Hallo MoBa-Freunde,
für mich sind ebenfalls ohne Zweifel die Mikroschalter die Ursache für den schnellen Ausfall von Märklin Weichenantrieben. Sowohl bei den C-Gleis-Antrieben als auch bei den ansteckbaren K-Gleisantrieben.
Ihre Aufgabe ist ja eigentlich nur, die Stellung der Weiche zurückzumelden, dazu müssen sie aber auch nach Erreichen der Endlage den Strom in der Spule unterbrechen, wenn man nicht noch zwei zusätzliche Fühlerleitungen in Kauf nehmen will.
Der Strom wird im E-Magnet durch den Wirkwiderstand (ca. 7 Ohm gemessen beim C-Gleis) und den den Blindwiderstand (bei dem "riesigen" Luftspalt des magnetischen Kreises wahrscheinlich noch kleiner) bestimmt, gemessen habe ich bei überbrücktem Schalter ca. 1 Aeff.
Die Schalter sind Mikroschalter von Cherry Swiches, wahrscheinlich vom Typ DH2C-C6PA (Best. Nr. 705898 bei Conrad, 1,57€, mit entferntem Mittelanschluß). Spezifiziert sind diese Schalter lt. Conrad mit 30 V, aber nur für 0,5A. Die Schalter werden in dieser Anwendung also grundsätzlich beim Abschalten überlastet.
Durch das Feuern beim Löschen des Stroms im induktiven Kreis oxidieren langsam die Kontakte, bis im wieder eingeschalteten Zustand die immer stärkere Oxidschicht von der anliegenden Spannung beim Einschalten nicht mehr durchschlagen werden kann. Es fließt kein Schaltstrom, eine Schaltrichtung funktioniert nicht mehr. Dagegen Zenerdioden zur Spannungsbegrenzung des Lichtbogens einzusetzen ist zwar ok., reicht aber offenbar in vielen Fällen nicht aus und das Oxid auf dem Kontaktmaterial gewinnt.
Die Mikroschalter sind die kleinsten, die ich kenne (ich bezeichne sie auch als gerne als "Nanoschalter"). Ob es bei dieser Baugröße (zu diesem Preis) welche gibt, die bei der gegebenen Beanspruchung eine deutlich höhere Lebensdauer haben, wage ich zu bezweifeln.
Der Wunsch, die Stellung der Weiche zu überwachen führt mit diesen Schaltern erst dazu, daß überhaupt Fehler auftreten. Die alten K-Gleisweichen hatten keine Überwachungsschalter, ich habe aber nie eine falsche Stellung bemerkt, erst seit der Einführung der neuen ansteckbaren Weichenantriebe können Fehler auch bei den K-Gleisweichen auftreten.
So schön und elegant die Weichenstellungsüberwachung zunächst auch aussieht, die mit den unterdimensionierten Mikroschaltern zu kurze Lebensdauer der Antriebe ist doch sehr nachteilig. Ich empfehle daher auch, bei allen existierenden Weichenantrieben die "Nanoschalter" bei einem Ausfall zu überbrücken. Bei Handbetrieb mit Tastern ist das kein Problem, bei elektronischer Steuerung mit Weichendecodern muß man darauf achten, daß die Einschaltzeit nicht zu lang eingestellt ist, 100 bis 200ms reichen aber fast immer, eine Weiche sicher zu stellen, ohne die E-Magnetspulen oder die Endstufentransistoren zu verbrutzeln.
Hoffen kann man nur, daß Märklin irgendwann Schalter findet, die trotz Stromabschaltung eine ausreichende Lebensdauer haben. Bei den C-Gleisweichen könnte man auch Decoder und Antrieb zusammenfassen, so daß die zusätzlich Fühlerleitungen nach Außen nicht in Erscheinung treten. Vielleicht geht der Weg auch in Richtung Servostellantrieben, https://www.youtube.com/watch?v=_H5Z8Y4rRjA .
Viel Grüße
Frank