RE: Frage zu digital-Umbau mit Uhlenbrock 76200

#1 von birk , 17.03.2014 00:19

Hallo!

Habe heute erstmals den Digitalumbau an einer meiner alten Märklin-H0-Loks selber vorgenommen.
Zum Einsatz kam ein Uhlenbrock 76200.
Ich wollte den ersten Versuch an einer Lok machen, deren Totalverlust ich notfalls verschmerzt hätte. Also musste die DHG 500 aus dem Rübenzugset 2861 dran glauben.

Die eigentliche Arbeit ging gut von der Hand, hat Spaß gemacht und Lust auf mehr.
Der Test verlief positiv: Lok läuft, alle Funktionen getestet.

ABER:
Die Lok "lahmt".
Die umgebaute (!) Lok schafft das Testoval bei Vollgas mit einem alten, blauen 30VA Märklin Trafo im Analogbetrieb in 8 Sekunden. Im Digitalbetrieb mit MS2 braucht sie 13 Sekunden. Gemessen wurde erst in der zweiten Runde, an der Anfahrtverzögerung liegt's also nicht! V-max ist auf den Höchstwert eingestellt.

Hab ich was falsch gemacht? Liegt's am Dekoder? Oder an der MS2? Ist was kaputt oder ist dieser Effekt einfach "systembedingt"? Wäre der Effekt mit einem anderen Dekoder auch aufgetreten?

Ich danke für Hinweise


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RE: Frage zu digital-Umbau mit Uhlenbrock 76200

#2 von Torsten Piorr-Marx , 17.03.2014 06:46

Welche Motorparameter sind denn eingestellt?


Gruß
Torsten


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RE: Frage zu digital-Umbau mit Uhlenbrock 76200

#3 von JoMa , 17.03.2014 19:13

Hallo Birk,

ich habe ca. 20 Loks mit diesem Decoder umgerüstet, die meisten fahren deutlich besser als analog, wenige zumindest nicht schlechter. Wenn die Lok korrekt reagiert und ausreichend Kraft hat, alles andere klappt, hast Du nichts falsch gemacht.
Einen Einfluß können in jedem Fall Motorparameter haben, wobei ich die Standardwerte nicht schlecht fand. Als Höchstwert für die Höchstgeschwindigkeit bitte nur den Wert aus der Anleitung nehmen (ich glaube 63). Höhere Werte verursachen u. U. Fehlfunktionen, habe ich zumindest beobachtet.
Möchte aber drei Dinge zu bedenken geben:
1) Die meisten Loks sind analog viel zu schnell. Bis auf z. B. die BR 103 habe ich alle deutlich herunterregeln müssen, damit Loks, die beim Vorbild nur 90 km/h erreichen, nicht mit über 300 auf meiner Testanlage unterwegs sind. Vielleicht ist Dein Exemplar jetzt zwar deutlich langamer, aber im Vergleich immer noch zu schnell. Dann würde es mich persönlich nicht stören, würde sie noch abregeln. Voraussetzung aber, die Lok hat genug Zugkraft.
2) Der blaue Trafo war für 220 V ausgelegt, jetzt bei 230 V ist dessen Ausgangsspannung bestimmt deutlich höher als die Digitalspannung der MS2. Das könnte auch einen Unterschied ergeben.
3) Hast Du den Motor gereinigt, evtl. neue Kohlen/Bürsten verwendet, die noch einschleifen müssen oder mit anderem Druck von den Federn an den Kollektor gedrückt werden?

Finde den 76200er in jedem Fall eine gute Wahl, bin sehr zufrieden.

Viele Grüße aus BaWü

Stefan


 
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RE: Frage zu digital-Umbau mit Uhlenbrock 76200

#4 von birk , 17.03.2014 22:15

Hallo und danke für die Antworten!

Hatte vor Programmierung nochmal einen Reset auf Werkeinstellungen am Decoder gemacht.
Folgende CVs sind individuell angepasst:
CV1 Lokadresse: 50
CV 4 Bremsverzögerung: 1
CV 35 F1: 3 ("Rangier-A")
CV 37 F3: Abschaltung Bremsverzögerung
CV 50 (Dimmer Licht): 63

isb. CV 5, V max, ist auf Werkseinstellung 63.

Die reduzierte Geschwindigkeit an sich ist kein Problem für mich. Eine Rangierlok muss nicht mit 120 durchs Gleisoval düsen. Meine Befürchtung ist eher, dass die Lok so auch an Zugkraft verliert.

