RE: Losfahrende Sinus-Loks

#1 von Marky ( gelöscht ) , 13.08.2005 09:50

Hallo zusammen,

im Zusammenhang mit ungewollt losfahrenden Sinus-Loks ist ja seinerzeit im "Ex-MIF" viel geschrieben worden und auch hier im Forum sind schon ein paar Beiträge vorhanden, jedoch ist nie so richtig herausgekommen wieso, weshalb, warum das bei dem einen passiert und bei dem anderen nicht.


Um dies herauszufinden habe ich ein paar Tests gemacht und möchte Euch mal von meinem Ergebnis berichten.
Vielleicht hilft es einigen künftige "Unfälle" zu vermeiden bzw. dieses Risiko stark herabsetzen zu können.


Getestet habe ich mit der IB und auch der CU sowie den Decodern UB 76420, ESU 52600 und Kühn 125. Einen Unterschied in der Häufigkeit der losfahrenden Sinusse in Zusammenhang mit der Zentrale konnte ich nicht erkennen. Bei der Häufigkeit des losfahrens in Bezug auf den "Verursacher" konnte ich allerdings Unterschiede erkennen und zwar je nach dem welcher Antrieb in der Lok ist. Ich habe zwei Test-Loks mit einer Schnittstellenbuchse ausgerüstet und abwechselnd mit den Decodern bestückt. 1 x 60903 und 1 x 60901.

Ergebnis beim 903 er Antrieb: In kürzestem Zeitabbstand liefen die Sinusse los wenn der UB am werkeln war, dann fast gleichauf beim ESU und beim Betrieb mit dem Kühn nicht viel besser, beim 901 er Antrieb gab es für mich aber eine Überraschung. UB und ESU zeigten das gleiche Ergebnis jedoch wenn der Kühn eingebaut war lief keine einzige Sinus-Lok los, auch nicht nach mehr als 30 Minuten. Sonst vergingen selten mehr als 30 Sekunden und schon lief wieder eine Sinus weg, aber wie dem auch sei traurig genug ist es allemal.

Während meiner Tests standen die zwei Crostis , die 01 und die V 200 auf dem Gleis. Es gibt Sinus-Loks die häufig losfahren (z.B. 39103, 39821) und welche die weniger anfällig sind (z.B. 39160+61 beide Crostis sind während der Testphase kein einziges mal losgefahren, die beiden anderen sehr sehr oft). Ausgelöst wird das losfahren der "Sinusse" von ESU , Kühn und Uhlenbrock- Decodern, wenn diese im Motorola-Format betrieben werden.

Beim ESU 51600, den ich auch getestet habe liefen die Sinusse auch unter MM nicht fort. Weiterhin ist es vollkommen egal, mit welcher Adresse die Sinusse eingestellt sind oder die ESU, Kühn, UB-Decoder. Ein Umprogrammieren der Adresse führt zu keinem Erfolg. Die Sinusse übernehmen exakt die FS die bei der Adresse der "Verursacher-Lok" eingestellt ist(fährt die "V-Lok" FS 1 läuft auch die Sinus im Kriechgang, fährt die "V-Lok" FS 10 fährt auch die Sinus FS 10 ....) und sind erst durch aufrufen der Adresse zum halten zu bewegen, ganz selten bleiben sie nach einer kurzen Strecke von selbst stehen ohne das die Adresse der Sinus aufgerufen wird. Wer der "Verursacher" ist, das kann man natürlich von zwei Seiten sehen.

Ich sehe die Hauptschuld am Decoder der Sinus-Loks, da alle anderen Loks keinerlei dieser Reaktionen zeigen. Läßt man die "Multi-Protokoller" allerdings unter DCC laufen, bleiben die Sinusse schön ruhig stehen. Abhilfe schafft folgendes: Wie schon geschrieben, wer die Möglichkeit hat sollte die Multi-Protokoller unter DCC laufen lassen.

