Guten Abend, liebe Stummis!
Lange habe ich mir darüber Gedanken gemacht, wie ich meine bisherige Modellbahnanlage verbessern könnte. Aber bestimmte Sachen würden sich nur schwer mit einem nicht vertretbaren Aufwand oder einer gravierenden Auswirkung auf die Stabilität der Anlage verbessern lassen.
Hier seinen mal ein paar Punkte erwähnt, die mich an meiner bisherigen Anlage stören:
1. So möchte ich hier die fehlenden Überholmöglichkeiten für mein „Gleis 1“ erwähnen. Bei Baubeginn vor 5 Jahren wollte ich ein Gleis für den Schnellzug (EC) und eines für Güterzüge und Regionalzüge, die permanent die Möglichkeit haben sich gegenseitig im Bahnhof zu überholen. Aus heutiger Sicht völliger Schwachsinn, dass das „Gleis 1“ so isoliert für sich ist…
Durch vier zusätzliche Weichen im Bahnhofsvorfeld habe ich die Situation vor ca. einem Jahr ein Stück weit entschärfen können, jedoch muss der Zug aus dem „Gleis 1“ stets auf das Gegengleis fahren, um einem anderen Zug weichen zu können.
2. Der Schattenbahnhof ist mit einer Deckenhöhe von nur 8 oder 9 cm sehr schwer zu erreichen. Noch dazu kommt, dass die Gleise im Schattenbahnhof in einem leichtem S verlaufen, was gerade bei Unfällen oder Kontaktproblemen ein enormes Hindernis bereitet.
3. Durch die Steigung im Bahnhofsvorfeld (bevor die Bahn unter dem Stadttunnel verschwindet) kommt es immer wieder zu Zwischenfällen. Regelmäßig verhaken sich die Puffer mehrerer Wagen und hebeln sich somit gegenseitig aus dem Gleis oder andere Lokomotiven schaffen es nicht über die Weichen auf den Berg und drehen durch.
Problem ist, dass die Stelle vorwiegend mit dem engstem Radius R1 ausgelegt ist.
4. Doppelkreuzungsweichen sollten auf der neuen Anlage weitetestgehend vermieden werden.
Wenn doch eine Doppelte Kreuzungsweiche erforderlich sein sollte, muss diese 100% eben liegen, um keine Schäden in der hochempfindlichen Mechanik zu bekommen. ( ein S*** sind diese Dinger!!!)
Aus diesem Grund habe ich mal einen neuen Anlagenbauvorschlag ausgearbeitet.
Zunächst habe ich nur Skizzen gezeichnet und habe auch zwischendurch Unterstützung von einem Stummikollegen erhalten.
Jetzt habe ich die Skizze mal maßstäblich aufs Papier gebracht. So kann ich sehen, ob auch eine Chance besteht, meine ganzen Vorstellungen unterzubekommen.
Damit ihr aber auch eine Vorstellung dafür bekommt, welche Vorstellungen ich von der Modellbahn habe, habe ich mal diesen klassischen Fragebogen ausgefüllt:
1. Wünsche und Anforderungen an deine Anlage:
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1.1 In welcher Region (Gegend, Landschaft) ist deine Modellbahn angedacht?
Die Anlage soll sich im Grenzgebiet zwischen der Schweiz und Deutschland ansiedeln.
Dabei möchte ich keine bestimmte Gegend oder Bahnstrecke nachbauen, sondern vielmehr eine Bergbahn nachbauen, die überall in den Alpen liegen könnte.
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1.2 An welche Motive hast du gedacht (Stadt/Land, Industrie, Bw, Landwirtschaft etc.)? Hauptbahn oder Nebenbahn?
Am Liebsten wäre mir ein ländliches Gebiet mit kleineren Dörfern und Haltepunkten…
Allerdings habe ich zu viele (natürlich auch gut aussehende) Stadthäuser und ein nicht allzu kleines Bahnhofsgebäude (Bahnhof Bonn von Faller), die bereits zusammengebaut und teilweise mit unzähligen LEDs ausgestattet sind.
