hat sich bedankt!
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RE: Die Polnische, Teil XIV

#3367 von notbremse , 03.03.2023 13:17

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Der Fluch der Akribik, Teil 407



VERFEINERTE POLNISCHE IX


Steckverbindung Lok - Tender


Die Mitzi brachte mir diese Woche Kaffee in meine Machlkammer. Viiiiieeeeel Kaffee. „Nit dost von dem vülln Kafeh noch Mogngschwire kriagst!“, meinte sie besorgt. [Hoffentlich bekommst du von diesen Unmengen Kaffee keine Magengeschwüre!]

Denn was ich diesmal in wenigen Worten erzähle und was für euch ziemlich langweilig aussehen dürfte, war für mich eine recht zeitintensive Beschäftigung, die mir mehrere besonders lange Abende bescherte:





Die siebenpolige Steckverbindung zwischen Lok und Tender, ein Zufallsfund aus meiner Grabbelkiste, hat zwar insgesamt nur 14 Anschlüsse. Diese 14 Lötstellen aber waren bei meinem Modell mehrfach zu öffnen und neu zu verlöten. In exzessiver Auslegung des Trial-and-error-Prinzips benötigte ich mehrere Anläufe, um die Steckverbindung in eine Position zu bringen, in der sie im Betrieb kaum beschädigt werden konnte und wo sie gut erreichbar blieb.

Zudem waren die Litzen auf ein Mindestmaß zu kürzen, wobei ich zwei Litzen mehrfach abschnitt, sie aber dennoch immer noch zu kurz waren… Das bedeutete: Litzen teilweise neu verlegen. Und vor dem Löten noch winzige Schrumpfschläuche drauf - gerade mal vier Millimeter lang.

Sieben Litzen? Ja. Rot und Schwarz zu den Radkontakten, Blau, Weiß und Grün zu den vorderen Laternen und zur Führerhausbeleuchtung, zwei Mal Braun zum Lautsprecher. Auf eine Triebwerksbeleuchtung habe ich verzichtet, und den Rauchgenerator habe ich ob seines mir recht realitätsfern erscheinenden dünnen weißen Räuchelchens ausgebaut. (Nichts Wichtiges, bloß eine Frage meines persönlichen Geschmacks, die nicht weiter diskutiert werden muss.)

In der Lok habe ich die Litzen mit Schrumpfschläuchen gebündelt, um den „Drahtverhau“ beim Aufsetzen des Kessels leichter bändigen zu können.

Nun noch eine Probefahrt:





Sie fährt wunderbar sanft und leise, die Führerstandsbeleuchtung funktioniert und die Laternen leuchten vorne und hinten, wie sie sollen. Sie blenden nicht, sondern geben ein für eine Dampflok plausibles, angenehm mildes Licht ab, was ich hiermit gezeigt haben wollte.


Und jetzt bin ich nur noch müüüüüüüde. Die Wirkung von Mitzis Kaffee scheint gerade rapide nachzulassen. Ich denke, ich werde mich ein bisschen auf das Sofa vor dem Kaminofen legen und mir ein Nickerchen genehmigen.

Bis zum nächsten Karlfreitag

Euer Karl

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Die Polnische - strömlich betrachtet

#3368 von maybreeze , 03.03.2023 13:43

Servus Karl,

ich habe mit den von Dir verwendeten Steckverbindungen insofern keine so gute Erfahrung gemacht, weil die Sache ziemlich steif ist. Du verbirgst ja auch die lokseitige Steckerkonstruktion. Wenn also keine wirklich große (vorbildgerechtere ) Radien vorhanden sind, klemmt's bei mir in Weichenstraßen (entgleisung) - und ich habe nur 5 Kontakte (nix Lärm) bei einer nachträglich digitalisierten Uralt-Roco 657er. Die Fitzelarbeit hat mich auch beschäftigt. Ohne gutes Licht war da nichts zu machen. Die kleinen Steckverbindungen, wie sie z.B. Roco bei Lok-Tenderverbindungen verwendet, habe ich noch nicht gefunden. Du offenbar auch nicht.

Die gute Mitzi - wenn die nicht so fleißig und sorgsam wär, wär's wohl nix mit unserem freitäglichen Hauptprogramm! Das Freitags-"Nebenprogramm" (Streiks&Proteste) ist ja doch für manche ein ziemliches Ärgernis.


