RE: Windrad Schaltung aber wie

#1 von Lieven ( gelöscht ) , 14.08.2005 13:14

Hallo,
habe ein Windrad mit Solarantrieb welches ich mit Trafobetrieb oder ähnlichem betreiben möchte.
Hat jemand eine Idee wie ich den langsamen vorbildlichen Lauf mit einer Schaltung hinbekomme.
Das Problem ist, es läuft nur ab einer bestimmte Anlaufspannung los und die müßte dann zurückgestellt werden.
MfG Helmut



Lieven

RE: Windrad Schaltung aber wie

#2 von Christian Lütgens ( gelöscht ) , 14.08.2005 13:55

Hallo,

Du brauchst vermutlich einen Gleichrichter / vier Dioden, einen Vorwiderstand und einen Glättungskondensator. Damit kannst Du erstmal aus den 14-16 V~ die x V= machen, die der Solarmotor zum Anlaufen braucht.

Dahinter schaltest Du einen weiteren Widerstand, der die Spannung soweit begrenzt, daß der Motor in der gewünschten Geschwindigkeit läuft, und parallel dazu einen Kondensator.



D1-D4 bildet den Grückengleichrichter, C1 ist der Glättungskondensator. Liegt bereits Gleichspannung vor, kann dieser Teil der Schaltung weggelassen werden. Bei Einschalten der Spannung wird C2 über R1 und M aufgeladen, d.h. durch M fließt alles, was R1 zuläßt. Wenn C2 aufgeladen ist, fließt der Strom nur noch über R1 und R2 durch M.

Beim Abschalten der Spannung entlädt sich C2 natürlich auch wieder durch M, aber ich schätze mal, eine minimale Nachlaufzeit ist zugunsten der einfachen Schaltung tolerierbar.

Sorry für das Kraut-und-Rüben-Schaltbild, ich habe nur flugs ein bestehendes abgewandelt.


Bye,
Christian



Christian Lütgens

RE: Windrad Schaltung aber wie

#3 von Walter Zöller ( gelöscht ) , 29.08.2005 15:15

Hallo Christian,

warum denn einfach, wenn's auch kompliziert geht.
Mi D3, C1 und einem Poti als Spannungsteiler hast Du ein regulierbares Netzteil für Windräder und ähnliche Kleinigkeiten.

Gruß
Walter



Walter Zöller

RE: Windrad Schaltung aber wie

#4 von Christian Lütgens ( gelöscht ) , 29.08.2005 18:22

Hallo Walter,

wenn Du auf D1, D2 und D4 verzichtest, nutzt Du nur eine Halbwelle des Trafos. Mag gehen, aber C1 muß größer sein. Bei zu vielen Verbrauchern dieser Art, die asymmetrisch am Trafo hängen, dankt er's Dir nicht. Und Dioden kosten eh nix.

Der "Aufwand" mit zwei Widerständen + einem Kondensator (das nennst Du "kompliziert? :shock ergibt sich aus der Aufgabenstellung: Stromstoß bis zur Belastungsfähigkeit des Motors beim Einschalten, danach niedrige Spannung zum Weiterdrehen.


Bye,
Christian



Christian Lütgens

RE: Windrad Schaltung aber wie

#5 von Martin Lutz , 29.08.2005 18:44

Hallo miteiander,

Ich würde auch, wo immer es geht beide Halbwellen nutzen und den Brückengleichrichter verwenden. Es gibt diese ja bekanntlich auch als fertiger Baustein. Das ist jetzt wirklich nicht kompliziert.

Wenn man bei jeder Schaltung nur einen Einweggleichrichter verwendet, läuft man Gefahr, dass man vom Trafo nur eine Halbwelle belastet. somit kann man nur die Hälfte der Trafoleistung nutzen. Also eine absiolute Verschwendung. Ausser man achtet von Anfang an darauf, dass nicht alle elektronischen Schaltungen die man auf der Anlage verbaut gleich herum angeschlossen werden.

Solche Kanditaten bietet leider auch Tams an. Ich rede da von den kleinen Lichtcomputern. Die sind an und für sich toll. Doch wenn man viele solche Dinger verbaut riskiert man das oben genannte.



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RE: Windrad Schaltung aber wie

#6 von Walter Zöller ( gelöscht ) , 26.09.2005 21:31

Hallo Freunde,

ich schalte Motorweichen-Antriebe prinzipiell mit Halbwelle,eine hin, die andere zurück.
Auch für monostabile Relais reicht die Halbwelle.
Bei dem hier angesprochenen Thema des Windrades kann ich nur sagen:
so kleine Trafos gibt es gar nicht, daß sie bei einem Dutzend Windrädchen
auch nur handwarm würden.
Allerdings muß ich zugeben, daß ich nur Trafos verwende, die mindestens
2A hergeben.

@ Christian: alles, was mehr erfordert als die einfachste Ausführung, ist
kompliziert. Wo Einweg reicht, ist eine Vollweggleichrichtung Perlen vor die...
Na Du weiß schon.