Diese Bauten verpflichten! Ich würde nur ungern auf diese bereits geleisteten Vorarbeiten verzichten.
Zudem habe ich die knapp 110 cm lange Bietschtalbrücke, für die auch Platz auf der Anlage gefunden werden muss.
Die Hauptstrecke soll wieder zweigleisig sein, um auch Zugbegegungen möglich zu machen.
Wenn der Platz ausreicht, soll zusätzlich eine Stichbahn (Zahnradbahn) integriert werden.
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1.3 Welche Fahrzeuge sollen auf deiner Anlage fahren?
Der Fuhrpark für die Normalspur soll sich mit dem Anlagenumbau vorerst nicht ändern. D.h., dass auch weiterhin vornehmlich schweizerische und deutsche E-Loks. Aber auch französische, italienische, österreichische Lokomotiven sollten nicht ausgeschlossen sein. Ganz im Sinne eines liberalen Schienenverkehr im 21. Jahrhundert.
Die Zahnradbahn würde ich mit einem BDeh 2/4 der FO betreiben.
Übrigens der einzige Triebwagen mit Zahnradantrieb, den ich von Bemo gefunden habe…
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1.4 In welchem Zeitraum/welcher Epoche soll deine Anlage angesiedelt sein?
Epoche V-VI, also ein Zeitraum der letzten 10-15 Jahre, bzw. einfacher ausgedrückt:
jetzt im 21. Jahrhundert.
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1.5 Welche(n) Bahnhofstypen bevorzugst du (Durchgangsbahnhof, Endbahnhof, Spitzkehre, Abzweigebahnhof)?
Der Bahnhof für die Stadt muss unbedingt ein Durchgangsbahnhof sein, damit ich einen Zug auch einfach mal alleine über die Anlage schicken kann, ohne die Befürchtung haben zu müssen, dass der Zug gleich im Kopfbahnhof am Prellbock kleben könnte.
Außerdem ist ein Kopfbahnhof für den modernen Güterverkehr, der bei mir eine vorrangige Rolle einnimmt, ungeeignet.
Die Stichbahn würde allerdings nur zwischen zwei Bahnhöfen pendeln.
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1.6 Gibt es bestimmte Gebäude, Hochbauten, andere Besonderheiten, die auf die Anlage sollen?
Die 110cm „kleine“ Bietschtalbrücke
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1.7 Welche von den genannten Wünschen sind ein unbedingtes Muss, welche sind verhandelbar?
Die Stadt ist ein Muss, über deren Größe lässt sich verhandeln – aber eine gewisse Anzahl von Stadthäusern will ich auf der neuen Anlage wieder unterbringen können.
Die Bietschtalbrücke ist zwar schön – günstig war sie beim Kauf auch…
Aber bevor die Berge zu steil werden und die Anlage überfrachtet wirkt, kann ich auf die Brücke verzichten.
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1.8 Gibt es im Internet publizierte Gleispläne, die dir gefallen haben und die in deine gewünschte Richtung gehen? Gibt es erste Ideenskizzen von dir, die deine Antworten anschaulicher machen können?
Bergbahnen vom Lötschberg, Gotthard, Tauern und Frankenwald.
Siehe Gleispläne auf Wikipedia oder in den (übrigens sehr zu empfehlenden) Sonderheften vom Eisenbahn-Journal über die jeweilige Bergstrecke
2. Konkrete Rahmenbedingungen:
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2.1 Welche Fläche steht dir zur Verfügung? (Raum? Raumecke? temporäre Aufstellfläche? Bücherregal?)
Mir steht nur Platz für eine L-Form zur Verfügung – begrenzt durch Tür und andere Möbel sind das
Ca. 200x 430 cm
Platzskizze für die Modellanlage:
(entspricht dem Platzbedarf der bisherigen Anlage)
Korrektur: In der Länge sind es nicht 300, sondern 400cm!
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2.2 Gibt es eine bevorzugte Anlagenform (U, L, Zungenform, Rechteck, Rundum-Anlage, An-der-Wand-entlang)?