Noch eine Möglichkeit, die aber schon größtenteils bekannt sein dürfte, da wo nur MM gefahren wird oder aus bestimmten Gründen (Signale 76xxx) gefahren werden kann, sollte man beim Einschalten der Anlage alle Sinus-Adressen einmal aufrufen um das losfahren zu vermeiden. Bei der CU wird dann dauernd für diese Loks FS 0 generiert, bei der IB muß man vorab die S0 27 auf 0 stellen. Nur dann wird auch mit der IB dauernd die FS 0 wiederholt. Wer mit einer Software-Steuerung fährt bei dem werden meines Wissens bei Start der Anlage sowieso alle Adressen autom. aufgerufen. Das einzige was unter dieser Konstellation noch passieren kann ist ein mehr oder weniger starkes Zucken der Lok, die sich im Laufe der Zeit millimeterweise und gar zentimeterweise fortschleicht, was dann letztendlich auch noch zu einem "Unfall" führen kann. Denn leider ist es so, daß die Wiederholrate der FS 0 zu langsam ist und die kurzen Pausen wo die Sinus kein FS 0 gesendet bekommt lang genug sind um die Sinusse vorantreiben zu können. Jedoch ist die "Unfallgefahr" mit dieser Methode sehr stark minimiert. Ganz einfach gehts natürlich zu vermeiden indem man die Sinusse stromlos schaltet (


Dies alles passiert nur in ein und demselben Stromkreis. Stehen die Sinusse in einem anderen Booster-Kreis als die "Verursacher" passiert wegen der Mittelleitertrennung ebenfalls nichts.

Mit dem Rad-Schienen Kontakt und evtl. Minikurzschlüssen bei Überfahren von Weichen etc. hat es auch nichts zu tun. Dazu habe ich testweise die Loks leicht angeliftet sodaß die Treibräder keinen Kontakt mehr zur Schiene hatten und die Masse nur über die Vorlaufachse abgenommen wurde. Auch hier laufen die Sinusse los.

Eine Besonderheit bringt der UB-Decoder auch noch fertig, einmal lief die 01 mit aktivierter F4 und einmal mit F 3 los, das haben ESU und Kühn nie geschafft. Gut das die UB-Zentrale besser ist als die Decoder dieses Herstellers. Für Mä-HL Antriebe ist der UB- Decoder meines Erachtens sowieso ungeeignet (keine gute Motoransteuerung möglich). Ein Glück, daß ich mir nur ein Exemplar zum Testen gekauft habe.

Selbstverständlich waren bei den Tests die erforderlichen Drosseln und Kondensatoren eingebaut.

Ausschlaggebend für die Reaktionen ist wohl die hochfrequente Ansteuerung des Decoders. Stellt man zum Beispiel den Kühn auf niederfrequent passiert unter MM auch nichts. Nur wer will seine Loks schon in dieser Konstellation fahren.


Nochwas, auch der mfx-Glaskasten bringt die Sinusse zum laufen (


Gruß

Markus



Marky

RE: Losfahrende Sinus-Loks

#2 von Ruhr-Sider , 13.08.2005 13:42

Hallo Markus,

unabhängig vom Inhalt, bin ich von der Übersichtlichkeit Deines Beitrages mehr als angetan.

Etwas mehr Struktur (auch Absätze helfen da weiter) würden sicher die Lesbarkeit fördern.



 
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RE: Losfahrende Sinus-Loks

#3 von Simon ( gelöscht ) , 13.08.2005 14:21

Ich bin stolzer Besitzer einer 01.10 (39103), mir ist es auch schon passiert das die Lok vorm Prellbock steht und plötzlich randalieren möchte.

Mir kam dann auch der Gedanke die Lok zu erst ein mal an der CU 6021 auf zu rufen, damit diese durch den refresh jegliche Ansätze von Randalierungswut sofort unterbindet. Jetzt bleibt das "Prollwerk"( ) schön ruhig auf seinem Abstellgleis.

Für Sinusloks gilt: Refresh=Beruhigungsmittel



Simon

RE: Losfahrende Sinus-Loks

#4 von Michael Mertner , 13.08.2005 17:42

hi Simon,

Zitat von Simon
Für Sinusloks gilt: Refresh=Beruhigungsmittel



Das nützt leider nicht viel, wenn nicht gar überhaupt nichts. Eine Sinuslok, die losfahren möchte, tut dies auch - auch wenn sie im Refresh-Cycle ist. Sie bleibt zwar ein paar cm. später wieder stehen, aber wenn sie das fünf mal macht, dann wird sie spätestens jetzt an einer Stelle stehen, wo sie nichts zu suchen hat.