Gruß
Walter



Walter Zöller

RE: Windrad Schaltung aber wie

#7 von Christian Lütgens ( gelöscht ) , 26.09.2005 22:15

Hallo.

Zitat von Walter
ich schalte Motorweichen-Antriebe prinzipiell mit Halbwelle,eine hin, die andere zurück.



Die Weichenantriebe dürften vermutlich nicht dauerhaft und gleichzeitig in Betrieb sein, richtig?

Zitat
Auch für monostabile Relais reicht die Halbwelle.



Dann reichen zwei Halbwellen für doppelt so viele Relais.

Zitat
Bei dem hier angesprochenen Thema des Windrades kann ich nur sagen:
so kleine Trafos gibt es gar nicht, daß sie bei einem Dutzend Windrädchen
auch nur handwarm würden.



Die Wahrscheinlichkeit ist groß, daß die Anlage nicht nur aus dem Windrad besteht. Wenn der Trafo dann auch noch die gesamte Stadt beleuchtet (und dabei "handwarm" wird), und das alles nur aus einer Halbwelle gezogen wird, dann ist das nun mal Murks. Selbst wenn der Erbauer sich bei jedem einzelnen Häuschen gesagt hat: Leuchtet auch bei einer Halbwelle, und der Trafo wird bei dem einen Haus nicht warm, also spare ich mir doch die Mühe.

Zitat
Allerdings muß ich zugeben, daß ich nur Trafos verwende, die mindestens
2A hergeben.



...von denen Du dann nur 1A nutzt, weil eine Halbwelle ja reicht.

Zitat
@ Christian: alles, was mehr erfordert als die einfachste Ausführung, ist
kompliziert. Wo Einweg reicht, ist eine Vollweggleichrichtung Perlen vor die...
Na Du weiß schon.



Ich entschuldige mich hiermit dafür, eine technisch saubere Lösung genannt zu haben.

(Edit: Damit meine Schaltung funktioniert, muß die Spannung hinter C1 übrigens halbwegs glatt sein, also Halbwellen-Nutzer brauchen zumindest einen größeren C1.)


Bye,
Christian



Christian Lütgens

RE: Windrad Schaltung aber wie

#8 von Muenchner Kindl , 27.09.2005 06:27

Hallo Walter und Christian,

Zitat
alles, was mehr erfordert als die einfachste Ausführung, ist
kompliziert. Wo Einweg reicht, ist eine Vollweggleichrichtung Perlen vor die...
Na Du weiß schon.



Streitet Euch doch nicht wegen zwei doofen Dioden .
Ich kann mich erinnern, dass es mal Zeiten gab, in denen man stets am Material gespart hat und immer nur das verbaut hat, was wirklich noetig ist.

Nein, ich bin nicht so alt wie Walter aber ich habe bei der alten Bundesbahn Funkgeraete repariert und da waren einige Exemplare aus den 60er Jahren dabei (wen es interessiert: es waren die Teleport6 von Telefunken). Mein Hauptaufgabengebiet waren die Teledux 80 (Rangierfunk) aus den 70ern. Da war sicher kein Bauteil zuviel drin und bei den Teleport6, sowie bei den Teleport 7 und 8 unterschied man sogar zwischen Einkanal- und Mehrkanalgeraeten. Beim Einkanal war ein Sprechkanal fest verdrahtet, bei den Mehrkanalgeraeten konnte man 4 (TP6) bis 10 (TP7/ einstellen.
Bei den nachfolgenden Teleport9 gab es diese Unterscheidung nicht mehr, die konnten m.W. je nach Software 99 Kanaele.
Was ich damit sagen will, Bauteile waren damals nicht billig, vor allem Quarze und deshalb hat man diese eben mit Einkanalgeraeten gespart. Wenn an einem Bahnhof ein anderer Kanal verwendet werden musste, kamen die Einkanalgeraete zum "Umquarzen" zu uns, war wohl damals billiger als gleich alle Quarze einzubauen .

Ich wuerde auch die Zweiweggleichrichtung verwenden, wer weis, fuer was diese Spannungsversorgung noch dienen soll.



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RE: Windrad Schaltung aber wie

#9 von Martin Lutz , 27.09.2005 07:15

Hallo,

ich habe mir überlegt, wie ich bei unserer Anlage, die Tams Lichtcomputer sinnvoll anschliesse. Ich werde an die Spannungsversorgung überall noch einen zusätzlichen Brückengleichrichter vorschalten. So habe ich von Anfang Gewähr, dass ich vom Trafo jeweils beide Halbwellen gleichmässig belaste.

Selbst wenn ich akribisch darauf achte, dass alle diese Lichtcomputer je zur Hälfte von der einen oder anderen Halbwelle gespiesen werden, so erreiche ich nie eine gleichmässige Belastung der beiden Halbwellen.

Wie geschrieben (Auch von Christian nochmals bestätigt): es ist einfach so, dass eine Einweggleichrichtung zu einer unsymetrischen Belastung am Trafo führen. Das schadet dem Trafo zwar nicht, doch man verschenkt wertvolle Leistung.



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