Hallo Nils,
hab Dank für den Link zum Video und die weitern Informationen in Deinem Text darunter.
In der Zwischenzeit war ich nicht untätig und habe fleissig gebastelt und gelötet.
Das Ergebnis will ich hier gerne vorstellen.
Ziel meines Umbaus ist es, eine fest gekuppelte, dreitelige F7 Einheit aus A- B- und A- Unit (die blaue Sante Fe) zu trennen, die beiden A-Units mit Motor und jeweils eigenem ESU-Sound-Decoder auszustatten und viele interessante aber vorbildgerechte Beleuchtungseffekte einzubauen, deshalb ja auch die Frage.
Um unter beiden A-Einheiten einen Schleifer zu montieren, hatte ich mir schon vor einiger Zeit im 3D-Druck entsprechende Halteplatten drucken lassen, bei der Gelegenheit sind dann auch schon die weiter unten kommenden Inneneinrichutungen für die A-Units entstanden.
Zum Umbau habe ich mir neben den ESU Loksound V4-Decodern von Märklin zwei mal die Beleuchtungsplatinen (# E238465) bestellt.
Die neue Beleuchtungsplatine von hinten ...
... und von vorne. Die mittig obere LED ist das Gyra-Light, die mittig untere die normale Beleuchtung. Die beiden seitlichen LEDs sind parallel geschaltet und für die Beleuchtung der Nummerntafeln und, falls vorhanden, der Positionslichter classification lights [Danke an Nils] oberhalb der Nummerntafeln.
Zum Trennen der beleuchteten Elemente hat Märklin freundlicher Weise eine passgenaue Blende beigelegt, die auch gleichzeitig zur Befestigung der Platine am Chassis dient.
Die alte Beleuchtungs"einheit" wird durch Umbiegen der Laschen an der Unterseite demontiert ...
... und die neue Platine kann in die vorhandenen Löcher eingesetzt werden.
Beim Testen des frisch programmierten Decoders am ESU-Prüfstand ist mir dann aufgefallen, dass die Nummerntafeln normal gleich hell leuchten, wenn aber das Horn ausgelöst wird, dann fangen die Nummerntafeln an, die Helleigkeit zu variieren (Funktion Ditch-Light mit vertauschten Phasen). Um das auch mit der Märklin Platine zu realisieren, müssen die beiden äußeren LEDs voneinander getrennt werden. Dazu habe ich an geeigneter Stelle ein Loch in die Platine gebohrt.
Von der Rückseite sieht die Platine nun so aus. Die vorhandenen Kontaktpunkte von links nach rechts sind wie folgt belegt:
1. Gyra-Light (bei mir Licht hinten, im ESU-Projekt Aux3)
2. Nummerntafel(n) (Aux1), nach dem Auftrennen der Leiterbahn nur noch die in Fahrtrichtung linke
3. unteres Spitzensignal (Licht vorne)
4. gemeinsamer Rückleiter
und durch das Loch in der Platine kommt man auf die Vorderseite zum Anschluß für die zweite Nummerntafeln-LED (Aux2)
Den Ausgang "Licht vorne" habe ich für Stand und Fahrt in Fahrtrichtung vorn unterschiedlich hell programmiert.
Die Ausgänge Aux 1 und Aux 2 für die Nummerntafeln habe ich ebenfalls nach Fahrtrichtung getrennt programmiert. Bei Fahrt nach vorn kommt das Ditch-Light in Zusammenhang mit der
Hupe zum Einsatz, bei entgegengesetzter Fahrt bleibt die Helligkeit gleich, da ja im allgemeinen der angehängte Zug folgt.
An der Spitze des weißen Pfeils kommt die Bohrung heraus. Sie hat die Leiterbahn zur linken LED aufgetrennt. Dann habe ich den Schutzlack der Leiterbahn etwas abekratzt und dadurch gleich einen neuen Kontaktpunkt zum Anlöten des neuen Kabels erhalten.
Nach dem ersten Zusammenbau der Lok kam dann die Ernüchterung:
Mit eingeschaltetem Gyra-Light sieht es ja noch ganz gut aus, aber...
... auch bei ausgestelltem Gyra-Light leuchtet es munter aus dem oberen der beiden Spitzenlichter.
Der weiße Kunststofflichttrenner ist viel zu durchlässig für das Licht der hellen LEDs auf der
neuen Platine, also habe ich die Trenner mit der Airbrusch schwarz gespritzt. Nach einem erneuten Test gab es jetzt so gut wie kein Streulicht mehr, nur war die Beleuchtung insgesamt sehr funzelig. Das Schwarz schluckt zu viel von dem Licht. Also auf das Schwarz nochmals ein weisse Farbschicht aufgetragen und jetzt ist das Ergebnis so wie gewünscht.
