ich möchte eine Fläche von 395 x 155cm für einen städtischen Kopfbahnhof nutzen; fahre Märklin K-Gleis digital. Ich weiß, viele Experten hier raten davon ab, so eine Fläche mit Gleisen zuzupflastern aber ich kann mich einfach nicht daran satt sehen, wie Züge langsam an den Bahnsteigkanten entlang ein- und ausfahren . Am besten 3, 4 gleichzeitig und nach Fahrplan!
Meine Rahmenbedingungen:
Das ganze soll an einen existierenden Schattenbahnhof angeschlossen werden (siehe Entwürfe unten).
Viele Züge werden als Wendezüge verkehren, so dass der Lokwechsel entfällt, aber längere ICs werden einen Lokwechsel benötigen. Deshalb muss auch eine Abstellmöglichkeit für die Wechselloks eingeplant werden (im Entwurf unten z.B. kleines BW mit Drehscheibe).
Der Bahnhof hat mindestens 8 Gleise, und
es sollen mindestens 3 Einfahrten gleichzeitig möglich sein.
Zwei Fragen treiben mich noch um:
normale oder schlanke Weichen? Fällt die Eleganz der schlanken Weichen bei so einer Gleiswüste überhaupt noch ins Gewicht? Der Vorteil normaler Weichen sind natürlich längere Bahnsteige: Ihre äußeren Gleise sind ca. 25cm länger als bei der schlanken Version.
Die mittleren Gleise kommen auf in beiden Versionen auf 2,40m. Lieber hätte ich 3,00m flaster: . Gibt es eine Lösung? (auch wenn ich dazu meine Rahmenbedingungen ändern müsste...?)
Den kompletten Fragebogen zum Ausklappen:
1. Wünsche und Anforderungen an deine Anlage:
Zitat1.1 In welcher Region (Gegend, Landschaft) ist deine Modellbahn angedacht?
Hessen
Zitat1.2 An welche Motive hast du gedacht (Stadt/Land, Industrie, Bw, Landwirtschaft etc.)? Hauptbahn oder Nebenbahn?
städtischer Kopfbahnhof
Zitat1.3 Welche Fahrzeuge sollen auf deiner Anlage fahren?
Alles vom Eilzug bis zum ICE.
Zitat1.4 In welchem Zeitraum/welcher Epoche soll deine Anlage angesiedelt sein?
DB um 1991
Zitat1.5 Welche(n) Bahnhofstypen bevorzugst du (Durchgangsbahnhof, Endbahnhof, Spitzkehre, Abzweigebahnhof)?
Kopfbahnhof
Zitat1.6 Gibt es bestimmte Gebäude, Hochbauten, andere Besonderheiten, die auf die Anlage sollen?
nein
Zitat1.7 Welche von den genannten Wünschen sind ein unbedingtes Muss, welche sind verhandelbar?
Kopfbahnhof
Zitat1.8 Gibt es im Internet publizierte Gleispläne, die dir gefallen haben und die in deine gewünschte Richtung gehen? Gibt es erste Ideenskizzen von dir, die deine Antworten anschaulicher machen können?
s.u.
2. Konkrete Rahmenbedingungen:
Zitat2.1 Welche Fläche steht dir zur Verfügung? (Raum? Raumecke? temporäre Aufstellfläche? Bücherregal?)
Zitat2.2 Gibt es eine bevorzugte Anlagenform (U, L, Zungenform, Rechteck, Rundum-Anlage, An-der-Wand-entlang)?
Rechteck
Zitat2.3 Zu welcher Spurweite tendierst du? (diese Frage hängt naturgemäß eng mit der Frage nach dem verfügbaren Platz zusammen) Bevorzugst du ein bestimmtes Gleissystem ? (steile Weichen oder schlanke Weichen?) Normalspur oder Schmalspur oder eine Mischform?
H0
Zitat2.4 Gibt es bestimmte technische Bedingungen? Mindestradius, maximale Steigung, Eingrifftiefe oder Eingrifflöcher? Sollen Teile oder die ganze Anlage demontierbar sein?
alles geht
Zitat2.5 Steuerung: Wie möchtest du die Fahrzeuge betreiben (analog, digital)? Wie sollen Signale, Weichen etc. gesteuert werden (analog, digital, PC)?
digital/PC
3. Weitere Informationen
Zitat3.1 Was reizt dich besonders an deinem Vorhaben? (Rangieren, realistischer Fahrbetrieb nach Fahrplan, lange Züge fahren sehen, Konstruieren und Bauen, Landschaftsgestaltung ... oder?)
Fahrbetrieb nach Fahrplan, rangieren
Zitat3.2 andere relevante Informationen (Einzelspieler, mehrere Mitspieler, sonstige Besonderheiten)
.....
Hier die aktuellen Entwürfe (mit 10 Gleisen...), zunächst die mit normalen Weichen:
und hier mit schlanken Weichen:
Für Ideen und Feedback bin ich dankbar! Guten Rutsch, Holger.
- Bei 1,55 m Anlagentiefe kommst Du hoffentlich von beiden Seiten dran - Ein Kopfbahnhof dieser Größe hat normalerweise ein Gleisvorfeld, in dem Zuggarnituren abgestellt werden können. Er besteht niemals nur aus einer Gleisharfe. - Dein BW ist nur über Sägefahrten zu erreichen, sehr unrealistisch, sieht drangequetscht aus. Elloks brauchen kein BW, es genügen ein paar Abstellgleise, die sind oft an den Bahnsteigen. Dieselloks müssen allenfalls tanken. - Die Abknickstellen, die steilen Weichen, verstärken noch den Eindruck des hingequetschten. - Deine Bahnsteige sind viel zu schmal.
