Hallo
schon seit langem beschäftige ich mich mit dem Gedanken meine Anlage vielleicht doch komplett zu automatisieren. Dem stehen jedoch einige betrieblich rafinessen im Weg und mich würde bevor es endgültig zu spät ist interessieren, ob man eine solche Steuerug nicht doch implementieren könnte.
Das vermutlich größte Problem: Ich steuere die Anlage derzeit mit der CS2 und bin mir ziemlich sicher, dass die Cs2 diesen aufgaben nicht mehr oder nur noch mit erheblichen aufwand gewachsen ist.
Zum Betriebskonzept:
Auf meiner Anlage gibt es einen fünfgleisigen Durchgangsbahnhof, einen 13-gleisigen Schattenbahnhof (mit 3 Stumpfgleisen) und ein Abstellgleis am Ende einer Nebenbahn.
(Die roten Knubbel sind Rückmeldekontakte)
Wie ihr sehen könnt trennt sich rechts aus dem Bahnhof eine Nebenbahn und fährt ein kurzes Stück hoch. Nach einer geraden (hier nicht zu sehen) fährt sie in einen Tunnel und wird dort abgestellt. Ich hatte dort früher einen kleinen Schattenbahnhof für zwei Züge, musste diesen aber wegen platzmangels nach Umstieg auf 1/87-Personenwagen auf ein Gleis reduzieren. Das Gleis verfügt zur zeit über eine Stopstelle und ein rückmeldekontakt.
Im Schattenbahnhof befindet sich ebenfalls ein Gleis für die Nebenbahn (das ganz kurze Gleis 13). Die Nebenbahn kann also nach halt im Bahnhof in die Hauptstrecke einmünden und in den Schattenbahnhof fahren.
Um dies zu ermöglichen muss zum einen versichert sein, dass während die RBs der Nebenbahn in die hauptstrecke einmünden kein Zug in gleicher fahrtrichtung zwischen Bahnhof und Nebenbahn unterwegs ist. Im Schattenbahnhof muss die RB kurz eine Gegengleisfahrt machen, bevor sie auf ihr Abstellgleis kommt. Vor dem Schattenbahnhof befindet sich ein Blocksignal, das theoretisch den Abzweig auf Gleis 13 des schattenbahnhofes blockieren kann wenn ein Zug gerade in Gegenrichtung den Schattenbahnhof verlassen sollte.
Das Problem: Die Nebenbahn hat zwei Züge, eine 218 mit 2 y wagen und einen 628. Die beiden Züge können sich aber nur auf der Hauptstrecke treffen, da weder der Bahnhof, noch das Stumpfgleis der nebenbahn Kapazitäten für zwei Züge hat. Das bedeutet, dass theoretisch einer der beiden Nebenbahnzüge den Schattenbahnhof verlassen muss während der andere gerade den Bahnhof verlässt. Gleichzieitg muss der komplette Betrieb auf der Hauptstrecke, also die restlichen 12 Gleise des Schattenbahnhofes inaktiv sein.
Ein weiteres Problem: Nehmen wir an, die Züge wenden per Pendelzugsteuerung und Rückmeldung. Fährt nun ein Zug in den Schattenbahnhof ein und aktiviert den Kontaktpunkt das Gleis stromlos zu schalten und sich selbst zu wenden, wendet es rheintheoretisch auch den Zug, der sich gerade auf dem Weg zum bahnhof befindet, da zwei Züge ein Gleis bedienen und somit auch einem Kontaktpunkt unterliegen.
Eine Lösung dieses Problems bestände darin, sowohl im Schattenbahnhof auf Gleis 13 als auch auf dem Stumpfgleis der nebenbahn jeweils 2 Kontakte zu installieren, die einzeln den beiden Zügen zugewiesen werden. Schaltet man einen k84-Decoder dazwischen kann man auf Nummer sicher gehen, dass die Züge beim verlassen ihres Kontaktpunktes diesen per k84-decoder unterbrechen, sodass der zweite Zug den Kontakt nicht auslösen kann. Das habe ich damals bei der Steuerung für die Nebenbahn auch machen müssen und das hat ohne Probleme funktioniert.
Dies würde jedoch nur funktionieren, wenn man die Fahrstraße eines der beiden Kontakte zeitgesteuert, also verpätet schalten könnte, da sonst einer der beiden Züge zu früh zum stehen kommen würden. Die 218 z.B. zieht ihren Zug in den Schattenbahnhof und würde bei Einfahrt auf ihr Gleis bereits stehenbleiben. Die wagen würden noch auf der Weiche stehen und somit die Nachbargleise blockieren.
Das ist also die erste Prämisse. Wir haben zwei Züge, eine fliegende Kreuzung auf der Hauptstrecke, zwei fahrstraßen die nicht für den Durchgangsverkehr geeignet sind und zum Schluss doppelt belegte Rückmeldekontakte ops:
Aber es wird noch lustiger. Zusätzlich gibt noch 2 S-Bahn Züge, die im bahnhof Kopf machen.
Die beiden S-Bahn Züge bestehen insgesamt aus 3 420 Einheiten. Einer Doppeltraktion und einer Einzeltraktion.
Der Vorteil: Die S-Bahnen haben ihre eigens zugewiesenen Bahnhofsgleise und ihre eigens zugewisenen Schattenbahnhofsgleise (11 und 12)
Auch hier müssen zumindest Teile des Hauptstreckenverkehrs unterbrochen werden, da die Gleise der S-bahnen im Schattenbahnhof neben den Gleisen der Regionalbahnen liegen und auch im Bahnhof Gleise gekreuzt werden müssen.
Als drittes gibt es da noch die Hauptstrecke..das ist relativ einfach. Die Züge haben im Schattenbahnhof Gleis 1-10 und können automtisch rein und rausfahren. Manche der Züge müssen im Bhf halten, manche niccht..aber das schaffe ich selbst mit der CS2
Ich hoffe das Problem ist einigermaßen verständlich. Ich Frage mich, wie man diese Betriebssituationen digital umsetzen kann und was ich dafür brauche. Ich denke mal, dass ich da ohne PC nicht mehr auskomme?
Mir stellt sich auch die frage, wie ich die S-Bahnen im Bahhof anhalten soll. Stromlos wäre unpraktisch, da die Beleuchtung dann ja ausgehen würde. Bremsmodule vielleicht?
Und vor allem wie kann ich den Zügen auf unerschiedliedlichen Streckenabschnitten eine unterschiedliche Geschwindigekt geben? Schließlich sollen die 420er und die RBs der Nebenbahn nicht mit 100 kmh in den Bahnhof rasen.
Ich bin ein kompletter Neuling in der Welt des PC-Gesteuerten Modellbahnbetriebes. ich habe mich zwar schon ein wenig umgeguckt bin aber nicht schlau draus geworden. ich hoffe der ein oder andere kann mir vielleicht sagen wie ich technisch aufrüsten müsste um diesen Betrieb zu ermöglichen.
Ich hoffe das waren genug Informationen um mir weiterhelfen zu können. Wenn etwas fehlt oder die Betriebssituation nicht klar ist dann versuche ich das gerne nochmals deutlicher zu machen.
Ich verlinke gerade mal auf eine Seite meiner Anlage wo es einige Übersichtsbilder zu sehen gibt.
http://stummiforum.de/viewtopic.php?f=64&t=85732&start=650
Wenn mir hier jemand ein paar Tipps geben könnte würde ich mich freuen
danke im vorraus und ein schönes Restwochenende!
Gruß
Alex