Eventuell in einer Weichenstrasse oder weiss der Kuckuck wo auch immer.

Nein, das Problem muß an der Wurzel gepackt werden. Die Lok soll sich überhaupt nicht in Bewegung setzen.

Meine Sinusloks immer nur ständig 5mm vor einem Prellbock aufzustellen ist ja wohl nicht Sinn der Sache.

Gruss Michael



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RE: Losfahrende Sinus-Loks

#5 von Simon ( gelöscht ) , 14.08.2005 17:19

Hallo Michael,

meine 01.10 bleibt selbst bei 80 Adressen im Refresh-Zyklus ruhig .



Simon

RE: Losfahrende Sinus-Loks

#6 von Harald , 14.08.2005 21:03

Hallo Markus,

vielen Dank für Deinen tollen Beitrag und für Deine ausführliche Versuchsreihe !! Ich habe ihn mir gleich kopiert und mit Word noch etwas lesbarer (Absätze) gestaltet.

Wenn ich es richtig verstanden habe siehst Du die Ursache des "Fehlverhaltens" in der hochfrequenten Motoransteuerung.

Wäre es da nicht möglich einen Hochfrequenz-Frequenzfilter in die Sinuslok vor den Dekoder einzubauen ? Das geht ja auch bei Lautsprechern, ich weiß aber nicht, ob sich dadurch die Form des Digitalsignals verändern würde......

Bei dieser Frage sind die Elektronik-Experten gefragt.


Vielen Grüße !

Harald



 
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RE: Losfahrende Sinus-Loks

#7 von Bernd Michaelsen ( gelöscht ) , 14.08.2005 21:45

Guten Abend, Harald !

Zitat von Harald
Wenn ich es richtig verstanden habe siehst Du die Ursache des "Fehlverhaltens" in der hochfrequenten Motoransteuerung.

Wäre es da nicht möglich einen Hochfrequenz-Frequenzfilter in die Sinuslok vor den Dekoder einzubauen ? Das geht ja auch bei Lautsprechern, ich weiß aber nicht, ob sich dadurch die Form des Digitalsignals verändern würde......



Na klar könnte man einen Hochfrequenzfilter in die Sinuslok bauen. Aber wenn der gut wirken würde, bekäme die dann ja keine Befehle mehr. Eigentlich benötigte man ein Filter, das ausschließlich die Frequenz von 4813 Hz durchlässt. Das ist nämlich die Frequenz mit der die Lokbefehle beim Motorola-System geschickt werden. Das wäre aber dann wirklich eher ein Tiefpassfilter !

Es gelangten dann nur noch Befehle in diesem Frequenzbereich unbedämpft zum Sinusdecoder. Und was an Störungen anliegt, hat es schwerer.

Ich glaube, ich hole mal die alte Formelsammlung raus und rechne mir mal´n Tiefpass für den Bereich aus. Die Bauteile zu bekommen sollte kein Problem sein.



Bernd Michaelsen

RE: Losfahrende Sinus-Loks

#8 von Ruhr-Sider , 14.08.2005 22:45

Zitat von Bernd Michaelsen
.... Ich glaube, ich hole mal die alte Formelsammlung raus und rechne mir mal´n Tiefpass für den Bereich aus...



Hallo Bernd,

also ich würde da einen Bandpass mit entsprechender Mittenfreuenz und Bandbreite als Berechnungsgrundlage nehmen.



 
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RE: Losfahrende Sinus-Loks

#9 von Christian Lütgens ( gelöscht ) , 15.08.2005 10:59

Hallo.

Zitat von Hans-Günter
also ich würde da einen Bandpass mit entsprechender Mittenfreuenz und Bandbreite als Berechnungsgrundlage nehmen.



Ich frage mich, wie die Analogfähigkeit hinter einem Bandpaßfilter ist?


