Hallo Rainer,
ich habe zwei Reihungen gefunden ( Quelle Miba "Zugbildung 1, DB Reisezüge der Epoche III ):
D708 Dortmund - Oberstdorf:
PW4ü23 - WLB - B4ü23 - AB4ü23 - B4ü29(?) - AB4ü(?).
Abbildung ( Modellfoto ) zeigt eine 86, die den Zug 1956 ohne den letzten AB nach Obersdorf zieht. Der AB-Wagen entfällt ab Ulm und macht den Zug noch modellbahnfreundlicher.
Der D708 ist mit einem * gekennzeichnet, das bedeutet Geschwindikeit zwischen 91km/h - 100 km/h. Die 86er dürfte den Zug also wirlich nur auf den "letzten Meter" gezogen haben, da diese die geforderte Reisegeschwindigkeit nicht erreicht.
Den B4ü29 habe ich mit Fragezeichen versehen, da ich mir über den genauen Typ nicht sicher bin. Ausschließen kann ich, das es ein Schürzenwagen oder Wagen der Gruppe 35 ( Fleischmann ) ist. Kämen also auch Wagen der Bauart ab 1926/1928 in Frage. Es wird nur geschrieben, dass es sich um einen Wagen von Liliput handelt.
Da aber Dortmund einen großen Bestand von "Hechten" hatte, wäre ein zweiter B-Hecht nicht ganz aus der Welt: Ein Wagen, welcher ausgefallen ist, wurde ja nicht unbedingt durch einen einen Wagen gleicher Bauart ersetzt. Papier ist ja auch geduldig und auf zahlreichen Fotos sind Abweichungen vom Reihungsplan sowie der Reihenfolge zu erkennen.
Beim "letzten" AB ist nur bekannt, dass es ein "Vorkriegssschnellzugwagen" ist.
Von Dortmund aus wäre eine BR 03.10 oder auch eine Kölner 03 denkbar, ab Heidelberg geht es unter Draht weiter, hier wäre eine E17 oder E18 denkbar ( Spekulation, denn die Vorserien E10 kamen nach München und die Serienauslieferung begann gegen Ende 1956. Sollte die "Elektrische" ausgefallen sein, kämen auch Heidelberger BR 38, BR 39 und/oder Ludwigshafener BR 03 bzw. 03.10 in Frage. Ab Ulm erneuter Traktionswechsel, neben BR 03, sofern die 1956 bereits in Ulm stationiert waren auch ein Fall für ex. bay. S 3/6 ( 18.4, 18.5 oder 18.6 ).
Bei der BR 03.10 ist noch anzumerken, dass die ersten Maschinen 1956 mit Nebaukessel ausgerüstet wurden, wäre also auch vorbildlich.
D381 "München Express" München - Grossenbrode Kai:
WR4ü39 (ab Bebra ) - WLB (Bedarf = Bd ) - WLB ( Bd ) - Bcüm - Bcüm - Bcüm - Bcüm ( Bd ) - B4ü28 - AB4ü23 - BPw4ümf - B4ü28 - WLB (Bd )
Die Liegewagen waren Mo/Di 2./3. VII. - 27./28.VIII und Mi/Do 04./05. VII - 29./30.VIII. eingereiht.
Der D381 ist mit zwei ** gekennzeichnet, also Geschwindigkeit zwischen 101 km/h - 120 km/h.
Als Zuglok dient im Schaubild eine ölgefeuerte BR 01.10, der Reihungsplan ist von 1956.
Elektrische Traktion ist im Plan nicht erkennbar.
Neben der 01.10 könnte ich mir auch eine BR 01 ( BW Würzburg oder Treuchtlingen ) vorstellen.
Kürzeste Möglichkeit: B - AB - BPw - B und einem WLB, egal ob als erster oder letzter Wagen, sollte noch machbar sein.
Leider bin ich auf den Gebiet der Lokstationiertungen kein Experte, kenne mich gerademal in "meiner Ecke" für den Hausgebrauch aus.
Die Hechtwagen ( Pw, AB und B4ü23 ) gibts von Roco oder Märklin, B4ü28 ebenfalls von Roco, WR4ü39 ( Schürzenspeisewagen mit Faltenbalg !!! ) von Märklin oder Liliput. Beim Märklin muss man von Gummiwülste auf eingezogenen und ausgezogenen Faltenbalg umstellen oder man lässt den Wagen einfach weg.
Die Liegewagen ( Bcüm ) gibts von Roco, dito den Mittelseinstiegswagen mit Gepäckraum und Führerstand.
Einige Wagen sind allerdings nur noch gebraucht erhältlich, andere sind noch im aktuellen Programm.
Ach ja, ich bin bei den "langen" nur von den 30,3 cm Wagen ausgegangen.
Legt man es ganz streng aus, dürfen die AB Wagen keinen 1.Klasse Markierungsstreifen und die Dampfloks kein Dreilicht-Spitzensignal haben, der kam zusammen mit dem 3. Spitzenlicht Ende 1957 auf.
Die großen Wagnerbleche dürften anno 1956 auch schon eher selten geworden sein, da will ich mich aber nicht festlegen.
Das die Wagen bis auf die blauen Liegewagen und die roten Speise-/Schlafwagen flaschengrün lackiert waren, sollte man ebenfalls noch bedenken, sofern man ganz streng ist.
Mit Fotos kann ich aus Gründen des Urheberrechts nicht dienen, sorry.