Liebe Grüße aus Wien
Klaus
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RE: Die Polnische - strömlich betrachtet

#3369 von notbremse , 10.03.2023 11:54

Hallo Klaus,

ohne Lupenleuchte wäre das tatsächlich nicht machbar.

Die Roco-Stecker wurden mir per PN als JST 1,0-Stecker beschrieben. JST 1,0-Stecker habe ich in meiner Grabbelkiste. Die sind mit 5 Millimetern allerdings mehr als doppelt so hoch wie das, was ich verwendet habe. Das ist mir zu klobig. Außerdem lassen sich JST-Stecker nur sehr schwer trennen. Praktisch, wenn alles funktioniert, aber ein Problem, wenn man Lok und Tender wirklich schnell einmal auseinandernehmen muss.

Ich bevorzuge Steckverbindungen, die nicht einrasten. Solche Stecker und Buchsen kann man ja so verlegen, dass sie durch die Kabel federnd gegeneinander gedrückt werden. Bei verbundenen Fahrzeugen hält das bombenfest. Trennt man die Fahrzeuge, geht eine solche Verbindung sofort auf.

Dennoch glaube auch ich, dass bei diesem Thema noch "Luft nach oben" ist. Gemeint: es gibt für unsere Zwecke sicher Gescheiteres. Allerdings ist Google gegen uns. Denn Google gibt bei der Suche nach speziellen Teilen nichts her, wenn man nicht die exakten Produktbezeichnungen der Hersteller kennt.

Sei's wie's sei, bei mir funktioniert's derzeit so wie's ist, denn mein Mindestradius beträgt 150 Zentimeter und da macht meine Steckverbindung keine Probleme.

Liebe Grüße

Karl


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Die Polnische, Teil XV

#3370 von notbremse , 10.03.2023 14:12

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Der Fluch der Akribik, Teil 408



VERFEINERTE POLNISCHE X


Kaltes Bleigießen


Heute geht’s um einen Palast. Oder um Ballast. Oder doch um einen Palast?





Weil die Mitzi hat gesagt: „Do weast a Gwicht einetan miassn!“ „Mehr Ballast, meinst du?“ „Jo, meah Palast.“ [Du wirst das Gewicht erhöhen müssen. – Ja, mehr Ballast.“
Anmerkung des Übersetzers: Das Kärntnerische kennt keine aspirierten Konsonanten. Ob es sich beispielsweise um einen Palast handelt oder um einen Ballast, ergibt sich in Kärnten nur aus dem Kontext.

Zurück zu Mitzis Anregung.

So anstandslos die Probefahrten auf der Ebene verliefen, auf den 20 ‰-Steigungen meiner Anlagenbaustelle gerieten sie zum Fiasko. Der Tender rumpelte, hüpfte und entgleiste mehrmals sogar. Ein ganz geringer Fingerdruck auf den hinteren Teil des Tenders beseitigte das Rumpeln und Hüpfen sofort. Es mangelte dem Tender offensichtlich an Gewicht. Ein paar kleine auf den Tender aufgelegte Gegenstände zeigten, dass etwa 60 Gramm genügten. Nicht viel weniger, als ich mit der originalen Rocoschen Kohlen-Attrappe aus dem Tender entfernt hatte.

Modellbahn-Dampflokomotiven werden von den Herstellern häufig mit hohen Kohlenbergen im Tender dargestellt. Klar, darunter ist dann viel Platz für allerlei nützliches Zeug wie Motoren, Getriebe, Platinen, Lichtleiter und Decoder. Wenn seinerzeit eine „echte“ 919er aber aus Wien kam, hatte sie ihre Vorräte bei St. Veit an der Glan schon ziemlich aufgebraucht. Das wollte ich nachbilden und deshalb warf ich das hier in die Grabbelkiste:





Ich habe das Ballast-Teil nun wieder hervorgeholt und auf die Waage gelegt. Die Waage sagte: ein bisschen mehr als 70 Gramm.

Diese Kohlen-Attrappe passte aber inzwischen nicht mehr unter den österreichischen hölzernen Tenderaufsatz, es musste Ersatz her. Zudem hatte dieser Ballast eher auf die vorderen, antriebslosen Räder des Tenders gewirkt. Ich aber wollte mehr Anpressdruck auf die beiden hinteren Räder erzeugen, also auf die beiden Antriebsräder.

