Hallo zusammen,
im Zusammenhang mit ungewollt losfahrenden Sinus-Loks ist ja seinerzeit im "Ex-MIF" viel geschrieben worden und auch hier im Forum sind schon ein paar Beiträge vorhanden, jedoch ist nie so richtig herausgekommen wieso, weshalb, warum das bei dem einen passiert und bei dem anderen nicht.
Um dies herauszufinden habe ich ein paar Tests gemacht und möchte Euch mal von meinem Ergebnis berichten.
Vielleicht hilft es einigen künftige "Unfälle" zu vermeiden bzw. dieses Risiko stark herabsetzen zu können.
Getestet habe ich mit der IB und auch der CU sowie den Decodern UB 76420, ESU 52600 und Kühn 125. Einen Unterschied in der Häufigkeit der losfahrenden Sinusse in Zusammenhang mit der Zentrale konnte ich nicht erkennen. Bei der Häufigkeit des losfahrens in Bezug auf den "Verursacher" konnte ich allerdings Unterschiede erkennen und zwar je nach dem welcher Antrieb in der Lok ist. Ich habe zwei Test-Loks mit einer Schnittstellenbuchse ausgerüstet und abwechselnd mit den Decodern bestückt. 1 x 60903 und 1 x 60901.
Ergebnis beim 903 er Antrieb: In kürzestem Zeitabbstand liefen die Sinusse los wenn der UB am werkeln war, dann fast gleichauf beim ESU und beim Betrieb mit dem Kühn nicht viel besser, beim 901 er Antrieb gab es für mich aber eine Überraschung. UB und ESU zeigten das gleiche Ergebnis jedoch wenn der Kühn eingebaut war lief keine einzige Sinus-Lok los, auch nicht nach mehr als 30 Minuten. Sonst vergingen selten mehr als 30 Sekunden und schon lief wieder eine Sinus weg, aber wie dem auch sei traurig genug ist es allemal.
Während meiner Tests standen die zwei Crostis , die 01 und die V 200 auf dem Gleis. Es gibt Sinus-Loks die häufig losfahren (z.B. 39103, 39821) und welche die weniger anfällig sind (z.B. 39160+61 beide Crostis sind während der Testphase kein einziges mal losgefahren, die beiden anderen sehr sehr oft). Ausgelöst wird das losfahren der "Sinusse" von ESU , Kühn und Uhlenbrock- Decodern, wenn diese im Motorola-Format betrieben werden.
Beim ESU 51600, den ich auch getestet habe liefen die Sinusse auch unter MM nicht fort. Weiterhin ist es vollkommen egal, mit welcher Adresse die Sinusse eingestellt sind oder die ESU, Kühn, UB-Decoder. Ein Umprogrammieren der Adresse führt zu keinem Erfolg. Die Sinusse übernehmen exakt die FS die bei der Adresse der "Verursacher-Lok" eingestellt ist(fährt die "V-Lok" FS 1 läuft auch die Sinus im Kriechgang, fährt die "V-Lok" FS 10 fährt auch die Sinus FS 10 ....) und sind erst durch aufrufen der Adresse zum halten zu bewegen, ganz selten bleiben sie nach einer kurzen Strecke von selbst stehen ohne das die Adresse der Sinus aufgerufen wird. Wer der "Verursacher" ist, das kann man natürlich von zwei Seiten sehen.
Ich sehe die Hauptschuld am Decoder der Sinus-Loks, da alle anderen Loks keinerlei dieser Reaktionen zeigen. Läßt man die "Multi-Protokoller" allerdings unter DCC laufen, bleiben die Sinusse schön ruhig stehen. Abhilfe schafft folgendes: Wie schon geschrieben, wer die Möglichkeit hat sollte die Multi-Protokoller unter DCC laufen lassen.
Noch eine Möglichkeit, die aber schon größtenteils bekannt sein dürfte, da wo nur MM gefahren wird oder aus bestimmten Gründen (Signale 76xxx) gefahren werden kann, sollte man beim Einschalten der Anlage alle Sinus-Adressen einmal aufrufen um das losfahren zu vermeiden. Bei der CU wird dann dauernd für diese Loks FS 0 generiert, bei der IB muß man vorab die S0 27 auf 0 stellen. Nur dann wird auch mit der IB dauernd die FS 0 wiederholt. Wer mit einer Software-Steuerung fährt bei dem werden meines Wissens bei Start der Anlage sowieso alle Adressen autom. aufgerufen. Das einzige was unter dieser Konstellation noch passieren kann ist ein mehr oder weniger starkes Zucken der Lok, die sich im Laufe der Zeit millimeterweise und gar zentimeterweise fortschleicht, was dann letztendlich auch noch zu einem "Unfall" führen kann. Denn leider ist es so, daß die Wiederholrate der FS 0 zu langsam ist und die kurzen Pausen wo die Sinus kein FS 0 gesendet bekommt lang genug sind um die Sinusse vorantreiben zu können. Jedoch ist die "Unfallgefahr" mit dieser Methode sehr stark minimiert. Ganz einfach gehts natürlich zu vermeiden indem man die Sinusse stromlos schaltet (
Dies alles passiert nur in ein und demselben Stromkreis. Stehen die Sinusse in einem anderen Booster-Kreis als die "Verursacher" passiert wegen der Mittelleitertrennung ebenfalls nichts.
Mit dem Rad-Schienen Kontakt und evtl. Minikurzschlüssen bei Überfahren von Weichen etc. hat es auch nichts zu tun. Dazu habe ich testweise die Loks leicht angeliftet sodaß die Treibräder keinen Kontakt mehr zur Schiene hatten und die Masse nur über die Vorlaufachse abgenommen wurde. Auch hier laufen die Sinusse los.
Eine Besonderheit bringt der UB-Decoder auch noch fertig, einmal lief die 01 mit aktivierter F4 und einmal mit F 3 los, das haben ESU und Kühn nie geschafft. Gut das die UB-Zentrale besser ist als die Decoder dieses Herstellers. Für Mä-HL Antriebe ist der UB- Decoder meines Erachtens sowieso ungeeignet (keine gute Motoransteuerung möglich). Ein Glück, daß ich mir nur ein Exemplar zum Testen gekauft habe.
Selbstverständlich waren bei den Tests die erforderlichen Drosseln und Kondensatoren eingebaut.
Ausschlaggebend für die Reaktionen ist wohl die hochfrequente Ansteuerung des Decoders. Stellt man zum Beispiel den Kühn auf niederfrequent passiert unter MM auch nichts. Nur wer will seine Loks schon in dieser Konstellation fahren.
Nochwas, auch der mfx-Glaskasten bringt die Sinusse zum laufen (
Gruß
Markus