Hallo.
Gestern habe ich mit meinem ersten Modul (siehe auch dieser Thread) angefangen. Der Unterbau ist soweit fertig. Da es meine erste Modulanlage wird, dachte ich, ich zeige mal, wie ich was mache/gemacht habe, um Anregungen und Kritik zu bekommen. Obendrein mag dieses "Tagebuch" dem einen oder anderen ja bei der Lösung eines Problems helfen. Zuerst mal ein Blick auf die 3D Ansicht des geplanten Moduls:
Bei der Modulbauweise werden kleine Teilstücke einer Anlage einzeln erstellt, die dann später zu einem großen Ganzen verbunden werden. Die großen Vorteile der kleine Teile liegen im wahrsten Sinne des Wortes auf der Hand. Man kann das Ganze leicht bewegen, kommt überall leicht dran und die Anlage lässt sich bei Bedarf mit wenig Platzverbrauch verstauen. Deswegen hat man in der Regel erheblich mehr Raum für die Anlage zur Verfügung, sofern man keinen Keller oder Dachboden für eine stationäre Anlage zur Verfügung hat.
Die Nachteile der Modulbauweise sollen auch nicht unerwähnt bleiben. Zum einen wird man die Modul- Trennkanten nie ganz wegtarnen können. Zum anderen dauert es sehr lange, bis man endlich "Betrieb" machen kann. Für Ungeduldige wie mich bietet sich da, neben "Teppichbahning" der Bau einer Test- und Qüälanlage in Startpackungsmanier an. Meine ist auf 2x1 Meter Styropor aufgebaut und hat 2 parallele Kreise, damit ich auch man 2 Züge gleichzeitig fahren kann. Als Gleise wurden Piko A Gleise aus Startpackungen "verwurstet". Allerdings befriedigt mich weder die Ausführung noch der Gleisplan auf Dauer. Da muss es schon eine "richtige" und vor allem vorbildgetreuere Anlage sein. Aber um die neuen bzw neu digitalisierten Fahrzeuge zu testen und ihnen Auslauf zu gewähren, dafür reicht es.
Im Gegensatz zu einer stationären Anlage lässt sich so eine Modulanlage leicht transportieren, ab und aufbauen. Deswegen muss man hier so sparsam mit dem Gewicht sein, wie nur möglich. Spanplatten oder schwere Rahmenkonstruktionen verbieten sich aus diesem Grund von selbst. Für Module gibt es die verschiedensten Normen, damit man Module unterschiedlicher Erbauer für Ausstellungen o. Ä. frei kombinieren kann. Ich habe mich aber entschieden, keine Norm zu verwenden, da es mir um den Aufbau meiner individuellen Anlage geht und ich damit nicht auf Messen tingeln will. Dafür fehlt mir ohnehin die Zeit. Außerdem kann man so die Anlage besser seinen räumlichen Verhältnissen und Gleisplan- Vorlieben anpassen. Deswegen habe ich mich für eine Kastenbauweise aus Sperrholz mit Landschaftsaufbau aus Styropor und einer Größe von 120 x 60 cm entschieden. Als Gleismaterial wird im sichtbaren Bereich Code 83 Flexgleis von Tillig und Roco sowie Tillig Weichen verlegt. Im nicht sichtbaren Bereich kommen verschiedenen Code 100 Gleise (Piko A, GFN, Roco- Alt GT- Flexgleise) zum Einsatz. Hier (im Unsichtbaren) ist ja nur die Funktion, nicht aber die Optik wichtig.
Also auf geht's mit Tag 1:
Die Holzteile habe ich mir im Baumarkt exakt auf Maß zuschneiden lassen. Das wird einfach präziser, als wenn man das selbst mit Laub- oder Stichsäge macht. Als Material kommt Sperrholz in unterschiedlichen Stärken zum Einsatz. Die "Grundplatte" und die Trassen werden aus 8mm, die Spanten aus 10mm starkem Sperrholz gemacht. Holz- Kosten für dieses Modul ca 40€.
Eine erste Stellprobe soll zeigen, ob die vorab angestellten Berechnungen stimmen. Und wie man sieht, scheint alles zu passen.
Das mein Küchentisch als Werkbank "missbraucht" wird, stört weiter nicht .
Zuerst werden auf der Vorder- und Rückseite der "Grundplatte" die genaue Lage der Spanten angezeichnet. Warum auf beiden Seiten? Die Antwort darauf folgt später.
Als nächstes werden bei allen "inneren" Spanten V- förmige Ausschnitte angezeichnet und ausgesägt. Die genaue Größe und Position ist nicht wichtig. Durch diese Ausschnitte werden später die Kabel geführt.
Wie alle später freiliegenden Kanten sollte natürlich auch die Kanten der V- Ausschnitte mit dem Schleifklotz leicht gebrochen werden, um keine scharfkantigen Stellen unter dem Modul zu haben. Auf Dauer ist das sehr viel angenehmer für die Hände
Dann werden die tragenden Spanten mit Weißleim untereinander und mit der "Grundplatte" verleimt. Der von mir verwendeten Kleber trocknet recht schnell, also hat man nicht all zu viel Zeit. Zuerst habe ich den mittleren Längsspant gesetzt, daran die drei Querspanten der einen Seite. Anschließend den äußeren Längsspant. Und dann das Ganze genau so auf der anderen Seite. Anschließend habe ich die äußeren Ecken zusätzlich mit Heißkleber fixiert, damit nichts verrutscht.
Nun wird das Ganze Teil umgedreht (deswegen die Fixierung mit Heißkleber). Man tackert (schraubt, nagelt) nun die tragende Platte an den Spanten fest. Schrauben ist mir zu umständlich (vorbohren). Die vielen Hammerschläge beim nageln belasten die Konstruktion stärker als der kurze, knackige Schlag der Tacker- Pistole. Außerdem geht es so am schnellsten und bequemsten. Und man haut sich nicht auf die Finger Hier kommen jetzt zum ersten (aber nicht zum letzten) Mal die auch auf der Oberseite eingezeichneten Spanten zum Tragen. Ohne diese Linien hätte man es schwer, den Tacker an die richtige Stelle zu setzen. Auch beim Schrauben oder Nageln ist das unverzichtbar. Später werden sich diese Linien noch bei andere Gelegenheit als nützlich erweisen.
Nun ist das Gebilde schon sehr stabil. Trotzdem habe ich alle Kanten zusätzlich mit einer Naht Heißkleber verstärkt. Das bring kaum Gewicht, stabilisiert die Konstruktion aber durchaus.
Als Abschluss ein Bild des fertigen Unterbaus mit allen verwendeten Werkzeugen.
Wie man sieht, habe ich noch rechtzeitig vor Baubeginn daran gedacht, die "gute" Tischdecke durch eine ausgemusterte verdreckte zu ersetzen.
Der komplette Unterbau wiegt so weniger als 5 Kg. Das fertige Modul dürfte wohl unter 10 Kg bleiben und damit wirklich problemlos zu händeln sein.
Die nächsten Bauabschnitte sind nun:
Aufzeichnen des Trassen- und Fluss- Verlaufs.
Aufzeichnen, ausschneiden und anbringen der seitlichen Abschlussplatten (die für die Modul- Übergänge verantwortlich sind).
Ausschneiden von notwendigen Montageöffnungen.
Ausschneiden und einbauen der Trassenbretter.
Setzen der Brückenköpfe und der Brücke.
Verlegung des Dämmaterials.
Verlegung der Gleise.
Verkabelung der Gleise.
Damit sind die nächsten Bautage gut ausgefüllt, denke ich.
So, nun mal her mit Kritik und Anregungen.