Im Stand ist das obere der beiden Lichter dunkel, die untere Lampe ist abgeblendet. (Danke an Nils für den Hinweis).
Während der Fahrt kann das Gyro-Light zugeschaltet werden, in der hellen Phase ist es deutlich heller als das untere Licht. Das ist aber auch schon heller als im Stand.
Und wird das Signalhorn eingesetzt, so wechseln die beiden Nummerntafeln phasenversetzt die Helligkeit.
Zum weitern optischen Aufwerten der F7 Einheiten habe ich mir dann die entsprechenden Glasteile aus den neueren F7-Modellen geholt.
Für die B-Unit ist das # E572240 -> 6 Bullaugen und
für die beiden A-Units entsprechend 2 x # E155996 -> 4 Bullaugen, oberes Spitzenlicht und klare Fensterfolie.
Dies ist der Inhalt für eine A-Unit. Wie man unschwer erkennen kann ist leider wirklich nur für das obere Spitzenlicht der Glaskörper enthalten. In beiden Paketen war kein Teil für das untere Licht vorhanden. (Hat es wirklich mal eine F7 mit nur oberem Spitzenlicht gegeben?)
Da der neue Lichtleiter sich nur leicht vom alten unterscheidet wurde kurzerhand der alte weiter verwendet, weil der eben auch für beide Stirnlichter alsgelegt ist.
Um den Lichtaustritt im oberen Licht vom unteren Licht zu trennen, habe ich den alten Lichtleiter im mittleren Bereicht schwarz angemalt. Dadurch wird der Lichtübergang vom unteren in den oberen Bereich zuverlässig verhindert.
Hier hat die Lok noch die alte, milchige Folie hinter den Bullaugen und im Führerstand. Auch sind die vorderen Lichter noch nicht getrennt.
Die Fensterfolie an den Bullaugen kann ganz leicht entfernt werden. Die Bullaugen werden einfach von außen in das passgeneue Loch gedrückt. Für die Demontage der Fensterfolie im Führerstand müssen die Griffstangen aufgebogen und nach aussen gedrückt werden, damit die Folie entnommen werden kann. Beim Montieren der neuen Fensterfolie sollten dann mit Fingerspitzengefühl zuerst auf der einen Seite beide Griffstangen durch das entsprechende Loch der Folie gefädelt werden und dann auf der gegenüberliegenden Seite.
Durch die neuen, klaren Fenster der A-Unit ergibt sich ein ungetrübter Blick ins Innere der Lok, doch da ist ja erstmal nichts, nur gähnende Leere.
In den Modellen von Athearn Trains kommt wohl
so ein Führerstand zum Einsatz. Aus dieser Vorlage und den Maßen des Gehäuses der Märklin-Modells habe ich mir dann
diese Teile drucken lassen.
Sie lassen sich zu diesem 3D-Bauteil stecken.
Für die F7 von der Santa Fe wird üblicherweise eine grünliche Variante empfohlen, die Airbrush machts möglich.
Aber wenn schon individuell, dann bitte mit etwas mehr Farbe. Die Sitze sind jetzt in Lederbraun, die Scharniere der Türen, die Fronten der Schaltkästen und der Sockel vom Steuerknüppel in Schwarz gehalten.
Der Aufwand hat sich für mich gelohnt.
Elektrisch sind jetzt die beiden A-Units jede für sich eine eigene Lok, die dank Klauenkupplung auch jede für sich einsetzbar sind.
So sehen die Klauenkupplungen für A-Unit hinten und die B-Unit aus (links im Bild). Die Klauenkupplungen rechts im Bild haben alle meinen neuen US-Wagen bekommen. Die kann in einen vorhandenen NEM-Schacht gesteckt werden ...
... und verkürzt den Wagenabstand deutlich. Jetzt haben die Stuntleute, die sich oben auf den Dächern der Wagen die wilden Verfolgungsjagden leisten, keine unüberwindbaren Schluchten mehr zwischen den einzelnen Wagen zu überwinden.
Ebenso ist der Abstand zwischen A- und B-Unit genauso eng (oder sogar noch ein klein wenig enger) wie mit der original Märklin Metall Verbindungsplatte.
Und das ist die Kupplung an der Front der A-Unit.
Jetzt habe ich nur noch ein "Problem".
Der Zug passt nicht ganz in meinen Bahnhof hinein.
Bloß gut, dass ich mindestens ein mal im Jahr mit meinem Neffen ein Teppichbahn-Event mache. Da passen dann die Gleislängen auch für diesen Zug.
Allen Lesern ein freundliches "Bleibt Gesund und habt weiter viel Freude am gemeinsamen Hobby"
Rudolf
Vorstellung meiner Modellbahnanlage unter Am "Holzweg" ist das "Holz weg"