Bye,
Christian



Christian Lütgens

RE: Losfahrende Sinus-Loks

#10 von Bernd Michaelsen ( gelöscht ) , 15.08.2005 11:31

Moin Christian !

Zitat von Christian Lütgens
Ich frage mich, wie die Analogfähigkeit hinter einem Bandpaßfilter ist?



Genau das wäre der Vorteil eines Tiefpasses. Da machen 50 Hz kein Problem !



Bernd Michaelsen

RE: Losfahrende Sinus-Loks

#11 von Ruhr-Sider , 15.08.2005 12:18

Zitat von Christian Lütgens
Hallo.

Zitat von Hans-Günter
... Ich frage mich, wie die Analogfähigkeit hinter einem Bandpaßfilter ist...




Hallo zusammen,

also nix für ungut, aber man muss bei diesem komplexen Problem mal die Frage stellen, ob die uneingeschränkte Kompatibilität zu allen Märklin-Stromsystemen noch wirklich zeitgemäß ist.
Wer das auf ewig fordert, muss ggf. mit sich daraus ergebenden Problemen rechnen und gewillt sein, diese dann auch zu ertragen.

Ich sehe das mittlerweile so, dass durch die Existens der 21-pol. Schnittstelle in den Lokomotiven, es eigentlich auch möglich sein sollte, statt eines Decoders einen analogen Fahrtrichtungsumschalter (natürlich auf einer angepassten Platine) einzubauen.
Damit wäre dann den Analogis auch geholfen.

Äh, ist das jetzt etwa eine Marktlücke?



 
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RE: Losfahrende Sinus-Loks

#12 von Jens Wulf ( gelöscht ) , 15.08.2005 14:00

ein analoger FRU für C-Sinus Motoren, wie soll der aussehen? Geht sowas überhaupt?



Jens Wulf

RE: Losfahrende Sinus-Loks

#13 von H0! , 16.08.2005 23:31

Möglicherweise haben die Phantomstarts auch mehrere Ursachen.
Ich hatte den letzten Fehlstart, als ich eine Delta-Lok nach dem Ölen ein paar Runden bei Vollgas fahren lies. Damals kam die Gleisspannung direkt aus der IB (angeschlossen an Märklin-Trafo).
Seit ein paar Wochen hängt ein Delta Control 66045 als Booster zwischen IB und Gleis - seitdem keine Fehlstarts mehr!
Bei Verwendung von Märklin-Trafos liefert das DC eine ca. 3V höhere Ausgangsspannung als die IB.
Ich vermute, dass die Fehlstarts an Fehlschlagen der automatischen AC-Erkennung liegt.



 
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RE: Losfahrende Sinus-Loks

#14 von Michael Mertner , 17.08.2005 08:03

Moin

Zitat von h-zero
Ich vermute, dass die Fehlstarts an Fehlschlagen der automatischen AC-Erkennung liegt.



Dies ist definitiv nicht so. Eine Lok, die in den Analogmodus springt, ist digital nicht mehr ansprechbar.

Die Sinus-Geisterloks hingegen stoppen von alleine, wenn sie im Refreshcycle sind oder aber, wenn sie am Fahrpult aufgerufen werden und FS0 gesendet wird.

Das Losfahren der Lok hat seine Ursache auf jeden Fall in der fehlerhaften Auswertung von Datenpaketen.

Ich habe gestern zusammen mit meinem Händler mit Märklin telefoniert. Man ist sich der Problematik bewußt. Das Angebot von Märklin sah vor, sowohl den Störenfried als auch die Sinuslok(s) einzuschicken. Diese werden dann im Werk "modifiziert", so daß die Störungen ausbleiben. Alle Versuche, dem Menschen die Modifikation aus dem Kreuz zu leiern, schlugen fehl.

Für mich ist das zu viel Aufwand. Ich habe nur einen einzigen Decoder, der Störungen verursacht. Ich warte erstmal ab, wie es weitergeht, möglicherweise sind die Decoder der nächsten Generationen nicht mehr so störend.

Gruss Michael



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RE: Losfahrende Sinus-Loks

#15 von Christian Lütgens ( gelöscht ) , 17.08.2005 15:01

Hallo.

