Hallo zusammen,
Ausgangsmodell für diesen Umbau war das mit Digitalkupplungen ausgestattete 2-leiter Fleischmann-Modell, Artikelnr. 408181. Im Lieferzustand hatte das Modell etwas unregelmässige Fahreigenschaften. Ausserdem war in Rückwärtsrichtung ein starkes Schleifgeräusch vorhanden. Womit dies im Einzelnen zusammenhing, habe ich nur oberflächlich geprüft, da ohnehin der Umbau vorgesehen war.
Die Lok lässt sich leicht öffnen. Nach Abnahme des Gehäuses war zu erkennen, dass ein Decoderkabel gequetscht war, ein Weiteres an der Schwungmasse anlag ( Ursache des Schleifgeräuschs?! ). Offenbar nachlässige Montage und Prüfung.
Der original Uhlenbrock-Decoder ( Typ ? ) ist ohne Schnittstelle auf die Lokplatine gelötet. Hier besteht also ein Unterschied zum älteren DC-Modell. Vor dem Ablöten habe ich eine Skizze der Lokplatine mit den entsprechend den Normfarben gekennzeichneten Anschlusspunkten gemacht. Dabei ergibt sich auch die Anschlussschaltung der Digitalkupplungen ( die hintere Flm.-Profi-Kupplung habe ich bei der Gelegenheit in eine Krois DKK gewechselt; die vordere Kupplung, die schwieriger zu wechseln wäre, blieb beim Original ).
Jetzt wurde ein ESU Loksound 4 micro eingebaut. Wichtig ist die möglichst genau bemessene Kabellänge, damit später nur eine geringe Überlänge in Form einer Schlaufe unterzubringen ist. Es ist ratsam, die Kabel für ihre spätere Endlage vorzubiegen. Wie der Originaldecoder wird der Loksound micro mit doppelseitigem Klebeband am vorhandenen Montageblech befestigt. Da er für den in Führerhaus unterhalb der Fensterkante vorgesehenen Platz zu lang ist, muss in der inneren Gehäusetrennwand im Bereich der Führerstandsrückwand auf der Heizerseite ein Schlitz geschaffen bzw. vergrössert werden ( mit Seitenschneider „ausknabbern“ ). Dabei fällt eine Muffe der Befestigungsverschraubung des Gehäuses weg. Wenn das Gehäuse später keine „Innereien“ zusammendrücken muss, sind die verbleibenden 2 Verschraubungen völlig ausreichend. Der Führerhausdurchblick bleibt vollständig erhalten.
Für den Lautsprecher, einen Zimo LS 10x15, ist im Kessel vor der Position der Antriebsschnecke ein wirklich „angemessener“ Platz, nachdem ein Gehäusesteg herausgetrennt wurde. Der Lautsprecher wird ebenfalls mit Doppelklebeband am vorhandenen Ballastgewicht befestigt. Auch hier bei den Anschlusskabeln Überlängen vermeiden, damit sie beim Zusammenbau ohne sperrige Schlaufen versteckt werden können.
Das Bild zeigt den Zustand nach allen inneren Änderungen.
Der Zusammenbau erfordert Vorsicht, um die Umlauftreppen an den vorderen Laternenbügeln vorbei zu fädeln. Im hinteren Gehäuseteil müssen die Decoderleitungen etwas nachgeholfen bekommen, um in Gehäuse ohne Schwungradberührung Platz zu finden. Jetzt zeigt sich, ob der erweiterte Schlitz für den Decoder gross genug ist, wenn ja, dann sitzt das Gehäuse druckfrei und gerade.
Die Probefahrt zeigt, dass die Fahreigenschaften tadellos sind, also völlig gleichmässige Kriech- und Langsamfahrt möglich ist.
Vorläufig wurde das ESU-Soundprojekt der BR80 für Loksound 4 geladen, das mir aber relativ simpel und ausdruckslos erscheint; da werde ich weitersuchen. Die Lautstärke und der Klang der Kombination mit dem Zimo-Lautsprecher am gewählten Einbauort ist sehr gut. Die Lautstärke kann gegenüber der Standardeinstellung erheblich gedrosselt werden.
Für den Kupplungsbetrieb wurde der Kupplungswalzer, Einschaltverzögerung und Abschaltung nach ca. 4 s programmiert. Der Vorgang wird von der Lok im beiden Fahrtrichtungen sanft ausgeführt.
Um die Eigenheiten der Kupplungen ( vorne Flm.-Profi, hinten Krois DKK ), die an anderer Stelle genauer beschrieben sind, kommt man natürlich nicht herum.
Viele Grüsse,
Werner