ich habe eine kurze Frage zur Anpassung eines ESU-Loksounds. Für seine BR 85 hat mein vater sich bei seinem Händler einen neuen Sounddecoder einbauen lassen. Es handelt sich um einen V4.0 M4 (Art.Nr. 64499). Der Sound hört sich schon richtig gut an, was das Volumen angeht, allerdings haben wir in der Anpassung ein Problem. Es lässt sich irgendwie nicht der 3. Zylinder anpassen. Soll heißen: Die Lok hört sich gut an - aber eben nur wie eine Zweizylinder-Maschine. Da mein Vater nicht in Besitz eines Lokprogrammers ist, möchte ich ungern blind an den CV etwas ändern, ohne genau zu wissen, was ich tun muss. In der Anleitung habe ich zu unserem Problem leider keine passenden Hinweise gefunden.
Daher meine Bitte an Euch um Unterstützung. Vielleicht hat ja schon einer von Euch ein ähnliches Soundprojekt realisiert und kann mir die passenden CV-Werte geben? Das wäre sehr nett!
Herzlichen Dank schon jetzt und allen Usern einen schönen Sonntag.
Liebe Grüße Christian
"Solange es Schlachthäuser gibt, wird es auch Schlachtfelder geben." (Tolstoi)
hat der Händler womöglich vergessen, die Soundkulisse auszutauschen? Soweit ich weiß ist auf dem Decoder ab Werk nämlich der Sound von der 64er drauf, und das ist bekanntlich eine Zweizylinderlok, also unpassend. Da ESU den Sound der 85er nicht hat, braucht man ersatzweise den Sound von der 44er, die ist wie die 85er eine Drillingslok und auch von der Achsfolge her ähnlich.
Dann die Fahreigenschaften nach Wunsch einstellen (CV 2 / 5 / 6 oder eine eigene Beschleunigungskennlinie mit CV 67-94). Danach mit CV 57 die Dampfstoßanzahl so einstellen, dass es 6 pro Radumdrehung sind (Wert niedriger - Abstand kleiner, Wert höher - Abstand größer).
Rechnerisch geht es auch: In Fahrstufe 1 die Zeit in Sekunden für eine Radumdrehung stoppen. Diesen Wert durch 6 teilen. Das Ergenbnis ist der Abstand zwischen zwei Dampfstößen in Sekunden. Diesen Wert durch 0,032 (Maßeinheit in Sekunden für CV 57) teilen. Heraus kommt der Wert für CV 57. Dann braucht es nur noch eine Feinjustierung (meist nach unten), da die Dampfstöße ja eine gewisse Länge haben, die die Rechnung nicht berücksichtigt.
Anschließend das Gleiche nochmal in Fahrstufe 4 mit CV 58 wiederholen.
danke für die schnelle Antwort. Das könnte vielleicht die Lösung sein, wobei mich das echt wundern würde ... Eigentlich sollte ein Händler so etwas ja merken, denke ich mal ...
Interessant in dem Zusammenhang ist nur, dass mein Vater an seiner CS1 (ESU-Update) die Meldung angezeigt bekommt: "Dampf Universal 3 Zylinder". Diese Meldung wird angezeigt, wenn sich der Decoder im Werkszustand befindet ...
Liebe Grüße Christian
"Solange es Schlachthäuser gibt, wird es auch Schlachtfelder geben." (Tolstoi)
Als der BR 85 ein dreizylinder ok mit drei Hochdruckzylidern, sollte es 6 Auspuff pro radumdrehung haben. In der benutzerhandbuch der loksound 4 decoder ist es ganz gut beschreibt wie sie dir korrekte Einstellungen machen.
Zitat von Robert Bestmann @ Klaus: In der Decoderanleitung ist die Vorgehensweise für 2- und 4-Zylinder-Maschinen beschrieben.
Ich will gern die Anleitung für ihn erweitern: "Bei einer 3-Zylindermaschine müssen Sie den Wert durch 0.192 (=6x0,032) teilen (weil hier 6 Dampfstöße pro Radumdrehung erzeugt werden sollen)"
mit Radumdrehung stoppen und umrechnen hat es bei mir noch nie ein ordentliches Ergebnis gebracht.
Gut wird es eher, wenn man sich die Mühe macht, und wirklich die Lok über mehrere Radumdrehungen in der ersten Fahrstufe laufen lässt, und genau aufpasst ob das Fahrgeräusch dabei anfängt "wegzulaufen", oder eben zu langsam ist. Also erst in Fahrstufe 1 mit der CV 57 spielen bis es wirklich passt! Erst dann macht die Einstellung der CV 58 für die Anpassung bei höheren Fahrstufen Sinn. CV 58 lässt sich teilweise besser in Fahrstufe 3 oder 4 einstellen als in Fahrstufe 2.