Zitat von Michael
Dies ist definitiv nicht so. Eine Lok, die in den Analogmodus springt, ist digital nicht mehr ansprechbar.



Bist Du Dir da ganz sicher? Bisher war es doch so, daß die Lok bei Erkennung des Analogmodus' nach Spannung fuhr, und wenn sie wieder in einen Digitalabschnitt fährt, fährt sie wie eine Digitallok - also mit unveränderter Geschwindigkeit weiter, wenn sie nicht im Refreshzyklus drin ist, und steuerbar, sobald sie aufgerufen wird.


Bye,
Christian



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RE: Losfahrende Sinus-Loks

#16 von Michael Mertner , 17.08.2005 22:49

Hi Christian,,

ist relativ einfach zu erklären: Wenn die Lok in den Analogmodus springt, geht in der Regel das Licht an. Dies ist bei den Phantomloks nicht so.

Zum anderen habe ich das schon erlebt, daß eine Lok bei überfahren eines Trennabschnitts von Analog nach Digital weitergefahren ist, ohne daß ich sie digital übernehmen konnte. Ich habe nicht viel Erfahrung mit Anlagen, bei denen sowohl analog als auch digital gefahren wird und auch noch der Abschnitt gewechselt werden kann. Ich fands witzig, das mal auszuprobieren, aber allein dieser Zirkus mit der Trennwippe und dem Nervenkitzel, bloss nicht beide Stromkreise miteinander zu verbinden, hat mich die Testerei schnell einstellen lassen. Ich war bis dato davon ausgegangen, daß das Verhalten normal ist. Nun gut, hier lass ich mich gern belehren.

Aber ich denke einfach, die Tatsache mit dem Licht zeigt, daß die Lok NICHT im Analogmodus fährt.

Gruss Michael



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RE: Losfahrende Sinus-Loks

#17 von H0! , 17.08.2005 23:38

Ich habe bei meinen Phantom-Läufern nicht auf das Licht geachtet.

Zitat
Dies alles passiert nur in ein und demselben Stromkreis. Stehen die Sinusse in einem anderen Booster-Kreis als die "Verursacher" passiert wegen der Mittelleitertrennung ebenfalls nichts.


Seit ich den DC4f als Booster zwischengeschaltet habe (Ausgangsspannung 3V höher als bei IB mit M*-Trafo), hatte ich keine Fehlstarts mehr.
Meine Vermutung: höhere Spannung ==> falsch verstehbare Signale unwahrscheinlicher.
Meine Phantomläufe waren auf langen Abstellgleisen ohne Einspeisung. Hier habe ich auch nachgebessert, dies verringert evtl. auch die Wahrscheinlichkeit von Fehlstarts.
Anscheinend sind auch nicht alle Loks gleich empfindlich.
Beim nächsten Fehlstart werde ich einen weiteren DC4f für die Versorgung der Abstellgleise schalten.



 
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RE: Losfahrende Sinus-Loks

#18 von H exp 3 , 27.08.2005 14:23

Hallo Moba-Fans,

als Neuling im Forum auch von mir einige Anmerkungen zu diesem interessanten Thema:
Ich habe vor ca. 18 Monaten die Roco BR 290 (AC) erworben, die von Zeit zu Zeit mal unerwartet losfuhr. Ursache war, soweit ich mich erinnere, ein in dieser Lok verbauter älterer Kühn Dekoder. Der flog raus und wurde durch einen ESU Dekoder ersetzt. Seitdem trat das Problem nicht mehr auf.
Vor einigen Tagen habe ich eine Gützold BR 155 in Betrieb genommen. Bei Langsamfahrt vorbei an einer Mae BR 152 (C-Sinus) setzte sich diese unerwartet in Bewegung (ebenfalls mit Langsamfahrt) und konnte nur durch Eingabe der Adresse mit FS0 zum Stoppen gebracht werden. Dieses Verhalten wurde 2x beobachtet.
Weiterfahrt der Gützold Richtung Schattenbahnhof (durch weiteren Booster angesteuert) brachte dann eine E 194 zum langsamen Anrollen (1x). Abhilfe: s.o.
Ursache: Vermutliche irgendwelche durch die Gützold verursachte Störungen, die übrigens bei Fahrt in den Schattenbahnhof auf Grund des miserablen Fahrwerks bei Überfahren von Bogenweichen aus den Gleisen sprang (alle anderen Loks - vornehmlich Mae - haben da kein Problem).
Ergo sum: Ich habe den Kauf weiterer Gützold Loks erst mal storniert (don't feed the Troll).
Ich freue mich schon auf weitere Beiträge eurerseits zum Problem mit den "Selbstläufern".



