Hallo Simon,
wenn Du einen automatisierten Betrieb möchtest und nur ab und zu "rangieren" willst, ist G&R eine Steuerung, die das könnte. Wenn Du aber nur rangieren willst, ist eine analoge Mehrzuganlage kein Thema!
Der Aufwand für einen Automatik- oder Halbautomatikbetrieb ist eigentlich gleiche. Ich muss die Modellbahnanlage in jeden Fall in Blockabschnitte aufteilen und in jedem Block mindestens Brems/Halteabschnitte physikalisch einrichten. Ob ich das nun über Decoder vor Ort mache, oder abgesetzt in einem Schaltschrank, egal. Bei G&R wird das über Steckkarten und einem "DOS-Rechner" abgewickelt. Die Karten sind zwar noch nach alter TTL-Technik aufgebaut, arbeiten aber nach wie vor zu verlässlich.
Eine Anlage, die in der digitalen Welt das selbe kann, braucht einen leistungsfähigen PC, ein Steuerungsprogramm, Lok, Weichendecoder, Schaltdecodern und Rückmeldedecodern. Auch hier wirst Du physikalisch die Blöcke einrichten müssen und über ein Meldesystem dem Interface/Zentrale einem PC-Programm zur Verfügung stellen müssen.
Der Aufwand der aufwendigen Verdrahtung ist deutlich geringer, die Decoder sitzen ja vor Ort. Es wird aber schnell der Fehler gemacht, nicht genügend Einspeisungen zu machen. Diesen Fehler kann man bei G&R nicht machen, die werden durch den Aufbau des Systems von vornherein vermieden.
Auch ist die Wahl des PC einfacher, jeder moderne Home - PC oder Laptop kann mit dem entsprechenden Interface und aktuellen Steuerungssoftware die Arbeit verrichten. Bei G&R ist ein alter DOS-Rechner mit entsprechender Schnittstelle oder halt ein Industrierechner die Ausgangsbasis. Auf der Seite G&R besteht eine Auflistung von Anwendern. Wenn Du vorher anrufst, kannst Du Dir sicher so einen Betrieb mal ansehen.
In meinem Verein wird seit einigen Jahren erfolgreich diese System eingesetzt. Im Modellbahn Kurier Digital 2013 gibt es auch einen Bericht dazu. Auf der Vereinsanlage werden an einem Fahrtag ca. 40 Züge gleichzeitig überwacht und über die Anlage gescheucht. Es fahren sowohl analoge wie auch digitalisierte Lokomotiven parallel.
Eine Umstellung der Anlage auf Digitalbetrieb würde dem Verein sicherlich an die 10 000 € kosten und hätte den Nachteil, das analoge Züge ihren Platz in der Vitrine hätten.
Privat arbeite ich mich mit dem Programm Rocrail. Meine Anlage ist ein wachsendes Projekt und muss auch nicht morgen fertig werden. Die Decoder werden nach Anlagenfortschritt dazu gekauft. Wenn sie mal fertig ist, wird der finanzielle Aufwand, verglichen mit G&R, gleich sein.
Du hast die Wahl!