Ich habe mich also entschlossen, im rückwärtigen Teil des Tenders noch ein paar Gramm mehr unterzubringen – im rückwärtigen Kasten des Tendergehäuses und seitlich unter dem serienmäßig von Roco eingebauten Ballast. Dazu klebte ich mit wenigen Handgriffen Formen aus Polystyrol zusammen und goss sie mit Stabilit Express schrittweise aus. In diesen Zweikomponentenkleber rührte ich stetig Bleigranulat:





Im Hintergrund sieht man einen bereits fertiggestellten „Palastplok“, wie Mitzi das nennen würde. Wo ich den Block bearbeitet habe, sieht man gut, wie dicht das Granulat eingerührt wurde. Experten würden das möglicherweise eine „gesättigte Lösung“ nennen…

Der Stabilit-Blei-Mix ist sehr weich und lässt sich gut schneiden und schleifen.

Damit die Polystyrolform leicht wieder abgenommen werden konnte, habe ich sie vor dem Ausgießen innen eingefettet. Und weil‘s gerade sowieso herumstand, habe ich zu diesem Zweck einfach etwas Lötfett mit einem kleinen Flachpinsel aufgetragen.

An dieser Stelle höre ich immer wieder: „Wieso Bleigranulat? Da hole ich mir doch einfach Bleikügelchen aus dem Fischereibedarf, da spare ich mir eine Menge Porto!“

Nun, Bleikügelchen aus dem Fischereibedarf genügen natürlich völlig, wenn man nicht um jedes Gramm geizen muss. Auf Grund ihres relativ großen Durchmessers von drei oder vier Millimetern bleibt zwischen den Fischer-Kügelchen in ganz kleinen Formen relativ viel Luft. Mit anderen Worten: diese Kügelchen haben ein niedrigeres spezifisches Gewicht als das, was ich verwendet habe.

Was ich verwendet habe, hat nur 0,4 bis 0,8 Millimeter Durchmesser und kann entsprechend dicht eingefüllt werden. Hier eine Bezugsquelle. Ich habe ein Kilo davon erworben und werde damit wahrscheinlich den Rest meines Lebens auskommen. Und so sieht der Ballast im Unterteil des Tenders jetzt aus:





Man sieht hier gut die kleinen zusätzlichen Ballastblöcke innen, seitlich unten und hinten als dunkle Flächen. Eine kleine Polystyrolplatte obenauf dient als Führung für die Litzen und verhindert, dass sie in die Motorwelle geraten können.

Das Auffüllen der kleinen Hohlräume hat immerhin ein Plus von 40 Gramm gebracht, das primär auf die Hinterräder wirkt. Mir aber ist das natürlich noch zu wenig. Also habe ich in den hölzernen Tenderaufsatz eine nach unten zum Decoder hin isolierende Polystyrolplatte eingeklebt und darauf aus einem Mix Bleigranulat-Zweikomponentenkleber die Basis für den später einzufügenden Kohlenvorrat angelegt:





O.k., ich geb's zu: es ist nicht schön, aber dafür sehr hässlich. Egal, es erfüllt seinen Zweck. Das sind nun weitere 30 Gramm, womit das originale Gewicht vollständig ersetzt wäre. Nach dem Lackieren kommt hier noch eine dünne Schicht aus echter Kohle hin.

Bevor ich nun aber weitere Probefahrten durchführe, muss ich noch ein bisschen an meine Mini-Drehbank.

Und warum das so ist, erzähle ich euch am nächsten Karlfreitag.

Liebe Grüße

Euer Karl

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RE: Die Polnische, Teil XV

#3371 von Trapeztafel , 12.03.2023 08:31

Ned deppat, da Koarl!
(Ganz schön schlau, der Karl!)

Super gemacht, das gefällt!


notbremse hat sich bedankt!
 
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RE: Die Polnische, Teil XV

#3372 von Roman24 , 12.03.2023 11:02

Servus Karl

Sehr schöne Arbeiten die du da machst. Schaue gerne hier rein. Gab mir auch schon einige Inspirationen.