 
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RE: Losfahrende Sinus-Loks

#19 von H0! , 02.09.2005 00:41

Hatte wieder einen C-Sinus-Fehlstart.
Ich gehe weiterhin davon aus, dass die höhere Ausgangsspannung des Delta Controls (gegenüber IB mit M*-Trafo) die Fehlstarts unwahrscheinlicher macht.
Werde jetzt ein Delta Control für die Hauptstrecke und ein weiteres für die Abstellgleise nutzen.



 
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RE: Losfahrende Sinus-Loks

#20 von Gian ( gelöscht ) , 02.09.2005 06:24

Hallo,

Zitat von H exp 3
Vor einigen Tagen habe ich eine Gützold BR 155 in Betrieb genommen. Bei Langsamfahrt vorbei an einer Mae BR 152 (C-Sinus) setzte sich diese unerwartet in Bewegung (ebenfalls mit Langsamfahrt) und konnte nur durch Eingabe der Adresse mit FS0 zum Stoppen gebracht werden. Dieses Verhalten wurde 2x beobachtet.
Weiterfahrt der Gützold Richtung Schattenbahnhof (durch weiteren Booster angesteuert) brachte dann eine E 194 zum langsamen Anrollen (1x).
Ergo sum: Ich habe den Kauf weiterer Gützold Loks erst mal storniert (don't feed the Troll).


Ich bin nicht Märklinfahrer, erlaube mir aber doch eine Bemerkung. Von selber anfahrenden Sinus-Loks habe ich doch schon mehrmals (auch in anderen Foren) gelesen. Dieses Problem hatte ich seinerzeit jedoch auch mit gewissen DCC-Decodern und IB-Zentrale. Einzelne Loks fuhren langsam los, wenn eine andere Lok oder Wagen unterwegs waren. Meine Vermutung: Mikrokurzschluss. Seit ich alle DCC-Decoder ausgemerzt habe und zum Rautenhaussystem gewechselt habe (jetzt im 9. Monat) sind solche Geisterfahrten kein Thema mehr .

Meine Gützold-Dampflok macht übrigens absolut keine Probleme, habe aber auch keine Kleinstradien eingebaut (Rocoline, Mindestradius 42cm). Gerade meine beiden Märklin-Trixmodelle 05er Stromlinie (Trix ProfiClub) und der rote Pfeil haben sich bei Tests mit engen Radien als sehr heikel gezeigt. So entgleisten bei der 05er die Vorlaufachsen regelmässig. Meine Gützold kennt dieses Problem nicht. Man darf wegen Einzelfällen also nicht eine ganze Marke "verurteilen".

mit freundlichen Grüssen

Gian



Gian

RE: Losfahrende Sinus-Loks

#21 von Martin Lutz , 02.09.2005 07:32

Hallo Gian

Zitat von Gian-A. Bott
Hallo,

Meine Vermutung: Mikrokurzschluss.



Was verstehst du unter Mikrokurzschluss?

Jeder Kurzschluss erzeugt Störungen. Womit wir wieder einmal beim berühmten Thema wären.

Letztlich sind Störungen die Ursache jeder Geisterfahrt! Keine Intellibox, die irgendwelche Faxen macht und schon gar nicht irgend eine Software.

Störungen werden verursacht durch:
...

na, das Thema haben wir schon x-Mal durchgekaut.

Die Frage ist jetzt nur: wie filtert man die richtigen Störfrequenzen raus, die eben genau die Geisterfahrten verursachen.



