RE: Bisher unbenannte Kleinstadt in einer Weinregion, HO - DCC

#1 von Jussi ( gelöscht ) , 24.12.2013 14:25

Hallo liebe Forengemeinde,

da ich schon einige Male gefragt wurde, wann ich den Bau meiner Modellbahnanlage dokumentiere, möchte ich das hiermit beginnen. Die Planungen haben bereits im letzten Winter begonnen und dank der netten Forengemeinde hier sind auch bereits eine Menge Fragen beantwortet und geben mir ein gutes Gefühl ohne viel Lehrgeld zu zahlen zum Ziel zu kommen.
Da mir die Planung allein zu langweilig war, und irgendwie immer die Gefahr besteht, dass man die Planungsphase nicht verlässt, habe ich ab einem gewissen Punkt bereits angefangen zu bauen. So begleitet die weitere Planung die ersten Bauabschnitte - z.B. beim Holzrahmen traute ich mir zu, wenig Fehler zu machen - und ich lerne hoffentlich die nächsten Schritte immer bevor ich zur Anwendung übergehe. Allerdings habe ich auch ein paar Regeln, an die ich mich oft halte: "Probieren geht über studieren", ist einer davon. Sicher ist mir damit der eine oder andere Fettnapf sicher ...
Hier nun also der Einleitungspost, zugegebenermaßen etwas länger gefasst. Ich hoffe ihr seht mir das nach.

Kurz zu mir, meinen Moba-Kenntnissen und zur gegebenen Situation:
Ich bin in meiner Kindheit mit einer analogen Modellbahnanlage (TT) aufgewachsen. Es war eine einspurige Strecke auf Holzplatte, 2 Bahnhofsgleise und 2 Abstellgleise. In meiner Jugend habe ich dank Interesse die Weichen elektrifiziert und auch die Häuser beleuchtet. Ein wenig Landschaftsbau war auch dabei, so kam auf die Platte z.B. ein kleiner Tunnel. Aufgehört habe ich dann, als andere Interessen wichtiger wurden - das war 1988. Dann folgte lange Jahre nichts, außer dem Besuch gelegentlicher Einsenbahn-Ausstellungen und Ende 2011 einem Besuch im Hamburger Miniatur-Wunderland. Wow, da war es wieder das Eisenbahnfieber. Ab sofort wanderte monatlich etwas Geld in die Spardose.

Seit 2009 wohne ich im eigenen Haus, in dessen Kellergeschoss ein ausgebauter Wohnraum bis dato "unverplant" war. Damals schon spaßenshalber als "Eisenbahnzimmer" betitelt, wurde der als ehemaliges Baustofflager genutzte Raum zu Jahresbeginn 2013 tatsächlich dafür entrümpelt. Denn seit Ende 2012 hatte ich nun den länger gefassten Beschluss in die Tat umgesetzt und mich wieder mit der MoBa befasst. Die digitalen Möglichkeiten sind ja schier unendlich ... natürlich muss man sich das alles erst einmal aneignen. Ich bin gewillt zu lernen, soll mich ja einige Jahre mit Bau und Spiel beschäftigen. Und Dank meiner beiden Kinder (sie 5, er 2), die immer wieder nach der Eisenbahn im Keller fragen, bleibt das Interesse vielleicht auch Generationenübergriefend bestehen. Es lohnt sich also.

In meinem "Eisenbahnzimmer" gab es folgende örtliche Gegebenheiten, die ich dann auch für die dargestellte L-Bauform der Platte nutzen wollte.

Ich habe mich aus einigen Gründen gegen eine alternative U-Form entschieden, benennen kann und will ich sie hier nicht mehr. Allerdings war klar, dass die angedachte Tiefe der Anlage mit 1,2 Metern ein Problem darstellt, wenn man hinten dran muss. Dem Rechnung tragend, wurde die Platte auf Möbelrollen gestellt. So kann sie nach vorn gezogen werden und ich drunter durch nach hinten kriechen. Nicht die beste Option, aber für die Bauphase und zur Fehlerbehebung sicher ausreichend.

Zum angedachten Szenario und der Umsetzung:
Leider bin ich mir noch nicht ganz schlüssig darüber, wie der Ort heißen wird, also welcher Name am Bahnhof stehen wird. Vorschläge sind willkommen, ich hatte noch nicht die zündende Idee. Folglich bleibt die Deutsche Kleinstadt in einer Weinregion, die an einer zweigleisigen Hauptstecke liegt und eine Nebenbahn beherbergen soll und ab Epoche IV spielt, vorerst unbenannt. Das hinderte mich jedoch nicht, bereis weiter zu planen und auch zu bauen. Nachdem ich bereits im letzten Winter meine Anlangenplanungen hier mit euch besprochen hatte und Dank der guten Unterstützung auch meinen Plan soweit hatte, dass das Gleisbild weitestgehend stand, habe ich nebenbei schon begonnen zu bauen.

