Hallo Forum!
Vor einiger Zeit erhielt ich die Anfrage von Ingo (sirz-moba), ob es möglich wäre, die Schleiferhalterung für die Innenbeleuchtung der alten 3-Achser Umbauwagen etc. in 3D-Druck zu erstellen, da es diese bei Märklin nicht mehr als Ersatzteil gibt.
Ein entsprechender Wagenboden sieht so aus:
Nun, da ich auch noch einige nicht beleuchtete Wagen von dem Typ habe, hat mir Ingo von einem original Märklin Teil die Maße genommen und in eine erste Prinzipzeichnung eingetragen.
Mit dem montierten original Teil von Märklin sieht der Wagenboden dann so aus:
Auf Grundlage dieser Informationen habe ich mich dann an die Konstruktion gemacht und immer wieder mal ein paar Probeteile zusammen mit meinen Adaptern erstellen lassen.
Nach dem vierten Probedruck bin ich nun soweit, dass ich Euch die Teile vorstellen will, da wenn überhaupt nur noch kosmetische Korrekturen vorzunehmen sind.
Da das Kunststoffteil hinterher an der Achse anliegt und damit durch die Reibung die Achse bremst, habe ich in dem Kontaktbereich zwei minimale Erhebungen gemacht, wodurch die Reibungsfläche minimiert wird. Ausserdem habe ich der "schiefen Ebene" zwischen der eigentlichen Schleiferhalteplatte und dem Bereich, wo das Teil dann in den Wagen eingesteckt wird, nicht so recht getraut und deshalb noch eine Steg zu Stabilisierung eingeplant.
Hier ist das Teil an einer neueren Donnerbüchse aus dem Set 43137 montiert. Für die Achsklammern am Wagen ist in der Befestigungsplatte der mittlere Bereich ausgespart.
Bei den Umbau-Dreiachsern sieht das Teil im eingebauten Zustand so aus.
An die Platten lassen sich sowohl die kurzen Märklin Schleifer als auch die kurzen Roco Flüsterschleifer montieren.
Der Roco Flüsterschleifer ist hier an der Donnerbüchse montiert und ...
... der kurze Märklin Schleifer an dem Umbau-Dreiachser.
Der Zapfen der jetzigen Version sitzt relativ stramm in der Bohrung, läßt sich aber noch zum mittigen Justieren des Schleifers leicht drehen, ohne dass sich der Schleifer hinterher wieder verdrehen würde. Die mittige Justage ist dabei wichtig, da der kurze Schleifer sonst bei den Weichen von den Pukos abkommen würde und vor der zu kreuzenden Schiene bei einer Weiche in eine Lücke fallen würde und den Wagen abrupt stoppen würde. Nach erfolgter justage ist der Wagen dann aber mehrere Tage ohne Probleme auf meiner Anlage mitgefahren.
Jetzt fehlt dem Wagen nur noch die Innenbeleuchtung. Die ist aber zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht geplant, da ich noch reichlich andere Baustellen auf meiner Anlage habe.
Als letztes hier noch ein Bild mit justiertem Schleifer beim Überfahren einer Weiche.
Bei dem Einsatz des Roco Flüsterschleifers ist zum einen der Anpressdruck des Schleifer recht groß, was bei den erhöhten Pukos im Weichenbereicht teilweise zu Problemen führt, andererseits ist der Schleifer aufgrund der seitlichen Plastikisolierung breiter, wodurch der Schleifer unter umständen leicht die Weichenzunge vom Gleis abzieht, wo sie eigentlich am Gleis anliegen sollte. Dafür hat Märklin wohl bei den neuen Schleifer mit der Kunststoffisolierung diese leich angeschrägt.
So, und nun zwei Fragen:
Ingo hatte geschrieben, dass es wohl auch die Einbaulage zur Mitte des Wagens hin gegeben hat. Das macht in meinen Augen keinen Sinn, da dadurch der Schleifer, da er dann ja zwischen zwei Achsen sitzt, wesentlich weiter aus der Mittellage zwischen den Gleisen entfernt. Dadurch müßte er doch noch viel eher von den Pukos abrutschen. Bei welchen Wagen hat es diese "verkehrte" Einbaulage eventuell gegeben?
Ist es sinnvoll, eventuell auch eine Variante für die etwas längeren Schleifer zu machen? Märklin hatte ja die vom Schleifstück her 4,2 cm langen Schleifer vorgesehen, die Schleifer mit 5,0 cm Schleifstück lassen ist aber mit leichten Variationen auch noch an den Teilen befestigen.
Und jetzt gehts erstmal zum Mittagessen.
Ich Danke Ingo (sirz-moba) für das Ausmessen des original Märklin-Teils und die Testbereitschaft.
Ich wünsche allen Lesern einen schönen Sonntag
Rudolf