L-Form
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2.3 Zu welcher Spurweite tendierst du? (diese Frage hängt naturgemäß eng mit der Frage nach dem verfügbaren Platz zusammen) Bevorzugst du ein bestimmtes Gleissystem ? (steile Weichen oder schlanke Weichen?) Normalspur oder Schmalspur oder eine Mischform?
H0 mit Märklin C-Gleis und eventuell eine Zahnradbahn von Bemo in H0m.
Schlanke Weichen und weitere Radien (R3, R4 oder evtl auch R5) im sichtbaren Bereich – im Plan habe ich mit solchen Gleisen gezeichnet…
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2.4 Gibt es bestimmte technische Bedingungen? Mindestradius, maximale Steigung, Eingrifftiefe oder Eingrifflöcher? Sollen Teile oder die ganze Anlage demontierbar sein?
Ein Mindestradius von 360mm sollte mit dem C-Gleis so oder so erfüllt sein. Maximale Steigung auf geraden Strecken 4% (bisher bin ich bei max. 7% )
Die Strecke der Zahnradbahn darf entsprechend steiler verlaufen (12-15%), bei einem Mindestradius von 400mm.
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2.5 Steuerung: Wie möchtest du die Fahrzeuge betreiben (analog, digital)? Wie sollen Signale, Weichen etc. gesteuert werden (analog, digital, PC)?
Der Zugbetrieb soll digital mit einer Märklin CS1 gesteuert werden.
Der Plan zeigt eine Anlage in Form eines Hundeknochens – damit auch mehr als 1 Zug fahren kann würde ich gerne zur Sicherheit Gleisbesetztmelder verbauen und mir die Steuerung vom PC offenhalten, um in dichteren Blockabständen Züge auf die Strecke schicken zu können.
Signale (noch nicht vorhanden) und Weichen (wenn sie gerade funktionieren – ich bin gerade im Test mit Viessmannantrieben ) würde ich gerne möglichst digital schalten, um den Verkabelungsaufwand zu minimieren. Aber gegen eine Steuerung der Weichen von einem Stellpult hätte ich nichts einzuwenden.
3. Weitere Informationen
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3.1 Was reizt dich besonders an deinem Vorhaben? (Rangieren, realistischer Fahrbetrieb nach Fahrplan, lange Züge fahren sehen, Konstruieren und Bauen, Landschaftsgestaltung ... oder?)
Das Planen und Ausführen eines Projektes, das Erlernen von handwerklichen Fähigkeiten, Züge und Betrieb nachstellen. Zudem reizt es mich meine Modelle in einer interessanten Landschaft fahren zu sehen.
Gleisplan:
...gezeichnet auf klassische Art und Weise mit Geodreieck und (meistens) einem Zirkel
Zur besseren Übersicht habe ich den Gleisplan in 3 Ebenen unterteilt.
1. Ebene
(inkl. HBF)
Anmerkungen:
- ich habe erst gerade beim Nachmessen gemerkt, dass die Gleisabstände für meine Bahnsteige auf dem Plan noch zu gering sind. Das wird sich nochmal auf die gestrichelten Linien auswirken (ich suche noch nach einem geeigneten Lückenfüller vom C-Gleis - zu Not muss ich aber mit dem Flexgleis arbeiten)
- rechts ist die Abfahrt zum Schattenbahnhof angedeutet; der Zug hat hier wieder die Möglichkeit zu wenden.
2. Ebene
(inkl. Bietschtalbrücke und Brücke über das Gleisvorfeld vom HBF)
3. Ebene
(Wendeschleife mit Abstellmöglichkeit und einem eingleisigem, sichtbaren Gleisabschnitt mit einem Haltepunkt. Von hier würde die Stichbahn in die höher gelegene Ortschaft losfahren)
Ich hoffe, ich habe euch nicht zu sehr vollgetextet
Es wäre toll, wenn ihr mir noch ein paar Verbesserungsvorschläge unterbreiten könntet
Viele Grüße und gute Nacht!
Philipp
P.S. Ihr seid natürlich herzlich dazu eingeladen bei meinem Anlagenthread vorbeizusehen