Martin Lutz  
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RE: Losfahrende Sinus-Loks

#22 von Christian Lütgens ( gelöscht ) , 02.09.2005 18:27

Hallo.

Zitat von Martin
Störungen werden verursacht durch:
...

na, das Thema haben wir schon x-Mal durchgekaut.



Wie wär's mit einem "Aufguß"? Bei mfx fallen zwei von drei Kondensatoren schonmal weg, wenn ich das letzte Insider-Pamphlet richtig verstanden habe...


Bye,
Christian



Christian Lütgens

RE: Losfahrende Sinus-Loks

#23 von Martin Lutz , 02.09.2005 21:23

Hallo Christian

Zitat von Christian Lütgens
Hallo.

Zitat von Martin
Störungen werden verursacht durch:
...

na, das Thema haben wir schon x-Mal durchgekaut.



Wie wär's mit einem "Aufguß"? Bei mfx fallen zwei von drei Kondensatoren schonmal weg, wenn ich das letzte Insider-Pamphlet richtig verstanden habe...


Bye,
Christian




Das musst du Märklin/ESU fragen und nicht mich.

Einen Mikrokurzschluss gibt es nicht. Das mit dem Aufguss kannst du selber erledigen. Benutze doch mal die Such Funktion in diversen bekannten Foren. Dann findest du jede fast beliebige Menge über dieses Thema

Doch zurück zum Mikrokurzschluss: es gibt nur den Begriff Kurzschluss. Die Frage ist wie und wo er entsteht. Häng doch mal ein Oszilloskop ans Gleis, löse durch eine Entgleisung aus die einen Kurzschluss produziert und beobachte mal das Oszilloskop dabei. Ich verspreche dir, danach wunderst du dich, dass keine Lok einfach losfährt.

Es reicht ziemlich sicher für diesen "Wunder" Effekt wenn du das Oszilloskop Bild einfach im normalen Moba Betrieb beobachtest.

Nun, es entsteht eine ganze Odysee an Störsignalen. Viele Frequenzanteile, die einfach bei normalem Drehen von Motoren entstehen (Das hat weder mit Kurzschluss, noch mit Minikurzschluss oder ähnlichen Modellbahnerbegriffserfindungen etwas zu tun ). So, jetzt bestimmst du mal, welche Frequenzen man jetzt wegfiltern muss um die Sinus Loks nicht zu Geister loks werden zu lassen.

Es versteht sich doch wohl von selbst, dass kein Modellbahner in der Lage sein wird, genau das Problem tzu orten und zu eliminieren. Das ist verdammt nochmal die Aufgabe der Entwickler dieser Decoder.

Statt die Kunden mit noch mehr inkompatiblen Systemen zu verwirren täten sie besser mal ihre Arbeit und entwickeln funktionierendes und konmpatibles Zeug!!



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RE: Losfahrende Sinus-Loks

#24 von Christian Lütgens ( gelöscht ) , 02.09.2005 23:03

Hallo.

Zitat von Martin
Das mit dem Aufguss kannst du selber erledigen. Benutze doch mal die Such Funktion in diversen bekannten Foren. Dann findest du jede fast beliebige Menge über dieses Thema



Der nächste Aufguß, an dem Du Dich beteiligst, kommt bestimmt. Früh genug, wenn ich dann mein "Paket" auspacke.

Zitat von Martin
Häng doch mal ein Oszilloskop ans Gleis, löse durch eine Entgleisung aus die einen Kurzschluss produziert und beobachte mal das Oszilloskop dabei. Ich verspreche dir, danach wunderst du dich, dass keine Lok einfach losfährt.



Also... wenn ein Zug entgleist und einen Kurzschluß verursacht, dann wundere ich mich eher, wenn überhaupt noch irgendwas fährt. Gemeint sind wohl eher die Kurzschlüsse, die z.B. ein Schleifer beim Überfahren einer Weiche verursacht. Was ist das schon auf dem Oszilloskop? Ein fetter Dropout, vielleicht mit ein paar wirren Zacken.

Zitat von Martin
Es reicht ziemlich sicher für diesen "Wunder" Effekt wenn du das Oszilloskop Bild einfach im normalen Moba Betrieb beobachtest.