Mfg Roman


notbremse hat sich bedankt!
 
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RE: Die Polnische, Teil XV

#3373 von Rocmarhag , 12.03.2023 11:53

Karl, vor einigen Jahren habe ich meine Idee den Roco Herstellern vorgeführt, die späteren Dampfloks hatten alle eine Stange vom Motor zu der hinteren Treibachse eingeführt, meine Idee warum nicht 2 Haftreifen auf die hintere Achse hinzu zufügen, die Antwort war: der Spurkranz ist zu dünn. Ich hätte mir gerne mehrere Roco Dampflokomotiven gekauft aber die Zugkraft ist dismal, habe meine DR 18201 auf einen 2ten motorisierten Motor umgebaut (Zusatztender).

Ole


 
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RE: Die Polnische, Teil XV

#3374 von notbremse , 12.03.2023 13:20

@ Rene und Roman: vielen Dank für eure netten Kommentare!

@ Ole: Sorry, Ole, deinen Beitrag verstehe ich nicht ganz. Bei meinem 50er-Tender sind die erste und zweite Achse ohne Antrieb. Die dritte und die vierte Achse sind angetrieben und mit Haftreifen versehen. Wo wolltest du da weitere Haftreifen hingeben?

Liebe Grüße

Karl


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Die Polnische, Teil XVI

#3375 von notbremse , 17.03.2023 14:19

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Der Fluch der Akribik, Teil 409



VERFEINERTE POLNISCHE XI


Distanzröhrchen aus Messing


“Mei, is dos a liabe klane Dreponk!”, hat die Mitzi gesagt. [Ach, ist das eine niedliche kleine Drehbank!]





Ich habe nämlich kürzlich meine Emco Unimat wieder hervorgeholt. Denn Gernot war auf Besuch bei mir. Gernot ist ein Meister der Drehkunst und hat mir eine Menge Tipps hinterlassen. „Am besten“, hat er gesagt, „drehst du jetzt zuerst einmal ein paar Beilagscheiben, um das alles zu üben.“

Der Rat kam mir äußerst gelegen, denn ich brauchte gerade ein paar Distanzscheiben für das 919er-Projekt.

Das in der letzten Folge erwähnte Entgleisen hatte nämlich noch eine andere Ursache als den Mangel an Gewicht. Die zweite Achse des Tenders hatte enormes Seitenspiel. Zudem habe ich beim Kürzen der Platine übersehen, dass die Befestigung der Radstromabnehmer unbedingt an zwei Punkten erhalten bleiben muss. Kürzt man die Platine so ungeschickt wie ich so, dass die Radstromabnehmer nur noch an einem Punkt befestigt sind, werden sie in geringem Maße beweglich und bekommen ein seitliches Spiel. Dies führte bei meinem Tender dazu, dass der zweite Radsatz manchmal über den Stromabnehmer hinausgeriet, sich verhakte, einseitig angehoben wurde oder blockierte. Das Problem ließ sich leicht beheben, ohne die Platine auszutauschen oder zu ändern. Ich habe einfach das Spiel der zweiten Tenderachse beidseitig mit Distanzscheiben um je etwa einen Millimeter verringert. Das genügte, und vorbei war’s mit dem Entgleisungs-Spuk:





Zum Abziehen der Achse habe ich ein einschlägiges Werkzeug von Fohrmann verwendet. Zum gefühlvollen Aufdrücken reichten Daumen und Zeigefinger.

Die erste Achse ganz rechts ist ab Hersteller in ihrer Bewegungsfreiheit eingeengt und die zweite Achse hat jetzt meine beiden Distanzringe. Dennoch verbleibt noch eine Menge Spiel. Die angetriebene dritte und vierte Achse können sich nicht in einem Stromabnehmer verheddern, denn sie werden nicht zur Stromabnahme herangezogen.

Ehrlich gesagt, DAFÜR braucht man natürlich keine Drehbank. Ein mit der Bastelsäge abgesägtes Stückchen Messingrohr mit passendem Innendurchmesser tut’s auch, und wenn man das Herräumen der Drehmaschine und das abschließende Reinigen berücksichtigt, ist man wahrscheinlich auch noch schneller. Aber da der Gernot gesagt hat, ich muss üben…


Bis zum nächsten Karlfreitag

Euer Karl

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