Die Lok (aus der Bucht) ist nahezu unbenutzt. Habe sie nur geölt.


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RE: Frage zu digital-Umbau mit Uhlenbrock 76200

#5 von birk , 18.03.2014 18:41

Meine nächste Lok würde ich gerne mit einem anderen Docoder umrüsten. Nicht, weil ich mit dem Uhlenbrock unzufrieden war, sondern einfach, um die Unterschiede mal auszutesten.

Mit ESU habe ich doch schon etwas Erfahrung gesammelt - mit dem Funktionsdekoder LokPilot Fx V3.0, den ich zur Steuererung einer Wageninnenbeleuchtung verwende.
Sind bei Verwendung eines ESU-Decoders auch Umbauten im Motor erforderlich? Magnet tauschen etc....
Welchen ESU-Decoder würdet Ihr für eine gut 20 Jahre alte Märklin Kleinlok (3141, 3032, ...) empfehlen?

Gibt es noch Decoder anderer Hersteller, die für meine Zwecke empfehlenswert sind?


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RE: Frage zu digital-Umbau mit Uhlenbrock 76200

#6 von SAH , 18.03.2014 20:34

Guten Abend Birk,

Du möchtest verschiedene Dekoder ausprobieren. Dann gibt es verschiedene Möglichkeiten.
Vermutlich willst Du mit Permanentmagnet probieren. Außer ESU wäre dann Zimo eine Alternative.
Sofern Du beim Feldmagneten bleiben willst, wäre auch der LRA von Tams mit beliebigem DC-Motordekoder eine Möglichkeit.

mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


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RE: Frage zu digital-Umbau mit Uhlenbrock 76200

#7 von Asslstein , 18.03.2014 20:54

Hallo Birk,

Umbauten am Motor sind bei fast allen Decodern erforderlich. Selbst beim 76200 hast Du ja Änderungen am Feldmagnet vornehmen müssen.
Entsprechend verlangen alle Decoder die nicht ausdrücklich für den Märklin Reihenschlussmotor vorgesehen sind, also fast alle, den Umbau dieses Motors zum Gleichstrommotor. Sinnvollerweise stattet man sie dann mit einem Permanentmagnet aus um die EMK als Feddback für die Regelung zu haben.
Im Klartext heißt das, dass Du die Motörchen mit einem Permanentmagnet umbauen solltest. Die Luxusversion ist der Umbau zum Fünfpoler, die einfache Version nur der Tausch des Stators und die Sparversion ist das Durchtrennen des Stators und Einsetzen eines Magneten (Kubsch Methode).
Neben den Esu Decodern gibt es noch die Decoder von Lenz, Tams, Kühn, Zimo, Tran, Märklin etc. Die Reihenfolge ist wilkürlich und sicherlich auch unvollständig. Mehr oder weniger empfehlenswert sind sie alle, zumal Du ja mit den bescheidenen Eigenschaften des 76200 auch bereits zufrieden bist.
Einen Warnhinweis zum ESU 4, welcher die aktuelle Version ist, möchte ich Dir nicht vorenthalten. Dieser Decoder hat extrem viele Einstellmöglichkeiten. Dies gilt besonders für das Funktionmapping. Mit dem Lokprogrammer sollte es ganz einfach gehen. Zu Fuß ist es eine echte Herausforderung. Ähnliches soll für das Einstellen der Motorparameter gelten, was ich aber bisher nicht so bestätigen kann.
Absolut empfehlenswert für diese Arten von Motor sind die Decoder von Zimo. Bereits mit den Standardmotorparametern ist das Fahrverhalten besser als bei anderen Decodern nach dem optimieren. Aber auch hier gilt, dass die Einstellmöglichkeiten sehr Umfangreich sind und daher das Konfigurieren sehr komplex sein kann.
Einfacher hast Du es wahrscheinlich mit den Decodern von Tams, Märklin oder Lenz. Bei diesen sind dann aber unter Umständen die Fahreigenschaften nicht so optimal.

Allgemein kann man wohl sagen, dass es den perfekten Decoder nicht gibt. Aber jeder kann seinen perfekten Decoder finden. Die Auswahl ist groß und Dein Vorhaben auch andere Decoder zu testen kann ich nur für gut heißen.

Viel Spaß dabei
Knut


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