Hallo an alle elektronik-verrückten Stummies
vielleicht gibt's ja noch welche ausser mir
in diesem Thread möchte ich euch die Visualisierung meines Sbf vorstellen. Für diejenigen, die ihren Sbf mit dem PC steuern, ist das natürlich kalter Kaffee - da fällt das einfach mit ab. Bei einfachen/selbstgebauten Steuerbausteinen sieht das aber anders aus.
Wer schonmal in meinem Eisberg - Thread gestöbert hat, weis, dass auf meiner Anlage im 'Untergrund' allerhand los ist. Eigentlich passiert da mehr als oben auf der Anlage. Da die Gleisführung im Untergrund vergleichsweise komplex ist, kann man das manuell nicht mehr beherrschen. Die gesamte Steuerung dieses verdeckten Bereiches übernimmt daher ein ATMega in einer selbstgebauten Elektronik.
Die macht ihre Sache auch schon seit geraumer Zeit recht gut, und solange das rollende Material in der Spur bleibt , passieren dort auch schon lange keine Unfälle mehr.
Trotzdem keimte in mir der Wunsch auf, dem Treiben der Steuerung etwas 'auf die Finger' schauen zu können, und zu visualisieren was dort im Untergrund abgeht. Mit einer solchen Visualisierung wäre der ATMega dann aber doch etwas überfordert. Deshalb habe ich nach einer anderen Lösung gesucht, und in Form der in verschiedenen Ausführen erhältlichen Kleinstcomputer auch gefunden.
Der von mir eingesetzte Rasperry Pi markiert zwar leistungsmäßig eher das untere Ende, ist aber für den Zweck vollkommen ausreichend. Wie ich ihn damals gekauft hatte, kannte ich die vielen Alternativen auch noch nicht.
Das Platinchen habe ich auf einer Einschubkarte montiert und damit komplett in die Steuerung integriert.
Gegenüber den meist auch nicht kleineren Microcomputerplatinen wie z.B. Arduino o.ä. spielen wir hier schon in einer ganz anderen Leistungsklasse. Das kleine grüne Ding ist letztendlich ein kompletter LINUX-PC. Dabei ist es noch nichtmal wesentlich teurer (der Raspi kostet ca. 30€ + eine SD-Karte als 'Festplättchen').
Von der Steuerung bekommt er über eine serielle Schnittstelle Informationen über die Bewegungen im Sbf. Diese Info's werden dann grafisch aufbereitet und auf einem Bildschirm dargestellt.
Es ist zwar möglich, einen Bildschirm direkt anzuschliessen. Ich habe den Raspi aber auch an mein Heimnetzwerk angeschlossen, und das Visualisierungsfenster kann im Prinzip auf jedem angeschlossenen PC angezeigt werden. Z.B. auch per WLAN auf einem Netbook, was bei einer Fehlersuche unter der Anlage auch ganz nützlich sein kann . (Grundsätzlich ging's per Internet auch aus der Ferne - aber da ist die Firewall davor. Und wer will schon an der Küste sehen, was im mittelfränkischen Eisberg passiert
)
Die gesamte Gleisführung ist einfach als Hintergrundbild eingeblendet. Im oberen Bereich ist das die unterste Ebene des Sbf - Im Prinzip ein Kreisverkehr mit 2 Schattenbahnhöfen, an die rechts und links die Wendel angeschlossen sind, die ans Tageslicht führen. Diese 2 Wendel sind darunter zu sehen - allerdings in gestreckter Form. Das ist einfacher darzustellen.
Der Belegungszustand in den einzelnen Blockabschnitten wird durch einen Farbumschlag angezeigt. Dann wird auch der Zugname im Abschnittsfeld aufgeblendet. Zugfahrten werden mit einer animierten Linie gezeigt.
Im folgenden mal ein kleines Video mit 'Betrieb' im Schattenbahnhof:
https://www.youtube.com/watch?v=Vekie54ZiPI
und hier sind 30min im Zeitraffer auf knapp 1Min zusammengepresst. Da sieht man den Betrieb noch viel besser
https://www.youtube.com/watch?v=4EKsVfwn4jQ
Geschrieben ist die Visualisierung in Python, einer Programmiersprache, die beim Raspi einen Quasi-Standard darstellt. Für mich war das Neuland und ich musste mich erst einarbeiten - aber man lernt ja bekanntlich nie aus. Python ist eine recht mächtige Sprache - ich war erstaunt mit wie wenig Code das Ganze realisierbar war.
So wer bis hierher durchgehalten hat, muss schon ein echter Elektronik-Freak sein.
Für mich wäre mal interessant zu wissen, ob auch schon andere solche Mini-PCs für MoBa-Aufgaben eingesetzt haben. Vielleicht meldet sich ja mal wer