Hallo miteinander,
Michael, freut mich, daß du reinschaust. Daß Jürgen ein Fachmann für Gleispläne ist, habe ich bei meinen Streifzügen schon gesehen. Da sind einige Anlagen im Bau, die er ganz wunderbar beeinflußt oder konzipiert hat.
Meine Nachfragen dienen denn auch vor allem dem Zweck, daß ich lerne und verstehe. (Umgekehrt wird ein Schuh draus?) Es mag ja ein manchmal unangenehmer Zug an mir sein, aber ich kann nicht einfach annehmen, wenn mir jemand sagt: "so ists und nicht anders, und nun halt die Klappe." Ich will das selbst sehen, selbst erfahren, selbst verstehen. Ob nun mir jemand sagt, "Vorsicht, dieser Typ da ist nicht besenrein", oder die Sache mit der Gleisplanung. Wenn ichs verstanden habe, dann muß ich nächstes Mal Jürgen nicht wieder damit belästigen, dann begehe ich denselben Irrtum nicht noch einmal.
Ganz am Rande: da ich davon überzeugt bin, daß die Welt Menschen braucht, die selbst denken, versuche ich das auch meinen Kindern mitzugeben. Was hier in Frankreich nicht so ganz einfach ist; da wird viel mehr "friß oder stirb" gehandelt als in Deutschland. Mit dem Ergebnis, daß selbst M.A.-Absolventen oft nicht eigenständig denken können, und Abiturienten ihren Lehrer fragen, ob dieses Gedicht oder dieses Gemälde nun schön ist oder nicht. Gruselig. Mitten in Europa.
Jürgen, das deckt sich in etwa mit meinen empirischen Ergebnissen aus der Nacht zu Sonntag.
Mittlerweile hat sich was getan im Pfarrhaus. Als ich nämlich der Pfarrfrau mittels einiger Tischplatten (120*80) aus dem Gemeindehaus gezeigt habe, was 120*240 ist, war sie alles andere als begeistert. So weit in den Raum? Da kommt man ja nicht mehr dran vorbei!
Dann aber haben die Tische, auf denen meine Tischbahngleise gerade liegen, mit einem Bett den Platz getauscht, und so können 10 bis 20cm mehr Länge eingeplant werden. "Mehr aber dann bitte auch nicht!" Dafür aber dann auch wirklich nicht mehr als 110 in der Tiefe... "Ist ja auch schon eng genug!"
Wenn die große Tochter nächstes Jahr ihr Abibac (Abitur plus Baccalauréat) besteht und dann nach Deutschland zum Studieren geht, wie sie es derzeit noch vorhat, und dann auch ihre Möbel mitnimmt, die in diesem Zimmer stehen, dann entspannt sich das alles ein wenig. Aber das sind mindestens drei Wenns, und von hier nach Deutschland sind es über 1000km, und im Studentenwohnheim haben sie Möbel... das dritte wenn ist also reichlich hypothetisch. Also denk ich mal in hundertzehn.
Randolf, den Link kenne ich und wundere mich immer noch, warum die Strecke, deren nächtliche Güterzugfahrten den kleinen Wolfram aus dem Schlaf rissen, noch bevor er sprechen konnte, da nicht aufgeführt ist. Sie war zumindest bis zum Rückbau des Bahnhofs Lüdenscheid vor ein paar Jahren Hauptbahn, und mit 27,5%o (die Franzosen sagen mm/m, das gefällt mir auch gut) steil genug, daß um 1930 hier drei 96er stationiert waren. Später fuhren 93er. Mehr als pars pro toto ein Link zur Fotoseite eines Bekannten.
http://www.riedelfoto.de/strecken-und-la...s-bis-1980.html
Die Dampflokzeit habe ich aber nicht mehr erlebt; dafür bin ich 10 Jahre zu spät geboren.
Interessant und amüsant gleichermaßen der Einsatz von VT95 in der Steilstrecke. Zeitzeugen erinnern sich, daß der VT95, zumal mit Beiwagen, gern mal in der steilen und kurvigen Ausfahrt aus Brügge (W.) mit durchdrehenden Rädern hängenblieb. Dann wurde zurückgerollt, und zwar bis zum Ausfahrsignal Richtung Meinerzhagen, und richtig Anlauf genommen. Ob die 40km/h, die das Hp2-Signal vorgab und noch heute dort vorgibt, eingehalten wurden, entzieht sich meiner Kenntnis. Jedenfalls kamen sie immer irgendwie oben an.
