RE: Rocrail Erfahrungsbericht

#1 von Richrath , 07.12.2014 01:19

Hallo Freunde der digitalen Steuerung.

Um es vorweg zu sagen, dies ist weder eine Anleitung noch soll dieser Beitrag andere Steuerungsprogramme als nicht brauchbar darstellen, kann er auch nicht, ich habe andere Programme nicht getestet.

Ich möchte dem Einstiger in das Thema Software der nach einem Programm sucht einfach nur einen Einblick in Rocrail bieten, so dass er besser auswählen kann; anzumerken ist, meine Kenntnisse zu digitalen Steuerungen waren = 0 und sind jetzt =2 von 10.

Warum Rocrail ?
Weil ich mich durch die ganzen Anbieter gesucht habe und schlicht nicht mind. 100 € ausgeben wollte um mal zu sehen, was eine Steuerung kann. Bei meiner Anlage brauche ich allerdings eine Steuerung, weil mehr als 2 Züge zu steuern ist kaum möglich, vor allem brauchte ich ein Stellwerk.

Wahrscheinlich hätte ich es auch dabei belassen, wenn Märklin vor einem Jahr ein PC-Programm für die CS angekündigt hätte, Stichwort Stellwerk. Weiterhin wollte ich eine Direktverbindung zwischen CS2 und PC.

Außer Rocrail habe ich nichts brauchbares kostenloses gefunden und Rocrail war auch das einzige Programm, mit dem ich (Wissen = 0) direkt eine Verbindung zur CS2 erhalten habe und auch mal eine Weiche schalten konnte (Komponenten alle von Littfinski).

Das Rocrailwiki und das Forum:
PFLICHTLEKTÜRE ! ohne da immer mal wieder zu lesen und dabei nachzudenken ist rocrail eher unbeherrschbar, weil es eben für den Neuling nichts intuitives gibt. Plug without thinking und play bietet Rocrail nicht.
Das Wiki ist unverzichtbar, hier gibt es Z.B eine Komplettanleitung für Rocrail und die Cs2
([url]http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&e...3,d.d24&cad=rja[/url]),

die Stück für Stück aufgebaut.

Es bietet sich tatsächlich an, den dort beschriebenen Testkreis mit Ausweichgleis aufzubauen, alleine um direkt auch Sachen wie Rückmelder, Automatik etc. zu testen. Ich habe bei Problemen stets über google dort Rocrail + Problem die passende Seite im Wiki gefunden.

Das Forum ist empfehlenswert, anmelden und Frage einstellen, keine 10 Minuten später hat man auch schon eine Antwort, Voraussetzung ist, dass man seine Plan.xml, rocview.ini und die Trace-Datei einstellt.

Zur Einrichtung, der Start:
Herunterladen muss man das Paket, bestehend aus Rocview=Bildschirmausgabe und Rocrailserver. Der Rocrailserver sollte meiner Erfahrung nach zuerst gestartet werden, es öffnet sich ein Dosfenster (hier stehenauch die Fehlermeldungen), dann rocview. Nach dem Startbildschirm unter Datei rocrail/Eigenschaften/Zentrale die CS2 anlegen. Hier bitte die IP eingeben, die in der CS2 als erstes erscheint. Ich habe bei der CS2 alles auf manuell gestellt, weil auch schon einmal bei einer Zuweisung einer IP aus dem Netz diese nicht mit der unter Zentrale gespeicherten IP übereinstimmt und dann läuft nichts. Hierbei ist auch wichtig, unter dem Punkt can in der CS2 die richtige broadcastadresse einzutragen. der Broadcast sorgt halt für den Informationsfluss. unter google findet man auch Netzwerkrechner, die zur manuell gewählten IP die Broadcastadresse ermitteln. Hierzu verweise ich für die Feinheiten auf das Wiki und die rocrail CS2 Anleitung, da Erklärungen hier den Rahmen sprengen, dennoch der Exkurs für die Schnellinteressierten.

Mir ist das am Anfang alles gelungen, ohne in der CS2 etwas zu ändern.

Was Rocrail nicht kann:
Rocrail leuchtet nicht automatisch eine Fahrstraße zwischen zwei Weichen aus. Dies geht nur über manuelle Fahrstraßen, oder in der Automatik.
Rocrail erkennt auch nicht, wenn ich mit einer Lok von Block 1 mit Rückmelder in Block 2 mit Rückmelder fahre. Etwas was Rocrail nach dem Lesen des Wiki auch nicht vorsieht.
Sollte ich mich da Irren, ist dies der Schrei nach Hilfe

Die Stärken von Rocrail:

Die kann ich schlicht nicht beurteilen, weil ich nicht vergleichen kann.

Warum Rocrail?