Durchgerungen habe ich mich zur Umsetzung mit DCC, wurde Zweileiter-Fahrer. Wegen der Größe der Anlage und der technischen Herausforderung habe ich mich für den PC-Betrieb entscheiden, dazu die IB-Com angeschafft und aktuell das Programm WinDigipet Small 2012 im Einsatz - gabs als preisgünstiges Bundle. Allerdings möchte ich manuell spielen können, so ist der künftige Rangierbereich auch für den Betrieb von Hand vorgesehen. Geplant habe ich mit dem Programm Scarm, weil es einfach kostenlos und zudem intuitiv zu bedienen ist. Schächen im Vergleich zur kostenpflichtigen Kunkurrenz gibt es einige, aber nach den ersten Gleislegearbeiten und den damit gefundenen Anpassungsmöglichkeiten "auf Platte" gebe ich mit mit dieser Software mehr als zufrieden. Dank an die Entwickler!

Für folgende Streckenführung habe ich mich entschieden:

Schattenbahnhof


(Plan in voller Größe: http://www7.pic-upload.de/24.12.13/bwdwjapgrfa4.jpg)

Die Ebenen 0 und 1:

(Plan in voller Größe: http://www7.pic-upload.de/24.12.13/jxw4t46q5q37.jpg)

Die Ebenen 0 und 1 in 3D ... leider nur rudimentär ... ohne Schnörkel

(Bild in voller Größe: http://www7.pic-upload.de/24.12.13/2ddjp7n53vi.jpg)

Mit dem Ende des letzten Winters stand der Rahmen und die ersten Platten lagen drauf. Und auch die Gleise des geplanten Schattenbahnhofes waren verlegt, es waren testweise Meldeabschnitte eingerichtet und ein kleines Netbook mit externem Monitor war an die IB-Com angeschlossen ... dazu aber in Kürze mehr. Ich habe noch einige Bilder gemacht, von damals bis heute ... die gebe ich hier auch noch zum Besten.

Vorschau, was hier demnächst noch kommt:
- Der Rahmenbau
- Zwischenspiel - Kinder kommet, die erste Bahn fährt
- Technikentscheidungen
- Vom ersten Testzug zum kleinen Fuhrpark
- Der SBH entsteht
- Erste Schritte der PC-Steuerung
- SBH - Probefahren angesagt

Soweit für heute, mehr in Kürze.

Grüße
Thomas


Jussi

RE: Bisher unbenannte Kleinstadt in einer Weinregion, HO - DCC

#2 von Jussi ( gelöscht ) , 25.12.2013 19:22

Dann will ich die ruhigen Tage über Weihnachten mal nutzen um etwas in der Nachdokumentation weiter zu kommen. Hier nun Bilder vom Rahmenbau, aus dem letzten Frühjahr.

Grundlage für die Konstruktion war der Wille, zumindest bedingt in transportablen Modulen zu denken (ob ich das jemals von Bedeutung sein wird?) und das ganze Konstrukt in Rahmenbauweise zu fertigen. Die erste Idee einer Spantenbauweise habe ich wegen fehlender Möglichkeit der computerunterstützten Planung dieser Teile und der parallel noch laufenden Gleisplanung recht schnell verworfen. Denn hätten sich oben noch Änderungen ergeben, dann wären die Spanten nicht mehr unbedingt passend. In Rahmenbauweise sollte es ja auch gehen, hier siegte die Flexibilität. Die Höhe der SBH-Ebene ist mit einem Maß von 0,65 Metern gerade so hoch, dass man noch drunter durch krabbeln kann und auch mal auf dem Rücken liegend (ein Weiches Kissen für die bequemlichkeit darunter) daran von unten arbeiten könnte. Außerem lässt mir dieses Höhenmaß die Möglichkeit, zwischen Schattenbahnhof und Ebene 0 mindestens 20 oder gar 25 cm Platz zu lassen, dennoch mit den weiteren Ebenen nicht zu hoch zu kommen, um als sitzender Zugführer die Übersicht zu behalten.