Der Tunnel zwischen dem Lösenbachtal und dem Wehberger Bahnübergang hatte früher einen Schornstein, um den Rauch der schwer arbeitenden Lok abzuführen. Einmal fiel jemandem auf, daß der Tunnel sehr lange nicht aufhörte zu rauchen... die Feuerwehr ist mit Atemschutz rein und hat die Lokmänner rausgeholt. Da war einer Lok der Dampf ausgegangen, und die beiden meinten, sie könnten da noch ein bißchen Dampf kochen für die letzten anderthalb Kilometer... vielleicht baue ich auch so einen Schornstein in den Tunnel, mit Raucherzeuger? 
Unsere Modellbahnanlagen sind i.A. genau so stark verkürzt, wie die Werbezeichner von Peugeot und anderen vor 50 Jahren die Autos in die Länge zogen, damit sie schnittiger aussahen. Was wir als großzügige Radien ansehen, zumindest im H0-Bereich und größer, ist beim Vorbild bestenfalls in Industrieanlagen zu finden und hat zu solchen Sonderbauten wie der BR87 geführt (die 100m Gleisradius im Hamburger Hafen entsprechen 1150mm in H0), oder gar zu den besonderen Entwicklungen für die Windbergbahn (Radien bis 85 Meter, und dazu eine Steigung bis zu 1:40 (25mm/m)). Das ist kein Plaidoyer für die (geschätzt) 12% Steigung und noch stärkeres Gefälle, die mein Vater seinerzeit in seine Spielanlage einbaute (3/4 Kreis rauf, ein guter Halbkreis runter, und das für einen Höhenunterschied, der M-Gleis, Oberleitung und 2*5mm Spanholzdämmplatte ausmacht). Den hat der VT95 übrigens auch geschafft, nur die 3029 mit vier Wagen und Schlußbeleuchtung rückwärts in ihr Abstellgleis zu drücken, das ging nur mit Anlauf. Aber es läßt mich die Sache mit den Steigungen etwas entspannter sehen.
Noch eine Frage zur Computersteuerung. Einige Leute (besonders meine Freunde aus dem 3rails.fr-Forum, aber auch hier unter den Stummis) halten es für richtig und wichtig, möglichst jeden Millimeter Gleis in die Rückmeldung einzubeziehen. Nach Möglichkeit sogar den Weichenbereich (was auch für die Puko-Fahrer ohne großen Aufwand nur mit Verbrauchsdetektion machbar ist). Du, Randolf, hast Magnete und SRK, wenn ich mich recht erinnere. Holger hat auch eher kurze Detektionspunkte, dafür aber mehrere. Ist das Glaubenssache, oder gibt es dafür handfeste Argumente?
Und: Rocrail arbeitet mit einigen Geschwindigkeitsstufen und bezieht die decoderseitige ABV mit ein, andere Programme tun das offenbar nicht und fahren selbsttätig Stufe für Stufe rauf oder runter. Manchmal lese ich was von Einmessen der Lok im Programm... da bin ich derzeit noch ziemlich verwirrt. Für TC fehlt mir ganz einfach das Geld (oder der großzügige Sponsor), aber wenn iTrain- und TC-Benutzer aufeinandertreffen, höre ich immer wieder heraus, daß die beiden eigentlich ganz ähnlich funktionieren. Und Rocrail etwas anders. Oder?
Jürgen, ich sehe gerade deine Anmerkung von 14:30, die war mir vorher entgangen.
Ja, das ist mir klar. Dämmungsmaterial hatte ich tatsächlich nicht eingeplant (höchstens mal nachgedacht über eine Dämmung ähnlich den alten Gummiblöcken, die Märklin weiland fürs M-Gleis verkaufte und die wohl auch recht wirksam waren). Im französischen Forum war der Vorschlag mal gemacht worden, eine Kreuzung zwischen zwei Gleisen mit eigentlich zu wenig Höhenabstand mittels einer Pertinaxplatte als Träger fürs obere Gleis zu realisieren. Ich habe weder Ahnung, ob das Material tragfähig genug ist (für kürzere Abstände mit C-Gleis sollte es aber vermutlich gehen), noch wie sich das in eventuelle Landschaftsgestaltung einfügt. Ich weiß nicht, ob du dazu was sagen kannst. Immerhin könnte man damit 8,5mm gewinnen.