Insgesamt bekommst Du keinen Kopfbahnhopf der gewünschten Größe halbwegs glaubhaft auf der Länge hin.
Nach aller Kritik komme ich zum Konstruktiven:
Warum muß es ein Kopfbahnhof sein? Versuch es einmal mit einem halben städtischen Durchgangsbahnhof. Das bedeutet: Rechts würde die Gleise (sicher keine 10 davon) in einer Bahnhofshalle oder unter einer breiten Straßenbrücke/einem hochgestellten Empfangsgebäude verschwinden, samt (breiteren!) Bahnsteigen. Im Verborgenen biegen sie nach oben ab Richtung Schattenbahnhof (einige können auch stumpf enden, für kopfmachende kürzere Züge). Damit können Züge beliebiger Länge verkehren und halten.
Sichtbar ist nur der letzte Teil der Bahnsteige und ein dann weit elegantere Ausfahrt mit schlanken Weichen. Man sieht also die Lok und die ersten Wagen des haltenden Zuges, der aber gefühlt endlos sein kann, wenn er dann ausfährt (seine Länge ist nur durch den Schattenbahnhof begrenzt).
Im städtischen Umfeld können sich dort ruhig mehrere Strecken trennen, so daß Parallelein- und -ausfahrten möglich sind. Dabei muß nicht jedes Gleis von jeder Strecke aus erreichbar sein (wie man es beim Vorbild auch oft sieht in vorstädtischen Situationen, in denen mehrere Strecken parallel laufen).
Mit etwa 6 Bahnsteiggleisen wäre genug Action und städtisches Flair geboten.
#3 von
DB-IV-Proto87
(
gelöscht
)
, 30.12.2014 21:57
Hallo Holger,
Bernhard hat schon einige wesentliche Punkte angesprochen. Wenn es Dir in erster Linie darum geht, mehrere Reisezüge gleichzeitig beim Fahren zu beobachten, würde ich Dir dringend von dieser Schrumpfversion eines Kopfbahnhofs abraten. Besser wäre in der Tat eine halbierte Vorortstation mit maximal 6 Gleisen, die dann auch nicht alle verknüpft zu werden brauchen, womit sich das Weichenlängenproblem relativiert.
Vielen Dank für die Kritik und Anregungen. Darüber nachzudenken zwingt einen zu entscheiden, was man wirklich will....
Ich fürchte, den "Kopf" will ich behalten (fragt nicht warum... es scheint mir ein inneres Bedürfnis zu sein, die Loks auf mich zufahren zu sehen, wenn ich an der Kopfkante sitze), aber statt eines "Schrumpfkopfbahnhofes" wird es wohl eher ein "befahrbares Diorama des Kopfes eines Kopfbahnhofes". D.h. weniger Gleise, breitere Bahnsteige, und der Verzicht darauf, von überall in alle Gleise einfahren zu können. Das Vorfeld wird nur noch angedeutet (Hintergrund, o.ä.).
Werde erstmal einen Probeaufbau machen um zu sehen wie das ganze wirkt... Wenn's mir nicht gefällt, probiere ich Euren raffinierten Tip mit dem "halben" Durchgangsbahnhof!
#5 von
DB-IV-Proto87
(
gelöscht
)
, 31.12.2014 16:02
Hallo Holger,
nichts hindert Dich, von der Stirnseite aus die Loks in die angeschnittene Halle auf Dich zufahren zu sehen! Die "Außensicht" auf die Anlage wäre trotzdem die eines (per Hintergrundkulisse) abgeschnittenen Durchgangsbahnhofs in Vorortlage bzw. nach Art von z. B. Hamburg Dammtor.
bei deinen Platzverhältnissen gäbe es in meinen Augen zwei Möglichkeiten: 1. Du baust nur das Bahnhofsvorfeld und nutzt beispielsweise eine Bahnhofshalle, um die Züge in einen Schattenbahnhof zu fahren. 2. Du wählst einen kleinen Kopfbahnhof wie Oberammergau.
Im letzteren Fall hast du natürlich nur kurze Züge und antiquierte Technik, aber dasMotiv lässt sich ohne fratzenhafte Verzerrungen darstellen. Die kurzen äußeren Gleise wären dann Ortsgüteranlage oder Abstellanlage. In meinen Augen wäre ein Kopfbahnhof wie Oberammergau ohne allzu schmerzhafte Kompromisse mit schlanken Weichen realisierbar.
Viele Grüße, Thorsten
Die vorangegangenen Zeilen sind als Denkanstoß zu verstehen – nicht als Belehrung, Provokation oder was auch immer bösartige Menschen da hineininterpretieren könnten. Meine Filme zur Modellbahnplanung • Meine aktuelle Baustelle
auch wenn ich selbst als Einsteiger noch nicht so genau weiß, was ich wirklich will ops: , kann ich Deine Faszination für große Kopfbahnhöfe mit viel Betrieb gut nachempfinden. Im orangenen MIBA-Heft "Betriebs-Anlagen variabel geplant" ist ein Vorschlag drin, der gut für Dich passen könnte: Der Bahnhof Locarno am Lago Maggiore. Es handelt sich um einen Kopfbahnhof mit 3 Bahnsteiggleisen ohne Umsetzmöglichkeit für die Loks, es muss also immer eine in Bereitschaft stehende Lok den Zug am Bahnsteig übernehmen.
Das Heft beinhaltet auch noch ein paar mehr interessante Vorschläge inklusive Beschreibung der Betriebs-/Rangiermöglichkeiten.