Hallo Kollegen,

Wir machen uns mit einfachen Mitteln Sandstein.

Angeregt durch einen Baubericht für eine Kirche ist mir in ein Artikel der HP1 Ausgabe 3 in Erinnerung gekommen in der Winfried Schmitz Esser beschrieb wie man Sandstein Produziert. Ich wollte das schon immer testen aber wie so oft im Leben ist nix draus geworden.

Heute machen wir es dann mal.

Welche Farben der Steinmetz nimmt hängt natürlich davon ab welche Sorte bzw. aus welcher Region der Nachzubildende Stein stammt. Dabei geht es aber nur um den Grundton, die Nuancen und Adern sind sehr vielfarbig und man kann alles nehmen. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Im Prinzip ist das ganz einfach und billig.

Man nehme eine Schüssel Wasser, einen kleinen Schwamm, diverse Farben in erdigen Tönen, Pinsel der etwas dicker sein darf und Papier. Das Papier sollte schon etwas dicker sein, ich habe 0,2mm starkes genommen, Kopierpapier ist dazu nicht geeignet.
Da Papier durch die Einseitige Aufnahme von Wasser seine Form verändert wird das Blatt zuerst von beiden Seiten mit dem Schwamm nass gemacht. Sobald alles schön nass ist kann man loslegen.
Mit dem Pinsel wird ein wenig Farbe aus dem Deckel aufgenommen, ins Wasser getaucht und Großflächig über das Papier gestrichen. Dabei drauf achten dass der Anstrich nicht gleichmäßig deckend wird sondern schön unegal. Das gleich mit 2 oder 3 andern Farbtönen um das Marmorierte bei Sandstein zu gestalten, in gleicher Weise aufbringen. Das Ganze darf ruhig sehr nass sein nur schwimmen sollte es halt nicht. Es dürfen auch kleckse drauf sein das trägt nur dem Realistischen Bild bei.

Hat man seine Farben so aufgebracht gibt es mehrere Wege um zum Ziel zu kommen.
Der eine ist mit einem Schwamm das Nass aufnehmen und trocknen lassen.
Ein Zweiter ist, man nimmt ein zweites Blatt Papier, legt es auf die Farbe und reibt drauf dass die Farbe auf beiden Blättern ist und trocknen lassen.
Der dritte ist das ganze so lassen wie es ist und auch trocknen lassen.

Ist das Papier trocken kann man dann Steine in der Größe wie diese benötigt werden ausschneiden. Der Riesengroße Vorteil bei dieser Methode ist, dass man ohne große Probleme einen Gewölbebogen machen kann. Ich schneide ja die Steine wie diese gebraucht werden.

Das Aufkleben halte ich wie es der Autor oben mit UHU und Aceton. Mit UHU festkleben und Aceton die Klebestelle und das überschüssige UHU aufnehmen. Sowie der Kleber getrocknet ist wird man nichts mehr vom Kleber sehen.

So jetzt hat der Steinmetz glücklich seine erste Mauer gesetzt und kann sich zufrieden über das erreichte zurück lehnen und sein Werk voller Stolz betrachten.

Noch ein Wort. Es hat länger gedauert diesen Bericht zu schreiben als die Blätter zu bemalen.

Genommen habe ich dazu einfache Abtönfarben aus dem Baumarkt. Das sind die Farben mit denen die Papiere bepinselt wurden. Es genügte die Menge aus dem Deckel zu nehmen.


Das erste Blatt schön eingesaut. Wie man sieht ist alle schön nass in nass gestrichen. Es darf nicht deckend sein.


Her eine 2. Farbmischung


und hier eine dritte.


Nach dem trocknen wurden im gewünschten Stein Format Streifen geschnitten.


Aus den Streifen werden die einzelnen Steine geschnitten.


Zum Schluss das ganze mit Uhu auf den Träger geklebt, wenn Uhu verschmiert wurde ist das nicht schlimm, einfach mit Aceton abwaschen.
Das Ergebnis kann sich auf jeden Fall sehen lassen, aus der normalen Betrachter Entfernung sehen die Steine absolut echt aus.


Sandstein kann man auch so mit Gips machen, ist ungleich mehr Arbeit.




Das war die Sandstein Produktion. Viel Spaß beim Nachbauen.

Moin,

super Tipp!

Ich kann mir vorstellen, daß auch andere Gesteinsarten auf diese Art und Weise günstig und gut herzustellen sind.

Danke und Grüße

Klaus