Weil eben der Erstkontakt zur CS2 und eine Weiche schalten, eine Lok anlegen recht einfach gelingt, danach wird es kompliziert. Bei der Adressvergabe der Weichen gilt beispielsweise Keyboard Adresse CS2) mal 2 minus 2. Bei den Rückmeldern ist es wieder einfacher nämlich ohne Rechnen. Wenn man etwas knobelt stellt man fest, dass bei Adresssprüngen bspw. 6 und 7 auf dem Keyboard der CS2 und 10 und 12 bei Rocrail die Adresse 11 nicht vergeben ist. Ist Sie aber doch, jede Schaltrichtung hat wohl eine eigene Adresse, nützlich wenn man Entkupplungsgleise ansteuern will.
Ich schweife ab!

Nein, denn das nicht intuitive, das Nachlesen müssen führt zu einem gewissen Grundverständnis der Programmschritte, des Ablaufs der Software und dessen, was mir wichtig sein könnte an einer Software. Bei der Arbeit mit Rocrail war immer wieder das Ergebnis, dass Rocrail nicht irgendetwas nicht kann, sondern dass man selber das Problem ist und sich erst mit der Problemstellung beschäftigen muss. Dies hat stets zu Lösungen geführt, einschließlich des komplizierten Erstellens von Fahrstraßen, die sich dann doch ausleuchten lassen.

Fazit:
Für den Neueinsteiger in das Thema Software ist Rocrail (man kann spenden) eine kostenlose, gut mit Anleitung und Kontakt versehene, sich stets entwickelnde Software, um die Thematik anzugehen. Dies vor allem dann, wenn man wissen möchte was eine Software macht, warum sie das macht und was man selbst von einem Programm erwartet.
Das Arbeiten mit Rocrail hat zu viel Verständnis und Einsicht geführt, wie ein Steuerungsprogramm einschließlich Netzwerk funktioniert und was an Einstellungen möglich ist, oder auch nicht.

Ich halte dies persönlich für wichtig, weil ich mir sicher bin, irgendwann Geld in eine Software zu investieren (eben wegen der fehlenden Softwareerkennung bei manueller Fahrt von Block zu Block), aber die Wahrscheinlichkeit Geld zum Fenster herauszuwerfen, weil ich schlicht in Unkenntnis den Produktbeschreibungen verfallen bin, ohne diese zu verstehen ist dank Rocrail sehr gering.

Ich kann Neulingen zum Thema Steuerung nur empfehlen, sich mit Rocrail, und wenn es nur der Testkreis ist, zu beschäftigen. Es spart sicherlich, wenn man doch eine andere Software nimmt, unnötige Ausgaben und Rocrail zwingt dazu, sich mit der ganzen Geschichte eingehend zu beschäftigen, was dann auch für andere Programme nützlich ist, um dort den Rest rauszuholen.

Vielleicht kann Rocrail auch genau das was euren Vorstellungen entspricht. Das herauszufinden macht eben Rocrail sehr einfach und darum ist dies hier auch durchaus als Empfehlung zu verstehen

Wie die Automatik dann letztendlich läuft, werde ich noch nachtragen, wenn ich die letzten Rückmelder (auch ein recht eigenes Thema) verbaut habe. Nach der bisherigen Arbeit mit Rocrail kann ich aber schon jetzt festhalten: Sie wird laufen und bei Problemen im Detail werde ich auch die Lösung finden.

Beste Grüße

René


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Horsti hat sich bedankt!
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RE: Rocrail Erfahrungsbericht

#2 von Wolfram1 ( gelöscht ) , 10.12.2014 09:56

Moin,

ich kann das Vorstehende nur unterstreichen. Zwar nutze ich das Programm vorläufig nur im "Sandkasten", weil die Anlage noch nicht existiert, aber ich kriege die mir wichtigen Abläufe virtuell ans Laufen, und was komplizierter ist, wird im Forum erfragt und ggfs. erarbeitet. Und der Programmautor ist immer in der Nähe - und wenn er die Problematik aufgreift, gibt es in kürzester Zeit eine Lösung. Ob bezahlte Programme auch so reaktiv weiterentwickelt werden?
(Denn auch bei den teuren Programmen geht es nicht ohne Einarbeitung und ohne Forum. Warum also Hunderte € ausgeben, wenn man es auch für Spende und ein bißchen Community haben kann?)


Wolfram1

RE: Rocrail Erfahrungsbericht

#3 von Richrath , 10.12.2014 11:45

Auch Moin!

Ich kann dazu ergänzen, dass ich am WE erstmals die Automatik habe vollständig laufen lassen, auch das funktioniert bis auf eine Problemstelle, die ich mir aber noch ansehen muss.
Isoweit kann ich also vermelden, dass auch hier die Erfahrungen gut sind.

Die Güterzüge fahren nach Veränderung der Einstellungen auch brav nur noch durch das Güterzuggleis.

Alles andere ist halt eine Frage der Einstellung, einschließlich Bremsverzögerung in der Lok.

Beste Grüße an alle Rocrailer und Nichtrocrailer

René


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