Bitte auch vor der Anpassung des Fahrgeräusches erst die optimalen Einstellungen für die Mindestgeschwindigkeit und die Maximalgeschwindigkeit einstellen, sonst fängt man mit der Anpassung des Fahrgeräusches wieder von vorne an...
Nicht angepasste Fahrgeräusche sind ja leider Standard. Viele Loks kommen ab Werk mit völlig falsch eingestelltem Fahrgeräusch. (Habe z. B. mal eine Märklin BR 44 von Märklin von 4 Dampfstößen auf 6 umprogrammiert.) Bei einem Umbau durch den Händler sollte es eigentlich einigermaßen stimmen, aber genaues Einstellen kann auch mal einige Minuten dauern...
CV 57 bestimmt den zeitlichen Abstand der Dampfstöße in Fahrstufe 1. Mit dem Wert 1 hätte man grundsätzlich einen völlig unsinnigen Wert (viel zu schnell).
Wenn bei mir Loks schön langsam eingestellt sind, dann liegt der Wert in CV 57 häufig so zwischen 180 und 255. Bei meiner einzigen Dreizylinder Lok (der BR 39) habe ich da z. B. 202 eingestellt. EDIT: Habe doch noch mehr Dreizylinder mit Sound: BR 58 (Rivarossi) hat da z. B. den Wert 128, fällt damit aber ziemlich aus dem Rahmen.
Je größer der Wert in CV 57, um so langsamer wird das Fahrgeräusch wiedergegeben. Je kleiner der Wert, um so schneller. Der Einstellbereich ist von 1 - 255.
Also einfach CV 57 so lange ändern, bis die Lok in Fahrstufe 1 genau 6 Dampfstöße hat.
Danach wird dann die Anpassung für die höheren Fahrstufen mit der CV 58 eingestellt.
Aber mal ein ganz dummer Gedanke: Wenn sich das Fahrgeräusch tatsächlich nicht nach 3 Zylinder anhört, dann wurden vielleicht nur die CV eines Dreizylinder Projektes programmiert, aber nicht das Fahrgeräusch? Also quasi ein 2-Zylinder Sound auf dem Decoder, aber die Einstellungen eines 3-Zylinder Sounds drüber programmiert?
Zitat von MattlinkAber mal ein ganz dummer Gedanke: Wenn sich das Fahrgeräusch tatsächlich nicht nach 3 Zylinder anhört, dann wurden vielleicht nur die CV eines Dreizylinder Projektes programmiert, aber nicht das Fahrgeräusch? Also quasi ein 2-Zylinder Sound auf dem Decoder, aber die Einstellungen eines 3-Zylinder Sounds drüber programmiert?
Grüße,
Matthias
Guten Morgen in die Runde, guten Morgen Matthias,
ist kein dummer Gedanke, warum auch. Wenn es aber so wäre, wie kann ich das herausfinden?
Liebe Grüße Christian
"Solange es Schlachthäuser gibt, wird es auch Schlachtfelder geben." (Tolstoi)
leider gar nicht, da die Soundkulissen zwar auf den Decoder geschrieben, aber eben nicht ausgelesen werden können. Hier würde dann nur ein Neuaufspielen der 3-Zylinder-Soundkulisse helfen. Auslesbar sind nur die CVs, aber nicht die Soundschnipsel als solche.
da muss ich erst mal zurückfragen wie sich der Decoder denn benimmt (da ich das noch nie hatte, und nicht sagen kann wie sich ein Decoder dann benimmt).
Spielt er durchgehend Dampfstöße ab (nur eben 4 Schläge pro Radumdrehung), oder hörst Du 4 Schläge und dann Pause? (Wenn er eine Pause machen sollte, ist da definitiv was falsch programmiert.)
Wenn er durchgehendes Geräusch hat, dann einfach mal Augen zu, und genau hinhören:
Man hört eigentlich immer einen markanten Dampfstoß, der so ein wenig heraussticht. Wenn der Eindruck so ist, dass man einen lauteren Schlag hört, und dann 3 leise Schläge, dann ist es ein 4 Zylinder. Manchmal hat man auch den Eindruch laut-leise-laut-leise...
Ein Dreizylinder Sound hört sich im Prinzip an wie ein Walzer: laut-leise-leise-laut-leise-leise
Also einfach mal bei ausreichend langsamem Sound hinhören.
Ist es ein Dreizylinder, dann muss er halt nur passend schnell eingestellt werden. Dann halt erst CV 57 bei Fahrstufe 1 einstellen, und danach die CV 58 in Fahrstufe 2 (oder Fahrstufe 3-5)...
Wenn der Sound ein Vierzylinder ist, dann muss der Decoder noch mal neu programmiert werden.