Es entstanden in der Längsrichtung zwei Rahmen in 2,00 x 1,20 Meter und ein angesetzes Stück für die Ecke in 0,80 x 1,20 Metern. Verbunden mit jeweils 4 dicken Schlossschrauben. Das Ansatzstück habe ich in der Folge für den Bau des Schattenbahnhofs aber wieder abgenommen um mehr Platz zu haben, da es an dieser Stelle erst bei linken der Gleiswendel als Basis Verwendung findet. Denn im Raum steht während der Bauphase noch eine Werkbank, im ersten Bild links zu sehen.


(Bild in voller Größe: http://www7.pic-upload.de/25.12.13/i5x9cm8iikli.jpg)


(Bild in voller Größe: http://www7.pic-upload.de/25.12.13/r2izfkqcr4g9.jpg)

Wie die Bilder zeigen, sind die Rahmen selbst mit Längs- und Querstreben versehen, so dass Rechtecke in den Größen von ca. 0,60 x 0,50 Meter entstanden. Für die Bauweise habe ich mich von dieser Seite inspirieren lassen. Ich muss sagen, es ist dadurch recht stabil geworden, auch wenn mein Rahmenholz aus Fichte mit nur 70 x 15 mm merklich dünner als im Vorbild ausgefallen ist. Zum Schluss erfüllte die Anbringung von Möbelrollen dann noch den Anspruch, die Anlage im Raum bewegen zu können, um bei Bedarf eben auch an den hinteren Teil heran zu kommen. Nachdem der Rahmen fertig war, habe ich ihn noch mit einer Holzlasur überzogen. Mein Eisenbahnzimmer ist zwar ein ausgebauter Wohnraum, aber dieser liegt eben doch im Keller, in Südlage mit großem Doppelfenster. Der Haltbarkeit des Holzes und dem Schutz vor möglichen Temeraturschwankungen durch Sonneneinstrahlung bzw. schwankender Luftfeuchtigkeit, veranlassten mich zu diesem Schritt. Ich hatte zuvor einiges darüber gelesen wie dann das Holz noch arbeitet und wollte lieber vorsorgen.

Im Gegensatz zur Darstellung auf den Bildern habe ich die nach oben ragenden Füße später noch an der Oberkante des Rahmens abgesägt, um die hier angedachte Ebene des Schattenbahnhofs vollflächig nutzen zu können. Gerade am hinteren Rand, wo hier noch die Ständer in 70 x 70 mm hervorstehen, ist die Mitte der Anlage heute schon mit Gleisen bestückt.

Der Kenner erkennt auf den beiden Fotos auch die Spanplatten, die ich für die unterste Ebene verwendet habe. Eigentlich wollte ich 10 mm Sperrholz nehmen, was aber in den üblichen vorgefertigten Stücken von 120 x 60 cm in keinem der Baumärkte meiner Umgebung zu erhalten war. Und Holzzuschnitt auf dieses noch handliche und transportable Maß ist für mein Gefühl von Preis-Leistung unverschämt teuer. Der Mangel war wohl der Jahreszeit geschuldet, da im Winter wegen der vielen aktiven Modellbauer mehr Bedarf an Sperrholz ist - mutmaße ich einfach mal. Mangels Verfügbarkeit von Sperrholz entschied ich mich hier also für die Spanplatten, die etwas schwerer sind, aber auch akzeptabel waren. Und sie waren sofort verfügbar.
Inzwischen habe ich übrigens vorgesorgt und bereits im Sommer für die künftige Ebene 0 das 10mm Sperrholz in größerer Menge besorgt.

Wie man auf den Bilder ebenfalls sehen kann, habe ich für die Schalldämmung mit Selitac experimentiert. Ich hatte noch Reste einer Rolle Trittschalldämmung von der letzten Laminatverlegung im Haus. Für Testzwecke war die Stärke von 2 mm ausreichend, aber genauso ernüchternd. 2mm Stärke reichen kaum, um die Geräuschtentwickluncg fahrender Züge so zu dämmen, dass man den Betrieb des künftigen SBH nicht unangenehm wahrnehmen würde. Aber das Material überzeugte mich, so dass ich ich mich nach einiger Überlegung im Bereich des SBH für Selitac-Platten mit 5 mm Stärke entschied. Die gibt es in Paketen zu je 5 qm um die 10 Euro. Ein angenehmer Preispunkt, hält man den Preis von Korkmatten in gleicher Stärke dagegen. Und warum im nicht einsehbaren Bereich teures Kork verwenden, was zudem in der Verarbeitung schwieriger ist? Selitac lässt sich mit einem Teppichmesser wie Butter schneiden, in jede Richtung. Das wird wohl auch meine Wahl für die beiden Gleiswendeln werden.