Das halte ich für sehr viel spannender. Die Kurzschlüsse, Kontaktschwierigkeiten etc. sind doch "grobes Zeug", das ignoriert der Decoder selbst ohne Filter. Kritischer sind hochfrequente Signale, die den "Lokführer" aus dem Takt bringen können.

Letztlich würde ich hier auch eher eine "statistische" Methode anwenden, um den "Schuldigen" zu finden: Keine Lok fährt geisterhaft los, nur C-Sinus-Loks. Und das soll an den anderen liegen? Hmmm.

Zitat von Martin
So, jetzt bestimmst du mal, welche Frequenzen man jetzt wegfiltern muss um die Sinus Loks nicht zu Geister loks werden zu lassen.



Das olle Motorola-System basiert auf dem Vertrauen, daß die Daten schon richtig übertragen werden, und aus einer Wiederholung der Übertragung. Selbst ohne Refresh kommt ein Befehl soweit ich weiß immer 2x. Wäre ich Programmierer, ließe ich den Deocoder auf Beschleunigung erst nach der Bestätigung reagieren, auf Abbremsen sofort. Ich bin mir sicher, daß damit 99% aller "Geisterfahrten" erledigt wären.

Wäre ich Systementwickler, würde ich vielleicht die Sache mit der Wiederholung vergessen und stattdessen gleich Prüfsummen und Decoderrückmeldung einführen. Aber so weit war man zur Einführung von MM noch nicht, damals wurde ja eher "Pionierarbeit" geleistet.

Nebenbei bemerkt: Ich glaube, von Lenz gibt es schon seit einiger Zeit rückmeldefähige Decoder, die über Kurzschlußimpulse funktioniert... It's not a bug it's a feature.


Bye,
Christian



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RE: Losfahrende Sinus-Loks

#25 von Martin Lutz , 03.09.2005 07:40

Hallo,

Also noch einmal:

Das beste ist ganz einfach, wenn man (Ob Hersteller oder der private Lokumbauer) gar nicht erst zulässt, dass Störungen auf dem Gleis entstehen zu lassen.

Somit ist es ganz wichti, dass man in etrster Linie die Hauptstörquelle entstört. Das ist und bleibt der Motor.

Die beiden Kondensatoren, die man jetzt weglassen muss, bilden am Lokmotor natürlich eine Last an die Masse. Es istz natürlich klar, dass die neueren mfx Decoder mit einer höheren Motorfrequenz arbeiten. Das heisst, die Last wird grösser als bei den guten alten 60902 Decoder.

Offenbar können die mfx Decoder nicht mehr mit dieser zusätzlichen Last leben. Tatsache ist auch, dass Märklin bisher Decoder hatte, die mit diesen Kondensatoren sehr gut zurecht kamen.


Natürlich entstehen nicht nur bei den Motoren solche Störungen sondern auch bei normalen Kontaktunterbrüchen Rad-Schiene, Schleifer-Schiene, Decoder selber usw. Ausserdem führt nicht jeder Kurzschluss dazu, dass die ganze Anlage abschaltet. Ein zeitlich begrenzter Kurzschluss, beispielsweise bei einer Überfahrt einer untauglichen Lok (Das gibt es leider auch) über eine Weiche, kann es zu kurzzeitigen Kurzschluss führen, der vielleicht eben auch der Verursacher seion könnte (Vielleicht versteht Gian darunter den Mikrokurzschluss??) S ist es natürlich klar, dass sich das System Lok eben auch nicht stören lassen darf (C-Sinus Loks) das ist auch klar und da sind wir uns sicher einig.

Wenn du jetzt alles, was dazu in diesen Foren schon zu lesen war, nochmals zusammenfasst kommst du zum Schluss, dass noch niemand die Ursache gefunden hat. Alles nur Vermutungen.

Trotzdem darf man deswegen nicht meinen, ja es liegt nicht an den Motorentstörungen, also lasse ich die weg!

Ich sage einfach dazu: die Motorentstörungen sind vielleicht nicht immer direkt die Verursacher, sie helfen aber ganz sicher mit um die Sache ein wenig sicherer zu machen.



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