Soweit zum Rahmenbau, der bereits im Frühjahr 2013 erfolgte.

Vorschau, was hier demnächst noch kommt:
- Zwischenspiel - Kinder kommet, die erste Bahn fährt
- Technikentscheidungen
- Vom ersten Testzug zum kleinen Fuhrpark
- Der SBH entsteht
- Erste Schritte der PC-Steuerung
- SBH - Probefahren angesagt


Jussi

RE: Bisher unbenannte Kleinstadt in einer Weinregion, HO - DCC

#3 von Jussi ( gelöscht ) , 26.12.2013 07:16

An dieser Stelle nun mal das Zwischenspiel - oder anders: der erste Zug.

Meine beiden Kinder (er 2, sie 5) haben natürlich mitbekommen, dass der Herr Papa im Keller werkelt und auch gern mal ein paar Stunden dorthin verschwunden ist. Als sie sich nicht mehr damit zufrieden gegeben haben, immer wieder gesagt zu bekommen, dass hier künftig eine Eisenbahn fahren wird, mussten beweisende Tatsachen her. Als Wiedereinsteiger in die MoBa nach mehr als 20 Jahren hatte ich keinerlei Ausstattung mehr, also half nur eine Neuanschaffung. Im Eisenbahnladen meines Vertrauens habe ich also zusammen mit den Kindern eine digitale Startpackung erstanden. Da inzwischen die Überlegung gereift war, dass ich ein Gleichstrohmfahrer werde und die Anlage auf Basis von DCC laufen wird (näheres dazu erkläre ich später), wurde es keine klassische Märklin-Strartpackung. Vielmehr entschied ich mich für eine von Piko, preiswert und kompatibel zu dem was noch folgen sollte. Und da man mit einem Personenzug weniger aktiv spielen kann, als mit einem Güterzug, wurde letzterer angeschafft. Dazu auch noch ein gebrauchter, extra umgerüsteter Märklin-Wagen (gratis Räderwechsel im Fachgeschäft), den man im Spiel auch beladen kann - das Kinderglück war perfekt und Papa konnte endlich zeigen, wofür er das alles baute.

Nun stand zu dieser Zeit erst der Rahmen der künftigen Anlage, die ersten Platten fehlten noch. Ich hatte jedoch das Glück noch Materialreste von der kürzlich durchgeführten Dachdämmung im Haus zu haben, so dass sich recht schnell ein paar Stücke von Gipskartonplatten fanden, die auf den Rahmen gelegt werden konnten. Es dauerte eine Viertelstunde, die Startpackung aufzubauen und meine Tochter "opferte" auch noch Teile ihres zu Weihnachten bekommenen Bauernhofes für die Optik des Szenarios. Dann konnte gespielt werden.

Das nun folgende Bild zeigt, was meine Kinder spielbereit vorfanden.


Im Vordergrund zu sehen der gebrauchte Märklin-Wagen, hier aufgrund der Farbgebung zum Schweinetransporter umfunktioniert. Das hatte selbst mein Sohn schnell begriffen.
Genauso wie die Steuerung des Zuges über die Digi-Fern funktioniert. Und so verwunderte es mich nur am Anfang, dass er genau wusste, welcher Knopf den Zug schneller oder langsamer fahren ließ, und wie der Richtungswechsel funktionierte. In den darauffolgenden Tagen haben wir mehr gespielt, als der Papa weiter bauen konnte. Aber die glänzenden Augen der Kinder waren diese Pause wert.

So kam ich zu meinem ersten Zug und auch den ersten Gleisen. Einige davon sind heute im Schattenbahnhof verbaut. Und die Bahn zieht dort noch immer ihre Runden - inzwischen allerdings nicht mehr als Viehtransport.

Vorschau, was hier demnächst noch kommt:
- Technikentscheidungen
- Vom ersten Testzug zum kleinen Fuhrpark
- Der SBH entsteht
- Erste Schritte der PC-Steuerung
- SBH - Probefahren angesagt


Jussi

RE: Bisher unbenannte Kleinstadt in einer Weinregion, HO - DCC

#4 von Coupe75 ( gelöscht ) , 26.12.2013 11:39

Hallo Thomas,
wünsche Dir viel Spaß und viel Erfolg beim Bau Deiner Anlage. Werde ab und zu bei Dir vorbei schauen.


Gruß Florian


Coupe75

   


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